bierkistenschlepper
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Umgang des öffentlichen Dienstes mit Bewerbern

Zwei SAchen, die ich gerade erlebt habe:

Große Universität lädt mich ein. Vorstellungsgespräch verläuft sehr gut. Nach 2 Wochen heißt es sie hätten mich genommen, aber leider wurde die Ausschreibung zurückgezogen, Meine Fahrtkosten lagen bei ca 250 € (Flug). Übernommen wurde nichts (war angegeben).

Fachhochschule will laut Stellenausschreibung Hochschulabsolventen oder Fachinformatiker. Beim Vorstellungsgespräch zeigt sich, dass sie eigentlich nur Bachelorabsolventen bezahlen können/wollen (Eingruppierung als E11). Sowas kann man auch gleich angeben! Denn woher soll ich sonst sehen, dass das Gehalt nicht im geringsten einem Uniabsolventen entspricht? Auch hier natürlich keinerlei Fahrtkostenübernahme.

Bei der ersten Stelle hieß es, dass man meine bisherige Anstellung nicht einrechnen kann. Bei der zweiten ging das dann plötzlich doch. Haben wohl gemerkt, dass Stufe 11 - 1 einfach deutlich zu wenig wäre. Wonach wird denn entschieden, was einrechenbar ist?

Was sagt ihr dazu? Ist das normales Verhalten beim öffentlichen Dienst? Insbesondere das erste wurmt mich schon gewaltig.

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Member: falscher-sperrstatus
Solution falscher-sperrstatus Feb 03, 2014 updated at 16:54:50 (UTC)
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Hi Bierkistenschlepper,

nach dem Gehalt hättest du dich aber auch bereits im vornherein erkundigen können. Bei mir würde das auf der Agenda zwar nicht auf Platz 1 des erst Telefonats ausmachen, aber immerhin Position 4-5, denn für umme arbeitest du ja nicht und das sollte klar gestellt werden.

Zum Fall 1 des Flugs, nun das hin und her des öffentlichen Dienstes ist bekannt. Alles schön star, außer es ist nicht star, dann ist es weich wie vorgeheizte Butter.

Abgesehen davon: Was macht den Unterschied zwischen Uni Absolvent und HS Absolvent (Bsc)? Meiner Erfahrung nach müsste der Fachinformatiker (IHK), der drei Jahre Systemnah gearbeitet haben da mehr verdienen. Kommt natürlich auf Art der Ausbildung an, d.h ob nur am PC geschraubt wurde oder effektiv geplant und Serverinfrastrukturen erstellt und gewartet wurden. Denn in der Stelle musst du wahrscheinlich eher praktisch als theoretisch arbeiten.

Also nicht ärgern, such dir einen besseren Platz in der freien Wirtschaft.

LG
Member: Bierkistenschlepper
Bierkistenschlepper Feb 03, 2014 at 17:00:24 (UTC)
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Der Unterschied ist der, dass FH-Absolventen in aller Regel mit Entgeltgruppe 11 eingestuft werden, Uniabsolventen aber meist 13.

Das lustige ist, dass einige Stellen des öffentlichen Dienstes gern Stellen ausschreiben, die von der Tätigkeit her eher an Uniabsolventen gehen (Konzeptionelle Fähigkeiten gefordert, teilweise auch Personalverantwortung) aber zahlen will man nur Entgeltgruppe 11. Diese Einstufung ist mir wirklich schleierhaft. Entweder man schreibt die Stelle von den Anforderungen her für FH-Absolventen aus oder man lässt es eben offen, ist dann aber auch bereit, für einen Uniabsolventen zu zahlen.

Ja du hast Recht, habe erstal die Schnauze voll vom öffentlichen Dienst!
Member: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus Feb 03, 2014 at 17:20:36 (UTC)
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Zitat von @Bierkistenschlepper:

Der Unterschied ist der, dass FH-Absolventen in aller Regel mit Entgeltgruppe 11 eingestuft werden, Uniabsolventen aber meist 13.


Das lustige ist, dass einige Stellen des öffentlichen Dienstes gern Stellen ausschreiben, die von der Tätigkeit her eher
an Uniabsolventen gehen (Konzeptionelle Fähigkeiten gefordert, teilweise auch Personalverantwortung) aber zahlen will man nur
Entgeltgruppe 11. Diese Einstufung ist mir wirklich schleierhaft. Entweder man schreibt die Stelle von den Anforderungen her
für FH-Absolventen aus oder man lässt es eben offen, ist dann aber auch bereit, für einen Uniabsolventen zu zahlen.


Ja du hast Recht, habe erstal die Schnauze voll vom öffentlichen Dienst!

Dank Bologna sollte das keinen Unterschied mehr machen, ob jetzt ein Uniabsolvent eine Planung an die Wand fährt, oder ein FHler oder ein IHKler ist im Grund Wurst. Hängt immer eher an der einzelnen Person, als denn dem lehrtechnischen Unterbau.

Wer weiss, vielleicht war die Stelle auch direkt intern zu besetzen. Da schlagen diverse Reglements zur öffentlichen Ausschreibung dem externen nicht nur ein Schnippchen sondern regelrecht in die Fresse. Kommt durch die Überregulierung alles öffentlichen.
Member: Bierkistenschlepper
Bierkistenschlepper Feb 03, 2014 at 17:44:45 (UTC)
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Dank Bologna sollte das keinen Unterschied mehr machen, ob jetzt ein Uniabsolvent eine Planung an die Wand fährt, oder ein
FHler oder ein IHKler ist im Grund Wurst. Hängt immer eher an der einzelnen Person, als denn dem lehrtechnischen Unterbau.


DAs ist leider völlig an der Realität vorbei. In der freien Wirtschaft mag das teilweise so sein. Im öffentlichen Dienst nie und nimmer.
Member: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus Feb 03, 2014 at 18:03:12 (UTC)
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Zitat von @Bierkistenschlepper:

> Zitat von @falscher-sperrstatus:

> Dank Bologna sollte das keinen Unterschied mehr machen, ob jetzt ein Uniabsolvent eine Planung an die Wand fährt, oder
ein
> FHler oder ein IHKler ist im Grund Wurst. Hängt immer eher an der einzelnen Person, als denn dem lehrtechnischen
Unterbau.
>

DAs ist leider völlig an der Realität vorbei. In der freien Wirtschaft mag das teilweise so sein. Im öffentlichen
Dienst nie und nimmer.

Vieles ist dort an der Realität vorbei. Ich merks nur in der freien Wirtschaft, wie schön dekorierte Studierte Dinge praktisch fein säuberlich an die Wand fuhren.
Member: Bierkistenschlepper
Bierkistenschlepper Feb 03, 2014 at 19:20:47 (UTC)
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Bezo sich nur auf die Bezahlung, nicht aufs An-Die-Wand-Fahren face-smile
Member: Fricco
Fricco Feb 04, 2014 at 09:32:55 (UTC)
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Zitat von @Bierkistenschlepper:

Der Unterschied ist der, dass FH-Absolventen in aller Regel mit Entgeltgruppe 11 eingestuft werden, Uniabsolventen aber meist 13.


Das lustige ist, dass einige Stellen des öffentlichen Dienstes gern Stellen ausschreiben, die von der Tätigkeit her eher
an Uniabsolventen gehen (Konzeptionelle Fähigkeiten gefordert, teilweise auch Personalverantwortung) aber zahlen will man nur
Entgeltgruppe 11. Diese Einstufung ist mir wirklich schleierhaft. Entweder man schreibt die Stelle von den Anforderungen her
für FH-Absolventen aus oder man lässt es eben offen, ist dann aber auch bereit, für einen Uniabsolventen zu zahlen.


Ja du hast Recht, habe erstal die Schnauze voll vom öffentlichen Dienst!

Wäre aus meiner Sicht rechtswidrig! Durch den Bologna-Prozess (d.h. Umstellung von Diplom, Magister etc. auf Bachelor/Master) sind die Abschlüsse von Universitäten und Fachhochschulen/Hochschulen formal komplett gleichgestellt.
Member: spacyfreak
spacyfreak Feb 04, 2014 updated at 13:10:45 (UTC)
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IT Jobs im öffentlichen Dienst sind perfekt für IT-Admins mit Hochschulabschluss, die sich bis zur Rente etwas ausruhen wollen.
Meiner Erfahrung so ineffiziente Abläufe im Vergleich mit der normalen Wirtschaft dass es ein Witz ist.
Die Angestellten haben in aller Regel ein sehr relaxtes Arbeitsleben.
Member: MaikHSW
MaikHSW Feb 10, 2014 at 20:39:58 (UTC)
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Hey zusammen.
Sorry wenn ich diesen Beitrag ausgrabe nach 6 Tagen, aber selten so gelacht.
Ist das echt dein Ernst?
Die Entgeltgruppe hättest du, wie bereits gesagt wurde, einfach erfragen können.
Mal gesponnen: Stufe 11-1 ist 2822.45 Euro brutto, also knapp 34.000 im Jahr.
Finde ich persönlich für den öffentlichen Dienst vollkommen normal.
Wie hier bereits gesagt wurde ist öffentlicher Dienst oft Eier schaukeln auf hohem Niveau..... Und gegen Bezahlung.
Ich kenne Leute, die an Hochschulen arbeiten und da krempeln sich mir immer sämtliche Nägel hoch....
Denn da heißt es so oft Freiheit von Forschung und Lehre und worüber die sich aufregen, da lache ich in der freien Wirtschaft nur.....
Sorry.
Und es ist doch landläufig bekannt, dass der öffentliche Dienst nicht so gut zahlt?
Mir erschließt sich ohnehin nicht, warum jemand mit einem brauchbaren Universitätsabschluss wirklich freiwillig in der Hochschul IT arbeiten will....
Und dann noch Geld verdienen will?

Im öffentlichen Dienst ist vieles geregelt, vieles aber auch nicht.
Wie gesagt, ich habe im öffentlichen Dienst gelernt und lache noch immer geregelt über Ausschreibungen des öffentlichen Dienstes....
Sorry, aber das wird aus meiner Sicht kein Gewinn.


Gruß
Member: Bierkistenschlepper
Bierkistenschlepper Feb 13, 2014 at 19:50:12 (UTC)
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Lustig finde ich ja auch die lustige Einteilung in mittleren Dienst, gehöbenen Dienst und höheren Dienst. Die Stellen auf die ich mich so bewerbe sind meistens gehobener Dienst, erfordern aber häufig typische Kenntnisse eines Uniabsolventen, z.B. SicherheitsknowHow. Ich wage stark zu bezweifeln, dass man sowas an der FH lernt, Ein FH Absolvent hat typischerweise viel Programmierpraxis, deutlich mehr als ein Uni-Absolvent. Aber ein Uniabsolvent kennt die Theorie besser und die Sicherheit von Netzwerken, aber auch die konzeptionelle Sicherheitsplanung erfordert auch sehr theoretische Kenntnisse.

Mein Eindruck ist, dass die meisten Stellen viel zu niedrig eingestuft sind, ich halte es für zweifelhaft, dass sie da jmd geeignetes finden. Erklärt sicher auch die hohe Inkompetenz dort. Denn mein Arbeitgeber hat Kunden im öffentlichen Dienst. Die haben offensichtlich nichts anderes zu tun, als sich immer neue Features auszudenken, die absolut niemand braucht.

Habe es inzwischen aufgegeben, mich beim öD zu bewerben. Es gibt einfach zu wenig Stellen, deren Bezahlung mir nach anderthalb Jahren auf einer relativ schlecht bezahlten Stelle in freien Wirtschaft angemessen erscheint. Einsteigen kann man da wohl nur direkt nach dem Studium. Es ist ja nicht so, dass ich nicht bereit wäre auch für etwas weniger Geld zu arbeiten. Aber ich mache doch nicht eine Tätigkeit, wo ich in der Freien Wirtschaft locker 43000 € bekomme für 36000 €.
Member: MaikHSW
MaikHSW Feb 13, 2014 at 20:53:21 (UTC)
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Hey Bierkistenschlepper.
Sorry, aber nun musste ich echt mal lachen.....
Ich habe "nur" einen FH Abschluss und habe mal ganz andere Kenntnisse als du annimmst...
Denn ja, ich habe Sicherheitsthemen gelernt und programmieren kann ich teilweise aufgrund meiner beruflichen Historie,
die FH hat da nicht allzu viel beigetragen.
Wenn wir nun mal in der Klischee Kiste rühren wollen:
FH Studenten wird oft eine anwendungsbezogene Denkweise nachgesagt, Uni-Studenten sollen oft fachfremd und total theorielastig sein.
Denn mal ehrlich, was bringen dir die größten Theorien zu einem Thema wenn sie fernab von gut und böse sind?
Auch wenn du z.B. ein Datagramm auf Bit Ebene analysieren kannst macht dich dich das nicht zum Genie im Gesamtblick....
Was mich auch wundert, warum bewirbst du dich nicht auf den höheren Dienst? Oder war das der, der einen Master erfordert?

Genau so die Tatsache der aus deiner Sicht zu geringen Stelleneinstufung.
Sah ich persönlich auch oft so, bis ich mich mit jemanden unterhalten habe, der in dem Bereich arbeitet.
Klar ist es weniger Geld, dafür haben die meisten aber auch sehr gute Chancen zeitnah einen Beamtentitel zu bekommen.
Und natürlich sind Beamte weniger bezahlt als in der Industrie, dafür aber auch einfach mal unkündbar wenn man sich nichts zu Schulden kommen lässt und absolut sichere Arbeitszeiten.
Auch Themen wie Kinderzeit, Stundenreduktion und Stundenaufbau oder auch Wechsel / Fortbildungen sind da viel leichter.
Somit haben sie vielleicht nicht soviel Geld, aber irgendwann kommt auch mal der Punkt wo Geld nicht alles ist und einige andere Prioritäten haben.
Nur ich frage mich, warum du dich überhaupt dort bewirbst oder wunderst dass es so ist?
Das ist nunmal nichts neues und auch gar nicht wirklich geheim oder so......

Wie gesagt,du kannst den öffentlichen Dienst nicht mit der freien Wirtschaft vergleichen.
Sicher kannst du in der freien Wirtschaft z.B. als Consultant nach einem Studium mehr verdienen.
Dafür bist du aber auch einfach mal oft 5 Tage nicht zuhause, arbeitest keine 40 Stunden und hast keinen absolut sicheren Arbeitsplatz.
Und dann versuch du irgendwann mal Elternzeit zu machen, viele Firmen werde dich "lieben".....
Hat also auch genug Nachteile und kann man so direkt nicht vergleichen.
Ich verstehe beide Seiten und jeder muss für sich entscheiden, wo er sich wohler fühlt.

Ich vergleiche das immer mit einem Kajak:
Du kannst damit auf einem ruhigen See in Ruhe paddeln, die Landschaft genießen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, du kannst damit aber auch durch das Wildwasser paddeln.
Beides ist sicher interessant, aber jeder muss halt für sich entscheiden und überlegen was er will und kann und womit er glücklich wird.
Ich kenne mehr als einen glücklichen Beamten und Angehörigen des öffentlichen Dienstes, jedoch bislang keinen absolut unglücklichen.
Hingegen kenne ich in der freien Wirtschaft zwar viele glückliche und erfolgreiche Menschen, aber auch genug Menschen die es psychisch massiv belastet und die eigentlich, hätten sie die Wahl, ein anderes Leben vorziehen würden.
Alles hat seinen Preis, das sollte man sich immer bewusst machen.


Gruß
Member: layer8slayer
layer8slayer Mar 27, 2014 at 12:17:00 (UTC)
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Hallo zusammen,

habe bei einem öffentlichen Dienstleister in Hannover ähnliches erlebt.
Der ganze Bewerbungsprozess hat 4 Monate gedauert!
Statusinfos wurden mir nur gegeben, wenn ich mich gemeldet habe.
Nach dem Vorstellungsgespräch wurde ich noch gefragt, ob ich sofort anfangen kann und es wurde mir gesagt, dass sie sich spätestens nach zwei Wochen bei mir melden.
Nach zwei Wochen habe ich angerufen und es wurde mir gesagt, dass die Stelle entfallen wäre.

Soll sich jeder ein Urteil bilden.
Meiner Meinung nach ist das einfach unmöglich.

Gruß
l8s