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05.12.2009, aktualisiert um 09:06:00 Uhr
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Systeminstallation über das Netzwerk
PXE - Preboot Execution Environment
Mein PXE-Workshop begann mit der Bitte des Bekannten, kannst du mir auf dem Laptop Windows XP installieren ?
Ein älteres Modell mit P3 CPU, 3,5 Zoll FDD, 40 GB HDD, CD-ROM und Onboard-Netzwerk-Chip.
Aber das CD-Laufwerk funktionierte nicht korrekt, die Laserdiode fokussierte nicht mehr richtig. Okay dachte ich, häng den Oldtimer einfach an deinen Netgear-Switch und installiere Windows über's Netzwerk, daß kann ja nicht so schwer sein ..
1.) Erstellung der Netzwerk Disketten-Images.
Es sind in der Tat schon einige Vorbereitungen nötig um über das Netzwerk zu booten. Problematisch war die Erstellung der richtigen Disketten bzw. Boot-Images mit den entsprechenden Netzwerktreibern, die dann später über das Netzwerk wie eine Diskette gebootet werden. Folgende Disketten mit Netzwerkunterstützung habe ich verwendet.
• Drive Snapshot Boot-Disk (Enthält eine modifizierte Bart Modboot-Disk 2.6)
Basierend auf FreeDos 0.82 (http://www.drivesnapshot.de/)
• Universial TCP/IP Network Boot-Disk 6.4
Basierend auf Win ME 4.90.3000 (http://www.netbootdisk.com)
• Original Bart's Network Boot-Disk 2.7
Basierend auf Win 98 4.10.2222 (http://www.nu2.nu/)
• BackMagic NetBoot-Disk 1.1
Basierend auf Win 98 4.10.2222 (http://backmagic.de)
Eine der besten Netzwerk-Disketten ist die Universial TCP/IP Network Boot-Disk 6.4. Sie enthält ein komfortables grafisches Menü für die Netzwerk-Konfiguration sowie 105 Treiber für verschiedene PCI-NICs, Via , Nforce- und Sis- Chipsätze. Leider basiert diese Diskette auf Win ME. Himem.sys und Emm386.exe werden unter Windows ME nicht mehr benötigt, es wird ein anderes Speichermanagement verwendet. Die erzeugten ME-Images ließen sich nicht über das Netzwerk booten. Ich habe diese Diskette mit ImgEdit modifiziert. Command.com, Msdos.sys, Io.sys und Himem.sys wurden durch 98-er Versionen ersetzt, Autoexec.bat und Config.sys entsprechend korrigiert. Jetzt konnte das Network Boot-Disk 6,4 Image problemlos über's Netzwerk gestartet werden.
Aus unbekannten Gründen, die ich bis jetzt nicht restlos klären konnte, lassen sich ME Disketten-Images einfach nicht über's Netz starten. Images von Netzwerk-Disketten mit Windows 95/98 Boot-Sector dagegen in fast allen Fällen.
Ich empfehle folgende Programme für die Erstellung der Image-Files.
• ImgEdit Disketten-Images bis 16 MB (img)
• WinImage 8.10 Disketten-Images bis 2,88 MB (ima)
• RawWrite for Windows Disketten-Images bis 1,44 MB (img)
Gut und komfortabel ist das 3Com-Tool ImgEdit. ImgEdit ist Bestandteil der 3Com MBA Utility-Disk v4.30. Aus dem util430.exe Paket benötigt man nur die 5 Dateien: Imgedit.cnt, Imgedit.dll, Imgedit.exe, Imgedit.hlp und Inetwh32.dll.
• ftp://ftp.3com.com/pub/nic/3c90x/util430.exe oder http://www.3com.com/
• http://www.linux-hamburg.de/ (Erstellen eines Images mit ImgEdit).
Über den Menüpunkt "Create a TCP/IP or PXE image file" erstellt man ein Disketten-Image. Ist das Image eingelesen wird über "Create a PXE menu boot file" ein Boot-File erzeugt das auch die Menüeinträge enthält. Genial ist das die Image-Files bis max. 16 MB groß sein können. Ich habe z.B. die bei der Installation erzeugten Notfall-Disketten von Drive-Image und Partition-Magic mit eingebunden.
Wer ImgEdit benutzt erstellt zwei Files. Das Image-File (*.img) und ein kombiniertes Boot-Menü-File (mba.pxe) das über TFTPd32 gestartet wird. Das ist bei Programmen wie bpbatch und pxelinux anders, hier benötigt ihr min. 3 Dateien Image-File, Boot-File und Menü-File, aber dazu später mehr.
Noch einige Tipps zu den Image-Files.
Bei WinImage müsst ihr beachten das über den Reiter "Image -> Boot sector properties -> Oem string" ein Image mit Windows 95/98 Boot-Sector abgespeichert wird.
In älteren Beiträgen versuchten Forumsmitglieder über TFTPd32 ein Image direkt zu laden. Das kann natürlich nicht funktionieren, zuerst muß mba.pxe, bpbatch.B oder pxelinux.0 gestartet werden. Ihr erhaltet je nach PXE-Client folgenden Fehlertext.
• PXE-E79 NBP is too big to fit in free base memory
• PXE-E38 TFTP too many packages
Mit WinImage oder RawWrite erstelltes Images können nicht unter dem ImgEdit-Loader mba.pxe booten.
Mit ImgEdit eingelesene Disketten-Images können nicht unter bpbatch und pxelinux gestartet werden.
• Transferring image file
Error: TFTP failed opening file:
Wer bpbatch einsetzt und die DHCP-/ TFTP Server-Settings nicht richtig konfiguriert erhält u.U. folgende Meldung.
• Warning: no boot record signature
Booting from floppy disk
• Error: [OpenFILE] cannot open remote file
Error in Bootstrap loader, line 1: Cannot load file
Häufig half hier der Eintrag 135 – Name der Image-Datei (ohne Extension) in den DHCP-Server-Settings unter Additional Option weiter um das Disketten-Image zu starten. Ich kann bpbatch nicht empfehlen. Verwendet für Disketten-Images das 3Com-Tool ImgEdit. Wer es trotzdem versuchen möchte benötigt aus dem bpbatch-Archiv die Dateien bpbatch.ovl, bpbatch.P (Boot-File das in bpbatch.B umbenannt werden muß) und ein selbst erstelltes Menü-File (*.bpb) mit dem Inhalt.
set cachenever = "on"
loadramdisk "*.img"
floppyboot
2.) Disketten-Images über's Netzwerk starten.
Grundsätzlich könnte man jetzt schon mit einer der o.a. Disketten über den Client booten und mit "net use" eine Verbindung zum Server herstellen, sofern der Client-Rechner denn noch ein Disketten-Laufwerk besitzt. Ich habe so Win XP inkl. aller Treiber auf dem Laptop installiert.
Wir wollen aber ein Image über's Netz starten, dazu benötigt man einen PXE-Client, einen Rechner mit einer PXE-Netzwerkkarte oder Chipsatz. Das dürfte bei halbwegs aktueller Hardware kein Problem sein, selbst meine alten Nforce 2/3 Büchsen unterstützen PXE, man muß dieses Feature nur im Bios aktivieren. Wer noch ältere 3Com 3c905/b/c -TX -TX-M PCI-NICs besitzt ist auch im grünen Bereich, diese Karten werden wirklich von jeder nur denkbaren Software unterstützt. Für PCI-Karten mit 3Com-3c905/b/c oder Realtec-RTL80xx / 81xx Chip könnt ihr mit dem RIS-Tool "rbfg.exe" auch sogenannte Remotestart-Disketten anfertigen.
Um jetzt die Images über's Netzwerk zu starten brauchen wir noch TFTPd32 (http://tftpd32.jounin.net/). TFTPd32 ist ein freier opensource TFTP-, DHCP-, und Syslog- Server für Windows 2000, NT, XP, 2003.
Zitat aus c't 14/2007.
„Das Trivial File Transfer Protocol (TFTP) ist keine einfachere Alternative zu FTP, sondern kommt
dort zum Einsatz, wo sich ein Client mit minimaler Eigenintelligenz wenige Dateien holen muß;
etwa beim booten über das Netzwerk oder für Firmware-Upgrades älterer Geräte. Der passende
Server für Windows ist Tftpd32“.
Das Programm arbeitet ohne Installation, einfach in einen Ordner kopieren, die DHCP-Server-Settings und TFTPd-Server-Settings konfigurieren und fertig. TFTPd32 öffnet automatisch die UDP Ports 67 für DHCP, 69 für TFTP und 4011 für PXE in der XP-Firewall. Wichtig ist, daß der Server, also der Rechner auf dem ihr TFTPd32 installiert, eine feste IP erhält.
TFTPd32 / imgedit
Kopiert in den TFTPd32 Ordner die Image-Datei *.img und mba.pxe.
Tragt in den DHCP-Server-Settings als Boot-File mba.pxe ein.
TFTPd32 / bpbatch
Kopiert in den TFTPd32 Ordner die Image-Datei *.img, bpbatch,ovl, bpbatch.B, und *.bpb.
Tragt in den DHCP-Server-Settings als Boot-File bpbatch.B ein.
TFTPd32 / pxelinux
Kopiert in den TFTPd32 Ordner die Image Datei *.img, *.ima, pxelinux.0, memdisk und menu.c32.
Erstellt hier den Ordner pxelinux.cfg mit dem Menü-File default (ohne Extension).
Tragt in den DHCP-Server-Settings als Boot-File pxelinux.0 ein
Um die Images der Netzwerk-Disketten Drive Snapshot oder TCP/IP Network Boot-Disk zu starten erstellt eine default-Datei mit folgendem Inhalt.
DEFAULT menu.c32
PROMPT 0
IMPLICIT 1
ALLOWOPTIONS 1
LABEL dos
MENU LABEL ^1: Snapshot Network-Disk booten
KERNEL memdisk
APPEND initrd=snapshot.ima
LABEL freedos
MENU LABEL ^2: Universial Netboot-Disk booten
KERNEL memdisk
APPEND initrd=netboot.ima
Mit TFTPd32 und pxelinux lassen sich auch ISO-Images über's Netz starten z.B. Bart's XPE-Builder (den Pebuilder mit Sherpya's XPE-Plugin). Das ist etwas komplizierter, unter XP braucht man hier noch Ultraiso und das 2003-er Server SP2 Service Pack, das soll jetzt aber nicht Gegenstand meines Berichts werden.
Man kann TFTPd32 auch als Windows Dienst einrichten der unsichtbar im Hintergrund läuft. Ihr benötigt hierzu die Dateien instsrv.exe und srvany.exe aus dem Windows Server 2003 Resource Kit. Eine gute Anleitung findet man auf http://www.serverhowto.de/. Für die Systeminstallation über’s Netz ist das jedoch nicht zwingend notwendig.
3.) Betriebssystem-Installation über RIS.
Wer ein Server Betriebssystem besitzt der sollte einmal einen RIS-Server installieren und konfigurieren. Wenn AD-, DNS- und DHCP-Server Dienste installiert sind benötigt man noch eine separate NTFS-Partition für die Images sowie einen PXE fähigen Clientrechner.
Ich hatte mich vor der Installation umfassend über RIS bzw. WDS informiert daher war mein RIS-Server bereits nach 20 Minuten betriebsbereit und ich konnte ein erstes CD-basiertes XP Image verteilen. Nicht ganz einfach und zeitaufwendig bei RIS, war meines Erachtens lediglich die Anpassung der Antwortdatei ristndrd.sif an individuelle Bedürfnisse. Auf eine Besonderheit möchte ich noch hinweisen. Seit dem SP2 heißt RIS "Windows-Bereitstellungdienste" (Windows Deployment Service). Nach der Installation findet ihr in der Serververwaltung zwei neue Einträge.
• Legacymodus für Windows Bereitstellungsdienste
• Windows Bereitstellungsdienste
Wenn man XP installieren möchte braucht man den Legacy-Modus. Auf keinen Fall erst WDS einrichten. Man muß sonst für die Benutzung des Legacy-Modus die Konfiguration des WDS-Servers mit "wdsutil /uninitialize-server" rückgängig machen. Wer das nicht weiß steht erst‘ mal im Regen. Generell muß ich bei RIS oder WDS von der lerning by doing Arbeitsweise abraten, bitte erst informieren und dann installieren.
Meine Begeisterung für RIS hält sich in Grenzen. RIS mag Sinn machen wenn man als Admin einer Schule oder Behörde die Betriebssystem-Installation für 30 Rechner automatisieren möchte. Aber auch nur dann, wenn identische Hardware vorhanden ist.
Ich konnte jetzt nicht alle Konfigurations- Details ansprechen und erläutern dafür ist Netzwerkboot / PXE / RIS / WDS zu komplex (hätte auch den Umfang dieses Berichts gesprengt).
In jedem Fall wünsche ich allen Forumsmitgliedern viel Erfolg bei der Betriebssystem-Installation über's Netzwerk. Vielleicht war der eine oder andere Tipp ganz hilfreich.
Gruß .. Godewind
Mein PXE-Workshop begann mit der Bitte des Bekannten, kannst du mir auf dem Laptop Windows XP installieren ?
Ein älteres Modell mit P3 CPU, 3,5 Zoll FDD, 40 GB HDD, CD-ROM und Onboard-Netzwerk-Chip.
Aber das CD-Laufwerk funktionierte nicht korrekt, die Laserdiode fokussierte nicht mehr richtig. Okay dachte ich, häng den Oldtimer einfach an deinen Netgear-Switch und installiere Windows über's Netzwerk, daß kann ja nicht so schwer sein ..
1.) Erstellung der Netzwerk Disketten-Images.
Es sind in der Tat schon einige Vorbereitungen nötig um über das Netzwerk zu booten. Problematisch war die Erstellung der richtigen Disketten bzw. Boot-Images mit den entsprechenden Netzwerktreibern, die dann später über das Netzwerk wie eine Diskette gebootet werden. Folgende Disketten mit Netzwerkunterstützung habe ich verwendet.
• Drive Snapshot Boot-Disk (Enthält eine modifizierte Bart Modboot-Disk 2.6)
Basierend auf FreeDos 0.82 (http://www.drivesnapshot.de/)
• Universial TCP/IP Network Boot-Disk 6.4
Basierend auf Win ME 4.90.3000 (http://www.netbootdisk.com)
• Original Bart's Network Boot-Disk 2.7
Basierend auf Win 98 4.10.2222 (http://www.nu2.nu/)
• BackMagic NetBoot-Disk 1.1
Basierend auf Win 98 4.10.2222 (http://backmagic.de)
Eine der besten Netzwerk-Disketten ist die Universial TCP/IP Network Boot-Disk 6.4. Sie enthält ein komfortables grafisches Menü für die Netzwerk-Konfiguration sowie 105 Treiber für verschiedene PCI-NICs, Via , Nforce- und Sis- Chipsätze. Leider basiert diese Diskette auf Win ME. Himem.sys und Emm386.exe werden unter Windows ME nicht mehr benötigt, es wird ein anderes Speichermanagement verwendet. Die erzeugten ME-Images ließen sich nicht über das Netzwerk booten. Ich habe diese Diskette mit ImgEdit modifiziert. Command.com, Msdos.sys, Io.sys und Himem.sys wurden durch 98-er Versionen ersetzt, Autoexec.bat und Config.sys entsprechend korrigiert. Jetzt konnte das Network Boot-Disk 6,4 Image problemlos über's Netzwerk gestartet werden.
Aus unbekannten Gründen, die ich bis jetzt nicht restlos klären konnte, lassen sich ME Disketten-Images einfach nicht über's Netz starten. Images von Netzwerk-Disketten mit Windows 95/98 Boot-Sector dagegen in fast allen Fällen.
Ich empfehle folgende Programme für die Erstellung der Image-Files.
• ImgEdit Disketten-Images bis 16 MB (img)
• WinImage 8.10 Disketten-Images bis 2,88 MB (ima)
• RawWrite for Windows Disketten-Images bis 1,44 MB (img)
Gut und komfortabel ist das 3Com-Tool ImgEdit. ImgEdit ist Bestandteil der 3Com MBA Utility-Disk v4.30. Aus dem util430.exe Paket benötigt man nur die 5 Dateien: Imgedit.cnt, Imgedit.dll, Imgedit.exe, Imgedit.hlp und Inetwh32.dll.
• ftp://ftp.3com.com/pub/nic/3c90x/util430.exe oder http://www.3com.com/
• http://www.linux-hamburg.de/ (Erstellen eines Images mit ImgEdit).
Über den Menüpunkt "Create a TCP/IP or PXE image file" erstellt man ein Disketten-Image. Ist das Image eingelesen wird über "Create a PXE menu boot file" ein Boot-File erzeugt das auch die Menüeinträge enthält. Genial ist das die Image-Files bis max. 16 MB groß sein können. Ich habe z.B. die bei der Installation erzeugten Notfall-Disketten von Drive-Image und Partition-Magic mit eingebunden.
Wer ImgEdit benutzt erstellt zwei Files. Das Image-File (*.img) und ein kombiniertes Boot-Menü-File (mba.pxe) das über TFTPd32 gestartet wird. Das ist bei Programmen wie bpbatch und pxelinux anders, hier benötigt ihr min. 3 Dateien Image-File, Boot-File und Menü-File, aber dazu später mehr.
Noch einige Tipps zu den Image-Files.
Bei WinImage müsst ihr beachten das über den Reiter "Image -> Boot sector properties -> Oem string" ein Image mit Windows 95/98 Boot-Sector abgespeichert wird.
In älteren Beiträgen versuchten Forumsmitglieder über TFTPd32 ein Image direkt zu laden. Das kann natürlich nicht funktionieren, zuerst muß mba.pxe, bpbatch.B oder pxelinux.0 gestartet werden. Ihr erhaltet je nach PXE-Client folgenden Fehlertext.
• PXE-E79 NBP is too big to fit in free base memory
• PXE-E38 TFTP too many packages
Mit WinImage oder RawWrite erstelltes Images können nicht unter dem ImgEdit-Loader mba.pxe booten.
Mit ImgEdit eingelesene Disketten-Images können nicht unter bpbatch und pxelinux gestartet werden.
• Transferring image file
Error: TFTP failed opening file:
Wer bpbatch einsetzt und die DHCP-/ TFTP Server-Settings nicht richtig konfiguriert erhält u.U. folgende Meldung.
• Warning: no boot record signature
Booting from floppy disk
• Error: [OpenFILE] cannot open remote file
Error in Bootstrap loader, line 1: Cannot load file
Häufig half hier der Eintrag 135 – Name der Image-Datei (ohne Extension) in den DHCP-Server-Settings unter Additional Option weiter um das Disketten-Image zu starten. Ich kann bpbatch nicht empfehlen. Verwendet für Disketten-Images das 3Com-Tool ImgEdit. Wer es trotzdem versuchen möchte benötigt aus dem bpbatch-Archiv die Dateien bpbatch.ovl, bpbatch.P (Boot-File das in bpbatch.B umbenannt werden muß) und ein selbst erstelltes Menü-File (*.bpb) mit dem Inhalt.
set cachenever = "on"
loadramdisk "*.img"
floppyboot
2.) Disketten-Images über's Netzwerk starten.
Grundsätzlich könnte man jetzt schon mit einer der o.a. Disketten über den Client booten und mit "net use" eine Verbindung zum Server herstellen, sofern der Client-Rechner denn noch ein Disketten-Laufwerk besitzt. Ich habe so Win XP inkl. aller Treiber auf dem Laptop installiert.
Wir wollen aber ein Image über's Netz starten, dazu benötigt man einen PXE-Client, einen Rechner mit einer PXE-Netzwerkkarte oder Chipsatz. Das dürfte bei halbwegs aktueller Hardware kein Problem sein, selbst meine alten Nforce 2/3 Büchsen unterstützen PXE, man muß dieses Feature nur im Bios aktivieren. Wer noch ältere 3Com 3c905/b/c -TX -TX-M PCI-NICs besitzt ist auch im grünen Bereich, diese Karten werden wirklich von jeder nur denkbaren Software unterstützt. Für PCI-Karten mit 3Com-3c905/b/c oder Realtec-RTL80xx / 81xx Chip könnt ihr mit dem RIS-Tool "rbfg.exe" auch sogenannte Remotestart-Disketten anfertigen.
Um jetzt die Images über's Netzwerk zu starten brauchen wir noch TFTPd32 (http://tftpd32.jounin.net/). TFTPd32 ist ein freier opensource TFTP-, DHCP-, und Syslog- Server für Windows 2000, NT, XP, 2003.
Zitat aus c't 14/2007.
„Das Trivial File Transfer Protocol (TFTP) ist keine einfachere Alternative zu FTP, sondern kommt
dort zum Einsatz, wo sich ein Client mit minimaler Eigenintelligenz wenige Dateien holen muß;
etwa beim booten über das Netzwerk oder für Firmware-Upgrades älterer Geräte. Der passende
Server für Windows ist Tftpd32“.
Das Programm arbeitet ohne Installation, einfach in einen Ordner kopieren, die DHCP-Server-Settings und TFTPd-Server-Settings konfigurieren und fertig. TFTPd32 öffnet automatisch die UDP Ports 67 für DHCP, 69 für TFTP und 4011 für PXE in der XP-Firewall. Wichtig ist, daß der Server, also der Rechner auf dem ihr TFTPd32 installiert, eine feste IP erhält.
TFTPd32 / imgedit
Kopiert in den TFTPd32 Ordner die Image-Datei *.img und mba.pxe.
Tragt in den DHCP-Server-Settings als Boot-File mba.pxe ein.
TFTPd32 / bpbatch
Kopiert in den TFTPd32 Ordner die Image-Datei *.img, bpbatch,ovl, bpbatch.B, und *.bpb.
Tragt in den DHCP-Server-Settings als Boot-File bpbatch.B ein.
TFTPd32 / pxelinux
Kopiert in den TFTPd32 Ordner die Image Datei *.img, *.ima, pxelinux.0, memdisk und menu.c32.
Erstellt hier den Ordner pxelinux.cfg mit dem Menü-File default (ohne Extension).
Tragt in den DHCP-Server-Settings als Boot-File pxelinux.0 ein
Um die Images der Netzwerk-Disketten Drive Snapshot oder TCP/IP Network Boot-Disk zu starten erstellt eine default-Datei mit folgendem Inhalt.
DEFAULT menu.c32
PROMPT 0
IMPLICIT 1
ALLOWOPTIONS 1
LABEL dos
MENU LABEL ^1: Snapshot Network-Disk booten
KERNEL memdisk
APPEND initrd=snapshot.ima
LABEL freedos
MENU LABEL ^2: Universial Netboot-Disk booten
KERNEL memdisk
APPEND initrd=netboot.ima
Mit TFTPd32 und pxelinux lassen sich auch ISO-Images über's Netz starten z.B. Bart's XPE-Builder (den Pebuilder mit Sherpya's XPE-Plugin). Das ist etwas komplizierter, unter XP braucht man hier noch Ultraiso und das 2003-er Server SP2 Service Pack, das soll jetzt aber nicht Gegenstand meines Berichts werden.
Man kann TFTPd32 auch als Windows Dienst einrichten der unsichtbar im Hintergrund läuft. Ihr benötigt hierzu die Dateien instsrv.exe und srvany.exe aus dem Windows Server 2003 Resource Kit. Eine gute Anleitung findet man auf http://www.serverhowto.de/. Für die Systeminstallation über’s Netz ist das jedoch nicht zwingend notwendig.
3.) Betriebssystem-Installation über RIS.
Wer ein Server Betriebssystem besitzt der sollte einmal einen RIS-Server installieren und konfigurieren. Wenn AD-, DNS- und DHCP-Server Dienste installiert sind benötigt man noch eine separate NTFS-Partition für die Images sowie einen PXE fähigen Clientrechner.
Ich hatte mich vor der Installation umfassend über RIS bzw. WDS informiert daher war mein RIS-Server bereits nach 20 Minuten betriebsbereit und ich konnte ein erstes CD-basiertes XP Image verteilen. Nicht ganz einfach und zeitaufwendig bei RIS, war meines Erachtens lediglich die Anpassung der Antwortdatei ristndrd.sif an individuelle Bedürfnisse. Auf eine Besonderheit möchte ich noch hinweisen. Seit dem SP2 heißt RIS "Windows-Bereitstellungdienste" (Windows Deployment Service). Nach der Installation findet ihr in der Serververwaltung zwei neue Einträge.
• Legacymodus für Windows Bereitstellungsdienste
• Windows Bereitstellungsdienste
Wenn man XP installieren möchte braucht man den Legacy-Modus. Auf keinen Fall erst WDS einrichten. Man muß sonst für die Benutzung des Legacy-Modus die Konfiguration des WDS-Servers mit "wdsutil /uninitialize-server" rückgängig machen. Wer das nicht weiß steht erst‘ mal im Regen. Generell muß ich bei RIS oder WDS von der lerning by doing Arbeitsweise abraten, bitte erst informieren und dann installieren.
Meine Begeisterung für RIS hält sich in Grenzen. RIS mag Sinn machen wenn man als Admin einer Schule oder Behörde die Betriebssystem-Installation für 30 Rechner automatisieren möchte. Aber auch nur dann, wenn identische Hardware vorhanden ist.
Ich konnte jetzt nicht alle Konfigurations- Details ansprechen und erläutern dafür ist Netzwerkboot / PXE / RIS / WDS zu komplex (hätte auch den Umfang dieses Berichts gesprengt).
In jedem Fall wünsche ich allen Forumsmitgliedern viel Erfolg bei der Betriebssystem-Installation über's Netzwerk. Vielleicht war der eine oder andere Tipp ganz hilfreich.
Gruß .. Godewind
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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 17:11 Uhr
4 Kommentare
Neuester Kommentar
Hi,
ich benutze den WDS für ca. 200 Clients und es funktioniert wunderbar. Ein richtig konfiguriertes Image und der Rechner steht nach max. 20 minuten.
Das es unter dem 2003er anders ist kann gut sein. Dies ist aber auch nur dann so, wenn zuvor der RIS Dienst installiert war und anschließend der WDS installiert wurde. Es werden automatisch die XP Images erkannt und somit der legacy Modus aktiviert. Bei einer reinen WDS installation sollte es dazu nicht kommen.
LG
ich benutze den WDS für ca. 200 Clients und es funktioniert wunderbar. Ein richtig konfiguriertes Image und der Rechner steht nach max. 20 minuten.
Das es unter dem 2003er anders ist kann gut sein. Dies ist aber auch nur dann so, wenn zuvor der RIS Dienst installiert war und anschließend der WDS installiert wurde. Es werden automatisch die XP Images erkannt und somit der legacy Modus aktiviert. Bei einer reinen WDS installation sollte es dazu nicht kommen.
LG
Uiiii keine schlechte Arbeit aber Zeitaufwendig ohne Ende.
Referenzsystem genommen.
Sysprep drauf.
http://support.microsoft.com/kb/302577/de
Script geschrieben mit Verweis auf vorher geladene DriverPacks.
http://driverpacks.net/driverpacks
Dann Ausführen des Sysprep (Versiegeln)
Heruntergefahrenes System mit Clonezilla Imagen. (Vom USB Stick auszuführen)
http://clonezilla.org/ (entweder auf Share oder dem Stick Speichern)
Jetzt Clonezilla auf dem Zielsystem ausführen und je nachdem von wo benötigt
über NW (Share) oder dem Stick kopieren. Fertig.
Zeitaufwand max. 15min und aufgrund der Driverpacks für alle Systeme anwendbar.
Vllt. fürs nächste mal...
Mfg Arne
Referenzsystem genommen.
Sysprep drauf.
http://support.microsoft.com/kb/302577/de
Script geschrieben mit Verweis auf vorher geladene DriverPacks.
http://driverpacks.net/driverpacks
Dann Ausführen des Sysprep (Versiegeln)
Heruntergefahrenes System mit Clonezilla Imagen. (Vom USB Stick auszuführen)
http://clonezilla.org/ (entweder auf Share oder dem Stick Speichern)
Jetzt Clonezilla auf dem Zielsystem ausführen und je nachdem von wo benötigt
über NW (Share) oder dem Stick kopieren. Fertig.
Zeitaufwand max. 15min und aufgrund der Driverpacks für alle Systeme anwendbar.
Vllt. fürs nächste mal...
Mfg Arne