hansolo
Goto Top

IP Telefonie, Netzwerkkarte,Quality of Service

Wie kann ich feststellen, ob eine Netzwerkkarte QoS unterstützt. Ich weiß, dass nicht jede Netzwerkkarte QoS unterstützt und für jeden Rechner beim Hersteller anfragen ist auch keine Lösung. Kann man es in Windows auslesen?


Vielen Dank schon mal.

Content-ID: 38678

Url: https://administrator.de/contentid/38678

Ausgedruckt am: 25.11.2024 um 12:11 Uhr

aqui
aqui 25.08.2006 um 20:48:44 Uhr
Goto Top
Nein. Per se kann die Netzwerkkkarte kein QoS sondern nur der Treiber oder ein entsprechender Stack.
Was meinst du außerdem genau mit QoS ??? Nur ein 802.1p Tagging oder Layer 3 QoS (DiFFServ Code Point etc.) welche Funktion genau ?? QoS ist ein weites Feld...
HanSolo
HanSolo 28.08.2006 um 08:12:27 Uhr
Goto Top
Also, es geht sich um folgendes. Es handelt sich um ein Firmen LAN, dass mit VOIP Telefonie arbeitet (nur Intern bisher). Es bestehen bisher ca 40 Clients, davon arbeiten 20 mit IP Telefonen und 20 über eine Software Lösung.

Das Problem: IP Telefon vom Hersteller der Telefon Anlage kein Problem Verbindung TOP.
Multimedia PC, mit Client Software: teilweise rauschen, schlechte Verbindung usw. dass aber auch nur bei manchen PCs. Auffällig ist, dass diese mit Realtek Karten bzw. Treiber arbeiten. Könnte das Problem sein, muss nicht.

Habe schon, das Netzwerk kontrolliert. Die Router ob keine Stromsparzeiten usw eingestellt sind, Firewall usw. benutzter Port ist frei.

Laut Hersteller, QoS muss gewährleistet sein. Das es da so große unterschiede gibt wusste ich bisher nicht, oder was für Möglichkeiten man damit hat.

Meines Wissen braucht man für zwei Gespräche 128 kbits besser 256 kbits und das müsste in einem 100 LAN möglich sein. Die bisherige Netzlast ist auch nicht besonders, ein Fileserver Auslastung 40%(werden nur Datein hinterlegt), Outlook und Internet.

Also die Begriffe 802.1p und Layer 3 QoS sagen mir bisher noch nichts.....
aqui
aqui 28.08.2006 um 15:39:56 Uhr
Goto Top
Im LAN werden meist ausschliesslich 2 Voice Codecs bei VoIP benutzt und zwar G.711 und G729a. Letzterer kommt meist nur zum Einsatz wenn man außer über eine Ethernet LAN Infrastruktur (meist lokales Netzwerk) auch über WANs telefoniert wie bei Corporate Backbones üblich.
Das Gateway checkt dann den Empfänger bzw. den Weg dorthin und schaltet entsprechend den Codec um, um eine geringere Bandbreite zu benutzen über das meist schmalbandigere WAN.
Dies Feature entfällt aber bei dir, da du ja sagst das nur intern telefoniert wird, deshalb kann ich auch den Einwand mit dem Router nicht so ganz nachvollziehen, denn der sollte dabei eigentlich völlig unbeteiligt sein !!! Dein Voice Netz sollte sich eigentlich komplett in einem Layer 2 VLAN abspielen.
Ein gutes VoIP Netzwerkdesign sieht immer mindestens separate 2 VLANs vor und zwar einmal das normale Daten VLAN (können auch mehrere sein) und ein separates Voice VLAN so das die Sprachdaten schon mal generell von den anderen Daten komplett getrennt sind. Allein die Sicherheit ist dafür schon Grund genug denn sonst kann jeder beliebige PC im Netz mit einem Softwarecodec aus dem Internet jedes Telefongespräch problemlos mitschneiden und mithören egal ob Angestellter oder Vorstand !!! Performance ist der andere Grund.
Also für ein gutes VoIP Design sind VLAN fähige Switches eigentlich ein Muss egal wie groß so ein Netzwerk ist.
Außerdem muss ein Switch auf die 802.1p Tags in den Ethernet Packeten sehen und diese entsprechend priorisieren. VoIP Telefone setzen diese Tags per Default und gute VoIP Software sollte das am PC ebenfalls machen. Wie gesagt es macht die VoIP Software ! nicht die Karte selber !
802.1q Priorisierung (QoS) ist ein Teil des 802.1q Headers im Ethernet Frame. Google sollte dir da eine Menge Seiten rausgeben wo du nachlesen kannst wie das gemacht wird. Das ist aber nur ein teil von QoS. Das Thema ist erheblich vielschichtiger. Einfach nur "QoS" zu sagen disqualifiziert eigentlich die Aussage deines Herstellers....

Also die Bandbreite beträgt pro Benutzer ca. 64kB (G.711 ist der Standard ISDN Codec deshalb die Ähnlichkeit der Bandbreite !) und das auch nur wenn gesprochen wird !
Folglich kann in einem 100 Mbit Netz auch wenn alle Teilnehmer gleichzeitig sprechen sollten, was vollkommen unrealistisch ist, niemals Bandbreite ein Problem sein !

Dein Verdacht mit den Karten ist schon eher realistisch. Realtek bürdet ein Großßteil des Packet Assembling und Reassembling der Rechner CPU auf, deshalb sind diese Karten auch so billig und in der Performance so immens schlecht ! Ein Hautpgrund in deinem Voice Umfeld auf den Einsatz dieser Karten zu verzichten. Du solltest vielmehr Karten verwenden die das gesamte Packet Handling in der Kartenhardware besorgen und nur Rohdaten über den PC Bus schicken.
Die 2. wichtige Frage ist die Verwendung des Codecs auf der Software Phone Appliance. Ist dies eine Consumer SW wird die meistens per default mit G.729a Codec betrieben, da die meisten Consumer Kunden damit über nicht QoS gesichtere DSL oder ISDN oder analoge Modem Internet Leitungen telefonieren. Das weiss die SW ja nicht vorher....
Meist nimmt man so den Codec mit der niedrigen Bandbreite um so noch einigermaßen sicher die Sprachdaten übertragen zu können.
Das du dann von 8kB nicht ISDN Qualität erwarten kannst klar. Das ist dann bestensfalls GSM Qualität so wie du sie hörst. Das ganze dann noch mit Realtek Karten könnte dein Szeanrio sein....
In einem sauber designten Voice Netzwerk mit sauber konfigurierten Phone Appliances hast du schon zwangsläufig aus der Physik immer die gleiche Qualität bzw. kannst sie erwarten. Das muss ja auch so sein sind alle Codecs gleich.
Das man dann natürlich eine geeignete Sprechgarnitur am PC/Laptop benutzt ist klar. Mit eingebautem Mikrofon und Quäkelautsprecher bist du dann wieder am Ausgangspunkt egal welchen Codec du nutzt.
HanSolo
HanSolo 31.08.2006 um 13:38:33 Uhr
Goto Top
Erstmal danke für die ausführliche Erklärung.

Meinte auch keinen Router, meinte einen Switch(managed), der an einen Router angebunden ist. Da ich aber, nur intern erstmal VOIP nutzen will, werden Daten der VOIP Clients im Netzwerk durch den Switch zum interen VOIP Gateway geleitet. Funktioniert ja auch soweit, denn mit den IP Telefonen habe ich ja garkeine Probleme.Hinter die IP Phones sind auch PC geschaltet über ein LAN Kabel. Also die gleiche Netzbelastung, als wäre es ein Einzelpaltz PC mit IP Phone und Netzbelastung.

Also nur Probleme mit Multimedia IP PCs, diese Verfügen über Netzwerkkarten die vom Hersteller mit geliefert wurden, also wahrscheinlich nichts besonderes, ein paar Realtek und NVDIA Standart Treiber usw. .

Jetzt ist die Frage, welche Netzwerkkarten sind zu entfehlen, sind vielleicht Erfahrungen vorhanden bzw Tips. Natürlich denke ich an 3 COM und Intel, aber da gibt es ja auch wieder unterschiede, die man erstmal verstehen muss.

Zum Protokol: Arbeite bisher mit H.323, bzw nicht ich, die TK- Anlage. Ich verstehe bisher noch nicht was G.711 und G.729a zusagen hat. Habe mal bei Wikipedia nach gesehen, aber nichts gefunden. Könnte natürlich auch weiter suchen, vielleicht ist ja eine gute Quelle bekannt.
Nachtrag: Information Beschreibung Codec G.711 gefunden, nur über G.729 noch nichts.

mfg
aqui
aqui 02.09.2006 um 12:16:57 Uhr
Goto Top
Hast du den Switch konfiguriert ??? Meist ist es nicht die gleiche Netzbelastung an den Telefonen wie an einem Einzel PC.
Die Telefone erzeugen durch ihre Prioritätssteuerung einen 802.1p Tag der Teil des 802.1q Headers ist. Dadurch landet der Voice Traffic meist un einem separaten VLAN was auch sehr sehr sinnvoll ist um ihm vom Resttraffic im netz zu trennen. Siehe oben die Ausführung was Sicherheit, Vertraulichkeit usw. anbetrifft.
Der PC am telefon arbeitet ohne diesen .1q Haeder und damit dann meist in einem anderen VLAN.
So sähe eine sauber VoIP Konfig auf einem Switch aus. D.h. die belastung an telefonen mit PCs ist also mitnichten diegleiche wie an Einzel PCs mit eine VoIP Software, denn die schicken alles komplett in ein Netz was kein gutes Verhalten bzw. Design ist.

So oder so...du solltest sehen das du Karten von Intel oder Intel Chip oder 3Com oder Marvell Chip oder oder einsetzen. Karten die das Packet Handling SELBER auf der Karte machen und nicht der Rechner CPU aufbürden. Diese Karten supporten meist auch mehr oder weniger einige QoS Features.
Also generell solltest du Karten unterhalb der 10 Euro Grenze von Natur aus misstrauen...
HanSolo
HanSolo 04.09.2006 um 11:24:38 Uhr
Goto Top
erstmal danke für die ausführlich erklärung.

das mit der VLAN aufteilung ist ganz neu für mich, denke da muss ich mich noch einmal richtig einlesen.

Netzwerkkarte ist jetzt geklärt!

Am Netzdesign muß ich dann woll demnächst noch einiges ändern..

mfg
aschinnerl
aschinnerl 16.10.2007 um 18:05:11 Uhr
Goto Top
Hätte eine kurze Frage, wenn ein Switch QoS kann, dann kann er es einfach. Muss muss also nichts zusätzliches Konfigurieren damit dieser Pakete priorisieren kann?
aqui
aqui 16.10.2007 um 18:34:50 Uhr
Goto Top
Mmmhhh...das kann man so nicht direkt sagen. Gute Switch Hersteller haben ein default QoS Profil bereits aktiviert. Das heisst Layer 2 priorisierte Packete nach IEEE 802.1p wie sie zumeist aus VoIP Telefonen kommen werden dann entsprechenden Queues in den Switches zugeordnet. Da musst du dann nichts machen.
Viele der etwas preiswerteren Hersteller bieten aber nur diese Funktion an sich, haben aber keine default Priorisierung implementiert. Da musst du dann selber die Priorisierung und das Queueing konfigurieren, was aber meist nicht schwer ist da man ein allgemeines QoS Profil für den gesamten Switch erstellt.
HanSolo
HanSolo 16.10.2007 um 20:42:12 Uhr
Goto Top
Hallo Zusammen,

eine kurze Rückmeldung - mittlerweile läuft alles bestens. Intel Netzwerkkarten im Betrieb. Ein separates VOIP VLAN im Betrieb. Die Einrichtung war für mich sehr umständlich, andauert, habe ich einige IP Geräte deaktiviert und Stunden nach dem Fehler gesucht. Das Größte Problem, lag wirklich darin, wird ein 802.1p Tag gesendet oder nicht bzw. Sendet der Treiber einen sauberen Header. Die Ports im Switch konnte ich fest konfigurieren, entweder konnte ich sie fest einem VLAN zu ordnen oder den 802.1q Tag aktivieren. Power over Ethernet sollte der Switch unbedingt verwenden, wenn IP Geräte ohne Netzteil benutzt werden.
Das nächste was jetzt an Steht, ist ein Test mit VOIP over VLAN Endgeräten Bin mal gespannt.

Danke noch einmal für deine Unterstützung @ aqui
aqui
aqui 17.10.2007 um 11:47:11 Uhr
Goto Top
Ja, die Einrichtung kann etwas tricky werden wenn die Telefone noch einen Anschluss für einen PC am Telefon haben. Damit haben sie dann selber einen kleinen Switch integriert.
Voice ist meist immer priorisiert nach IEEE 802.1p und wie du weisst ist .1p immer Teil von .1q d.h. diese Telefone senden Voice Traffic immer mit einem .1q Header (.1p ist darin integriert) dann, so das die Switchprts auf tagged eingestellt sein müssen an diesen Ports, sonst geht kein Datenpacket durch den Switch.
Der andere Traffic vom PC Port ist aber immer untagged (also ohne .1q Header), so das man einen zweifachen Modus auf solchen Ports fahren muss, denn es kommt dann ja parallel getaggter und ungetaggter Traffic an. Das supporten aber nicht alle Hersteller obwohl der VLAN Standard 802.1q das eindeutig beschreibt, das das default VLAN immer parallel untagged übertragen werden soll.
Da macht es also Sinn (sofern man diese Ports im Telefon für Laptops oder PCs nutzt) mal genau mit dem Sniffer nachzusehen was da passiert auf dem Draht....
Mit separaten Dosen für die PCs stellt sich das Problem natürlich nicht !

Dein Test sollte problemlos verlaufen....

Wenns das war bitte
Wie kann ich einen Beitrag als gelöst markieren?
nicht vergessen.
HanSolo
HanSolo 17.10.2007 um 18:03:12 Uhr
Goto Top
Sorry, Beitrag gelöst. Habe ich wohl vergessen, oder damals gab es noch die Bewertung.