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Grundsatzfrage Serverlandschaft und Infrastruktur

Schönen Fasching zusammen!

Ich hab mich hier angemeldet, weil mein neuer Job da einiges an Administratorgedöns brauchen wird. Und da hab ich auch schon mal eine Grundsatzfrage, wie das mit der IT in der Firma weitergehen soll.

Es sind aktuell noch ein paar alte W2k3-Server unterwegs (als VMs auf zwei HP Proliant). Die werden demnächst migriert, den ERP-Server haben wir vor zwei Wochen schon auf W2k12R2 umgemodelt. Der aktuelle DC ist ein W2k3 SBS. Aus dem werden dann ein DC und ein Exchange-Server jeweils auch W2k12R2. Ein WSUS auf W2K12R2 steht auch schon bereit.

Vor Ort sind ca. 30 Windows-Rechner, wobei die Hälfte noch alte XP-Gurken sind, die im Grunde nur auf den ERP-Server zugreifen. In 4 Filialen sind noch jeweils ca. 4 Windows-Rechner unterwegs. Auch davon sind die Hälfte noch mit XP unterwegs.
Ein Wechsel ist da generell unausweichlich.

Die Frage ist nur, wohin geht der Weg?
Weiter mit Client-PCs und Zugriff per Terminalserver auf den ERP-Server? Die Migration des ERP-Servers hat einen zusätzlichen Terminalserver (ebenfalls W2k12R2) erfordert, da der ERP-Anbieter das so empfohlen hat. Aus haftungstechnischen Gründen sind wir dem auch gefolgt. Vorher waren die Terminaldienste auf dem ERP-Server (W2k3) direkt installiert.
Eine andere Möglichkeit wäre dann VDI. In den Filialen (und auch hier vor Ort) keine Rechner mehr, sondern ThinClients. Dazu würds aber einem Breitbandupgrade bedürfen. Hier in den Nichtausbaugebieten liegt in der Zentrale nur ein 2.000er SDSL an, das mit viel Einsatz irgendwann dieses Jahr ein 5MBit DeutschlandLAN Connect werden kann.

Hier würde ich also gerne mal nach ein paar Meinungen und Einschätzungen fragen.
Was würdet ihr machen?
Auch noch eine Zusatzinfo: die Filialen liegen jewils mindestens 1,5 Autostunden entfernt. Und auch von Filiale zu Filiale braucht man mindestens 1,5 Stunden. Vor-Ort-Einsätze müssen da schon genau geplant sein. (Teamviewer ist nicht gekauft).

Ich selber bin übrigens kein gelernter, sondern mach da vieles mit Try-and-Error oder Learning-by-Doing. Ein Systemhaus ist da schon an der Hand, aber ich bin da sozusagen als Ansprechpartner vor Ort und rödel hier rum, wenn mal wieder ein "Mein Computer spinnt" von den Angestellten kommt.

Content-ID: 295628

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Ausgedruckt am: 23.12.2024 um 10:12 Uhr

117643
117643 09.02.2016 aktualisiert um 12:47:25 Uhr
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Wenn es eure Finanzen erlauben würde ich auf Windows Terminalserver setzen. VDI braucht man meines erachtens nur wenn entsprechend Leistung gefordert wird.

Thinclients könnte man auch in einer ganz normalen Terminalserverumgebung einsetzen, ob man das möchte ist die nächste Frage.

Oh und zu Teamviwer: kostet derzeit € 549,- für nen einzelenen Admin. Gut angelegtes Geld.
SachsenHessi
SachsenHessi 09.02.2016 um 13:00:19 Uhr
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Hallo,

eine Alternative zu TeamViewer ist AnyDesk (das sind ehem. Mitarbeiter von TeamViewer)
Das ist etwas Preiswerter als TeamViewer (und auch nicht so überfrachtet)

Gruß
Frank
Pjordorf
Pjordorf 09.02.2016 um 14:43:59 Uhr
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Hallo,

Zitat von @127132:
mindestens 1,5 Autostunden entfernt. Filiale zu Filiale braucht man mindestens 1,5 Stunden. Vor-Ort-Einsätze müssen da schon genau geplant sein. (Teamviewer ist nicht gekauft).
Wenn TeamViewer zu teuer ist (Eine Lizenz für den Amin reicht) gibt es noch RDP, VNC und etliche deren Verwandten. Damit ist von Windows bis Linux und Smartphones fast alles möglich. Billiger als Autofahren . . .

Gruß,
Peter
vossi31
vossi31 09.02.2016 aktualisiert um 15:49:31 Uhr
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Moin zusammen,

ich stimme den beiden zu.
AnyDesk halte ich auch für ein gutes Produkt. Wenn ich nicht schon TeamViewer hätte und sich nicht alle Kunden schon dran gewöhnt hätten würde ich auch komplett auf AnyDesk umstellen. So wird es wohl nach und nach erfolgen.

Aber beides sind von den Kosten her Peanuts im Vergleich zu den VDI- oder RDP- und ggf. Office-Lizenzen die du für deine Vorhaben benötigst. Ist dir klar, dass du Office-Volumen-Lizenzen benötigst wenn du alles über TS machen willst?

Grundsätzlich ist der Weg über TS zu empfehlen und wird die Administration enorm erleichtern. Deinen 2.000er SDSL halte ich übrigens für ERP- und Office-Anwendungen bei 4 x 4 Remoteusern für ausreichend. Eng wird's erst wenn grafiklastige Anwendungen dazu kommen.

Henning
Chonta
Chonta 09.02.2016 um 15:10:45 Uhr
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Hallo,

es wird zwar viel TS empfohlen.
Aber, ist der jetzige Server auch so ausgelegt soviele Benutzer zu verwalten, sodaß auf dem Server alle Benutzer paralel arbeiten können?
Und es muss auch berücksichtigt werden das das vorhandene Office höchstwarscheinlich nicht weiter verwendet werden darf und man eine extra Terminalserver-Edition von Office erwerben muss.

Werden Anwendungen verwendet die ggf nicht in Terminalserverumgebungen laufen oder erlaubt sind?
Terminalserver ist eine feine Sache, aber wenn der nicht redundant ist, dann ist alles aus wenn der nicht geht.
Und eine Umstellung auf Terminalserver muss auch erstmal finanziert werden.

Gruß

Chonta
clSchak
clSchak 09.02.2016 um 16:12:23 Uhr
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Hi

nebst dem was @Chonta bereits geschrieben hat, eine 2Mbit SDSL ggf. später 5Mbit SDSL ist für >2-3 User nicht genug, die Leistung reicht für ein flüssiges Arbeiten nicht aus. Ich würde vor einer Entscheidung das ganze erst einmal prüfen und testen ggf. auch mit Citrix testen, je nachdem was besser funktioniert.

Ich arbeite oft von zuhause und habe dort ein DSL6000 (was ich auch in etwas an Leistung bekomme) und zum Teil, zumindest für mich, Verzögerungen in der Eingabe die zwar das Arbeiten nicht behindern aber doch schon sehr lästig sind. Das ganze dann via Windows 10 auf einen 2012R2 Server.

Für die Remoteunterstützung nutzen wir Teamviewer, vielleicht vom Preis her nicht immer die beste Lösung aber vom Handling her eine prima Sache.

Gruß
@clSchak
Chonta
Chonta 09.02.2016 um 16:56:11 Uhr
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Hallo,

also ich habe einen Standort der nur mit DSL 3000/512 Angebunden ist.
Der Standort hält 2x VPN und stellt an Thinclients ggf. Windowsclients Eine Anwendung (Nur die Anwendung) über Citrix bereit.
Es sind ca 10 Arbeitsstationen und das geht so. aber das ist natürlich keine Vollwertige Desktopumgebung, sondern nur eine Anwendung die bereit gestellt wird.

Gruß

Chonta
Dani
Dani 09.02.2016 um 20:03:38 Uhr
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Moin,
VDI ist sicherlich die teuerste Lösung von all deinen Ideen... alleine schon die diversen Anforderungen an Storage, Hardware und Software ändert deine Gesichtsfarbe. Unabhängig davon ist doch ein gutes Fachwissen notwendig umd auch den Betrieb aufrecht zuerhalten können. Oben drauf kommen noch Kosten für Microsoft für Lizenzen. Das sind im Vergleich zwei RDS-Hosts zu betreiben, fast ein Kinderspiel.

VDI braucht man meines erachtens nur wenn entsprechend Leistung gefordert wird.
Jein, es geht auch dabei um Anwendungskompatiblität oder Offline arbeiten mit der VM.

Ist dir klar, dass du Office-Volumen-Lizenzen benötigst wenn du alles über TS machen willst?
Alternativ Office 365 welches pro Benutzer lizenziert wird.


Gruß,
Dani
127132
127132 10.02.2016 aktualisiert um 07:40:29 Uhr
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Also mal vorweg: Teamviewer ist schon etabliert, da von ERP-Hersteller und Systemhaus verwendet.
Bei Office bin ich schmerzfrei. Da gibts dann LibreOffice. Die wenigsten nutzen Office-Programme richtig. Und die, die es intensiv nutzen, die können auch locker mit LibreOffice umgehen. Mir gefällt die Entwicklung der Lizenzen bei Microsoft einfach nicht.

Das größte Problem an der ganzen Geschichte ist, dass dummerweise in den Filialen das ERP zu 90% über den Browser realisiert wird. Hier zentral (und die restlichen 10%) wird fast ausschließlich per Terminal Emulation gearbeitet. Da seh ich in Zukunft kein Bandbreitenproblem. Nur der Browser zickt da.
Daher wird ja momentan auf einen Terminalserver per RDP zugegriffen und von dort dann das ERP per Browser gestartet. Da läufts ja schön schnieke.
Das wär ja das eigentliche Ziel, die Clients direkt per Browser aufs ERP zu lassen. Daher auch die Idee mit VDI.

Dummerweise ist es aktuell so, dass es keine Performanceprobleme gibt und man jetzt nicht mehr so auf Veränderung (chefseitig) aus ist. Ich kanns aber fast garantieren, wenn ich jetzt die alten XP-Rechner durch neue Win7/8/10-Rechner ersetze, dann wird in spätestens einem halben Jahr wieder die Performance übelst bemängelt.

Ich persönlich hätte da auch keinen großen Schmerz, das alles so zu lassen. Die User wissen, dass nicht alles sofort geregelt werden kann, wenn man mal vor Ort muss. Ich fahr dann auch mal gern durch die Gegend.
Nur muss da dann auch noch ein sinnvolles Sicherungskonzept in den Filialen erstellt werden. Außerdem muss QS auch vernünftig erfüllt werden. Von daher wär mir das alles zentral zu managen schon deutlich lieber, als alles dezentral in jeder Filiale.

Es kommen ja so oder so einiges an Kosten auf die Firma zu. Das ist jetzt nicht das große Problem. Was zum Betreiben des ERPs und das arbeiten damit nötig wird, wird auch gekauft.
Ich hab da drei ausreichende SANs im Keller stehen und auch ansonsten ist das Equipment eher nicht das Problem.

VDI hätte für mich (so glaube ich zumindest) den Vorteil, da ich relativ viele gleiche Desktops habe, was Anwendungen betrifft.
Ich muss da jetzt nochmal ganz tief in mich gehen und mich auch nochmal mit dem Systemhaus beratschlagen.
Aber schon mal Danke, für die Anregungen und Hinweise. Es dürfen auch noch gerne weitere folgen
Rudbert
Rudbert 10.02.2016 um 11:21:36 Uhr
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Hi,

wenn du dich für VDI entscheidest, schau dir mal Citrix VDI-in-a-box an - dürfte für deine Größe sehr interessant sein!

Unabhängig davon würde ich den Anschluss in der Zentrale auf einen soliden 10M CompanyConnect-Anschluss umstellen. Läuft stabil, mit garantierten Entstörfristen und ist noch auf Kupferbasis - sprich die Telekom legt dir den nahezu überall hin, auch wo DSL/SDSL nicht verfügbar ist.

mfg
127132
127132 10.02.2016 um 11:51:14 Uhr
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Die 10MBit wären mir ja auch lieber, aber bei den hohen monatlichen Kosten ist das nicht drin. Und rechnerisch reicht auch eine 5MBit-Leitung aus. Hochschrauben kann man ja immer noch. Ist ja die gleiche Leitung.
Problem gibt's nur von der Telekomseite aus. Da läuft schon eine Termineskalation. So wie ich die kenne, wird das erst was mit 2017.

Zu VDI-in-a-box....Ich hab da mal eine Meldung von Citrix im Kopf, dass das aus dem Sortiment genommen wird und eine Alternative kommen soll. Täuscht mich das?