Korrekter Potentialausgleich eines Patchpanels, das mit einem weiteren Patchpanel in einem Server-Rack verbunden ist
Hallo,
ich habe in meinem Haus ein kleines 12-Port-Patchpanel, welches sich neben der Elektro-Hauptverteilung an der Wand befindet. Dort kommen die Netzwerk-Verlegekabel der Netzwerkdosen im Haus an. Da dieses bisher nicht geerdet ist, möchte ich es an die Potentialausgleichsschiene/Haupterdungsschiene anschließen (lassen), die sich im selben Raum und an derselben Wand befindet (fast direkt darunter). Dafür habe ich eine Erdungsleitung mit einem Querschnitt von 6 mm² vorgesehen (starr/eindrähtig) und das sollte soweit ja in Ordnung sein.
Von diesem 12-Port-Patchpanel führen normale CAT 6a Patchkabel mit einer Länge von 5 m in mein kleines Server-Rack, das sich ebenfalls im selben Raum befindet. Sie sind dort mittels RJ45-auf-RJ45-Keystones an ein 24-Port-Patchpanel (19") angeschlossen, das im Rack verbaut ist, damit ich von dort aus - also im Rack - die einzelnen Ports vernünftig an die entsprechenden Switch-Ports anschließen kann (ohne die eigentlichen Verlegekabel noch bis in das Rack hinein zu verlängern). An dieses 24-Port-Patchpanel sind auch ein paar Geräte im Rack angeschlossen, sodass dort so gesehen einfach alles, was zum Router oder Switch führt (natürlich nur die Kupferkabel, nicht LWL), zentral über dieses 24-Port-Patchpanel läuft und so möglichst aufgeräumt und ggf. einfach umzustecken ist.
Im Rack werde ich eine Potentialausgleichsschiene (speziell für Serverschränke) verbauen, dort den Erdungspunkt des Racks mit 6 oder 10 mm² anschließen (die beweglichen Teile verbinde ich natürlich auch entsprechend) und diese Schiene dann mit 10 mm² (starr/eindrähtig) an die Potentialausgleichsschiene/Haupterdungsschiene des Hauses anschließen.
Nun zu meiner Frage: Das 24-Port-Patchpanel im Rack hat ja auch einen Erdungsanschluss und eigentlich wollte ich das Erdungskabel (dort sollten 4 mm² ja ausreichen) an die Potentialausgleichsschiene im Rack und darüber ja an die Haupterdungsschiene anschließen. Allerdings ist das 12-Port-Patchpanel, an dem die Verlegekabel ankommen, ja dort dann schon geerdet. Ist es schlecht, wenn ich das 24-Port-Patchpanel nun auch nochmal erde? Kann dabei eine Erdschleife o.ä. entstehen und sollte ich nur eines der Patchpanels erden (wenn ja, welches)?
Das Rack ist lackiert, aber falls das 24-Port-Patchpanel dort irgendwo Kontakt zum Schrank hat, wäre es ja sowieso auch darüber geerdet (natürlich nicht optimal). Daher kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass die zusätzliche Erdung dieses 24-Port-Patchpanels ein Problem wäre, aber ich möchte nichts falsch machen. Wenn ich richtig informiert bin, sollte man ja die Netzwerkdosen, an denen die Endgeräte angeschlossen sind (also so gesehen das andere Ende der Verlegekabel) nicht nochmal erden, da der Schirm der Netzwerkkabel nur einseitig aufgelegt/geerdet sein sollte, aber das zweite Patchpanel (24-Port) befindet sich ja so gesehen nicht dort, sondern am anderen Ende - nur halt nochmal 5 m vom ersten Patchpanel (12-Port) entfernt.
Ich hoffe, ich konnte das verständlich erklären und es war nicht zu viel Text. Vielen Dank im Voraus für die Antworten!
ich habe in meinem Haus ein kleines 12-Port-Patchpanel, welches sich neben der Elektro-Hauptverteilung an der Wand befindet. Dort kommen die Netzwerk-Verlegekabel der Netzwerkdosen im Haus an. Da dieses bisher nicht geerdet ist, möchte ich es an die Potentialausgleichsschiene/Haupterdungsschiene anschließen (lassen), die sich im selben Raum und an derselben Wand befindet (fast direkt darunter). Dafür habe ich eine Erdungsleitung mit einem Querschnitt von 6 mm² vorgesehen (starr/eindrähtig) und das sollte soweit ja in Ordnung sein.
Von diesem 12-Port-Patchpanel führen normale CAT 6a Patchkabel mit einer Länge von 5 m in mein kleines Server-Rack, das sich ebenfalls im selben Raum befindet. Sie sind dort mittels RJ45-auf-RJ45-Keystones an ein 24-Port-Patchpanel (19") angeschlossen, das im Rack verbaut ist, damit ich von dort aus - also im Rack - die einzelnen Ports vernünftig an die entsprechenden Switch-Ports anschließen kann (ohne die eigentlichen Verlegekabel noch bis in das Rack hinein zu verlängern). An dieses 24-Port-Patchpanel sind auch ein paar Geräte im Rack angeschlossen, sodass dort so gesehen einfach alles, was zum Router oder Switch führt (natürlich nur die Kupferkabel, nicht LWL), zentral über dieses 24-Port-Patchpanel läuft und so möglichst aufgeräumt und ggf. einfach umzustecken ist.
Im Rack werde ich eine Potentialausgleichsschiene (speziell für Serverschränke) verbauen, dort den Erdungspunkt des Racks mit 6 oder 10 mm² anschließen (die beweglichen Teile verbinde ich natürlich auch entsprechend) und diese Schiene dann mit 10 mm² (starr/eindrähtig) an die Potentialausgleichsschiene/Haupterdungsschiene des Hauses anschließen.
Nun zu meiner Frage: Das 24-Port-Patchpanel im Rack hat ja auch einen Erdungsanschluss und eigentlich wollte ich das Erdungskabel (dort sollten 4 mm² ja ausreichen) an die Potentialausgleichsschiene im Rack und darüber ja an die Haupterdungsschiene anschließen. Allerdings ist das 12-Port-Patchpanel, an dem die Verlegekabel ankommen, ja dort dann schon geerdet. Ist es schlecht, wenn ich das 24-Port-Patchpanel nun auch nochmal erde? Kann dabei eine Erdschleife o.ä. entstehen und sollte ich nur eines der Patchpanels erden (wenn ja, welches)?
Das Rack ist lackiert, aber falls das 24-Port-Patchpanel dort irgendwo Kontakt zum Schrank hat, wäre es ja sowieso auch darüber geerdet (natürlich nicht optimal). Daher kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass die zusätzliche Erdung dieses 24-Port-Patchpanels ein Problem wäre, aber ich möchte nichts falsch machen. Wenn ich richtig informiert bin, sollte man ja die Netzwerkdosen, an denen die Endgeräte angeschlossen sind (also so gesehen das andere Ende der Verlegekabel) nicht nochmal erden, da der Schirm der Netzwerkkabel nur einseitig aufgelegt/geerdet sein sollte, aber das zweite Patchpanel (24-Port) befindet sich ja so gesehen nicht dort, sondern am anderen Ende - nur halt nochmal 5 m vom ersten Patchpanel (12-Port) entfernt.
Ich hoffe, ich konnte das verständlich erklären und es war nicht zu viel Text. Vielen Dank im Voraus für die Antworten!
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4 Kommentare
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Moin @shopdawhop,
Für das Patchpanel sind die 4mm² für mein Gusto gerade so OK, von der Potentialausgleichsschiene im Rack zu der Haupterdungsschiene, solltest du jedoch ein dickeres verwenden. Min. 6mm² oder am besten 10mm².
Nein, das sollte in dem Fall keine nachteilige Rolle spielen.
Wir schliessen die Patchpanels immer mit einer separaten Leitung an die Potentialausgleichsschiene im Rack an.
In den meisten Fällen ist das auch zutreffend, es gibt aber auch Fälle, wenn auch selten, z.B. bei sehr langen Strecken, wo ein zusätzliches erden der Netzwerkdose, auch sinnvoll ist.
Gruss Alex
Nun zu meiner Frage: Das 24-Port-Patchpanel im Rack hat ja auch einen Erdungsanschluss und eigentlich wollte ich das Erdungskabel (dort sollten 4 mm² ja ausreichen) an die Potentialausgleichsschiene im Rack und darüber ja an die Haupterdungsschiene anschließen.
Für das Patchpanel sind die 4mm² für mein Gusto gerade so OK, von der Potentialausgleichsschiene im Rack zu der Haupterdungsschiene, solltest du jedoch ein dickeres verwenden. Min. 6mm² oder am besten 10mm².
Allerdings ist das 12-Port-Patchpanel, an dem die Verlegekabel ankommen, ja dort dann schon geerdet. Ist es schlecht, wenn ich das 24-Port-Patchpanel nun auch nochmal erde?
Nein, das sollte in dem Fall keine nachteilige Rolle spielen.
Das Rack ist lackiert, aber falls das 24-Port-Patchpanel dort irgendwo Kontakt zum Schrank hat, wäre es ja sowieso auch darüber geerdet (natürlich nicht optimal). Daher kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass die zusätzliche Erdung dieses 24-Port-Patchpanels ein Problem wäre, aber ich möchte nichts falsch machen.
Wir schliessen die Patchpanels immer mit einer separaten Leitung an die Potentialausgleichsschiene im Rack an.
Wenn ich richtig informiert bin, sollte man ja die Netzwerkdosen, an denen die Endgeräte angeschlossen sind (also so gesehen das andere Ende der Verlegekabel) nicht nochmal erden, da der Schirm der Netzwerkkabel nur einseitig aufgelegt/geerdet sein sollte
In den meisten Fällen ist das auch zutreffend, es gibt aber auch Fälle, wenn auch selten, z.B. bei sehr langen Strecken, wo ein zusätzliches erden der Netzwerkdose, auch sinnvoll ist.
Gruss Alex
Zitat von @MysticFoxDE:
Allerdings ist das 12-Port-Patchpanel, an dem die Verlegekabel ankommen, ja dort dann schon geerdet. Ist es schlecht, wenn ich das 24-Port-Patchpanel nun auch nochmal erde?
Nein, das sollte in dem Fall keine nachteilige Rolle spielen.Richtig ist, dass jede sekundäre Verbindung von zwei Geräten über die Masse zu einer Erdungsschleife führt. Voraussetzung ist aber, dass natürlich zwischen der Masseverbindung (aka Schirmung) der Datenleitung und der Masseerdung der beiden Endpunkte / Geräte eine elektrische Verbindung bestehen muss, wenn es um den Potentialausgleich geht. Das gilt übrigens bereits innerhalb eines Racks / Serverschranks durch die Schutzkontaktverbindung der einzelnen Geräte. Für eine Erdungsschleife genügt aber auch schon jede mehrfache Masseverbindung über mehrere Datenleitungen.
Indes bedeutet das Bestehen dieser Sekundärverbindung noch lange nicht, dass das auch zu deren negativen Folgen im Sinne eines (Netz)Brummens führt. Denn das setzt letztlich voraus, dass es im laufenden Betrieb über eine solche Verbindung relevante Ausgleichsströme gibt. Alleine die gemeinsame Potentialverbindung genügt dafür noch nicht. Relevant wird das nämlich (erst), wenn die Masseverbindung der Datenleitung gleichzeitig für die Signalübertragung genutzt wird. Das ist aber bei CAT-Verbindungen nicht der Fall, weil hier immer ein dediziertes (verdrilltes) Adernpärchen die Datenverbindung darstellt. Die Schirmung / Masse des CAT-Kabels ist an der Signalübertragung nicht beteiligt.
Zudem ist fraglich, ob eine CAT-Verbindung von (nur) 5 m überhaupt in der Lage ist, ein nennenswertes Übersprechen eines Brummsignals auf die Signalleitung zu ermöglichen, sofern auf dieser Strecke überhaupt ein (relevantes) Brummsignal erzeugt wird.
Instruktive Vertiefung: Wikipedia
Conclusio: Das gemeinsame Erden der Patchpanel erscheint in Deinem Fall als unkritisch. Lediglich die hinreichende Dimensionierung der Erdungsleitungen zur Potentialausgleichschiene ist zu beachten:
Für das Patchpanel sind die 4mm² für mein Gusto gerade so OK, von der Potentialausgleichsschiene im Rack zu der Haupterdungsschiene, solltest du jedoch ein dickeres verwenden. Min. 6mm² oder am besten 10mm².
@MysticFoxDE weist völlig zu Recht darauf hin, dass mindestens 6 mm² verwendet werden sollten. Dieser Mindestwert gilt für Haupterder von der Hauptpotentialausgleichsschiene im Haus zum Fundamenterder, Hausanschlusskasten etc. Es ist in jedem Fall nicht falsch, den örtlichen Potentialausgleich für die Nutzgeräte in einem Raum ebenfalls an diesem Mindestwert auszurichten. Hier kann nämlich durchaus bedacht werden, dass die vom jeweiligen Patchfeld in Richtung gesamtes Haus abgehenden CAT-Kabel die DatenHAUPTinstallation darstellen, was den genannten Mindestwert nahelegt.
Ob hingegen mehr als 6 mm² empfehlenswert oder gar notwendig sind, ist eine Frage der konkreten Durchgangs- und Widerstandsmessung am Installationsort. Ohnehin gilt: Einfach nur eine Ader anzuklemmen, könnte sich nämlich ansonsten im Fehlerfall als trügerische Illusion erweisen. Alle Potentialverbindungen sind stets auf Durchgang und Widerstand zu prüfen.
Hier wäre es also empfehlenswert, die Situation mit dem Elektriker des Vertrauens zu besprechen / zu realisieren. Es spielen nämlich noch weitere Aspekte der elektrischen Anlage eine relevante Rolle.
Viele Grüße
HansDampf06