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Zwischen zwei Stühlen: Kundenangebot vs. Loyalität zum Arbeitgeber

Hallo liebe Foren-Mitglieder,

ich arbeite derzeit als Systemadministrator bei einem Dienstleistungsunternehmen. In den letzten Jahren habe ich zahlreiche Kunden kennengelernt und viele Projekte erfolgreich umgesetzt. Dabei konnte ich mir ein breites Wissen in verschiedenen Bereichen aneignen, ohne mich auf eine spezielle Fachrichtung zu spezialisieren. Ich würde mich fast als „Mädchen für alles“ bezeichnen, da mein Wissen von Netzwerken über Virtualisierung bis hin zur Planung und Konzeption von Cloud-Umgebungen reicht.

Momentan stehe ich vor einem Dilemma: Ein Kunde hat mir ein Jobangebot gemacht. Allerdings besteht zwischen meinem aktuellen Arbeitgeber und diesem Kunden ein Vertrag, der noch für die nächsten drei Jahre gilt. Es gibt zudem Themen, bei denen ich auch in der neuen Position auf die Unterstützung meines jetzigen Unternehmens angewiesen wäre.

Zu meinem aktuellen Arbeitgeber möchte ich sagen, dass es sich um kein schlechtes Unternehmen handelt. Mir wird dort vieles geboten, und dennoch empfinde ich die Arbeitsbedingungen als sehr belastend. Ich bin oft in Projekte eingebunden, was mich unglücklich macht, da mir meine freie Zeit sehr wichtig ist. Es ist auch mein erstes Unternehmen, bei dem ich schon viele Jahre tätig bin, und ich denke, dass meine Loyalität stark von dieser langjährigen Verbundenheit geprägt ist. Gleichzeitig frage ich mich, wer mir diese Loyalität am Ende wirklich danken wird.

Der neue Arbeitgeber, bei dem ich die Systeme von Grund auf neu aufbauen müsste, würde mich in den ersten sechs Monaten stark fordern. Doch danach wäre ich der interne ITler des Unternehmens, was für mich weniger Stress bedeuten würde. Natürlich ist Stress immer relativ, aber nach unzähligen Telefonaten und Konferenzen empfinde ich es als befriedigend, mich auch mal mit kleineren Problemen auseinandersetzen zu können.

Ich möchte den Wechsel natürlich nicht im Streit vollziehen, da ich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit meinem aktuellen Arbeitgeber angewiesen bin. Daher meine Frage: Wie sollte ich am besten an meinen Chef oder Vorgesetzten herantreten, um diese Situation zu besprechen?


LG

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Ausgedruckt am: 21.11.2024 um 13:11 Uhr

Mystery-at-min
Mystery-at-min 22.08.2024 um 18:23:35 Uhr
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Der neue Arbeitgeber, bei dem ich die Systeme von Grund auf neu aufbauen müsste, würde mich in den ersten sechs Monaten stark fordern. Doch danach wäre ich der interne ITler des Unternehmens, was für mich weniger Stress bedeuten würde. Natürlich ist Stress immer relativ, aber nach unzähligen Telefonaten und Konferenzen empfinde ich es als befriedigend, mich auch mal mit kleineren Problemen auseinandersetzen zu können.

Weisst du, ob er es dir nach dem halben Jahr danken wird?
Zoolzero
Zoolzero 22.08.2024 um 18:27:25 Uhr
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Das ist tatsächlich eine wichtige Überlegung, die ich mir auch schon gestellt habe. Ich denke, dass es schwer vorherzusagen ist, ob mir der neue Arbeitgeber nach dem halben Jahr wirklich danken wird. Letztlich gibt es in jedem Job Unsicherheiten, und Anerkennung ist nicht immer garantiert. Allerdings reizt mich die Möglichkeit, etwas Neues von Grund auf aufzubauen, und die Aussicht auf eine Position, die weniger Stress und mehr Zufriedenheit im Alltag verspricht. Am Ende ist es wohl auch eine Frage, wie sehr ich bereit bin, das Risiko einzugehen, um langfristig eventuell eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen.
em-pie
em-pie 22.08.2024 um 18:28:54 Uhr
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Moin,

Doch danach wäre ich der interne ITler des Unternehmens, was für mich weniger Stress bedeuten würde
Obacht. Wenn das eine Firma mit 24/5 oder 24/7 oder 16/x ist, kann es u.U. Auch bedeuten, dass du „gerne“ mal auch außerhalb deiner 8h am Tag kontaktiert wirst. Zumindest, wenn da gerade was steht. „Der“ (interne) ITler ist Fluch und Segen zu gleich.

War Jahrelang in ebendieser Position. Mittlerweile sind wir zu zweit, was etwas entspannter ist, weil man eben nicht mehr alles macht „meine Maus geht nicht“ bis „brauchen ein neues Data Warehouse“… da kann man das aufteilen und auch mal Urlaub Urlaub sein lassen… das bitte berücksichtigen.

Ansonsten kam das bei unseren IT-Partnern auch immer mal vor, dass deren Mitarbeiter vereinzelt zu Kunden gewechselt haben…. Wurde seitens der AGs verschieden gesehen. Wenn dein aktueller AG genug weitere ITler hat, wird er es verkraften….
Zoolzero
Zoolzero 22.08.2024 um 18:45:26 Uhr
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Natürlich bin ich in der IT nicht auf mich allein gestellt. Es gibt drei weitere IT-Spezialisten, die mich bei meinen Aufgaben unterstützen werden. Ich habe bereits einen Großteil der Server in die Azure-Cloud migriert und Intune für das automatische Deployment eingerichtet. Jetzt geht es vor allem darum, diese Systeme weiter zu optimieren.
em-pie
em-pie 22.08.2024 um 19:16:49 Uhr
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Ok. Dann sieht das natürlich etwas anders aus.

Ich würde mal zwei… drei… Nächte drüber schlafen und auch mal mit deinem Umfeld (engere Familie, sehr gute Freunde) drüber sprechen. Die kennen dich am besten.
Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du ja auch mal mit den anderen ITlern bei deinem Kunden sprechen und mal eruieren, was die an deinem Kunden / pot. Neuem AG gut und auch nicht so gut finden. Du kennst den ja „nur“ aus Sicht des Lieferanten…

Schwieriges Entscheidung, wenn man beim akt. AG nicht unzufrieden ist.
Habt ihr irgendeinen Vertrag mit dem Kunden laufen? Wir haben einen DL, wo gegenseitiges Abwerben untersagt ist (freiwilliges Wechsel indes nicht)

Risiko gibt es beim Wechsel immer. Aber eben auch Chancen - nicht nur monetär.
Zoolzero
Zoolzero 22.08.2024 um 20:54:25 Uhr
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Vielen Dank für deine Anregungen. Es ist definitiv eine schwierige Entscheidung, insbesondere weil ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber nicht unzufrieden bin. Der Kunde bietet mir allerdings etwa 25.000 € brutto mehr pro Jahr an, was natürlich verlockend ist – aber es ist nicht der alleinige Grund für meine Überlegung.

Mein Hauptanliegen ist weniger, ob ich den Wechsel wagen sollte, sondern vielmehr, wie ich meinem aktuellen Arbeitgeber diese Entscheidung am besten mitteilen kann. Es geht mir nicht darum, das höhere Gehalt als Druckmittel einzusetzen, sondern vielmehr darum, den Übergang so harmonisch wie möglich zu gestalten.

Leider ist es mit meinem direkten Vorgesetzten schwierig, dieses Gespräch zu führen, da er schnell persönlich reagiert. Deshalb möchte ich das Gespräch lieber direkt mit meinem Chef führen. Was die Frage nach einer Abwerbeklausel betrifft: Bei uns gibt es keine solche Regelung.

Hast du vielleicht Tipps, wie ich dieses Gespräch mit meinem Chef am besten angehen könnte?
Mystery-at-min
Mystery-at-min 22.08.2024 um 21:19:37 Uhr
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Ich glaube, da bist du hier im falschen Forum, das ist eher ein HR Thema.
em-pie
em-pie 22.08.2024 um 21:31:02 Uhr
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Hast du vielleicht Tipps, wie ich dieses Gespräch mit meinem Chef am besten angehen könnte?
Ich würde da eher Beide Chefs (den Chef und deinen Vorgesetzten) zu einem gemeinsamen Termin „Peronelle Veränderung“ oder sowas einladen. Dort dein Vorhaben und die Gründe sachlich schildern.
Wenn der Chef vernünftig (im Sinne von wertneutral) auf Gespräche/ Diskussionen eingeht, kann er ggf. Deinen Vorgesetzten „einfangen“.
Vielleicht auch noch einen aus dem HR (sofern vorhanden) dazuholen, wenn du es für sinnvoll erachtest.

Wenn du ein offenes Gespräch einberufst und deine Beweggründe ordentlich darlegst, hast du dir bei einer möglicherweise unschönen Trennung später nichts vorzuwerfen.

Ob das gelingt, kann ich aber nicht bewerten, da ich ja keinen von euch dreien kenne.
Dirmhirn
Dirmhirn 22.08.2024 um 23:35:08 Uhr
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Hi,

Würde mir nicht zu viel Gedanken über die Loyalität machen. Was hast du davon, wenn du nach 15 Jahren einen feuchten Händedruck und einen extra Urlaubstag bekommst?

Wenn sie dich wollen, dann nehmen sie dich auch nach einem Jahr wieder zurück - mit mehr Gehalt.

Wieso sollten sie böse sein? Ist doch normal, dass Mitarbeiter wechseln. Bei einem 3 Jahres Projekt kündigst du ja wohl auch nicht ins letzte Monat und gefährdest den Abschluss des Projektes.
Bzw kannst du das Projekt von der anderen Seite mitnehmen.

Vorgesetzten schwierig, dieses Gespräch zu führen, da er schnell persönlich reagiert

Schriftlich kündigen und gut. Wieso noch Theater für den Choleriker machen? Gib ihm gar nicht die Chance zum persönlich werden. So Typen wird oft zu virl Beachtung geschenkt. Spätestens wenn du weg bist, wird er über dich gelästert...

Mach das Thema mit dem neuen AG konkret und sprich mit dem wie flexibel er ist. Wenn der alte AG jammert, kannst du vll noch zwei Wochen länger bleiben, für den "guten Übergang".

Sg Dirm
maretz
maretz 23.08.2024 um 07:21:40 Uhr
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Moin,

generell bist DU die einzige Person die entscheiden kann. Dir muss nur klar sein: Die Punkte die dich jetzt stören werden auch in nem halben Jahr noch da sein. Selbst Gehalt hat für mich da nie eine Rolle gespielt.

Gleichzeitig muss dir klar sein - bei jedem neuen Job wird dir erzählt "erstmal muss das aufgebaut werden, dann wirds ruhiger". Dann lachen alle am Tisch einmal kräftig, trinken nen Kaffee und gehen in die Realität. Wenn es dein erster Job ist glaubst du es ggf. noch - aber glaubst du die "neue" Firma bezahlt dich fürs Rumsitzen? Da ist was auch immer aufgebaut - und dann ist da eben auch das nächste Projekt... und das nächste... und das nächste.... Dazu kommt das du als "interner" natürlich auch Anlaufstelle für die Kollegen bist - "kannst mal eben",... Das KANN gut sein, das KANN doof sein, das hängt von deiner Einstellung und Arbeitsweise ab (daher bitte nicht negativ auffassen). Als Dienstleister hast du den Vorteil: Du sagst "ich mache in x Wochen Urlaub" und dann machst du das eben. Keine Anrufe (normalerweise), keine "Kannst nich doch noch kurz verschieben",... Dann geht halt nen Kollege in der Zeit zu den Kunden, who cares? Als MITARBEITER sieht das manchmal anders aus - da es ja eben "dein" Projekt ist und es kostet sehr viel Arbeit und Überwindung klar zu machen das es eben auch Freizeit und Wochenenden gibt (und das kommt auch nicht bei jedem gut an!).

Was den Umgang mit den Ex-Kollegen angeht - kommt hier auf die Leute an. Ich zB. hatte nie Probleme damit das die irgendwie unfreundlich wären - und ich auch nicht. Warum auch - ich bin mit KEINER Firma verheiratet und auch wenn es oft heisst "We are Family" und den ganzen Marketing-Bullsh** -> meine FAMILIE ist was anderes. Daher bin ich in einer Firma primär um zu Arbeiten und Geld zu verdienen. Spass sollte es natürlich auch machen - aber wenn ich glaube woanders besser aufgehoben zu sein dann gehe ich den Weg halt. Und wenn man im freundlichen geht ist immer nen Rückweg offen (oder... meistens). Auch dabei wäre mir "für mehr Geld" egal.

Ich würde daher wirklich selbst nur überlegen... dabei eben auch überlegen wie es privat aussieht. Nicht nur Geld sondern auch: Wie siehts zB. mit Reisen aus? Als DL fährst du halt zum Kunden hin, stehst aufm Rückweg im Stau und bist Abends 3h später zurück. Oder aber auch - du bist ggf. in anderen Ländern und siehst auch mal einiges von der Welt. Kann gut sein, is blöd wenn du nen Schreibtisch-Job willst. Wie sieht es mit sonstigen Dingen aus - Homeoffice (wenn mal wieder Amazon liefert und nen Code will?), wie sieht es mit Benefits aus (zB. Küche/Betriebsrestaurant/...). Wie sieht es generell mit der Zeit aus - wird minutengenau geprüft oder wird eben auch in BEIDE Richtungen mal gesagt "is halt so" und es is eben mal ne Stunde mehr aber auch mal ne Stunde weniger ohne das es jemanden kümmert (so das es am Ende für beide passt)? DAS wären für mich mittlerweile die Fragen die relevant sind. Das GELD steht da ganz weit hinten an - hier ist meine Einstellung nunmal: Wenn ich am Monatsende noch 5E übrig habe dann hab ich ja genug gehabt face-smile
kpunkt
kpunkt 23.08.2024 um 08:10:21 Uhr
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Vorweg: Entscheiden kannst nur du.

Schau dir aber mal deinen Arbeitsvertrag an. Evtl. gibts da was wegen Wettbewerbsverbot, das da zutreffen könnte. Ebenso solltest du den Dienstleistungsvertrag, den deine jetzige Firma mit dem Kunden geschlossen hat. Da gibts auch dverse Klauseln wegen Abwerbung und so.
Nachdem du das durchgesehen hast und dich für einen Wechsel entschieden hast, dann würde ich einfach das Gespräch mit deinem jetzigen Chef suchen. Einfach sagen, du hast ein Angebot, das zum einen mehr Verdienst aber auch weniger Stress bedeutet, bzw. dich das Umfeld weniger belastet.
Wird er da dann persönlich, dann ist das das, was du Loyalität nennst.

Loyalität gibts sehr selten. Und was nach Loyalität aussieht, ist oft schnell vergessen.
Grundsätzlich gilt: jeder ist ersetzbar.
Und die Erfahrung zeigt, dass nach einem Weggang fast allen keine einzige Träne nachgeweint wird. Nach einer Woche ist das wieder durch.
Kraemer
Kraemer 23.08.2024 um 08:30:17 Uhr
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Moin,

Der Kunde bietet mir allerdings etwa 25.000 € brutto mehr pro Jahr an, was natürlich verlockend ist – aber es ist nicht der alleinige Grund für meine Überlegung.

ganz klar: Und tschüss!

Eine Garantie auf einen Job hast du bei keiner Firma. Wirklich Danken tut dir auch keiner was.

Und das Gespräch mit deinem Chef kannst du relativ locker sehen. Wenn der sauer wird, dann nicht nur auf dich - sondern vielmehr auf den Kunden, der seine Mitarbeiter abwirbt.
Sag es deinem Chef wie es ist: Du hast ein Angebot, welches du nicht ausschlagen kannst. Das tut dir leid - bla bla.
Dein Chef hat selbst schuld, wenn er selbst gerade beim Gehalt noch nicht nachgebessert hat. Und hey - 25k - dafür arbeiten andere ein ganzes Jahr...
maretz
maretz 23.08.2024 um 08:34:45 Uhr
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naja - was heisst denn "Loyalität"? Gegenüber einer Firma? Die Firma ist ein Gebilde aus Stein/Beton oder was auch immer... Und Loyalität heisst für _MICH_ eben das ich natürlich auch nicht nach einem Wechsel nur schlecht über die alte Firma rede (das mir da einige Dinge dann nich gefallen haben is ja klar - sonst wäre ich ja nich weg!). Es heisst auch das ich nicht zum direkten Konkurrenten gehe und ggf. noch Kunden mitnehme -> fällt hier eh weg da es ja nicht von Dienstleister zu Dienstleister ist.. Und natürlich das ich mich auch beim neuen Kunden mit "alten" Interna zurückhalte und nich hingehe "ja, wir haben euch immer 3h berechnet selbst bei nur 5 min arbeit... aber wenn ihr zu blöd seid das zu merken, jetzt wirds halt kontrolliert"...

Solange ich mich aber eben mit sowas zurückhalte und sage "der neue Job is eben der neue Job" sehe ich da kein Problem... und grad ein Chef der mich auf persönlicher Ebene bei nem Streit angeht ist für mich zB. nen starker Grund zu wechseln. Ich bin zwar nicht mit dem Laden verheiratet aber ich verbringe da min. 8h/Tag. Und da hab ich keine Lust zu sitzen und zu denken "Hoffentlich gehts heute gut"...
NordicMike
NordicMike 23.08.2024 um 09:34:23 Uhr
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Wie schätzt du sie Situation bei deinem aktuellen Arbeitgeber ein? Sucht er immer noch Leute, bzw stockt er gerade auf? Falls er aktuell abbaut, muss er eine Reihenfolge einhalten bzw Sozialauswahl treffen. Da kommst du dann genau richtig, wenn du sagst dass du überlegst zu wechseln. Dann freut sich auch der Kollege, den sie Sozialauswahl getroffen hätte.
Trommel
Trommel 23.08.2024 aktualisiert um 15:32:46 Uhr
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Moin,

ich kann das sowohl aus Deiner Perspektive als auch von der Deines jetziges Chefs sehen, da ich nun eine Firma leite, in der ich vorher normal gearbeitet habe. Außerdem habe ich genau solche Angebote früher auch schon von Kunden erhalten.

Ich persönlich würde das definitiv nicht machen und finde es auch nicht in Ordnung. Du brichst somit massiv das Vertrauensverhältnis und schadest damit Deiner jetzigen Firma, da diese "den Kunden" auf kurz oder lang sicherlich verliert.

Du willst ruhigere Arbeit und mehr Geld. Verständlich. Dienstleistung (Systemhaus?) ist heftig. Aber dann doch bitte nicht ausgerechnet zu einem Kunden.

Unabhängig davon hinterlässt das für mich auch einen faden Beigeschmack hinsichtlich Deines potentiell neuen
Arbeitsgebers. Wer einfach so eine gute, bestehende Zusammenarbeit mit einem Lieferanten aufkündigt und dessen Mitarbeiter abwirbt, hat dann später auch keinen Skrupel, diesen bei der nächstbesseren Chance wieder loszuwerden bzw. zu ersetzen, wenn die Drecksarbeit erledigt ist.

Trommel
ThePinky777
ThePinky777 23.08.2024, aktualisiert am 26.08.2024 um 18:52:35 Uhr
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Einfach devise gilt im kompletten Berufsleben:
- Immer das Beste geben
- Immer alles Wissen aufsaugen, dadurch steigert sich der Wert
- kein Geld auf der Strasse liegen lassen....

25k/Jahr sind in 30 Jahren 750.000 das heisst, ein Haus besitzen oder nicht zum Beispiel....
Wenn du solchen Luxus nicht brauchst dann ist das ok (Achtung Ironie!)

Um was es hier geht ist die Frage:
- ist der Kunde Seriös der dir das angeboten hat, sprich besteht die chance das es stabil ist und so bleibt (die neue Firma)
- was steht in deinem Arbeitsvertrag bei deinem jetzigen Arbeitgeber, gibts da klauseln...

z.B. könnte was drin stehen von wegen wenn Kunde dich abwirbt dann nur wenn der ne Provision bezahlt.
Oder verbot bei Kunden anzufangen, oder sowas...
Das würde mir am meisten Kopfzerbrechen machen. Daher jetzigen Arbeitsvertrag genau studieren... ob es da stolpersteine gibt.

Ansonsten immer höfflich sein und nett, und der jetzige chef soll sich dann auch nicht anstellen, weil du kannst ihm gleich mitgeben, du wirst dann dort intern in der IT sitzen, und im Leben sieht man sich immer 2 mal, d.h. du kannst auch dafür sorgen das zukünftig auch weiterhin Aufträge an diese Firma bevorzugt gehen, oder du kannst dann dem auch entgegenarbeiten und es verhindern.....

Ich für meinen teil war und bin da immer fair, und wenn konkurenten billiger waren hab ich das einfach meiner alten firma gesteckt das sie halt noch 2% runter müssen, und dann waren sie 0,1% billiger als der konkurrent und haben den auftrag bekommen.... so einfach ist das.... und in deinem fall sagst du ja das da noch 3 andere kollegen sind die weiterhin dann dort mit dir dann arbeiten werden, nur das du dann halt zur internen IT dort gehörst.

Aber wie gesagt die Kohle liegen lassen ist keine Option, hab ich einmal gemacht und bereut ohne ende, das hätte mein leben ggf. komplett anders verlaufen lassen können... aber ne ich wollte ja nett sein... den fehler kann man machen, muss man aber nicht.

war bei mir direkt nach der ausbildung, hab nach 1-2 Monaten endlich ne Zusage erhalten, damals als Service Techniker.... 1 Woche später meldete sich eine Werbeagentur in München mit so grossen Kunden wie Coca Cola, hat mein Profil irgendwo gefunden, hat förmlich gebettelt das ich bei denen anfangen soll. habe dann treu geasgt sorry hab schon nen vertrag unterschrieben und sorry.... und das resultat war ein job mit 60 Stunden woche wo man sich mit dem chef drum streiten musste das man ausbezahlt wurde, und als ich am ende des jahres meinen resturlaub nicht nehmen durfte ist mir die Hutschnurr dann geplatzt und hab gekündigt... und musste mich dann auf die harte tour in 2 weiteren jobs noch nach oben arbeiten... hätte ich am Anfang gleich die richtige wahl getroffen bin ich der festen überzeugung hätte ich mir auch viel sparen können... aber man war ja noch jung und treu doof face-smile

inzwischen hab schon paar mal gewechselt und und lieg so beim max das man so bekommen kann, bedeut die letzten 3 jobs hab ich zwar gewechselt aber kohle technisch wars dann kein unterschied mehr... da gings mir rein nur um das thema "eier schaukeln lassen möglich... oder halt nicht". und nerfige stressige chefs hab ich allergie drauf...

Und als letztes noch: Eine Kündigung ist eine Einseitige Willenserklärung und Fertig.
Obs dem anderen schmeckt oder nicht, ist dabei komplett egal.
Einfach an die Regeln halten, nicht am ende noch Blau machen, und brav den Dienst ableisten und fertig.
Wenn die andere seite sich nicht Korrekt verhält, war dann eh klar das das die richtige Entscheidung war zu gehen.
Und wenn die andere Seite sich nicht korrekt verhält, ist zu überdenken ob man noch brav den dienst ableistet und nicht doch blau macht...
geraldxx
geraldxx 23.08.2024 um 18:41:13 Uhr
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Ich würde sagen, dass gerade in der IT es eine gewisse Normalität ist wenn Leute kündigen und sich nach anderen Jobs umsehen. Sicherlich auch in anderen Berufen aber gerade in der IT kann man schon seit Jahren quasi aus dem Vollen schöpfen und ich würde keine Sekunde (mehr) zögern wenn:

a) die Arbeit nicht gefällt
b) Chef Mist ist
c) Kollegen nicht das gelbe vom Ei
d) Gehalt nicht passt

Die meisten bleiben in der selbst gewählten Komfortzone aber gerade der Sprung ins Ungewisse, neue Herausforderungen macht einen persönlich noch besser. Man kann nur gewinnen, das wäre die richtige Sichtweise. Neues Umfeld, neue Systeme, Applikationen, neue Probleme, Kollegen... man kann daran nur wachsen.
Zoolzero
Zoolzero 24.08.2024 um 15:37:00 Uhr
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Vielen Dank an alle, die mich bei meiner Entscheidung unterstützt haben und mir geholfen haben, meine bereits länger gehegte Meinung weiter zu festigen. Ich stimme den Meinungen vieler Mitglieder hier zu und sehe in jedem Aspekt wertvolle Überlegungen. Besonders die Einschätzungen von @geraldxx und @ThePinky777 haben mich in meinem Denken bestärkt: Einerseits fällt es mir schwer, aus meiner Komfortzone herauszukommen, und andererseits könnte ein unschöner Abschied von meiner aktuellen Firma ein Zeichen dafür sein, dass es die richtige Entscheidung war, das Unternehmen zu verlassen. Natürlich ist Geld nicht alles, aber es ist besser, eine Chance zu ergreifen, als sie ungenutzt zu lassen.

Mein derzeitiges Unternehmen ist relativ klein, mit etwa 100 IT-Mitarbeitern (inklusive Marketing, IT-Administration, Support, Helpdesk etc.), und es gibt keine eigene HR-Abteilung oder ähnliches. Ich werde das Thema noch bis Mittwoch offen lassen und dann den Beitrag als erfolgreich abschließen.

Ich bedanke mich herzlich bei allen im Forum und bei den Mitgliedern, die mir unterschiedliche Perspektiven und Entscheidungshilfen aufgezeigt haben.