Hausverkabelung Biegeradien für LWL und Cat.7-Kabel
Hallo an die Experten,
für eine Hausverkabelung (12-Familien-Wohnhaus) ist jede Wohneinheit mit 2 Leerohren (Durchmesser 20mm) verlegt.
Die Rohre sind derzeit mit alten TV-Antennenkabeln bestückt, die getauscht werden sollen welche mit höherer Bandbreite (2000-MHz-Koaxkabel).
Bei dieser Gelegenheit haben einzelne Bewohner Interesse geäußert, dass man zusätzlich Netzwerkverkabelung einbauen möchte,
um darüber ein wohnungsübergreifendes lokales Netzwerk und/oder Internet-Zugang aufzubauen.
Hierzu könnte man wohl in noch leere Rohre Lichtwellenleiter oder auch Cat.7-Kabel einführen.
Nun stellt sich die Frage, welcher Mindest-Biegeradius die Leerrohre haben müssen, um die einzuführenden LWL bzw. Cat.7-Kabel noch aufnehmen zu können. Der Hauselektriker meinte, manche Verrohrungen hätte sehr "enge Kurven".
Welche Biegeradien sind für die erwähnten Kabeltypen noch zulässig, ab welchen kleinen Biegeradien wird es kritsich?
Kann man das irgendwie vorher "messen" durch eine Sonde o.ä., die man durch die Rohre führt und dokumentiert (ähnlich einer Kanalspiegelung mit TV-Wagen bei Abflussleitungen), mit welchem Radius wie die Windungen der Leerrohre verlaufen?
Zusatzfrage: vom Durchmesser her könnte man wohl bequem sogar neben dem neuen Koax-Kabel in das gleiche Leerohr einen LWL einführen. Geht das über mehrere Richtungsänderungen im Rohrverlauf gut oder "verwickeln" sich diese beiden Kabel?
Freue mich auf Erfahrungsberichte bzw. Empfehlungen.
MfG
Manni
für eine Hausverkabelung (12-Familien-Wohnhaus) ist jede Wohneinheit mit 2 Leerohren (Durchmesser 20mm) verlegt.
Die Rohre sind derzeit mit alten TV-Antennenkabeln bestückt, die getauscht werden sollen welche mit höherer Bandbreite (2000-MHz-Koaxkabel).
Bei dieser Gelegenheit haben einzelne Bewohner Interesse geäußert, dass man zusätzlich Netzwerkverkabelung einbauen möchte,
um darüber ein wohnungsübergreifendes lokales Netzwerk und/oder Internet-Zugang aufzubauen.
Hierzu könnte man wohl in noch leere Rohre Lichtwellenleiter oder auch Cat.7-Kabel einführen.
Nun stellt sich die Frage, welcher Mindest-Biegeradius die Leerrohre haben müssen, um die einzuführenden LWL bzw. Cat.7-Kabel noch aufnehmen zu können. Der Hauselektriker meinte, manche Verrohrungen hätte sehr "enge Kurven".
Welche Biegeradien sind für die erwähnten Kabeltypen noch zulässig, ab welchen kleinen Biegeradien wird es kritsich?
Kann man das irgendwie vorher "messen" durch eine Sonde o.ä., die man durch die Rohre führt und dokumentiert (ähnlich einer Kanalspiegelung mit TV-Wagen bei Abflussleitungen), mit welchem Radius wie die Windungen der Leerrohre verlaufen?
Zusatzfrage: vom Durchmesser her könnte man wohl bequem sogar neben dem neuen Koax-Kabel in das gleiche Leerohr einen LWL einführen. Geht das über mehrere Richtungsänderungen im Rohrverlauf gut oder "verwickeln" sich diese beiden Kabel?
Freue mich auf Erfahrungsberichte bzw. Empfehlungen.
MfG
Manni
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9 Kommentare
Neuester Kommentar
Hallo,
wir hatten früher viel Netzwerk verlegt.
Dabei auch in Situationen wo die baulichen Gegebenheiten echt grenzwertig waren.
z.B. zuviele Kabel durch zu kleine Bodentanks von Raum zu Raum ziehen.
Wichtig: Wir sprechen hier von Kupfer-Verlegekabel. Die haben eine zähe Kunststoffhülle und darunter eine zähe Metalschirmung.
Die sind sehr robust. Eigentlich kann man die nur kaputt machen wenn man mit zu viel Kraft über eine harte Kante zieht.
Aus Erfahrung: 90° Winkel mit 0mm Biegeradius sind kein Problem. Solange man sie reinlegt und nicht in diesem Winkel zieht.
Wenn das einzelne Leerrohre sind, wird das kein Problem. Wenn das ein 20m Leerrohr mit 10 Biegungen ist wird das vermutlich nichts. Dazu sind 20mm zu wenig.
Spezialtipp: Flüssigseite oder Spüli als Gleitmittel verwenden. Ist Schweinkram, hilft aber.
Bei LWL hängt es vom Kabel ab. Auch hier gilt, dass zuviel Kraft das Kabel beschädigt. Dafür ist das Kabel dünner.
Der Biegeradius wird vom Hersteller vorgegeben.
Es gibt gibt auch Outdoor LWL-Kabel mit fertigen Steckern die extra einen Ziehschutz haben.
z.B. https://www.kabelscheune.de/LWL-Universalkabel/LWL-Universalkabel-U-DQ-Z ...
Wichtig 2: Am Ende das Kabel mit einem "richtigen" Meßgerät überprüfen. Egal ob Kupfer oder LWL.
Stefan
wir hatten früher viel Netzwerk verlegt.
Dabei auch in Situationen wo die baulichen Gegebenheiten echt grenzwertig waren.
z.B. zuviele Kabel durch zu kleine Bodentanks von Raum zu Raum ziehen.
Wichtig: Wir sprechen hier von Kupfer-Verlegekabel. Die haben eine zähe Kunststoffhülle und darunter eine zähe Metalschirmung.
Die sind sehr robust. Eigentlich kann man die nur kaputt machen wenn man mit zu viel Kraft über eine harte Kante zieht.
Aus Erfahrung: 90° Winkel mit 0mm Biegeradius sind kein Problem. Solange man sie reinlegt und nicht in diesem Winkel zieht.
Wenn das einzelne Leerrohre sind, wird das kein Problem. Wenn das ein 20m Leerrohr mit 10 Biegungen ist wird das vermutlich nichts. Dazu sind 20mm zu wenig.
Spezialtipp: Flüssigseite oder Spüli als Gleitmittel verwenden. Ist Schweinkram, hilft aber.
Bei LWL hängt es vom Kabel ab. Auch hier gilt, dass zuviel Kraft das Kabel beschädigt. Dafür ist das Kabel dünner.
Der Biegeradius wird vom Hersteller vorgegeben.
Es gibt gibt auch Outdoor LWL-Kabel mit fertigen Steckern die extra einen Ziehschutz haben.
z.B. https://www.kabelscheune.de/LWL-Universalkabel/LWL-Universalkabel-U-DQ-Z ...
Wichtig 2: Am Ende das Kabel mit einem "richtigen" Meßgerät überprüfen. Egal ob Kupfer oder LWL.
Stefan
Hallo,
Coaxkabel mit "Bandbreite" ? Wäre was ganz Neues
Falls du kleiner Dämpfung meinst - wird es auf jeden Fall deutlich dickeres Kabel! Braucht man aber nur wenn
keine Verstärker verwendet werden können
und/oder größe Entfernungen (Längen) verwendet werden müssen
- oder eine Firma was verkaufen "muß" ...
Bei LWL ist die Frage ob du einzelne (Patchkabel) Fasern verbaust oder ein GFK-Kabel (also mehrere Fasern in einem Kabel)
In allen Fällen bauchts extra Patchfelder und Medienwandler, dafür bist du aber "Gleichstromfrei".
CAT Kabel erfordern durchgehenden Potentialausgleich im ganzen Haus und haben den Vorteil daß man alles" draufschalten kann - vom analogen Telefonanschluß bis zu 1Gbits Lan.
Bei LWL müßte ich nachsehen (Herstellerangaben zum Biegeradius) aber dürfte ähnlich wie bei Coaxkabel sein.
Coax mit "guten" Dämpfungswerten über 1 GHz hat Luft- oder grobe Schaumstoffdielektrika und damit relativ große Biegeradien (IIRR deutlich mehr als LWL)
l.g.
Fred
Coaxkabel mit "Bandbreite" ? Wäre was ganz Neues
Falls du kleiner Dämpfung meinst - wird es auf jeden Fall deutlich dickeres Kabel! Braucht man aber nur wenn
keine Verstärker verwendet werden können
und/oder größe Entfernungen (Längen) verwendet werden müssen
- oder eine Firma was verkaufen "muß" ...
Bei LWL ist die Frage ob du einzelne (Patchkabel) Fasern verbaust oder ein GFK-Kabel (also mehrere Fasern in einem Kabel)
In allen Fällen bauchts extra Patchfelder und Medienwandler, dafür bist du aber "Gleichstromfrei".
CAT Kabel erfordern durchgehenden Potentialausgleich im ganzen Haus und haben den Vorteil daß man alles" draufschalten kann - vom analogen Telefonanschluß bis zu 1Gbits Lan.
Bei LWL müßte ich nachsehen (Herstellerangaben zum Biegeradius) aber dürfte ähnlich wie bei Coaxkabel sein.
Coax mit "guten" Dämpfungswerten über 1 GHz hat Luft- oder grobe Schaumstoffdielektrika und damit relativ große Biegeradien (IIRR deutlich mehr als LWL)
l.g.
Fred
Das Problem, was ich hier sehe, sind die vorhandenen Rohre. Du gibst einen Durchmesser von 20mm an. Sind es M20 oder M25-Rohre? 20mm deutet erstmal auf 20mm Außendurchmesser hin, was dann nur 16mm Innendurchmesser wären und da wird es schon knapp. Sobald da irgendwo ein Bogen, egal welcher Radius drin ist, wird die Kombination Koax + Cat7 oder Koax + LWL oder Cat7 + LWL schwierig, da die Leitungen nicht gerade dünn sind (LWL dürfte das dünnste sein), aber das Zeug ist heutzutage sowas von steif und unwillig, dass man sich da fleißig einen abastet.
Du sprichst davon, dass du zwei Rohre pro Wohnung hast. Ich gehe mal davon aus, dass das zweite Rohr die Telefonleitung beinhaltet oder liegt diese extra?
Wenn es jetzt bereits eh zum Kabelzug kommt, sollte man in jedem Fall eine Glasfaser mit einziehen und zwar nicht zur Bespaßung der Bewohner/Mieter, sondern als Vorbereitung für einen FTTH-Ausbau. Diesen kann man dann zwar auch für die Bewohnerbespaßung mitnutzen, aber das ist dann Nebensache. Daher in jedem Fall ein OS2-Kabel mit vier Fasern verlegen. Hat einen Durchmesser von unter 5mm und erspart später viel Ärger. Die Faser dann auf beiden Seiten mit LC/APC terminieren, schon kann Glasfaserinternet kommen (und der Bewohner kann, wenn er will, darüber Verbindung mit den anderen aufnehmen).
Du sprichst davon, dass du zwei Rohre pro Wohnung hast. Ich gehe mal davon aus, dass das zweite Rohr die Telefonleitung beinhaltet oder liegt diese extra?
Wenn es jetzt bereits eh zum Kabelzug kommt, sollte man in jedem Fall eine Glasfaser mit einziehen und zwar nicht zur Bespaßung der Bewohner/Mieter, sondern als Vorbereitung für einen FTTH-Ausbau. Diesen kann man dann zwar auch für die Bewohnerbespaßung mitnutzen, aber das ist dann Nebensache. Daher in jedem Fall ein OS2-Kabel mit vier Fasern verlegen. Hat einen Durchmesser von unter 5mm und erspart später viel Ärger. Die Faser dann auf beiden Seiten mit LC/APC terminieren, schon kann Glasfaserinternet kommen (und der Bewohner kann, wenn er will, darüber Verbindung mit den anderen aufnehmen).
Kann man das irgendwie vorher "messen" durch eine Sonde o.ä., die man durch die Rohre führt und dokumentiert (ähnlich einer Kanalspiegelung mit TV-Wagen bei Abflussleitungen), mit welchem Radius wie die Windungen der Leerrohre verlaufen?
Es gibt von Katimex den Kati Blitz Ortung, mit dem man, in Verbindung mit einem Kabelortungsgerät, Rohrverläufe nachverfolgen kann. Wie gut es geht, kann ich aber nicht sagen.Zusatzfrage: vom Durchmesser her könnte man wohl bequem sogar neben dem neuen Koax-Kabel in das gleiche Leerohr einen LWL einführen. Geht das über mehrere Richtungsänderungen im Rohrverlauf gut oder "verwickeln" sich diese beiden Kabel?
Koax dürfte 7mm haben, die 4x9E125 als Minibreakout hat 4,9mm, passt zusammen rein. Ob die sich im Rohr verwickeln, wird erst dann ein Problem, wenn man die später wieder rausziehen will. Das Problem sind aber mehrere Biegungen in einem Rohr. Häufig "stirbt" man schon daran und bekommt nichts mehr eingezogen. Zwei gehen noch, die dritte ist meist tödlich, wobei hier einziehen einfacher ist, als einschieben, wenn man genug Kabelflutschi nutzt.
Stichwort Kabelflutschi, Spüle oder Flüssigseife.
Es gibt natürlich auch richtiges Kabelgleitmittel
https://www.amazon.de/3M-FE510045597-Lub-Kabelgleitmittel-26-6/dp/B001RN ...
Stefan
Es gibt natürlich auch richtiges Kabelgleitmittel
https://www.amazon.de/3M-FE510045597-Lub-Kabelgleitmittel-26-6/dp/B001RN ...
Stefan
Mit Kabelflutschi meinte ich schon richtiges Kabelgleitmittel, wobei ich das hier bevorzuge
https://www.hornbach.de/shop/Kabelgleitmittel-Easy-Glide-250-ml/8280207/ ...
Aber Kabelgleitmittel ist so ein sperriges Wort, daher Kabelflutschi.
https://www.hornbach.de/shop/Kabelgleitmittel-Easy-Glide-250-ml/8280207/ ...
Aber Kabelgleitmittel ist so ein sperriges Wort, daher Kabelflutschi.
Ja es gibt Cat7 AWG23 mit 7,3mm Ø und es gibt Cat7 AWG26 mit 5,8mm Ø. Von daher sind auch die Biege -Radien unterschiedlich. Klar dünnes ist zu bevorzugen. Wobei der Elektriker jetzt erst mal wg. Potenzial-Ausgleich besorgt sein würde. Aber Mietshaus hängen ja alle an einem E-Anschluss, aber nicht das der an eine Kunstoff-Wasserleitung geerdet ist. Weil die Zinkwasserleitung getauscht wurde. Auf jeden Fall mal einen Fachmännischen Blick drauf werfen. Besser Potenzial nachmessen.
In M20 hab ich schon vier Netzwerkkabel und ein Koaxkabel reinbekommen, aber das erfordert schon viel Planung, das passende Material, genug Reserve, Schmiermittel und Geduld. Gleichzeitig kann man sich auch davon verabschieden, an dem Rohr je wieder etwas machen zu können.
Aber das passt absolut nicht zu dem Leitungen, die du verlegen willst, weil bei dem Koaxkabel handelt es sich um eine 4mm-Sorte und die Netzwerkkabel sind Cat5e.
Zeitgleich laufen die Rohre stumpf gerade nach unten, keine Bögen.
Wie gesagt, Koax und LWL in ein Rohr dürfte gehen, Cat7 und LWL in ein Rohr geht auch, Cat7 und Koax wird da knapp, wenn Bögen mit im Spiel sind. Wichtig: LWL zuerst ziehen, zusammen mit der LWL einen Zugdraht für das Koax/Cat7 und viel Kabelflutschi, sich die Kabel nicht trockenlaufen.
Aber das passt absolut nicht zu dem Leitungen, die du verlegen willst, weil bei dem Koaxkabel handelt es sich um eine 4mm-Sorte und die Netzwerkkabel sind Cat5e.
Zeitgleich laufen die Rohre stumpf gerade nach unten, keine Bögen.
Wie gesagt, Koax und LWL in ein Rohr dürfte gehen, Cat7 und LWL in ein Rohr geht auch, Cat7 und Koax wird da knapp, wenn Bögen mit im Spiel sind. Wichtig: LWL zuerst ziehen, zusammen mit der LWL einen Zugdraht für das Koax/Cat7 und viel Kabelflutschi, sich die Kabel nicht trockenlaufen.