RSTP Port Types richtig einstellen
Hallo Forengemeinde,
ich habe ein paar Fragen zur Vertiefung meines Verständnisses zu den RSTP Port-Types.
Ich habe mich schon durch etliche Tutorials gearbeitet. Jedoch konnte ich meine Fragen selbst noch nicht eindeutig beantworten.
Hierzu erstmal die folgende Problemstellung:
Wir haben 2 Switches (Alcatel), auf welchen RSTP aktiviert ist. Diese beiden Switches, ich nenne sie zum besseren Verständnis Switch A und Switch B, sind über einen Uplink miteinander verbunden. Nun gibt es noch einen weiteren Switch (Switch C), welcher jeweils einen Link zu Switch A und Switch B hat. An diesem Switch hängen Workstations usw. Switch C macht jedoch KEIN RSTP (nicht verfügbar).
Nun sieht es zumindest für mich vorerst mal ganz in Ordnung aus, da der Link Zwischen Switch A und Switch C auf "Forwarding" steht, während der Link zwischen Switch B und Switch C auf "Blocking" steht. Dies passt soweit, da Switch A die niedrigere Prio besitzt und somit als Root-Bridge fungiert.
Bis dahin alles gut.
Jetzt fiel mir jedoch auf, dass an jedem Port des Switches BPDU's rausgeschickt werden. Ich empfange sogar auf den Teilnehmerports jede Sekunde eine BPDU. Dies habe ich mittels Wireshark bemerkt.
Aber nun meine Fragen zum besseren Verständnis:
1.) Ist die Thematik mit den BPDU's normal? Denn wenn ich die Tutorials richtig verstanden habe, so werden doch nur auf den Ports, auf welchen Switches eines RSTP's untereinander verbunden sind, also quasi auf Point-to-Point-Ports auch BPDU's benötigt, oder habe ich dies falsch verstanden?
2.) Bringt es Vorteile (z.B. Geschwindigkeit bei Neuaufbau der Topologie), bzw. ist es sinnvoll, Ports, an welchen Endgeräte hängen, fest auf einen Porttyp einzustellen? Nur daraus entsteht für mich dann auch meine wichtigste Frage. Für Endgeräte wie Workstations usw. könnte man den Porttyp vermutlich fest auf "Edge" einstellen? Das würde bewirken, dass z.B. beim Start der Port sofort auf "Forwarding" geschaltet wird, ohne über den "Learning"- State zu gehen. Aber welchen Port-Typ würde man vorzugsweise für die Ports wählen, an denen Switch C hängt? Den diese stehen laut den Outputs von Switch A und B momentan auch auf PTP. Sie werden von Switch A und B automatisch eingestellt.
3.) Und ist es sinnvoll bzw. notwendig, dass an allen Ports des Switches BPDU's verschickt werden? Oder müsste man dies pro Port einstellen können?
Vielleicht hat jemand schon Erfahrungen mit einem ähnlichen Konstrukt gesammelt und kann auf meine Fragen eingehen oder mir ein paar nützliche Tipps geben. Falls noch Infos fehlen sollten werde ich diese gerne nachreichen.
ich habe ein paar Fragen zur Vertiefung meines Verständnisses zu den RSTP Port-Types.
Ich habe mich schon durch etliche Tutorials gearbeitet. Jedoch konnte ich meine Fragen selbst noch nicht eindeutig beantworten.
Hierzu erstmal die folgende Problemstellung:
Wir haben 2 Switches (Alcatel), auf welchen RSTP aktiviert ist. Diese beiden Switches, ich nenne sie zum besseren Verständnis Switch A und Switch B, sind über einen Uplink miteinander verbunden. Nun gibt es noch einen weiteren Switch (Switch C), welcher jeweils einen Link zu Switch A und Switch B hat. An diesem Switch hängen Workstations usw. Switch C macht jedoch KEIN RSTP (nicht verfügbar).
Nun sieht es zumindest für mich vorerst mal ganz in Ordnung aus, da der Link Zwischen Switch A und Switch C auf "Forwarding" steht, während der Link zwischen Switch B und Switch C auf "Blocking" steht. Dies passt soweit, da Switch A die niedrigere Prio besitzt und somit als Root-Bridge fungiert.
Bis dahin alles gut.
Jetzt fiel mir jedoch auf, dass an jedem Port des Switches BPDU's rausgeschickt werden. Ich empfange sogar auf den Teilnehmerports jede Sekunde eine BPDU. Dies habe ich mittels Wireshark bemerkt.
Aber nun meine Fragen zum besseren Verständnis:
1.) Ist die Thematik mit den BPDU's normal? Denn wenn ich die Tutorials richtig verstanden habe, so werden doch nur auf den Ports, auf welchen Switches eines RSTP's untereinander verbunden sind, also quasi auf Point-to-Point-Ports auch BPDU's benötigt, oder habe ich dies falsch verstanden?
2.) Bringt es Vorteile (z.B. Geschwindigkeit bei Neuaufbau der Topologie), bzw. ist es sinnvoll, Ports, an welchen Endgeräte hängen, fest auf einen Porttyp einzustellen? Nur daraus entsteht für mich dann auch meine wichtigste Frage. Für Endgeräte wie Workstations usw. könnte man den Porttyp vermutlich fest auf "Edge" einstellen? Das würde bewirken, dass z.B. beim Start der Port sofort auf "Forwarding" geschaltet wird, ohne über den "Learning"- State zu gehen. Aber welchen Port-Typ würde man vorzugsweise für die Ports wählen, an denen Switch C hängt? Den diese stehen laut den Outputs von Switch A und B momentan auch auf PTP. Sie werden von Switch A und B automatisch eingestellt.
3.) Und ist es sinnvoll bzw. notwendig, dass an allen Ports des Switches BPDU's verschickt werden? Oder müsste man dies pro Port einstellen können?
Vielleicht hat jemand schon Erfahrungen mit einem ähnlichen Konstrukt gesammelt und kann auf meine Fragen eingehen oder mir ein paar nützliche Tipps geben. Falls noch Infos fehlen sollten werde ich diese gerne nachreichen.
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Ausgedruckt am: 25.11.2024 um 19:11 Uhr
1 Kommentar
Hallo,
Punkt 1. Richtig BPDU's werden nur an Ports benötigt an denen andere aktive Netzwerkkomponenten, also Switche und Router, hängen. Da dein Switch BPDU Pakete an alle Ports flutet gehe ich davon aus das du gar nichts konfiguriert hast und der Switch per default überall schickt.
Punkt 2. Endgeräte Ports als EDGE Port zu konfigurieren führt dazu das der Switch hier keine Switche oder Router erwartet und daher auch keine BPDU erwartet und keine hinschickt.
Nachteil: Ein Switch der am EDGE Port auftaucht wird nicht als solcher erkannt was im Spanning Tree unter anderem zu Stress führen kann. In deiner Topologie wird die Aushandlung von Port A und B mit C dazu führen das eine der Verbindungen (A-C oder B-C) deaktivert werden wird da die Switche erkennen das Sie sich auf diesme Weg sehen. Um das zu vermeiden kannst du die beiden Ports zu C ebenfalls auf EDGE stellen.
Das kann aber halt zu Problemen führen.
Punkt 3. ergibt sich aus den Antworten zu 1. und 2..
Sinnvoller weise solltest du überlegen den Switch C aus dem Netz zu nehmen oder gegen einen managebaren zu ersetzen.
Das schwächste Gerät als Core zu nutzen ist eher kontraproduktiv.
brammer
Punkt 1. Richtig BPDU's werden nur an Ports benötigt an denen andere aktive Netzwerkkomponenten, also Switche und Router, hängen. Da dein Switch BPDU Pakete an alle Ports flutet gehe ich davon aus das du gar nichts konfiguriert hast und der Switch per default überall schickt.
Punkt 2. Endgeräte Ports als EDGE Port zu konfigurieren führt dazu das der Switch hier keine Switche oder Router erwartet und daher auch keine BPDU erwartet und keine hinschickt.
Nachteil: Ein Switch der am EDGE Port auftaucht wird nicht als solcher erkannt was im Spanning Tree unter anderem zu Stress führen kann. In deiner Topologie wird die Aushandlung von Port A und B mit C dazu führen das eine der Verbindungen (A-C oder B-C) deaktivert werden wird da die Switche erkennen das Sie sich auf diesme Weg sehen. Um das zu vermeiden kannst du die beiden Ports zu C ebenfalls auf EDGE stellen.
Das kann aber halt zu Problemen führen.
Punkt 3. ergibt sich aus den Antworten zu 1. und 2..
Sinnvoller weise solltest du überlegen den Switch C aus dem Netz zu nehmen oder gegen einen managebaren zu ersetzen.
Das schwächste Gerät als Core zu nutzen ist eher kontraproduktiv.
brammer