Arch - Ein extrem schnelles und sehr flexibles Linux
Ich habe nun schon ein paar Erfahrungen mit Arch Linux sammeln können und kann es jedem fortgeschrittenen Linux Nutzer, ob nun als Server oder Desktop, nur empfehlen.
Wer ein schnelles und sehr flexibles Linux sucht, sollte sich unbedingt mal Arch Linux anschauen. Hier eine kleine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Arch Linux.
Schnell
Schon alleine die Bootzeiten sind hervorragend. Bootzeiten von unter 5 Sekunden (bis zum grafischen Login) sind auch auf nicht mehr ganz so aktueller Hardware möglich. Nein, ich habe keine SSD
Flexibel
Arch verfügt quasi über keinerlei Konfig-Tools. Für Puristen und Kontrollfreaks (wie ich) ist das ideal. Es gibt nur einen Paketmanager namens Pacman mit dem das System mittels eines Einzeilers aktuell gehalten werden kann.
Einfach
Arch verfolgt das KISS Prinzip, d.h. alles so klar und einfach wie möglich umzusetzen, was die Systemkonfiguration eben einfach und leicht überschaubar gestaltet.
Aktuell
Arch ist ein "rolling Release" d.h. es werden immer die Pakete aktualisiert. Ein Neuinstallation ist also nicht erforderlich. Auch der Kernel befindet sich immer auf dem aktuellen Stand (zum Zeitpunkt des Verfassens ist das Version 3.6.6., also der aktuelle Stable). Die Paketaktualisierungen erfolgen also immer sehr zeitnah zu den Veröffentlichungen der Entwickler selbst.
Bestens dokumentiert
Arch Linux ist hervorragend dokumentiert. Das Arch Wiki ist quasi immer auf dem aktuellen Stand. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich damit mal ein Problem nicht lösen konnte.
Build System
Arch verfügt über ein einzigartiges Build System, mit dem aus jedem Quellpaket (tar.gz) ein Binary-Paket erzeugt werden kann, welches mit dem Paketmanager problemlos installiert werden kann. Das Build System arbeitet so flexibel, dass man auf einer Box mehrere Pakete für unterschiedliche Plattformen erzeugen kann und das ohne "root" zu sein.
Komplexität
Arch richtet sich nicht an den Anfänger. Man sollte auf jeden Fall schon einiges an Erfahrung mit Linux haben und zumindest fit in den Basics sein.
Fluktuation
Da es sich bei Arch um rolling Release handelt, unterliegt es vielen Änderungen. Im Klartext bedeutet das, es ändert sich immer wieder etwas am Aufbau und an der Konfiguration. Selbst Pfade (auch Systempfade) werden manchmal geändert.
Händische Konfig
Bei manchen Änderungen ist ein manuelles eingreifen erforderlich. Der Paketmanager ist zwar sehr gut und flexibel aber bei krassen Änderungen muss man manchmal an die Konfigurationsdateien selbst Hand anlegen. Die Änderungen sind aber meist auf der Homepage dokumentiert. Momentan war gerade die Umstellung von SysVinit auf systemd, was ebenfalls etwas Handarbeit erforderte aber die Bootzeit nochmal ordentlich verkürzte.
Schlussanmerkung:
Diese Aufstellung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist aus dem Stand heraus getippt. Wer noch weitere Vor- bzw. Nachteile aufzeigen möchte oder Kritik daran hat, kann diese gerne mittels eines Kommentars anbringen. Gerne auch kann meine Auflistung als Vorbild genutzt werden um andere Linux Distributionen hier kurz vorzustellen.
mrtux
Wer ein schnelles und sehr flexibles Linux sucht, sollte sich unbedingt mal Arch Linux anschauen. Hier eine kleine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Arch Linux.
Vorteile:
Schnell
Schon alleine die Bootzeiten sind hervorragend. Bootzeiten von unter 5 Sekunden (bis zum grafischen Login) sind auch auf nicht mehr ganz so aktueller Hardware möglich. Nein, ich habe keine SSD
Flexibel
Arch verfügt quasi über keinerlei Konfig-Tools. Für Puristen und Kontrollfreaks (wie ich) ist das ideal. Es gibt nur einen Paketmanager namens Pacman mit dem das System mittels eines Einzeilers aktuell gehalten werden kann.
Einfach
Arch verfolgt das KISS Prinzip, d.h. alles so klar und einfach wie möglich umzusetzen, was die Systemkonfiguration eben einfach und leicht überschaubar gestaltet.
Aktuell
Arch ist ein "rolling Release" d.h. es werden immer die Pakete aktualisiert. Ein Neuinstallation ist also nicht erforderlich. Auch der Kernel befindet sich immer auf dem aktuellen Stand (zum Zeitpunkt des Verfassens ist das Version 3.6.6., also der aktuelle Stable). Die Paketaktualisierungen erfolgen also immer sehr zeitnah zu den Veröffentlichungen der Entwickler selbst.
Bestens dokumentiert
Arch Linux ist hervorragend dokumentiert. Das Arch Wiki ist quasi immer auf dem aktuellen Stand. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich damit mal ein Problem nicht lösen konnte.
Build System
Arch verfügt über ein einzigartiges Build System, mit dem aus jedem Quellpaket (tar.gz) ein Binary-Paket erzeugt werden kann, welches mit dem Paketmanager problemlos installiert werden kann. Das Build System arbeitet so flexibel, dass man auf einer Box mehrere Pakete für unterschiedliche Plattformen erzeugen kann und das ohne "root" zu sein.
Nachteile
Komplexität
Arch richtet sich nicht an den Anfänger. Man sollte auf jeden Fall schon einiges an Erfahrung mit Linux haben und zumindest fit in den Basics sein.
Fluktuation
Da es sich bei Arch um rolling Release handelt, unterliegt es vielen Änderungen. Im Klartext bedeutet das, es ändert sich immer wieder etwas am Aufbau und an der Konfiguration. Selbst Pfade (auch Systempfade) werden manchmal geändert.
Händische Konfig
Bei manchen Änderungen ist ein manuelles eingreifen erforderlich. Der Paketmanager ist zwar sehr gut und flexibel aber bei krassen Änderungen muss man manchmal an die Konfigurationsdateien selbst Hand anlegen. Die Änderungen sind aber meist auf der Homepage dokumentiert. Momentan war gerade die Umstellung von SysVinit auf systemd, was ebenfalls etwas Handarbeit erforderte aber die Bootzeit nochmal ordentlich verkürzte.
Fazit:
Gerade für Puristen oder begeisterte Freaks ist Arch Linux allemal einen Blick wert.Schlussanmerkung:
Diese Aufstellung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist aus dem Stand heraus getippt. Wer noch weitere Vor- bzw. Nachteile aufzeigen möchte oder Kritik daran hat, kann diese gerne mittels eines Kommentars anbringen. Gerne auch kann meine Auflistung als Vorbild genutzt werden um andere Linux Distributionen hier kurz vorzustellen.
mrtux
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Content-ID: 179305
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3 Kommentare
Neuester Kommentar
mrtux, gerade bin ich zufällig über Deinen Artikel gestolpert
Schön, dass hier bei administrator.de mal was konstruktives über Linux-Distributionen geschrieben wird. Daher danke für diesen Artikel.
Mit Arch hab ich keine so tollen Erfahrungen. Bis vor ca. eineinhalb Jahren habe ich es benutzt, neben Slackware und Gentoo. Leider hatte ich durch das Rolling Release häufiger das Problem, dass nach einem Update(versuch) das System nicht mehr lief und erstmal Reparaturen erforderte. Damit ist es für mich für eine Produktivumgebung nicht einsetzbar. Ehrlich gesagt ist Gentoo stabiler als Arch, allerdings ist Gentoo insgesamt zeitintensiver als Arch, weil alles auf dem System erstmal kompiliert wird.
Von der Konfiguration her ist Arch schön einfach (im Sinne von "transparent und durchschaubar") gehalten. Das ist hilfreich wenn man einen tieferen Einstieg in Linux sucht.
Das Archwiki ist mit das Beste an Dokumentation was für Linux verfügbar ist, es hilft auch bei Fragen zu anderen Distributionen.
Als einziges Linuxsystem, wenn man darauf angewiesen ist, dass es läuft, ist es eher nicht geeignet.
Markus
Schön, dass hier bei administrator.de mal was konstruktives über Linux-Distributionen geschrieben wird. Daher danke für diesen Artikel.
Mit Arch hab ich keine so tollen Erfahrungen. Bis vor ca. eineinhalb Jahren habe ich es benutzt, neben Slackware und Gentoo. Leider hatte ich durch das Rolling Release häufiger das Problem, dass nach einem Update(versuch) das System nicht mehr lief und erstmal Reparaturen erforderte. Damit ist es für mich für eine Produktivumgebung nicht einsetzbar. Ehrlich gesagt ist Gentoo stabiler als Arch, allerdings ist Gentoo insgesamt zeitintensiver als Arch, weil alles auf dem System erstmal kompiliert wird.
Von der Konfiguration her ist Arch schön einfach (im Sinne von "transparent und durchschaubar") gehalten. Das ist hilfreich wenn man einen tieferen Einstieg in Linux sucht.
Das Archwiki ist mit das Beste an Dokumentation was für Linux verfügbar ist, es hilft auch bei Fragen zu anderen Distributionen.
Als einziges Linuxsystem, wenn man darauf angewiesen ist, dass es läuft, ist es eher nicht geeignet.
Markus
Hallo mrtux,
ich hab Arch natürlich auch immer wieder schnell ans Laufen bekommen. Es ist ja relativ einfach gehalten, zumindest verglichen mit Ubuntu und Konsorten.
Vielleicht hätte ich in meinem obigen Kommentar schreiben sollen, dass ich im täglichen Einsatz Slackware benutze, auf allen Rechnern. Und wenn man einmal Slackware hat, dann bleibt man dabei (ich jetzt seit über 19 Jahren und ich kenne auch niemanden der von Slackware zu etwas anderem gewechselt wäre )
Die angeblich so Benutzerfreundlichen Distributionen wie Ubuntu oder Mint u.ä. sind für die Produktivumgebung nicht stabil genug. Bei denen kommt als Problem noch hinzu, dass man Fehler nicht finden kann weil man niemals so tief ins System hineinschauen kann wie z.B. bei Arch.
Dass Arch für sehr aktuelle Hardware bestens geeignet ist, jedenfalls besser als die meisten anderen Distributionen, glaube ich gerne. Das entspricht auch meiner Erfahrung.
Es wäre schön, wenn neue Linuxuser nicht auf die Versprechungen der ach so benutzerfreundlichen oder anfängerfreundlichen Distributionen hereinfallen würden, sondern sich daran machen würden Linux zu lernen und dazu eine der Distributionen benutzen, die sich ernsthaft von Windows unterscheiden.
Markus
ich hab Arch natürlich auch immer wieder schnell ans Laufen bekommen. Es ist ja relativ einfach gehalten, zumindest verglichen mit Ubuntu und Konsorten.
Vielleicht hätte ich in meinem obigen Kommentar schreiben sollen, dass ich im täglichen Einsatz Slackware benutze, auf allen Rechnern. Und wenn man einmal Slackware hat, dann bleibt man dabei (ich jetzt seit über 19 Jahren und ich kenne auch niemanden der von Slackware zu etwas anderem gewechselt wäre )
Die angeblich so Benutzerfreundlichen Distributionen wie Ubuntu oder Mint u.ä. sind für die Produktivumgebung nicht stabil genug. Bei denen kommt als Problem noch hinzu, dass man Fehler nicht finden kann weil man niemals so tief ins System hineinschauen kann wie z.B. bei Arch.
Dass Arch für sehr aktuelle Hardware bestens geeignet ist, jedenfalls besser als die meisten anderen Distributionen, glaube ich gerne. Das entspricht auch meiner Erfahrung.
Es wäre schön, wenn neue Linuxuser nicht auf die Versprechungen der ach so benutzerfreundlichen oder anfängerfreundlichen Distributionen hereinfallen würden, sondern sich daran machen würden Linux zu lernen und dazu eine der Distributionen benutzen, die sich ernsthaft von Windows unterscheiden.
Markus