Häufige Reinigung Anzeichen dafür, daß Bandlaufwerk bald kaputtgeht?
Hallo.
ich betreibe in meinem Backup-Medienserver ein LTO-4-Bandlaufwerk. Sicherungssoftware ist Symantec BE 2012 unter W2K8R2.
Das Bandlaufwerk zeigt mittels bernsteinfarbener Leuchte an, wenn es per Reinigungsband gereinigt werden will.
Ich erhalte nun von Backup Exec immer häufiger Meldungen, daß wegen Hardwarefehlers nicht gesichert werden konnte. In dem Fall leuchtet dann auch die Reinigungsleuchte auf, obwohl kurz zuvor (wenige Tage) erst gereinigt wurde. Mitunter leuchtet sie täglich. Lege ich nun täglich (früher waren es alle paar Wochen mal) ein Reinigungsband ein und lasse reinigen, bevor das Sicherungsband eingelegt wird, ist die Sicherung erfolgreich.
Fragen:
- kann ich so weitermachen, also täglich eine Reinigung vornehmen? Müßte halt öfters Reinigungsbänder nachkaufen, was kein Problem ist. Auch macht es mir nichts aus, täglich erst noch das Reinigungsband laufen zu lassen.
- oder ist das eher ein Anzeichen dafür, daß der Hardwarezustand des LTO4 immer schlechter wird und die tägliche Reinigung schon bald auch nichts mehr hilft?
Ich meine mich zu erinnern, daß bei meinem ehem. AG noch jahrelang ein LTO3 erfolgreich im Einsatz war, das auch tägliche Reinigung brauchte, weiß es nur nicht mehr ganz genau, da war ein anderer Kollege zuständig.
Weiß jemand was dazu, idealerweise aus eigener Erfahrung?
Vorab schonmal vielen Dank.
Viele Grüße
von
departure69
ich betreibe in meinem Backup-Medienserver ein LTO-4-Bandlaufwerk. Sicherungssoftware ist Symantec BE 2012 unter W2K8R2.
Das Bandlaufwerk zeigt mittels bernsteinfarbener Leuchte an, wenn es per Reinigungsband gereinigt werden will.
Ich erhalte nun von Backup Exec immer häufiger Meldungen, daß wegen Hardwarefehlers nicht gesichert werden konnte. In dem Fall leuchtet dann auch die Reinigungsleuchte auf, obwohl kurz zuvor (wenige Tage) erst gereinigt wurde. Mitunter leuchtet sie täglich. Lege ich nun täglich (früher waren es alle paar Wochen mal) ein Reinigungsband ein und lasse reinigen, bevor das Sicherungsband eingelegt wird, ist die Sicherung erfolgreich.
Fragen:
- kann ich so weitermachen, also täglich eine Reinigung vornehmen? Müßte halt öfters Reinigungsbänder nachkaufen, was kein Problem ist. Auch macht es mir nichts aus, täglich erst noch das Reinigungsband laufen zu lassen.
- oder ist das eher ein Anzeichen dafür, daß der Hardwarezustand des LTO4 immer schlechter wird und die tägliche Reinigung schon bald auch nichts mehr hilft?
Ich meine mich zu erinnern, daß bei meinem ehem. AG noch jahrelang ein LTO3 erfolgreich im Einsatz war, das auch tägliche Reinigung brauchte, weiß es nur nicht mehr ganz genau, da war ein anderer Kollege zuständig.
Weiß jemand was dazu, idealerweise aus eigener Erfahrung?
Vorab schonmal vielen Dank.
Viele Grüße
von
departure69
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Zitat von @departure69:
Fragen:
- kann ich so weitermachen, also täglich eine Reinigung vornehmen? Müßte halt öfters Reinigungsbänder nachkaufen, was kein Problem ist. Auch macht es mir nichts aus, täglich erst noch das Reinigungsband laufen zu lassen.
Fragen:
- kann ich so weitermachen, also täglich eine Reinigung vornehmen? Müßte halt öfters Reinigungsbänder nachkaufen, was kein Problem ist. Auch macht es mir nichts aus, täglich erst noch das Reinigungsband laufen zu lassen.
Weitermachen kannst Du. Hindert Dich ja keiner dran. .-)
Du könntest aber auch das Bandlaufwerk aufmachen und reinigen udn ggf. auch die Bänder mal austauschen. Denn wenn täglich das Reinigungsband gefordert wird, heißt dfas, daß auch täglich "dreck" auf den Schreib-/Leseköpfen sitzt. Das ist dann der fall, wenn das innere des laufwerks total verdreckt ist.
- oder ist das eher ein Anzeichen dafür, daß der Hardwarezustand des LTO4 immer schlechter wird und die tägliche Reinigung schon bald auch nichts mehr hilft?
Andersherum. Das ist ein Anzeicehen, daß da täglich viel Dreck sich auf den Köpfen absetzt, z.B. Staub oder Bandabrieb. Ich würde es eher für Anzeichen von bald kaputtgehenden Bändern sehen.
Ein Reinigungsband schmirgelt Dir die Köpfe wieder "frei".Das ist so, wie wenn Du täglich die Taubenkacke auf Deinem Auto mit Schleifpaier wegmachst. irgendwann ist kein Blech mehr da zum Reinigen.
Ich meine mich zu erinnern, daß bei meinem ehem. AG noch jahrelang ein LTO3 erfolgreich im Einsatz war, das auch tägliche Reinigung brauchte, weiß es nur nicht mehr ganz genau, da war ein anderer Kollege zuständig.
Früher, als ich noch Kunden mit LTO hatte, hat das Ausblasen mit Druckluft Linderung gebracht.
Weiß jemand was dazu, idealerweise aus eigener Erfahrung?
Naja, ich habe es nie soweit kommen lassen, daß man öfter als euinmal im Monat reinigen lassen mußte.
lks
Servus,
@departure69:
schließe mich der Meinung von LKS und emeriks an; sind hier evtl. auch die empfohlenen Verwendungsstunden schon überschritten?
Ich würde in Deinem Fall den kompletten Datenträgersatz vorsorglich austauschen.
Gruß
VGem-e
@departure69:
schließe mich der Meinung von LKS und emeriks an; sind hier evtl. auch die empfohlenen Verwendungsstunden schon überschritten?
Ich würde in Deinem Fall den kompletten Datenträgersatz vorsorglich austauschen.
Gruß
VGem-e
Moin,
zu den Vorrednern ist nichts mehr zu sagen. Auch ein Hinweis darauf, dass die Bänder nicht mehr im besten Zustand sind: Lege mal ein neues Band ein, vermutlich wird sich die Backupzeit deutlich verringern. Das liegt daran, dass bei älteren Bändern immer häufiger Schreib-/Lesefehler auftreten und mehrere Versuche nötig sind. Also mal reinigen, Backup mit neuem Band machen, Zeit als Referenz notieren. Braucht das Backup mit anderen Bändern sehr viel länger, wirds an der Zeit, das mal auszutauschen. Dieser Effekt dürfte um einiges früher auftauchen als Abrieb, der im Laufwerk verbleibt
Gruß
zu den Vorrednern ist nichts mehr zu sagen. Auch ein Hinweis darauf, dass die Bänder nicht mehr im besten Zustand sind: Lege mal ein neues Band ein, vermutlich wird sich die Backupzeit deutlich verringern. Das liegt daran, dass bei älteren Bändern immer häufiger Schreib-/Lesefehler auftreten und mehrere Versuche nötig sind. Also mal reinigen, Backup mit neuem Band machen, Zeit als Referenz notieren. Braucht das Backup mit anderen Bändern sehr viel länger, wirds an der Zeit, das mal auszutauschen. Dieser Effekt dürfte um einiges früher auftauchen als Abrieb, der im Laufwerk verbleibt
Gruß
Gern geschehen.
Komplett neue Bänder gekauft, und, welch Wunder:
Seitdem keine Reinigungsaufforderung mehr (vorher, mit an alten Bändern, täglich).
Falls Du die Bänder auch zum Archivieren genutzt hast, d.h. ein paar davon eigelagert, um den steuerlichen Aufbewahrungspflichten nachzukommen, solltest Du diese überprüfen und ggf auf neuere Bänder überspielen.
Die vergißt man nämlich gerne und wudert sich, daß nach 10 Jahren die Bänder nicht mehr lesbar sind.
lks
Die Laufwerke fordern eine Reinigung an wenn diese benötigt wird. Reinigungsbänder arbeiten abrasiv, was letzten Endes bedeutet, dass den Kopf abschleifen. Nun muss man sich nicht vorstellen dass es ein 1000er Schmirgel ist, der eingesetzt wird, jedoch die deutlich feinere Körnung macht genau das Gleiche. Nun ist es nicht so, dass die Reinigungsbänder wirklich jeden "Mist" vom Kopf runter bekommen. Eine Alkohol-Reinigung
mit einem Q-Tipp ist deutlich effektiver, muss aber mit sehr viel Vorsicht durchgeführt werden. Nach langer Laufzeit bekommen die Köpfe Einlaufspuren - sowas wie Spurrillen auf der Autobahn. Diese fransen die Bandränder aus, was auf die Dauer keinem Band gut tut und
die Kopfoberfläche ist nicht mehr plan, was das Band beim vorbeiziehen am Kopf zu einer ungleichmäßigen Zugkraftverteilung über die Längsachse des Bandes zu einer Dehnung führt und die Servospuren dadurch unleserlich werden.
Als Grundsatz für LTO Bandlaufwerke gilt, nicht präventiv zu reinigen und statt dessen auf die Laufwerksanforderung zu warten. Meine TapeLib benutzt einen festen Slot für das Reinigungsband, welches automatisch angefordert wird, wenn ein Laufwerk eine Reinigung nötigt hat.
Bei Reinigungsbänder ist eigentlich nur zu beachten, dass sie eine begrenzte Nutzungsanzahl haben und Verbrauchsmaterial sind. Man muss auch auf die Haltbarkeit achten, denn auch wenn sie nicht durch Reinigung verbraucht sind kann man diese nicht unendlich verwenden.
Meine HP-LTO4 -Laufwerke haben in 4900 Sicherungsstunden nur 3 mal reinigen müssen. Das ist sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, dass ich die Tagessicherungsbänder nur 12 Monate benutze.
Was ich auch immer mal wieder lese ist das Unverständnis neuer Technologien und deren Konsequenzen. Es ist wahr, dass bis einschließlich LTO4
anzustreben war, dass den Datenstrom bei der Sicherung /Rücksicherung nicht abreißt, was in letzter Konsequenz für das Quell- oder Zielfestplattensystem eine hohe Performance voraussetzte. Mit einer Einzelplatte sind die notwendigen Transferraten nicht zu erreichen und dies führte zu "Stream, Stop, Rewind, Stop and Go" - Betrieb. Die Servomotoren und das Bandmaterial wurden durch die dauerhaften Lastwechsel stark belastet und versagten den Dienst nach kurzer Dauer.
Das gilt spätestens ab LTO5 nicht mehr. Anzustreben ist ein durchlaufender Stream noch immer; allein schon wegen der Sicherungsdauer und zum Bandschonenden Betrieb. Die Laufwerke sind jedoch mit einer Technologie ausgestattet die es erlaubt, ein Dateisystem auf Bändern abzubilden. In dieser Betriebsart passiert genau dass was kleine Sicherungsdateien oder zu langsame Plattensystem verursachen - Stream, Stop,Rewind,Go. Ich habe diesen Mode niemals getestet und kenne auch niemand der sowas praktisch nutzt, jedoch scheinen die Motoren und besonders die Transistoren der H-Brücken der Motorspulen deutlich weniger Verluste aufzuweisen, als früher. Das bedeutet weniger Wärmebelastung und damit einen schonende Umgebungstemperatur für die Bänder.
Bei einigen LTO4-Laufwerken ist dieses Feature nach Firmware-Update verfügbar, ob es zu empfehlen ist dies mit diesen Laufwerken zu tun, kann ich nicht beurteilen, rate jedoch aus Vorsicht davon ab.
Das Datenblatt des Laufwerks zeigt auf was man unter welchen Umständen machen kann. Ist man unsicher wäre ein Telefonat mit dem Hersteller-Support durchaus anzuraten. Ich kann schreiben, dass der Storage-Support von HP Enterprise sehr kompetent berät und alle Fragen beantworten wird. Bei IBM ist dies schon etwas schwieriger. Tandberg (Dortmund) ist ebenso sehr hilfsbereit, wenn man eine Seriennummer zu Hand hat.
mit einem Q-Tipp ist deutlich effektiver, muss aber mit sehr viel Vorsicht durchgeführt werden. Nach langer Laufzeit bekommen die Köpfe Einlaufspuren - sowas wie Spurrillen auf der Autobahn. Diese fransen die Bandränder aus, was auf die Dauer keinem Band gut tut und
die Kopfoberfläche ist nicht mehr plan, was das Band beim vorbeiziehen am Kopf zu einer ungleichmäßigen Zugkraftverteilung über die Längsachse des Bandes zu einer Dehnung führt und die Servospuren dadurch unleserlich werden.
Als Grundsatz für LTO Bandlaufwerke gilt, nicht präventiv zu reinigen und statt dessen auf die Laufwerksanforderung zu warten. Meine TapeLib benutzt einen festen Slot für das Reinigungsband, welches automatisch angefordert wird, wenn ein Laufwerk eine Reinigung nötigt hat.
Bei Reinigungsbänder ist eigentlich nur zu beachten, dass sie eine begrenzte Nutzungsanzahl haben und Verbrauchsmaterial sind. Man muss auch auf die Haltbarkeit achten, denn auch wenn sie nicht durch Reinigung verbraucht sind kann man diese nicht unendlich verwenden.
Meine HP-LTO4 -Laufwerke haben in 4900 Sicherungsstunden nur 3 mal reinigen müssen. Das ist sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, dass ich die Tagessicherungsbänder nur 12 Monate benutze.
Was ich auch immer mal wieder lese ist das Unverständnis neuer Technologien und deren Konsequenzen. Es ist wahr, dass bis einschließlich LTO4
anzustreben war, dass den Datenstrom bei der Sicherung /Rücksicherung nicht abreißt, was in letzter Konsequenz für das Quell- oder Zielfestplattensystem eine hohe Performance voraussetzte. Mit einer Einzelplatte sind die notwendigen Transferraten nicht zu erreichen und dies führte zu "Stream, Stop, Rewind, Stop and Go" - Betrieb. Die Servomotoren und das Bandmaterial wurden durch die dauerhaften Lastwechsel stark belastet und versagten den Dienst nach kurzer Dauer.
Das gilt spätestens ab LTO5 nicht mehr. Anzustreben ist ein durchlaufender Stream noch immer; allein schon wegen der Sicherungsdauer und zum Bandschonenden Betrieb. Die Laufwerke sind jedoch mit einer Technologie ausgestattet die es erlaubt, ein Dateisystem auf Bändern abzubilden. In dieser Betriebsart passiert genau dass was kleine Sicherungsdateien oder zu langsame Plattensystem verursachen - Stream, Stop,Rewind,Go. Ich habe diesen Mode niemals getestet und kenne auch niemand der sowas praktisch nutzt, jedoch scheinen die Motoren und besonders die Transistoren der H-Brücken der Motorspulen deutlich weniger Verluste aufzuweisen, als früher. Das bedeutet weniger Wärmebelastung und damit einen schonende Umgebungstemperatur für die Bänder.
Bei einigen LTO4-Laufwerken ist dieses Feature nach Firmware-Update verfügbar, ob es zu empfehlen ist dies mit diesen Laufwerken zu tun, kann ich nicht beurteilen, rate jedoch aus Vorsicht davon ab.
Das Datenblatt des Laufwerks zeigt auf was man unter welchen Umständen machen kann. Ist man unsicher wäre ein Telefonat mit dem Hersteller-Support durchaus anzuraten. Ich kann schreiben, dass der Storage-Support von HP Enterprise sehr kompetent berät und alle Fragen beantworten wird. Bei IBM ist dies schon etwas schwieriger. Tandberg (Dortmund) ist ebenso sehr hilfsbereit, wenn man eine Seriennummer zu Hand hat.
Quote from @juppeck:
Eine Alkohol-Reinigung mit einem Q-Tipp ist deutlich effektiver, muss aber mit sehr viel Vorsicht durchgeführt werden.
Eine Alkohol-Reinigung mit einem Q-Tipp ist deutlich effektiver, muss aber mit sehr viel Vorsicht durchgeführt werden.
meine Frage dazu: ich kenne noch die Reinigungsprozedur mit Isopropanol aus VHS-Zeiten. Damals hatte ich um einen Schraubendreher ein winziges Stück von einem Fensterputzleder gewickelt und mit dem Alkohol die Köpfe abgerieben. Die Köpfe waren auf der Trommel als soche leicht erkennbar. Nur wie ist es bei einem LTO-Laufwerk? Die Lese-/Schreibköpfe kann man schlecht erkennen und auch die Verwendung eines Q-Tips scheint mir nicht sinnvoll zu sein, weil der nie ganz fransenfrei ist...
Wo genau muss man vorsichtig sein im Laufwerk?
Ich frage nur, weil man sich im Privathaushalt mit der Zeit zwangsweise eine leider dickere Staubschicht einfängt, auch wenn man noch aufpasst... (die Laufwerke selbst haben bei mir noch nie die Reinigungs-LED eingeschaltet)
hat jemand Langzeiterfahrungen damit? Vielen Dank im voraus!