paul39
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Suche: Umstieg auf VoIP für Betrieb mit 15 MA (Tips, Hilfe, Empfehlungen)

Hallo!

nach tagelangem "Studium" diverser "Fachbereiche" wir VoIP, VLAN, QoS, SIP, SIP-Anlagen (Askozia gefällt mir hier ganz gut), SIP-Anbieter und kurzem Test von Placetel mit zwei Snom-Endgeräten muss ich nun doch mal im Forum nach Euren Erfahrungen und möglichst Tips und Hilfestellungen von den Profis fragen:

Wir sind ein kleiner Betrieb mit ca. 15 MA, aktuell mit 2 Anlagenanschlüssen (Tcom, 4 Leitungen) und einem VDSL50-Anschluss, einer Alcatel OXO mit ca. 20 System-Endgeräten, mit ISDN-Fax.
Die aktuelle Anlage altert, macht immer mehr Mucken, und ich beabsichtige in naher Zukunft komplett auf VoIP umzusteigen (sanfte Migration). Hierzu gefallen mir die Snom-Geräte (sowohl Festapparat als auch DECT als auch Softphones).
Können muss die neue "Anlage" (ob lokal oder cloud):
- Besetzlampenfelder/Info über freie/besetzte MA
- komfortables Verbinden/weiterleiten intern (hauptsächlich mit Rückfrage)
- TAPI >2.0 (siehe unten)
- Anrufbeantworter/Ansagen
- Urlaubsschaltung/Geschäftszeiten flexibel abbildbar
- integriertes Fax2Mail
- Feste und DECT-Telefone, mehrere Geräte pro Nebenstelle
- Softphones auf (Android-)Geräten über WLAN einbindbar
... also was man halt so im Unternehmen braucht.

Nun meine Fragen an Euch:
1) Erst mal grundlegend: ist es besser, die VoIP-Geräte in ein separates VLAN zu verfrachten? Dann wäre doch die Sicherheit gegenüber dem restlichen (Intra-)Netz gewährleistet, oder?
Wäre auch soweit kein Problem, nur dass an einigen PCs (in dem anderen Intranet-VLAN) TAPI-Funktionalität für die Warenwirtschaftsapplikation nötig ist - wie würde ich das realisieren können?

2) Aktuell hängt noch eine Fritzbox 7490 am VDSL, diese müsste halt dann durch einen VLAN-fähigen Router, ggf. mit externem VDSL-Modem ersetzt werden, korrekt?

3) Ich schwanke zwischen lokaler VoIP-Anlage (eben z.B. Askozia) und komplett cloud-basierter Lösung mit einzelnen SIP-Accounts. Irgendwie ist mir die Cloud-Lösung fast inzwischen sympatischer, da hier gar nichts mehr im Haus rum steht. Aber z.B. eine Askozia mit easybell-SIP-Trunk scheint mir dagegen auf Dauer günstiger in den laufenden Kosten... Ich will aber auch außerhalb des Betriebs über die VoIP-Nummer auf dem Smatphone errechbar sein, ohne mit per VPN ins interne Netz einwählen zu müssen....

4) Der VoIP-Datenstrom reduziert doch mein Datenvolumen der VDSL-Flat? Aktuell ja bei der Telekom noch kein Problem, aber vielleicht 2018, wenn Sie Ihre eigenen (Cloud-)Telefonanlagen verkaufen wollen, und dann Fremd-VoIP-Daten anrechnen, und die eigenen nicht?

Ich weiß, viele Fragen, vielleicht auch noch undurchsichtig, aber habt Ihr irgendwelche Tips, Erfahrungen oder Empfehlungen?

Vielen Dank schon mal vorab.
Gruß, Paul

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Ausgedruckt am: 17.11.2024 um 22:11 Uhr

119944
Lösung 119944 25.08.2015, aktualisiert am 31.08.2015 um 15:26:52 Uhr
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Moin,

1) Erst mal grundlegend: ist es besser, die VoIP-Geräte in ein separates VLAN zu verfrachten?
Ja das solltest du zwingend tun! Der VOIP Traffic lässt sich sonst relativ einfach mitschneiden und

Dann wäre doch die Sicherheit gegenüber dem restlichen (Intra-)Netz gewährleistet, oder?
Genau, die Firewall die zwischen den beiden VLANs klemmt sollte dann natürlich nur den notwendigen Traffic durch lassen.

Wäre auch soweit kein Problem, nur dass an einigen PCs (in dem anderen Intranet-VLAN) TAPI-Funktionalität für die Warenwirtschaftsapplikation nötig ist - wie würde ich das realisieren können?
Du brauchst ein Gerät was zwischen den VLANs routet und konfigurierst dort die erlaubten Dienste.

2) Aktuell hängt noch eine Fritzbox 7490 am VDSL, diese müsste halt dann durch einen VLAN-fähigen Router, ggf. mit externem VDSL-Modem ersetzt werden, korrekt?
Im Idealfall schon, gibt aber auch z.B. von LANCOM Geräte mit integriertem Modem.

3) Ich schwanke zwischen lokaler VoIP-Anlage (eben z.B. Askozia) und komplett cloud-basierter Lösung mit einzelnen SIP-Accounts. Irgendwie ist mir die Cloud-Lösung fast inzwischen sympatischer, da hier gar nichts mehr im Haus rum steht. Aber z.B. eine Askozia mit easybell-SIP-Trunk scheint mir dagegen auf Dauer günstiger in den laufenden Kosten...
Wir sind erst von Sipgate auf eine Askozia Anlage mit Sip-Trunk gewechselt, läuft wesentlich besser als vorher, ist Datenschutzkonform und bietet wesentlich mehr Funktionen als bisher zur Verfügung standen.
Würde immer zum SIP-Trunk raten!

Ich will aber auch außerhalb des Betriebs über die VoIP-Nummer auf dem Smatphone errechbar sein, ohne mit per VPN ins interne Netz einwählen zu müssen....
Weiterleitungen?

4) Der VoIP-Datenstrom reduziert doch mein Datenvolumen der VDSL-Flat? Aktuell ja bei der Telekom noch kein Problem, aber vielleicht 2018, wenn Sie Ihre eigenen (Cloud-)Telefonanlagen verkaufen wollen, und dann Fremd-VoIP-Daten anrechnen, und die eigenen nicht?
Deine Flat wird gedrosselt? Der VOIP Traffic ist eigentlich so gering, dass du bei richtiger Priorisierung kaum Performance Einbußen hast.

Achte bei den Switchen auf QoS und eventuell auch auf POE!

VG
Val
Kalle2013
Lösung Kalle2013 25.08.2015, aktualisiert am 31.08.2015 um 15:26:53 Uhr
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Bis auf Fax2Mail würde das mit einer bintec be.IP Plus funktionieren, aber erst nach der Umstellung auf IP, denn die be.IP hat keine externen ISDN-Anschlüsse mehr.
Die bintec be.IP Plus hat einen VLAN - fähigen VDSL Router (incl. Vectoring - Unterstützung) eingebaut.
Als TK-Anlage incl. 2 ISDN-Anschlüssen für den Anlagenanschluss könnte man die Elmeg Hybird 300 nehmen. Diese kann sowohl ISDN als auch IP - Telefonie nach innen und außen.

Ich würde eine lokale TK-Anlage nehmen, denn die Cloud - Lösungen werden mit monatlichen Kosten pro Telefon gerechnet. Und bei einem IP - Anschluss sowie IP - Telefonen ist das eh nicht viel an Hardware was man dafür braucht. Einen vernünftigen Router muss man ja sowieso haben, dem fehlt dann nur die Software für die interne Telefonie.
keine-ahnung
Lösung keine-ahnung 25.08.2015, aktualisiert am 31.08.2015 um 15:26:55 Uhr
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Moin,
mehrere Geräte pro Nebenstelle????
ansonsten evtl. das?

LG, Thomas
Paul39
Paul39 26.08.2015 um 15:20:38 Uhr
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Vielen Dank für die vielen nützlichen Tips!
Ich tendiere auch zu Askozia, evtl. mit nem easybell-Trunk.
Die Hardware sollte passen (VLAN-fahige Switche, PoE vorhanden, QoS-fähig sind sie alle).

@val: Du hast anscheinend Erfahrung mit Askozia: habt Ihr ne komplette Appliance oder nur die Software (auf welcher Hardware)? Wieviele Teilnehmer hängen dran? Du sagts, es läuft wesentlich besser - das hört sich noch nicht perfekt an face-wink Gibts noch "Ungereimtheiten"/Probleme?

Ok, also z.B. Askozia in eigenes VLAN, TAPI über Router ans Intranet anbinden, CTI vermutlich ebenso. Snom-Telefone sollen ja mit der Askozia funktionieren.
Wie sichere ich eigentlich VoIP richtig ab? Wenn ein eigenes VLAN dafür vorgesehen ist, und nur die Ports für TAPI/CTI zum anderen Netz geroutet werden, sollte das doch eigentlich schon ausreichen, oder? Ich meine der Internetzugriff der VoIP-Anlage erfolgt ja dann sowieso über die Firewall des Routers, z.B. Lancom 1781xx. Oder sind hier noch spezielle Sicherungsmaßnahmen nötig?

Noch etwas: ich würde mir auch eine Backup-Stategie für das VoIP-System wünschen, d.h. falls VDSL mal ausfällt, sollte es möglich sein, über eine Backup-LTE-Verbindung weiterhin zu telefonieren - hierfür müsste doch ein Lancom 1781-4G geeignet sein, oder? Hat soetwas schon mal jemand realisiert?

Eine weitere Frage: muss eigentlich QoS wenn aktiviert von *allen* Geräten im gleichen VLAN unterstützt werden, oder reicht es, wenn nur die zu priorisierenden Geräte QoS unterstützen?

Gruß, Paul
119944
Lösung 119944 27.08.2015, aktualisiert am 31.08.2015 um 15:26:59 Uhr
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Moin,

habt Ihr ne komplette Appliance oder nur die Software (auf welcher Hardware)?
Wir haben den Telephony Server mit Quadcore genommen. Der Dualcore hätte aber vermutlich völlig gereicht da wir höchstens 10% Last haben.

Wieviele Teilnehmer hängen dran?
ca. 50 User mit Snom 370 oder 760

Du sagts, es läuft wesentlich besser - das hört sich noch nicht perfekt an
Gibts noch "Ungereimtheiten"/Probleme?
Gibt noch einige Probleme mit dem CTI wenn man es VLAN übergreifend nutzt (was eigentlich standard ist).
Außerdem wird bei Weiterleitung aufs Handy noch die falsche Rufnummer des Anrufers übertragen (vermutlich Einstellung).
Ansonsten sind wir sehr zufrieden.

Wie sichere ich eigentlich VoIP richtig ab? Wenn ein eigenes VLAN dafür vorgesehen ist, und nur die Ports für TAPI/CTI zum anderen Netz geroutet werden, sollte das doch eigentlich schon ausreichen, oder?
Genau! Eigenes VLAN und in der Firewall nur das erlauben was du wirklich brauchst.

Ich meine der Internetzugriff der VoIP-Anlage erfolgt ja dann sowieso über die Firewall des Routers, z.B. Lancom 1781xx. Oder sind hier noch spezielle Sicherungsmaßnahmen nötig?
Bei uns nicht. Alles funktioniert ohne jegliche Portweiterleitungen auf die TK-Anlage über NAT.

Noch etwas: ich würde mir auch eine Backup-Stategie für das VoIP-System wünschen, d.h. falls VDSL mal ausfällt, sollte es möglich sein, über eine Backup-LTE-Verbindung weiterhin zu telefonieren - hierfür müsste doch ein Lancom 1781-4G geeignet sein, oder? Hat soetwas schon mal jemand realisiert?
Eigentlich ist es ja nur normaler Netzwerktraffic und sollte bei einem Failover Szenario auf dem anderen Anschluss weiter laufen.
Die Sprachqualität über LTE ist dann wieder eine andere Sache face-wink

Eine weitere Frage: muss eigentlich QoS wenn aktiviert von *allen* Geräten im gleichen VLAN unterstützt werden, oder reicht es, wenn nur die zu priorisierenden Geräte QoS unterstützen?
Die meisten VOIP Telefone lassen direkt die QoS Klasse konfigurieren und die Switche bieten meist ein Voice VLAN was dies dann erkennt.

VG
Val
keine-ahnung
Lösung keine-ahnung 27.08.2015, aktualisiert am 31.08.2015 um 15:27:00 Uhr
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Moin nochmal,

irgendwie ist das wirr ... was verstehst Du eigentlich unter "sanfter" Migration? Wie willst Du welche TAPI-Funktionen nutzen? Wer stellt dann welche TAPI-Treiber zur Verfügung? Welche CTI läuft da?

LG, Thomas
Paul39
Paul39 27.08.2015 um 14:50:10 Uhr
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Hi,

danke Val für die Infos! Sehr interessant. Ich werde die Askozia testen.
Weißt Du zufällig, od über die Askozia Besetztlampenfelder angesprochen werden können? Easybell direkt kanns noch nicht...

@thomas
irgendwie ist das wirr ... was verstehst Du eigentlich unter "sanfter" Migration?
Ich will die bestehende Anlage (Alcatel OXO, ISDN-Anl.Anschluss) weiter nutzen, und erst, wenn die VoIP-Geschichte zufriedenstellend läuft, Anlagenanschluss kündigen, und Anlage stillegen.

Wie willst Du welche TAPI-Funktionen nutzen? Wer stellt dann welche TAPI-Treiber zur Verfügung?
Unsere WaWi kann einen TAPI-2.0 TSP ansprechen (welcher von der inhouse-Anlage oder eben von ner cloud-Anlage angeboten werden muss) - dann geht automatisiertes wählen aus der WaWi, oder Anrufererkennung, etc.

Welche CTI läuft da?
Ich dachte da an die Arbeitsplätze der Telefonzentrale, welche dann PC-gestützt verbinden können, sehen können wer frei ist, etc.

VG, Paul
119944
Lösung 119944 27.08.2015, aktualisiert am 31.08.2015 um 15:27:02 Uhr
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Weißt Du zufällig, od über die Askozia Besetztlampenfelder angesprochen werden können? Easybell direkt kanns noch nicht...
Ja sicher, funktioniert an unseren Snom Geräten ohne Probleme!

Haben erst Anfang des Monats umgestellt deshalb einfach melden wenn du Fragen dazu hast.

VG
Val
keine-ahnung
Lösung keine-ahnung 27.08.2015, aktualisiert am 31.08.2015 um 15:27:04 Uhr
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Ich will die bestehende Anlage (Alcatel OXO, ISDN-Anl.Anschluss) weiter nutzen, und erst, wenn die VoIP-Geschichte zufriedenstellend läuft, Anlagenanschluss kündigen, und Anlage stillegen.
Wird eher ein Kuddelmuddel - Deine jetzigen Systemtelefone werden keine Systemfunktionen der Askozia unterstützen, die SNOME nicht die der Alcatel-TK. Und pro Arbeitsplatz kannst Du IMHO nur einen TSP aktiv halten - so die Askozia von Haus aus überhaupt TAPI-lines anbietet ...

LG, Thomas
Paul39
Paul39 27.08.2015 um 15:56:43 Uhr
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Ach so, nein nein, die beiden Systeme sollen untereinander nicht harmonieren face-wink Ich will nur parallel das VoIP-System aufziehen (und parallel testen, z.B. erst mal nur für ausgehende Gespräche), und dann komplett umswitchen - diesen Kompatibilitäts-Anpassungs-Horror mit dem Alcatel-Monster tu ich mir nicht mehr an! Bin froh, wenn dann wieder mal ein einfaches und managebares System entsteht... die Alcatel und natürlich alle Systemapparate kommen weg....

VG, Paul
Kalle2013
Lösung Kalle2013 27.08.2015, aktualisiert am 31.08.2015 um 15:27:05 Uhr
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Ok, dann wären wir ja doch bei der bintec be.IP Plus, nur für Fax2Mail braucht man dann noch eine andere Lösung.
nonit11
nonit11 23.09.2016 um 15:08:52 Uhr
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Siehe auch hier - vielleicht hilfreich?

Neue TA (10 NSt) + 4 Home Office - wieder Auerswald oder Starface oder ???

Wir haben nun Askozia installiert und die ersten Tests sind sehr vielversprechend.