Verstoß gegen Datenschutzgesetz. Gilt eine Registrierung bei einer Website als Vertragsabschluss?
Meine Firma hat mich in einem eLearning-Portal registriert. Dabei sind auch ohne mein Wissen personenbezogene Daten übertragen worden.
Der Dienst dieses Portals (netdimensions.com) ist für mich kostenlos. Ist es trotzdem ein Vertrag?
Hallo zusammen,
manchmal glaube ich, Chefs haben jedes kleine bisschen Verstand verloren...
Also: Nachdem die Firma vor 2 1/2 Jahren von einem Großkonzern aufgekauft wurde, unterliegen wir einem anderen Unternehmen, welches die Deutschlandzentrale darstellt. Dessen Chef ist dadurch auch zu meinem Chef geworden. Ich sehe diese Person vielleicht 3 mal im Jahr, da er normalerweise in der Zentrale sitzt und dort auch ansäßig ist.
Nun habe ich am Dienstag eine E-Mail bekommen, in der mir gesagt wird, dass die Anmeldung im eLearning-Portal erfolgreich war. Dieses Portal wird von der NetDimensions Ltd. betrieben und unser Großkonzern ist bei denen auch nur Kunde.
Aus Gewohnheit und Vorsicht schrieb ich umgehen eine E-Mail an die E-Mailadresse, welche auf der Login-Seite des Userportals für die Plattform angegeben war (war eine unserer Konzern-adressen). Darin schrieb ich, dass ich mich nie für ein derartiges Angebot eingeschrieben hatte, noch dass ich von solch einem Dienst jemals Kenntnis genommen hätte. Ausserdem erläuterte ich, dass ich als IT-Azubi arbeite und meine Ausbildung in 2-4 Monaten beende. Deshalb sollten die netten Damen und Herren doch bitte meinen Account löschen und mir per E-Mail bescheid geben, wenn er gelöscht wurde.
Ca. 1 Stunde später bekam ich einen Anruf von der Sekretärin des Chefs, dass sie die Registrierung vorgenommmen hätte und dies auf einen Auftrag hin durchgeführt hätte. Wer genau diesen Auftrag gab, sagte sie leider nicht genau.
Nochmals 2 Stunden später hat der Chef dann persönlich bei mir angerufen. Dieser Verstand die E-Mail wohl so, als ob ich es nicht nötig hätte, das Portal zu nutzen und meldete sich prompt für Donnerstag an, dann vorbei zu kommen. Zusammen mit dem Verweis, mir das Portal gründlich anzusehen (implizierte obligatorische Nutzung). Dazu wollte er dann auch am Donnerstag Mittag eine Schriftliche Erklärung, wieso ich das Portal denn nicht Nutzen wollen würde und es nicht bräuchte. (Hab garnicht versucht, gegen Ihn zu reden, weil ich aus früherer Erfahrung weiss, dass es nutzlos gewesen wäre).
Nochmals ca. 1 1/2 Stunden später funktionierte auf ganz eigenartige Art und Weise der Internetzugang über meinen Account nicht mehr (Europaweiter Proxy). Ich kam mit meinem Account nur noch auf unsere eigenen Intranetseiten sowie auf die Plattform (xxxxx.netdimensions.com). Inzwischen gehe ich über das Proxyfreie failover-Gateway unserer Firma.
Was mich hierbei besonders stört:
Bei der Registrierung wurde auch mein voller Vor- und Zuname an die NetDimesnions Ltd. überreicht. Allerdings habe ich weder in meinem Vertrag eine Klause stehen, dass meine personenbezogenen Daten an Dritte weitergegeben werden dürfen, noch habe ich eine dementsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
Dadurch wurde meiner Meinung nach gegen das Datenschutzgesetz verstoßen, da meine personenbezogenen Daten ohne Zuwilligung und Kenntnis an Dritte weitergegeben wurden.
Um sicher zu gehen, dass der Account gelöscht wird, möchte ich am liebsten noch das Argument verwenden, dass durch die Registrierung ein Vertrag zu stande kam. Da ich diesem nicht zugestimmt habe, wäre dieser Vertrag natürlich hinfällig und mein Account müsste auf meine Aufforderung hin gelöscht werden.
Aktueller Status:
Deswegen die Frage:
Ist eine Registrierung bei einem für mich kostenlosen Dienst auch ein Vertragsabschluss?
Wie sind eure Meinungen dazu?
Gruß
Snow
Der Dienst dieses Portals (netdimensions.com) ist für mich kostenlos. Ist es trotzdem ein Vertrag?
Hallo zusammen,
manchmal glaube ich, Chefs haben jedes kleine bisschen Verstand verloren...
Also: Nachdem die Firma vor 2 1/2 Jahren von einem Großkonzern aufgekauft wurde, unterliegen wir einem anderen Unternehmen, welches die Deutschlandzentrale darstellt. Dessen Chef ist dadurch auch zu meinem Chef geworden. Ich sehe diese Person vielleicht 3 mal im Jahr, da er normalerweise in der Zentrale sitzt und dort auch ansäßig ist.
Nun habe ich am Dienstag eine E-Mail bekommen, in der mir gesagt wird, dass die Anmeldung im eLearning-Portal erfolgreich war. Dieses Portal wird von der NetDimensions Ltd. betrieben und unser Großkonzern ist bei denen auch nur Kunde.
Aus Gewohnheit und Vorsicht schrieb ich umgehen eine E-Mail an die E-Mailadresse, welche auf der Login-Seite des Userportals für die Plattform angegeben war (war eine unserer Konzern-adressen). Darin schrieb ich, dass ich mich nie für ein derartiges Angebot eingeschrieben hatte, noch dass ich von solch einem Dienst jemals Kenntnis genommen hätte. Ausserdem erläuterte ich, dass ich als IT-Azubi arbeite und meine Ausbildung in 2-4 Monaten beende. Deshalb sollten die netten Damen und Herren doch bitte meinen Account löschen und mir per E-Mail bescheid geben, wenn er gelöscht wurde.
Ca. 1 Stunde später bekam ich einen Anruf von der Sekretärin des Chefs, dass sie die Registrierung vorgenommmen hätte und dies auf einen Auftrag hin durchgeführt hätte. Wer genau diesen Auftrag gab, sagte sie leider nicht genau.
Nochmals 2 Stunden später hat der Chef dann persönlich bei mir angerufen. Dieser Verstand die E-Mail wohl so, als ob ich es nicht nötig hätte, das Portal zu nutzen und meldete sich prompt für Donnerstag an, dann vorbei zu kommen. Zusammen mit dem Verweis, mir das Portal gründlich anzusehen (implizierte obligatorische Nutzung). Dazu wollte er dann auch am Donnerstag Mittag eine Schriftliche Erklärung, wieso ich das Portal denn nicht Nutzen wollen würde und es nicht bräuchte. (Hab garnicht versucht, gegen Ihn zu reden, weil ich aus früherer Erfahrung weiss, dass es nutzlos gewesen wäre).
Nochmals ca. 1 1/2 Stunden später funktionierte auf ganz eigenartige Art und Weise der Internetzugang über meinen Account nicht mehr (Europaweiter Proxy). Ich kam mit meinem Account nur noch auf unsere eigenen Intranetseiten sowie auf die Plattform (xxxxx.netdimensions.com). Inzwischen gehe ich über das Proxyfreie failover-Gateway unserer Firma.
Was mich hierbei besonders stört:
Bei der Registrierung wurde auch mein voller Vor- und Zuname an die NetDimesnions Ltd. überreicht. Allerdings habe ich weder in meinem Vertrag eine Klause stehen, dass meine personenbezogenen Daten an Dritte weitergegeben werden dürfen, noch habe ich eine dementsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
Dadurch wurde meiner Meinung nach gegen das Datenschutzgesetz verstoßen, da meine personenbezogenen Daten ohne Zuwilligung und Kenntnis an Dritte weitergegeben wurden.
Um sicher zu gehen, dass der Account gelöscht wird, möchte ich am liebsten noch das Argument verwenden, dass durch die Registrierung ein Vertrag zu stande kam. Da ich diesem nicht zugestimmt habe, wäre dieser Vertrag natürlich hinfällig und mein Account müsste auf meine Aufforderung hin gelöscht werden.
Aktueller Status:
- Internetzugang über Firmenproxy ist immernoch gesperrt
- Erklärung über nichtnutzng des Portals ist geschrieben
- Chef ist am Donnerstag NICHT aufgetaucht
- Account besteht noch
Deswegen die Frage:
Ist eine Registrierung bei einem für mich kostenlosen Dienst auch ein Vertragsabschluss?
Wie sind eure Meinungen dazu?
Gruß
Snow
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Ausgedruckt am: 21.11.2024 um 17:11 Uhr
4 Kommentare
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1. Gibt es eine schriftliche Weisung der GF sich dort anzumelden? Wenn ja hätte das dennoch die GF-Sekretärin nicht machen dürfen.
2. Was für einen Mehrwert soll dieser E-Learning Anbieter liefern? Modernes Nachschlagewerk oder direkte kostenlose Kurse für die MA?
3. Hast du dir die AGB's des Anbieters bereits durchgelesen? Es sollte doch eine Klausel zu finden sein über den man den Acc löschen lassen kann. Denn wenn der Acc für DICH eingerichtet wurde soll es ja wohl DEINER sein, also kannste damit machen was DU willst.
Hier sollte auch was drinnen stehen was für ein Verhältnis man durch die Erstellung eines Acc eingegangen ist. =)
4. Hast du einen reinen Nutzerzugang oder kannst du über dein Profil selbst bestimmen?
5. Zum Datenschutz sehe ich das genauso, Sicherheit wird dir aber wahrscheinlich nur ein RA geben können.
vg
2. Was für einen Mehrwert soll dieser E-Learning Anbieter liefern? Modernes Nachschlagewerk oder direkte kostenlose Kurse für die MA?
3. Hast du dir die AGB's des Anbieters bereits durchgelesen? Es sollte doch eine Klausel zu finden sein über den man den Acc löschen lassen kann. Denn wenn der Acc für DICH eingerichtet wurde soll es ja wohl DEINER sein, also kannste damit machen was DU willst.
Hier sollte auch was drinnen stehen was für ein Verhältnis man durch die Erstellung eines Acc eingegangen ist. =)
4. Hast du einen reinen Nutzerzugang oder kannst du über dein Profil selbst bestimmen?
5. Zum Datenschutz sehe ich das genauso, Sicherheit wird dir aber wahrscheinlich nur ein RA geben können.
vg
Die Privacy Policy ist ja niedlich. Keine Garantie für die Sicherheit der personenbezogenen Daten. xD
Schreib die doch einfach penetrant auf ihre info@... Mail an das du auf das Löschen DEINES Acc bestehst.
Arbeitsrechtlich ist diese ganze Aktion fragwürdig. Aber als IT-Azubi der evtl. vor einer Übernahme(?) steht wäre es vielleicht unklug da eine sehr große Welle zu machen.
Schreib die doch einfach penetrant auf ihre info@... Mail an das du auf das Löschen DEINES Acc bestehst.
Arbeitsrechtlich ist diese ganze Aktion fragwürdig. Aber als IT-Azubi der evtl. vor einer Übernahme(?) steht wäre es vielleicht unklug da eine sehr große Welle zu machen.
Hi,
ich kann zwar nicht fachlich auf Deine Frage antworten, Dir aber ein paar Tipps geben. Sprich am besten mit Deinem direkten Vorgesetzten bzw. einer Vertrauensperson darüber, ggf. mit einem Betriebsratsmitglied. Emotionale Diskussionen und Unterschreiben von irgendwelchen Erklärungen führen ganz sicher nicht zum Ziel. Du kannst davon ausgehen, dass wenn Du große Wellen schlägst, eher Probleme bekommst und nicht übernommen wirst. Der Chef sitzt in der Zentrale und ist für das Unternehmen sicher wertvoller als ein Azubi. Wir reden hier auch darüber, dass Du an ein Portal angemeldet wurdest und nicht von sexueller Belästigung oder anderen schweren Verstößen. Das Anmelden geschah vielleicht nicht in Übereinstimmung mit Datenschutzrichtlinien, aber vermutlich doch nicht in böser Absicht. Also rede mal in Ruhe mit jemanden in Deiner Firma darüber und versuche die Sache zu regeln, bevor es Krach gibt. Im Moment sieht es danach aus, man könnte sich auf ein Missverständnis einigen und beide Seiten waren ihr Gesicht.
Grüße,
tonabnehmer
ich kann zwar nicht fachlich auf Deine Frage antworten, Dir aber ein paar Tipps geben. Sprich am besten mit Deinem direkten Vorgesetzten bzw. einer Vertrauensperson darüber, ggf. mit einem Betriebsratsmitglied. Emotionale Diskussionen und Unterschreiben von irgendwelchen Erklärungen führen ganz sicher nicht zum Ziel. Du kannst davon ausgehen, dass wenn Du große Wellen schlägst, eher Probleme bekommst und nicht übernommen wirst. Der Chef sitzt in der Zentrale und ist für das Unternehmen sicher wertvoller als ein Azubi. Wir reden hier auch darüber, dass Du an ein Portal angemeldet wurdest und nicht von sexueller Belästigung oder anderen schweren Verstößen. Das Anmelden geschah vielleicht nicht in Übereinstimmung mit Datenschutzrichtlinien, aber vermutlich doch nicht in böser Absicht. Also rede mal in Ruhe mit jemanden in Deiner Firma darüber und versuche die Sache zu regeln, bevor es Krach gibt. Im Moment sieht es danach aus, man könnte sich auf ein Missverständnis einigen und beide Seiten waren ihr Gesicht.
Grüße,
tonabnehmer