SPEC CPU2017
Wir werden dieses Jahr neue Server anschaffen und da wir das nur in kleinen Stückzahlen und sehr selten tun habe ich mir schon viel Zeit genommen um mir über die Leistungsfähigkeit verschiedener CPUs klar zu werden. Vor allem habe ich nach einem Weg gesucht, Leistung in Zahlen und vergleichbar auszudrücken, also nicht stumpf GHz und Kerne. Zunächst war ich ganz froh das bei der SPEC die Serverhersteller wirklich umfangreich eigene Benchmark-Werte zur Verfügung stellen so das ich Leistung sowohl auf meiner gewählten Plattform mit allen verfügbaren CPUs beurteilen kann als auch eine gewisse Releation zu meinen bisherigen Servern bekomme.
Ich habe also die SPEC-Werte als Leistungsgrundlage genommen und in relation zu Anschaffungskosten gesetzt, also ein betriebswirtschaftlicher Ansatz. An dieser Stelle möchte ich erwähnen das ich weder Informatik studiert habe noch irgendwie tiefgreifende Kenntnisse über CPU-Architektur habe. Ich kann z.B. nicht sagen was eigentlich den Unterschied zwischen einem Fließkomma- und einem Integer-Wert in einem Benchmark ausmacht. Ich denke das ist für mein Problem auch nicht relevant sondern nur der Hinweis das mein Verständnis für Zusammenhänge an Grenzen stößt. Ich betrachte diese Benchmark-Werte der SPEC jetzt als gegebene Leistung an, CPU2017 als Single-Thread-Performance und CPU2017rate als Multi-Thread-Performance.
https://en.wikipedia.org/wiki/Standard_Performance_Evaluation_Corporatio ...
Ich habe mich für HPE DL380-Systeme mit 2 CPUs entschieden und einige für mich interessante CPU-Modelle ausgemacht. Diese wurden mir von meinem Systemhaus angeboten, ich reduziere jetzt mein Problem mal auf die angebotenen Modelle (Xeon Gold 61xx).
Gut zu erkennen das der 6146 preislich in das Intel-Nummern-Gefüge passt aber die Performance irgendwie arg zurück fällt. Und zwar nicht einfach nur weil der 6146 weniger Kerne als die Anderen hat sondern vor allem in meiner "Single-Thread-Performance" ("time to complete a single task" habe ich so interpretiert) deutlich schwächelt.
Ich habe mir dann den 6146 und 6148 genauer angesehen, hier mal die Leistungsdaten:
Xeon Gold 6148 2,40 GHz Basistakt 3,70 Turbo, 20 Kerne, 28MB Cache
Xeon Gold 6146 3,20 GHz Basistakt 4,20 Turbo, 12 Kerne, 25MB Cache
https://www.cpu-monkey.com/de/compare_cpu-intel_xeon_gold_6146-790-vs-in ...
Ich habe dann etwas gelesen, unter anderem das hier:
https://colfaxresearch.com/xeon-2017/
Demnach müsste der "Single-Thread" beim 6146 aufgrund des deutlich höheren Basis-Takts und vor allem des ausergewöhnlich hohen Turbos gegenüber fast allen anderen Xeon Gold Modellen deutlich besser abgehen. Der "Single-Thread" ist für mich durchaus interessant da ich A) virtuelle Terminal Server auf den Dingern lauffen habe und mir einbilde das könnte sich bemerkbar machen und B) die Lizenzkosten unter Windows ein ganz leidiges Thema sind. Ich also lieber nicht zuviele Kerne haben will, dafür mehr Leistung pro Kern.
Ich habe mir auch nochmal SPEC 2006 Werte für beide Systeme angesehen und muss sagen dort ist anders bzw. dort es wie erwartet: Die "Single-Thread-Performance" des 6146 ist der des 6148 überlegen.
Xeon Gold 6148
Xeon Gold 6146
CFP2017 CFP2017rate CINT2017 CINT2017rate
116,00 193,00 8,88 202,00
105,00 169,00 9,70 163,00
CFP2006 CFP2006rate CINT2006 CINT2006rate
142,00 1440,00 76,70 1920,00
154,00 1250,00 83,40 1520,00
Auch ein Blick auf die Systeme anderer Server-Hersteller mit den selben CPUs brachte mich nicht weiter. Die Ergebnisse sind Prozentual immer sehr ähnlich ausgefallen.
Für mich stellen sich drei Fragen:
1) Verstehe ich den SPEC CPU2017 Benchmark richtig, also vor allem "time to complete a single task" i.S.v. Single-Thread-Leistung?
2) Wie kommt der Unterschied zwischen CPU2006 und CPU2017 zu Stande?
3) Welche CPU ist denn nun besser, ist der 6146 so völlig überteuert oder ist die Bewertungsgrundlage der Leistung falsch?
Ich habe also die SPEC-Werte als Leistungsgrundlage genommen und in relation zu Anschaffungskosten gesetzt, also ein betriebswirtschaftlicher Ansatz. An dieser Stelle möchte ich erwähnen das ich weder Informatik studiert habe noch irgendwie tiefgreifende Kenntnisse über CPU-Architektur habe. Ich kann z.B. nicht sagen was eigentlich den Unterschied zwischen einem Fließkomma- und einem Integer-Wert in einem Benchmark ausmacht. Ich denke das ist für mein Problem auch nicht relevant sondern nur der Hinweis das mein Verständnis für Zusammenhänge an Grenzen stößt. Ich betrachte diese Benchmark-Werte der SPEC jetzt als gegebene Leistung an, CPU2017 als Single-Thread-Performance und CPU2017rate als Multi-Thread-Performance.
https://en.wikipedia.org/wiki/Standard_Performance_Evaluation_Corporatio ...
Ich habe mich für HPE DL380-Systeme mit 2 CPUs entschieden und einige für mich interessante CPU-Modelle ausgemacht. Diese wurden mir von meinem Systemhaus angeboten, ich reduziere jetzt mein Problem mal auf die angebotenen Modelle (Xeon Gold 61xx).
Gut zu erkennen das der 6146 preislich in das Intel-Nummern-Gefüge passt aber die Performance irgendwie arg zurück fällt. Und zwar nicht einfach nur weil der 6146 weniger Kerne als die Anderen hat sondern vor allem in meiner "Single-Thread-Performance" ("time to complete a single task" habe ich so interpretiert) deutlich schwächelt.
Ich habe mir dann den 6146 und 6148 genauer angesehen, hier mal die Leistungsdaten:
Xeon Gold 6148 2,40 GHz Basistakt 3,70 Turbo, 20 Kerne, 28MB Cache
Xeon Gold 6146 3,20 GHz Basistakt 4,20 Turbo, 12 Kerne, 25MB Cache
https://www.cpu-monkey.com/de/compare_cpu-intel_xeon_gold_6146-790-vs-in ...
Ich habe dann etwas gelesen, unter anderem das hier:
https://colfaxresearch.com/xeon-2017/
Demnach müsste der "Single-Thread" beim 6146 aufgrund des deutlich höheren Basis-Takts und vor allem des ausergewöhnlich hohen Turbos gegenüber fast allen anderen Xeon Gold Modellen deutlich besser abgehen. Der "Single-Thread" ist für mich durchaus interessant da ich A) virtuelle Terminal Server auf den Dingern lauffen habe und mir einbilde das könnte sich bemerkbar machen und B) die Lizenzkosten unter Windows ein ganz leidiges Thema sind. Ich also lieber nicht zuviele Kerne haben will, dafür mehr Leistung pro Kern.
Ich habe mir auch nochmal SPEC 2006 Werte für beide Systeme angesehen und muss sagen dort ist anders bzw. dort es wie erwartet: Die "Single-Thread-Performance" des 6146 ist der des 6148 überlegen.
Xeon Gold 6148
Xeon Gold 6146
CFP2017 CFP2017rate CINT2017 CINT2017rate
116,00 193,00 8,88 202,00
105,00 169,00 9,70 163,00
CFP2006 CFP2006rate CINT2006 CINT2006rate
142,00 1440,00 76,70 1920,00
154,00 1250,00 83,40 1520,00
Auch ein Blick auf die Systeme anderer Server-Hersteller mit den selben CPUs brachte mich nicht weiter. Die Ergebnisse sind Prozentual immer sehr ähnlich ausgefallen.
Für mich stellen sich drei Fragen:
1) Verstehe ich den SPEC CPU2017 Benchmark richtig, also vor allem "time to complete a single task" i.S.v. Single-Thread-Leistung?
2) Wie kommt der Unterschied zwischen CPU2006 und CPU2017 zu Stande?
3) Welche CPU ist denn nun besser, ist der 6146 so völlig überteuert oder ist die Bewertungsgrundlage der Leistung falsch?
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Ausgedruckt am: 25.12.2024 um 01:12 Uhr
2 Kommentare
Neuester Kommentar
Ich fginde es toll, wie viele Gedanken Du dir machst um eine optimale Auswahl durchzuführen.
Aber eine CPU ist letztendes auch nur ein "Werkzeug": Es kommt darauf an, was man mit der CPU machen will!
Zum Beispiel:
Bei Datenbanken werden zumeist nur wenige Kerne benötigt, dafür ist hier die Taktzahl entscheident für die Prozessgeschwindigkeit (Neben RAM und Storage natürlich...)
In virtualisierten Umgebungen kommt es darauf an, möglichst viele VMs mit exklusiven, virtuellen CPUs laufen lassen zu können, deren Taktfrequenz nicht mit anderen VMs geteilt werden müssen. Hierfür sind CPUs mit vielen Kernen besser geeignet um eine möglichst hohe Anzahl von VMs auf eine Maschine zu bekommen.
Die Unterschiede in der reinen Prozessorperformance (Single Core) sind in der Praxis eines (vom OS schon sehr "limitierten") Hyper-V Servers so gering, das man sie in der Praxis nur bei Anwendungen die ständig nahezu 100% Prozessorlast erfordern bemerkt. Wenn man also nicht gerade Signale Ausserirdischer sucht oder sein Bitcoin Konto aufbessern möchte, kann man sich (imho) das Geld für den Wechsel von einem Rang in der Liste auf den nächst Höheren, sparen... (und das Geld lieber in schnellere und bessere Komponenten (wie z.B. NVRAM, SSDs, mehr Arbeitsspeicher usw. stecken.)
Da Du dir offensichtlich Micro$oft Lizenzen antuen möchtest, würde ich auch wg. der Einfachheit der Lizensierung nicht über 16 Cores pro Server hinausgehen.
Daher fehlen für mich in Deiner Betrachtung die 6134 (8Cores, 3,2Ghz) und 6144 (8Cores, 4,2Ghz)
Welchen Du letztlich wählst ist nur eine Frage des Budgets und der angeschlossenen Peripherie.
Mehr als 10.000,-€ für CPUs auszugeben und dann kein Geld mehr für ein "All Flash" Storage übrig zu haben wäre für mich z.B. eine Fehlentscheidung...
Aber eine CPU ist letztendes auch nur ein "Werkzeug": Es kommt darauf an, was man mit der CPU machen will!
Zum Beispiel:
Bei Datenbanken werden zumeist nur wenige Kerne benötigt, dafür ist hier die Taktzahl entscheident für die Prozessgeschwindigkeit (Neben RAM und Storage natürlich...)
In virtualisierten Umgebungen kommt es darauf an, möglichst viele VMs mit exklusiven, virtuellen CPUs laufen lassen zu können, deren Taktfrequenz nicht mit anderen VMs geteilt werden müssen. Hierfür sind CPUs mit vielen Kernen besser geeignet um eine möglichst hohe Anzahl von VMs auf eine Maschine zu bekommen.
Die Unterschiede in der reinen Prozessorperformance (Single Core) sind in der Praxis eines (vom OS schon sehr "limitierten") Hyper-V Servers so gering, das man sie in der Praxis nur bei Anwendungen die ständig nahezu 100% Prozessorlast erfordern bemerkt. Wenn man also nicht gerade Signale Ausserirdischer sucht oder sein Bitcoin Konto aufbessern möchte, kann man sich (imho) das Geld für den Wechsel von einem Rang in der Liste auf den nächst Höheren, sparen... (und das Geld lieber in schnellere und bessere Komponenten (wie z.B. NVRAM, SSDs, mehr Arbeitsspeicher usw. stecken.)
Da Du dir offensichtlich Micro$oft Lizenzen antuen möchtest, würde ich auch wg. der Einfachheit der Lizensierung nicht über 16 Cores pro Server hinausgehen.
Daher fehlen für mich in Deiner Betrachtung die 6134 (8Cores, 3,2Ghz) und 6144 (8Cores, 4,2Ghz)
Welchen Du letztlich wählst ist nur eine Frage des Budgets und der angeschlossenen Peripherie.
Mehr als 10.000,-€ für CPUs auszugeben und dann kein Geld mehr für ein "All Flash" Storage übrig zu haben wäre für mich z.B. eine Fehlentscheidung...