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Feueralarm killt Festplatten in Rechenzentrum - führt zu größerem Ausfall

Noch ein kleiner Beitrag für Administratoren, die in Rechenzentren aktiv sind - so als Fingerzeig. Denn es gibt Szenarien, da willst Du echt kein Administrator sein.

Im schwedischen Digiplex-Rechenzentrum gab es einen Feueralarm (irgend ein auf Gas basierender Brand). Wie es sich gehört, ging der Feueralarm an - sollte ja jeder mitbekommen. Wer das man erlebt hat, weiß, wie laut die betreffenden Sirenen sind. Ergänzung: Wie es ausschaut, hat aber der Knall der CO2-Feuerlöschanlage den Ausfall verursacht).

Den Festplatten in den Server-Racks bekam dies aber gar nicht, die hohen Töne lösten mechanische Schwingungen aus. Darauf fielen die Festplatten gleich reihenweise aus und auf den Servern laufende Anwendungen konnten nicht mehr genutzt werden (betraf den Nasdaq-Handel in Skandinavien, aber auch Banken).

Und wenn Mc Murphy schon zuschlägt, dann richtig. Weil nicht genügend Backup-Kapazitäten in der Nähe verfügbar ist, wird es schwierig, den am 19. April 2018 aufgetretenen Ausfall kurzfristig zu kompensieren.

Quelle: https://www.borncity.com/blog/2018/04/23/autsch-feueralarm-zerstrt-festp ...

Content-ID: 371947

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Ausgedruckt am: 15.04.2025 um 18:04 Uhr

Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 23.04.2018 aktualisiert um 12:37:23 Uhr
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Zitat von @kgborn:

Im schwedischen Digiplex-Rechenzentrum gab es einen Feueralarm (irgend ein auf Gas basierender Brand). Wie es sich gehört, ging der Feueralarm an - sollte ja jeder mitbekommen. Wer das man erlebt hat, weiß, wie laut die betreffenden Sirenen sind.

Den Festplatten in den Server-Racks bekam dies aber gar nicht, die hohen Töne lösten mechanische Schwingungen aus. Darauf fielen die Festplatten gleich reihenweise aus und auf den Servern laufende Anwendungen konnten nicht mehr genutzt werden (betraf den Nasdaq-Handel in Skandinavien, aber auch Banken).


Moin,

daß Festplatten sich von akustischen Signale, sprich Lärm, beeinflussen lassen ist ja nichts neues. Da gab es vor ein paar Jahren einen Rechenzentrumsheini, den Bericht finde ich nicht mehr, der seine Raids imRack angebrüllt hat und messen konnte, wie die Datenübertragunsrate sehr deutlich einbrach.

Es ist eigentlich naheliegend, das solcher Lärm auch Festplatten kaputtmachen. kann. Und üblicherweise sollte ein Rechenzentrum doch auch ein Backup außerhalb der Desaster Area, dem Ort der Katastrophe, haben. Da hat einer wohl schlecht geplant. face-smile

lks
kgborn
kgborn 23.04.2018 um 12:46:18 Uhr
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Nun ja, Planung hat viele Aspekte - wenn die Hupe in den Rack-Räumen vielleicht nicht ganz so laut gewesen wäre, hätte auch nix passieren können. Hätten die Backup-Kapazitäten außerhalb des RZ gehabt, wäre das auch kein so großes Problem gewesen.

Hätte, hätte, Fahrradkette face-wink

PS: Das Video des Typen im Rechenzentrum ist übrigens im Beitrag eingebunden - war mir bekannt.

PPS: Solche Blog-Beiträge haben auch nicht das Ziel, den Wissenden zu erzählen dass es das gibt. Ich bin im vorherigen Leben (also vor dem Leben als nichtsnutziger Schreiberling) in der Großchemie sozialisiert worden. Da galt die These: Weise die Leute auf Störfälle und die Gründe hin, damit die das auf die eigene Umgebung spiegeln. War eigentlich sehr sinnvoll - zumindest mir ging dann im Hinterkopf immer sofort 'ist das bekannt/relevant?, haben wir das abgedeckt?, können wir etwas besser machen?' herum. Und dann begann oft die Recherche nach den Details. Fälle wie Bhopal oder Seveso sind uns damals erspart geblieben - aber das Thema führt etwas zu weit von administrator.de weg face-wink.
kaiand1
kaiand1 23.04.2018 um 14:21:06 Uhr
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Evtl haben die bei der Installation auch die "Selbstzerstörungssirene" mit dem Feueralarm Verwechselt xD

Das Vibrationen (Schall) bei der Eng gepackten Dichte in den Racks Probleme machen ist so nicht jedem Klar.
Da die Brandschutzvorgaben ja sagen alle x Meter Sichtbar & Höhrbare Signale die in Lauter Umgebung Angepasst werden muss...
Frage ist da eher wer Haftbar ist da das Rechenzentrum ja nur die Brandschutzvorgaben Einhält und dort sicherlich keine Angaben sind wie mit Plattendichte das zu Planen ist.

Mit SSDs wäre das nicht Passiert ;)
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 23.04.2018 aktualisiert um 14:27:15 Uhr
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Zitat von @kaiand1:

Mit SSDs wäre das nicht Passiert ;)

Ist nur eine Frage des Schalldrucks und der Frequenzen. face-smile

lks
kaiand1
kaiand1 23.04.2018 um 14:39:45 Uhr
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Zitat von @Lochkartenstanzer:

Ist nur eine Frage des Schalldrucks und der Frequenzen. face-smile

lks

Also ich glaub kaum das die solche Leistung verwenden da dann auch Menschen Betroffen sind...

Ob die Bösen Buben nun alle Feueralarm nachrüsten um bei einer Durchsuchung alles zu Vernichten ? *g*
Spirit-of-Eli
Spirit-of-Eli 23.04.2018 um 15:59:46 Uhr
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Es gibt auf heise.de ein Artikel zum Feuer löschen durch Schall.
Das einmal kurz als Beispiel was passieren kann, wenn sich Frequenzen über lagern.
hildefeuer
hildefeuer 23.04.2018 aktualisiert um 16:51:36 Uhr
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Hoffentlich geht da keiner mit einer Fussball-Tröte jetzt nach Saturn und zerstört alle Festplatten der Lappis.
Klar das war eine Co2 Löschanlage. Da sind in den betreffenden Räumen Sirenen die so laut sind, das das Personal in jedem Fall raus rennt um einen Gehörschaden zu vermeiden. Bleibt einer Drin, ist er tot weil erstickt durch Co2.
kaiand1
kaiand1 23.04.2018 um 17:18:03 Uhr
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Im Notfall kommen Sauerstoffmasken aus der Decke ;)

Co² wird ja nur genommen um weitere Schäden zu Vermeiden die ja bei einer Sprinkleranlage Auftritt....

Aber bei so Dichtgepacken Platten kommt es da zu Probleme und wo ich mal so ein Test gesehen hab hatten die Server nur 2 Platten die ohne Murren weiterliefen....

Interessant wird es jedenfalls ob es dafür eine Abhilfe gibt das beim nächsten Brand die Platten Überleben...
magicteddy
magicteddy 23.04.2018 aktualisiert um 17:48:34 Uhr
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Moin,

so wie ich den Heise Artikel gelesen habe geht es nicht um den Alarm, sondern um das Geräusch welches entsteht wenn komprimiertes Gas über Düsen ausströmt. Wir füllen auf der Arbeit gelegentlich Druckflaschen mit Umgebungsluft auf 215 Bar, ein inzwischen rechtskräftig entsorgter Kollege hat das Ventil eine gefüllten Flasche mal aufgerissen. Ich war kurz davor mit ihm eine Runde Idiocrazy zu Spielen, das waren echte Schmerzen im Ohr.

-teddy

Meine Rache kam später und war bedeutend ungefährlicher: Die jährliche Prüfung der Feuerlöschpumpen stand an, irgendwann habe ich mal "vergessen" das Entlastungsventil wieder zu schließen. Der harmlose Wasserstrahl traf ihn genau da wo es zu merkwürdigen Blicken führte, wie frisch eingepieselt ...
ArnoNymous
ArnoNymous 23.04.2018 um 17:56:57 Uhr
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Nicht der Ton des Feueralarms hat die Schäden verursacht, sondern der Knall der Gaslöschanlage beim auslösen.

Trotzdem sehr interessant zu sehen auf was man alles zu achten hat.
kgborn
kgborn 23.04.2018 um 23:11:36 Uhr
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Danke - ich hatte es im Nachgang auch gelesen
ashnod
ashnod 24.04.2018 um 09:29:36 Uhr
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Moin ...

Gleich beim Ordnungsamt angerufen und eine lärmfreie Zone beantragt ... nüsch das hier was passiert direkt neben dem Altersheim mit den Krawallrentnern face-wink

Happy Day