carl7n
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Suche: Heimserver als NAS, NVR, und Virtualisierung

Hallo miteinander,

ich möchte mein Heimnetzwerk um einen Server erweiter; bislang (seit ca. 10 Jahren) arbeite ich mit Synology Produkten, mit denen ich insgesamt auch zufrieden bin. Die Neuanschaffung soll allerdings komplett auf Open Source Software laufen (vermutlich Debian). Da mir die Fachkenntnisse fehlen hoffe ich, dass Ihr mir hier bei der Auswahl von Hardware helfen könnt und ein paar Tipps zur Einrichtung geben face-smile

Erstmal mein aktuelles Setup:

  • Modem Fritzbox 7490
  • Router APU1D mit pfSense
  • Switch Ubiquiti UniFi Switch 24 PoE 250V
  • WiFi mehrere Ubiquiti UniFi AP-AC-Pro
  • NAS1 (produktiv) Synology DS918+, RAID5, 15TB Speicher nach RAID
  • NAS2 (backup only) Synology DS413, RAID5, "zu wenig" Speicher
  • Smarthome Server Beelink N50 MiniPC (Debian, node-red, ioBroker, Docker Server)

NAS1 fungiert aktuell sowohl als NAS, NVR (Synology Surveillance Station), als auch als Docker Server. Ich ziehe aktuell mit den Containern, die nicht direkt auf die Daten des NAS zugreifen (Plex, Couchpotato, Sonar, Syncthing) allerdings auf den Beelink um (nginx, mariadb, ttrss, influxdb, gitea). NAS2 ist eine reine Backup Station, die via Synology-internem Backup Programm 1x täglich die wichtigsten Daten synchronisiert; das Gerät ist nur für diese Zeit eingeschaltet (auto on/off).

Als NAS1 als Ersatz für das damals eingesetzte NAS2 angeschafft wurde, hatte ich zwar "ausreichend" Speicher eingeplant, welcher nach dem RAID aber entsprechend geringer ausfiel (~15TB).

Das neue Gerät soll nun NAS1 ersetzen; NAS1+NAS2 sollen reine Backup Lösungen werden (NAS1 für Medien etc., NAS2 für die wichtigsten Dateien). Auf dem neuen Server möchte ich explizit kein RAID einsetzen, da ich ja nun schon zwei Backup Server mit RAID habe; dafür soll das Gerät lieber mehr Speicherplatz zur Verfügung haben.

Darauf laufen soll mindestens

1. nativ

  • mariadb
  • phpmyadmin
  • mqtt
  • syncthing
  • MPD Server
  • shinobi.video (NVR)
  • CUPS Server
  • VirtualBox o.Ä., falls mal die eine oder andere Test-VM aufgesetzt werden soll

2. als Docker Container
  • gitea
  • nextcloud
  • ttrss
  • unifi-controller
  • influxdb
  • portainer
  • nginx
  • plex
  • couchpotato
  • sonarr

Von Shinobi.Video abgesehen benötige ich wohl nicht allzu viele Ressourcen für diese Dinge. Mit Shinobi möchte ich um die 12 lokale Kameras überwachen und aufzeichnen; um nicht permanent aufzeichnen zu müssen wie aktuell mit Synology Surveillance Station, sollen sämtliche Kameras Motion Detection betreiben und nur "bei Bedarf" aufzeichnen. Ich nehme an, dass das für erhöhten Ressourcenbedarf sorgen könnte.

Bezüglich der Verschlüsselung bin ich mir unschlüssig. Einerseits möchte ich, dass sämtliche Daten verschlüsselt sind und nur nach Login und Eingabe der Passphrase für die Verschlüsselung zur Verfügung stehen; andererseits möchte ich, dass bsp. nach einem Stromausfall der Server automatisch neu gestartet wird und zumindest die Überwachung über shinobi automatisch weiter läuft. Da ich bislang nur Synology als Server eingesetzt habe, weiß ich nicht, wie man so etwas von Hand realisieren würde.

Statt Shinobi könnte ich auch Zoneminder einsetzen; allerdings habe ich irgendwie nie wirklich zu Zoneminder gefunden, da es sehr komplex ist und mit Shinobi komme ich ziemlich gut zurecht. Insbesondere Funktionen wie Ausführen eines Custom Scripts bei Motion Detection (in meinem Fall mqtt => node-red => Telegram) ist äußerst praktisch. Da ich sowohl Zoneminder, als auch Shinobi, bislang nur als Docker Container oder auf Raspberry Pis testen konnte, weiß ich nicht, wie gut beide Programme funktionieren, wenn sie auf tatsächlich leistungsfähiger Hardware laufen.

Auf RAID wollte ich verzichten, da ich eben schon zwei Server mit RAID habe; auf einem würde ich dann wichtige Daten (Dokumente, Fotos, Dotfiles, etc.) sichern, auf dem anderen alles andere (Musiksammlung, Teile der Filmsammlung ggf. nicht reproduzierbar ist, weil die DVDs mittlerweile nicht mehr vorhanden sind, o.Ä.). Auf dem neuen "Hauptserver" möchte ich lieber extra viel Platz für u.A. die Videoaufzeichnungen und Medien haben; im Falle eines Festplattencrashes wären wichtige Daten und gesicherte Mediendaten wiederherstellbar, der Rest wäre zwar weg, dafür hätte ich aber mehr Speicherplatz zur Verfügung.

Was empfehlt Ihr hinsichtlich Hardware? Gibt es die Möglichkeit, so etwas vorkonfiguriert (CPU, RAM, HDDs, NICs) und zusammengebaut zu bestellen? Worauf muss ich achten, um trotz Virtualisierung, (ggf.) kontinuierlicher Videoaufzeichnung, und Vollverschlüsselung ausreichend Speed beim Lesen und Schreiben der Daten zu haben?
Mein UniFi Switch unterstützt Link Aggregation (sofern das der richtige Ausdruck ist); also ich kann einem Gerät mit mehreren NIC durch das Bündeln von Ports (wohl) mehr Bandbreite zur Verfügung stellen. Dies habe ich bislang noch nicht testen können, klingt aber nach etwas, was ich einsetzen sollte.


Sorry, wenn das ein wenig naiv formuliert ist. Ich wollte schon mehrmals so ein Projekt aufziehen, leider fehl es mir aber an Erfahrung, wie ich es am Besten umsetzen kann.

Danke für Eure Hilfe!

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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 06:11 Uhr

BirdyB
BirdyB 05.07.2019 um 09:21:23 Uhr
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Hallo Carl,
das ist ja schon ein recht ambitioniertes Heimnetzwerk... Wie machst du das mit dem FAF? (Frauen-Akzeptanz-Faktor) face-wink
Ich würde für das vorhaben einen anderen Ansatz wählen und nichts nativ auf dem
Blech laufen lassen. Mein Server läuft z.B. mit Proxmox und ich sichere dann die VMs weg.
Das hat den Vorteil, dass du bei einem Defekt oder Umzug einfach den Hypervisor installierst, die VMs importierst und alles wieder rennt...
Das vermeidet viel Arbeit und so einige Tücken.
Bezüglich der Hardware schau doch mal hier: https://www.servershop24.de/a-117887/
Es wird Zeit für den 19“ Schrank...

Beste Grüße
Der.ITler
Der.ITler 05.07.2019 um 09:33:15 Uhr
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Xpenology ist die VM Variante von Synology (ob legal, kann ich leider nicht sagen, gibt aber mehrere Bereitstellungsvarianten)
carl7n
carl7n 05.07.2019 um 12:19:13 Uhr
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Vielen Dank face-smile

"FAF" ist ja genial :D Der steht entweder auf 0 bzw. "kein Problem". Der kleine Serverschrank steht in meinem Arbeitszimmer und stört sie dort entsprechend nicht. Und Finanziell haben wir halt beide so unsere Hobbys, für die wir "gerne" das Geld ausgeben ^^

Proxmox hatte ich für genau diesen Zweck auch schon einmal im Auge und hatte es bis zu Deiner Erwähnung aber vergessen. Das ist okay, kann ich gerne einsetzen (gerade wegen der simpleren Backup Möglichkeiten).

Der Server sieht auf den ersten Blick gut aus. Mit RAM Upgrade auf 64 GB (lieber Over- als Underkill) bin ich -ohne Festplatten bis auf die 2x300 GB, die beiliegen- bei ~1000 EUR. Das hatte ich mir viel teurer vorgestellt!!
Kannst Du mir ungefähr sagen, welchen Stromverbrauch dieses Gerät pro 24h hat? Auf Volllast wird er ja bestimmt nicht laufen, und man kann das bestimmt schlecht einschätzen, aber ich müsste vor dem Kauf schon ungefähr überschlagen, was das Gerät mich im Jahr an Energie kostet, da es ja permanent laufen soll.

Ich bilde mir ein, das der kleine Schrank mit ~700mm klar kommen sollte, messe das aber lieber noch mal nach.

Ist das Gerät dann so direkt einsatzbereit? Also bestellen, Proxmox installieren, go? Oder muss ich noch irgendwas beachten, was bei "Fertigprodukten" wie dem Synology NAS bislang einfach gar keine Thema war?
carl7n
carl7n 05.07.2019 um 12:23:24 Uhr
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Danke! Das sieht nach einem coolen Projekt aus. Wenn ich die o.g. Variante wählen sollte (Proxmox), bin ich darauf aber vermutlich nicht angewiesen, bzw. höchstens für das Backup auf die anderen beiden Synologys.

Aber ich möchte ja gerade *kein* Synology, damit ich ein reguläres (Debian) System habe, bei dem auch alles so funktioniert, wie es soll. Ich habe kürzlich versucht, eine NFS Freigabe für einen Ordner zu erstellen (damit ein bestimmtes Gerät Zugriff auf die Musiksammlung hat, ohne dass es auf die übergeordneten Ordner Zugriff hatte). Mehrere Foren und Subreddits später hatte ich diverse Anleitungen, wie das gehen *sollte*; auf debian wohl kein Problem, mit Synology aber aus irgend einem Grund nicht möglich. Und dass ich auf der DS trotz root via ssh einige Ordner nicht löschen konnte, kam mir auch komisch vor.

Benutzt Du Xpenology, und wenn ja, verrätst Du aus welchem Grund (außer Backup fällt mir da nicht wirklich was ein)..?
BirdyB
BirdyB 05.07.2019 um 14:43:23 Uhr
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Zum Stromverbrauch kann ich leider so direkt auch nicht viel sagen, sorry... Ich habe meinen Server im Rechenzentrum stehen, alleine schon aus Platzgründen.
Das mit Proxmox würde ich echt empfehlen, zumal man sich auch nicht so leicht das Hauptsystem zerschießt, wenn man einfach mal was ausprobieren möchte.
Prinzipiell ist das Gerät dann so einsatzbereit. Ggf. noch die RAID-Konfig anpassen, bzw. bei deiner Wunschkonfig abschalten, dann Proxmox drauf und dann die VMs anlegen...
Ich bin nicht so der Docker-Fan (zumindest bisher), aber ich bin irgendwann mal auf diese Anleitung gestoßen: https://www.servethehome.com/creating-the-ultimate-virtualization-and-co ...
Vielleicht ist das ja Interessant für dich.
maxblank
maxblank 05.07.2019 aktualisiert um 17:31:44 Uhr
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Zitat von @carl7n:

Kannst Du mir ungefähr sagen, welchen Stromverbrauch dieses Gerät pro 24h hat? Auf Volllast wird er ja bestimmt nicht laufen, und man kann das bestimmt schlecht einschätzen, aber ich müsste vor dem Kauf schon ungefähr überschlagen, was das Gerät mich im Jahr an Energie kostet, da es ja permanent laufen soll.

Hallo,

ich habe mir den Stromverbrauch mal im Einzelnen auf einem HPE Proliant DL380 Gen8 angeschaut.

Das Energieprofil steht auf "Balanced" und der Server dient als Veeam-Proxy mit halbstündlichen Backups - ist also relativ wenig beschäftigt.
2x Xeon 2680 mit 64 GB RAM und 8x 2,5 Zoll 15k Platten im RAID6.

Bei dem durschnittlichen Verbrauch von fast 200 Watt in dem Beispiel bist du ca. 506 € pro Jahr los, wenn die kWh 0,29 € kostet.
Bitte nicht die Temperaturen und den Lärm vergessen.
Nicht zertifizierte Platten mag dieser Server gar nicht.

Bilder sagen mehr als tausend Worte.

Gruß
maxblank

power history graph 24h

power history

power supply summary
marcgutt
marcgutt 06.07.2019 aktualisiert um 14:48:27 Uhr
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Was machst du, wenn der Einbrecher den Strom trennt und alle NAS mitnimmt? (Bei einem Freund passiert, Kameras waren allerdings nicht scharf, da Bruder im OG wegen Schichtdienst schlief)

Warum hast du diesen oversized / overpriced Switch? Warum die Pro APs und nicht die besseren HD?

Du weißt, dass bei LA keine Bandbreite addiert wird?

Ich habe mir jetzt die DS1618+ mit 10 GBit ausgestattet. PC direkt verbunden und eine Brücke konfiguriert, damit ich keinen 10 GBit Switch benötige. Meine Backups gehen in die Cloud und zum NAS bei meiner Mutter. Also anderer Standort.

Von Ubiquiti habe ich den AP HD und InWall. Dazu einen RPI mit PoE wo Unifi drauf läuft. Andere Ubiquiti Produkte finde ich nicht sinnvoll, da sie keinen Mehrwert bieten.
NordicMike
NordicMike 06.07.2019 um 08:53:21 Uhr
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Die HDs haben nur den Vorteil bei hoher Dichte. Selbst die Kelly Familiy würde mit Pros auskommen 🥳🤪

Ich betreibte zu Hause einen Dell R730 statt einem NAS, der benötigte jedoch im Idle Mode 150W, also habe ich die VM‘s auf einen zusammen gebauten Server mit Asus Board (ebenfalls Dual Xeon) umgezogen, dort werden nur noch 100W gezogen. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass der Dell 256GB RAM hatte und der Asus nur 128GB.

Mein NAS mit i3 CPU hat auch schon 50W gezogen und war mit den max. 16GB RAM einfach am Ende. Jetzt steht er als Rackbeschwerer zwischen dem Dell und dem Asus ✌️
marcgutt
marcgutt 06.07.2019 aktualisiert um 14:47:19 Uhr
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Ich hatte vorher 2 Pro, dann 4 Lite und jetzt einen HD und der ist besser dank Beamforming. Dadurch hat man selbst im Randgebiet guten Empfang und ich konnte mir die ganzen Einstellungen mit der Mindestempfangsstärke sparen. Die Lite waren auch gut, aber hatten Spulenfiepen bei Last. Wem der HD zu teuer ist, sollte statt den Pro den NanoHD kaufen. Der hat ebenfalls Beamforming. Im Keller habe ich im Büro noch einen InWall geplant. Also er liegt da, aber ich glaube ich brauche ihn gar nicht. Mal sehen :D

Allerdings ist mein Treppenhaus aus Holz und der AP steht exakt in der Mitte vom Gebäude (unter der obersten Stufe der EG zu OG Treppe). Dadurch komme ich gut an den Betondecken vorbei.

Jedenfalls macht es in meinen Augen keinen Sinn einen 24 Port PoE Switch zu betreiben. So viele Kameras kann man doch gar nicht haben. Der verbraucht beim Nichtstun 15 Watt und das natürlich rund um die Uhr und die Verbraucher müssen natürlich noch addiert werden und dazu ist er ja echt teuer. Aber gegen dein NAS stinkt er natürlich ab. Das wäre mir zu heftig. ^^
Laser12
Laser12 14.08.2019 um 21:54:54 Uhr
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Moin,

was ist denn jetzt aus diesem Projekt geworden?

Liebe Grüße
Laser12