Windows Server SMB unzip Performance Problem
Hallo zusammen.
Ich habe an einem Standort ein Problem bei dem ich nach zig Stunden Analyse nicht voran kommen. Ich hoffe hier hat jemand einen Input der mir weiterhilft.
Problem:
Wenn ich auf einem (egal welchen) Windows 2022 oder Windows 2019 Server per SMB ein zip file öffne (Explorer Doppelklick), den Inhalt kopiere und es lokal auf einem Windows 10 oder Windows 11 einfüge, dauert der Vorgang unglaublich lange. Bei 200 MB ca. 3 Minuten. Der Kopiervorgang bleibt dabei teilweise stehen oder kopiert mit 500 KB/Sec. Das wäre kein großes Problem wenn die eingesetzte CAD Software nicht auf diese Art arbeiten würde. (Die Zeichnungen sind komprimiert, werden lokal dekomprimiert und dann geöffnet) Das öffnen einer Zeichnung dauert von den neuen Fileservern aktuell bis zu 30 Minuten. Der alte Fileserver war 2012 R2, hier war kein Problem.
Folgende getestete Dinge:
- Gleicher Fehler mit 7-Zip und Winrar
- Gleicher Fehler auf allen Client Endgeräten (rund 30 Stück), verschiedene Hersteller, verschiedene Updatestände, Windows 10 und Windows 11
- Gleicher Fehler mit deaktiviertem Virenschutz oder deinstalliertem Virenschutz
- Gleicher Fehler mit Defender deaktiviert am Server und Client
- Gleicher Fehler auf einem neu installieren Server (komplett nackt, direkt nach der Installation 2019 und 2022)
- Gleicher Fehler egal welches .zip Archiv, selbst erstellt, heruntergeladen usw.
- Der Fehler tritt bei einem alten Windows 2012 R2 Server nicht auf
- Der Fehler tritt bei einer vorhanden NAS (Synology) nicht auf
- Der Fehler tritt auf zwei neuen, testweise installieren PCs nicht auf
- Mit Procmon und Wireshark konnte ich nichts finden, bin aber auch kein Experte mit diesen Tools.
Wir haben bei einem Client schon nahezu jede Software deinstalliert, ohne Verbesserung.
Ich denke das irgendeine Installation auf einem Client einen Parameter verändert hat der das Problem hervorhebt. Ich wüsste allerdings nicht wo ich anfangen sollte zu suchen. 30 Geräte neu installieren wäre hart ;)
Ich bin für jede Idee sehr dankbar!
Ich habe an einem Standort ein Problem bei dem ich nach zig Stunden Analyse nicht voran kommen. Ich hoffe hier hat jemand einen Input der mir weiterhilft.
Problem:
Wenn ich auf einem (egal welchen) Windows 2022 oder Windows 2019 Server per SMB ein zip file öffne (Explorer Doppelklick), den Inhalt kopiere und es lokal auf einem Windows 10 oder Windows 11 einfüge, dauert der Vorgang unglaublich lange. Bei 200 MB ca. 3 Minuten. Der Kopiervorgang bleibt dabei teilweise stehen oder kopiert mit 500 KB/Sec. Das wäre kein großes Problem wenn die eingesetzte CAD Software nicht auf diese Art arbeiten würde. (Die Zeichnungen sind komprimiert, werden lokal dekomprimiert und dann geöffnet) Das öffnen einer Zeichnung dauert von den neuen Fileservern aktuell bis zu 30 Minuten. Der alte Fileserver war 2012 R2, hier war kein Problem.
Folgende getestete Dinge:
- Gleicher Fehler mit 7-Zip und Winrar
- Gleicher Fehler auf allen Client Endgeräten (rund 30 Stück), verschiedene Hersteller, verschiedene Updatestände, Windows 10 und Windows 11
- Gleicher Fehler mit deaktiviertem Virenschutz oder deinstalliertem Virenschutz
- Gleicher Fehler mit Defender deaktiviert am Server und Client
- Gleicher Fehler auf einem neu installieren Server (komplett nackt, direkt nach der Installation 2019 und 2022)
- Gleicher Fehler egal welches .zip Archiv, selbst erstellt, heruntergeladen usw.
- Der Fehler tritt bei einem alten Windows 2012 R2 Server nicht auf
- Der Fehler tritt bei einer vorhanden NAS (Synology) nicht auf
- Der Fehler tritt auf zwei neuen, testweise installieren PCs nicht auf
- Mit Procmon und Wireshark konnte ich nichts finden, bin aber auch kein Experte mit diesen Tools.
Wir haben bei einem Client schon nahezu jede Software deinstalliert, ohne Verbesserung.
Ich denke das irgendeine Installation auf einem Client einen Parameter verändert hat der das Problem hervorhebt. Ich wüsste allerdings nicht wo ich anfangen sollte zu suchen. 30 Geräte neu installieren wäre hart ;)
Ich bin für jede Idee sehr dankbar!
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Ausgedruckt am: 19.11.2024 um 07:11 Uhr
16 Kommentare
Neuester Kommentar
Du stehst nicht alleine da... ich hab genau das gestern gemacht, 3 gb Zipdatei im Explorer geöffnet und versucht ca 1 gb auf ein anderes System zu kopieren. Server: Netapp 40er Serie mit SMB Share Ziel Frstplatte auf einem Server 2008r2 aber auch höher. Dazu beigetragen hat ein Patch der von MS vor ca einem Jahr ausgerollt wurde, der z.B. Freigaben einer noch älteren Netapp 2400 unbrauchbar gemacht hatte, irgendwas mit SMB Preauthentication...
Moin @dabegi,
der war auch bei weitem noch nicht so mit unnützem Zeugs zugeballert und auch per default nicht so grottenhaft konfiguriert wie es beim Server 2019 oder 2022 leider der Fall ist. 😔
Bin heute im Stress, daher kann ich jetzt nur Stichpunkte nennen.
Du solltest den Defender auf jeden Fall mal deinstallieren, dieser war beim 2012 R2 per default auch nicht drauf.
Die lokale FW sollte, zumindest mal testweise, deaktiviert werden.
Dann solltest du auf jeden Fall auf den NIC's RSC deaktivieren.
Testweise schadet auch nichts, mal auch RSS auf den NIC's abzuschalten.
Ferner sollten die Energieeinstellungen unbedingt auf Hochleistung gestellt werden!
Laufen die Server auf einem Blech oder sind das VM's?
Wenn VM's, welchen Hypervisor benutzt du?
Gruss Alex
- Der Fehler tritt bei einem alten Windows 2012 R2 Server nicht auf
der war auch bei weitem noch nicht so mit unnützem Zeugs zugeballert und auch per default nicht so grottenhaft konfiguriert wie es beim Server 2019 oder 2022 leider der Fall ist. 😔
Bin heute im Stress, daher kann ich jetzt nur Stichpunkte nennen.
Du solltest den Defender auf jeden Fall mal deinstallieren, dieser war beim 2012 R2 per default auch nicht drauf.
Die lokale FW sollte, zumindest mal testweise, deaktiviert werden.
Dann solltest du auf jeden Fall auf den NIC's RSC deaktivieren.
Testweise schadet auch nichts, mal auch RSS auf den NIC's abzuschalten.
Ferner sollten die Energieeinstellungen unbedingt auf Hochleistung gestellt werden!
Laufen die Server auf einem Blech oder sind das VM's?
Wenn VM's, welchen Hypervisor benutzt du?
Gruss Alex
Hmm 🤔
- 200 MB
- ZIP File
- einzelne Dateien extrahieren
- via SMB ...
... im Date Explorer geöffnet ...
-- vom Server
-- auf den lokalen Client
... ggf. noch via Remote (VPN) ?
Naja, das entpacken passiert nicht auf dem Remote-Server, und die gewünschten Dateien werden gezogen ...
... sondern die große Datei wird gezogen und die Dateien lokal entpackt ... 🤔
Die Ansicht des Paket-Inhalts ist dagegen nur eine kleine Abfrage:Ergebnis Übertragung
... soweit meine Kenntnis mit gepackten Dateien ...
... das dauert dann natürlich das große Paket erst zu ziehen ....
- 200 MB
- ZIP File
- einzelne Dateien extrahieren
- via SMB ...
... im Date Explorer geöffnet ...
-- vom Server
-- auf den lokalen Client
... ggf. noch via Remote (VPN) ?
Naja, das entpacken passiert nicht auf dem Remote-Server, und die gewünschten Dateien werden gezogen ...
... sondern die große Datei wird gezogen und die Dateien lokal entpackt ... 🤔
Die Ansicht des Paket-Inhalts ist dagegen nur eine kleine Abfrage:Ergebnis Übertragung
... soweit meine Kenntnis mit gepackten Dateien ...
... das dauert dann natürlich das große Paket erst zu ziehen ....
Moin @dabegi,
oh man, wenn mir jemals wirklich etwas auf den Senkel gegangen ist, dann ist das das verfluchte RSC. 😡
Ich kennen nicht eine einzige Anwendung, die wirklich von diesem Feature profitiert, daher verstehe ich überhaupt nicht, warum es bei den Windows Servern per default immer eingeschaltet ist.
Ich habe schon vor Jahren, nachdem Microsoft selbst nichts von RSC Problemen hören wollte, bei Intel deswegen mal ein grösseres Fass aufgemacht, was zu folge hatte, dass Intel die RSC Unterstützung damals komplett auf allen NIC-Treiber für Server 2019 deaktiviert hat.
Mittlerweile ist die RSC Unterstützung jedoch leider wieder in den Treibern von Intel wieder aufgetaucht, obwohl sich an den Problemen die RSC verursacht, nichts geändert hat. Im Gegenteil, bei Server 2022 ist es noch "tiefer" implementiert und verursacht dadurch auf diesem auch etwas mehr Probleme als schon beim Server 2019. 😔
Und falls sich jetzt der eine oder andere VMware-Jünger nach dem Motto freut "hätte ihr nur einen anständigen Hypervisor benutzt". Tja, VMware hat diesen Murks mittlerweile auch implementiert, beim Pinguin heisst dieses Feature aber nicht RSC sondern LRO, die Folgen sind jedoch absolut dieselben wie auch beim Hyper-V.
https://docs.vmware.com/de/VMware-vSphere/7.0/com.vmware.vsphere.network ...
Ausserdem ist RSC/LRO, meiner Ansiccht nach absolut inkompatibel zur Interrupt Moderation, weil es +- denselben Effekt erzielen soll, sprich die Herabsenkung der Interrupts. Das geht jedoch in beiden Fällen, auf zum Teil sehr hohe Kosten der Latenz. Und gleich zwei Latenzfresser hintereinander geschaltet, spucken hinten nicht wirklich etwas performanter aus als sie vorne fressen. 🙃
Dieser Murks hat bereits schon unzähligen Admins sehr viele schlaflose Nächte breitet und ich fürchte, dass aufgrund der immer grösser werdenden Einbildungen vieler IT-Hersteller, uns solche Probleme in Zukunft leider immer häufiger begleiten werden. 😔
Alles gut, wir Admins müssen bei diesen ganzen gierigen IT-Haien zusammenhalten, sonst bekommen wir die nicht mehr wirklich in den Griff.
Gruss Alex
Ich habe am Hyper-V Host RSC deaktiviert und der Fehler ist sofort verschwunden. Die Performance ist jetzt hervorragend.
oh man, wenn mir jemals wirklich etwas auf den Senkel gegangen ist, dann ist das das verfluchte RSC. 😡
Ich kennen nicht eine einzige Anwendung, die wirklich von diesem Feature profitiert, daher verstehe ich überhaupt nicht, warum es bei den Windows Servern per default immer eingeschaltet ist.
Ich habe schon vor Jahren, nachdem Microsoft selbst nichts von RSC Problemen hören wollte, bei Intel deswegen mal ein grösseres Fass aufgemacht, was zu folge hatte, dass Intel die RSC Unterstützung damals komplett auf allen NIC-Treiber für Server 2019 deaktiviert hat.
Mittlerweile ist die RSC Unterstützung jedoch leider wieder in den Treibern von Intel wieder aufgetaucht, obwohl sich an den Problemen die RSC verursacht, nichts geändert hat. Im Gegenteil, bei Server 2022 ist es noch "tiefer" implementiert und verursacht dadurch auf diesem auch etwas mehr Probleme als schon beim Server 2019. 😔
Und falls sich jetzt der eine oder andere VMware-Jünger nach dem Motto freut "hätte ihr nur einen anständigen Hypervisor benutzt". Tja, VMware hat diesen Murks mittlerweile auch implementiert, beim Pinguin heisst dieses Feature aber nicht RSC sondern LRO, die Folgen sind jedoch absolut dieselben wie auch beim Hyper-V.
https://docs.vmware.com/de/VMware-vSphere/7.0/com.vmware.vsphere.network ...
Ausserdem ist RSC/LRO, meiner Ansiccht nach absolut inkompatibel zur Interrupt Moderation, weil es +- denselben Effekt erzielen soll, sprich die Herabsenkung der Interrupts. Das geht jedoch in beiden Fällen, auf zum Teil sehr hohe Kosten der Latenz. Und gleich zwei Latenzfresser hintereinander geschaltet, spucken hinten nicht wirklich etwas performanter aus als sie vorne fressen. 🙃
Dieser Murks hat bereits schon unzähligen Admins sehr viele schlaflose Nächte breitet und ich fürchte, dass aufgrund der immer grösser werdenden Einbildungen vieler IT-Hersteller, uns solche Probleme in Zukunft leider immer häufiger begleiten werden. 😔
Ich weiß gar nicht wie ich mich bedanken kann! Ohne deine Tipp wäre ich nicht auf die Idee gekommen!! Danke, das nächste und übernächste Bier geht auf mich!
Alles gut, wir Admins müssen bei diesen ganzen gierigen IT-Haien zusammenhalten, sonst bekommen wir die nicht mehr wirklich in den Griff.
Gruss Alex
Zitat von @MysticFoxDE:
Moin @dabegi,
Moin @dabegi,
Ich habe am Hyper-V Host RSC deaktiviert und der Fehler ist sofort verschwunden. Die Performance ist jetzt hervorragend.
👍
ich kannte das bisher nichtmal, bin ja auch gesundheitsbedingt quasi raus - aber sowas werde ich im Hinterkopf behalten - soviel Platz muss sein 🤩
Moin @dabegi,
ich denke nicht, dass hier die Intel NIC direkt Schuld an dem Problem ist.
Im Gegensatz zu einer Realtek NIC, supportet eine Intel NIC normalerweise um einiges mehr an Features.
Und genau bei diesen Features, die auch vom Betriebssystem selber sauber unterstützt werden müssen, liegt meiner Ansicht nach, schon eher der Hund begraben.
Ich tippe mal darauf, dass die Realtek NIC im Gegensatz zu der Intel NIC, z.B. entweder RSC und oder RSS gar nicht unterstützt. Zudem funktioniert z.B. auch die Interrupt Moderation bei Intel zum Teil ganz anders/filigraner als bei Realtek, falls überhaupt vorhanden.
Kannst du bitte den folgenden Befehl mal auf einem Rechner der Probleme verursacht ausführen, sprich auf dem mit der Intel NIC und dann auch auf dem mit der Realtek NIC und dessen Ausgabe hier posten, danke.
Gruss Alex
Problemkinder Intel, bei den beiden neu hinzugefügten Geräten (Notebooks) sind Realtek Karten verbaut. Das erklärt natürlich das Problem aber war bei der Diagnose etwas irreführend.
ich denke nicht, dass hier die Intel NIC direkt Schuld an dem Problem ist.
Im Gegensatz zu einer Realtek NIC, supportet eine Intel NIC normalerweise um einiges mehr an Features.
Und genau bei diesen Features, die auch vom Betriebssystem selber sauber unterstützt werden müssen, liegt meiner Ansicht nach, schon eher der Hund begraben.
Ich tippe mal darauf, dass die Realtek NIC im Gegensatz zu der Intel NIC, z.B. entweder RSC und oder RSS gar nicht unterstützt. Zudem funktioniert z.B. auch die Interrupt Moderation bei Intel zum Teil ganz anders/filigraner als bei Realtek, falls überhaupt vorhanden.
Kannst du bitte den folgenden Befehl mal auf einem Rechner der Probleme verursacht ausführen, sprich auf dem mit der Intel NIC und dann auch auf dem mit der Realtek NIC und dessen Ausgabe hier posten, danke.
Get-NetAdapterAdvancedProperty -Name "Ethernet" -IncludeHidden | FT -AutoSize
Gruss Alex