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Anleitung: Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks, mit dem Windows 7 unbeaufsichtigt und individuell konfiguriert installiert werden kann

Vom Anfänger für Anfänger #001

*in Bearbeitung*


Inhaltsverzeichnis

1. Voraussetzungen
1.1 Das Installations-Medium
1.1.1 USB-Stick bootfähig machen
1.2 Betriebssystem
1.3 Das zu installierende Betriebssystem
1.4 Update-Pack
1.4.1 Anmerkung
1.5 WinRAR
1.6 DISM
1.7 Windows System Image Manager (WAIK)
2. Weitere Vorbereitungen
2.1 Erweiterungen bekannter Dateitypen
2.2 Anti-Viren Software ausschalten (optional)
2.3 Ordnerstruktur anlegen

3. Integration von Installations-Komponenten
3.1 Windows-Installation entpacken
3.2 Integration von Windows-Updates
3.3 Integration von Internet Explorer 11
3.4 Integration von .exe-Dateien

3.4.1 offline
3.4.2 silent
3.4.3 .exe mithilfe von batch integrieren
3.4.4 Integration von Treibern
3.5 Installation auf dem Installations-Medium hinterlegen
4. Unbeaufsichtigte Installation


1. Voraussetzungen

In den folgenden Punkten wird die Hard- und Software vorgestellt, die für die Erstellung eines USB-Sticks beziehungsweise einer Installations-Datei benötigt wird, mit der Windows 7 unbeaufsichtigt und individuell für den Benutzer konfiguriert installiert werden kann.

1.1 Das Installations-Medium

In dieser Anleitung nutzen wir für die Installation einen USB-Stick, was damit zusammenhängt, dass ein USB-Stick höhere Lese- und Schreib-Raten hat als eine DVD und damit die Installation schneller durchgeführt werden kann. Das Gesamtvolumen der finalen Installations-Datei ist etwa 5,5 Gigabytes groß, daher muss das entsprechende Speichermedium den entsprechenden Speicherplatz verfügen.

1.1.1 USB-Stick bootfähig machen

Um den USB-Stick bootfähig zu machen, müssen wir ihn formatieren und das Format von „FAT“ zu „FAT32“ ändern. Dazu öffnen wir die „cmd.exe“ und geben folgendes ein:
diskpart
list disk
select disk „x“ 

(x steht für die Nummer des Datenträgers)
clean
create partition primary
select partition 1
active
format fs=fat32

(Hier kann ein quick angefügt werden. Dadurch wird an dieser Stelle der USB-Stick schnell-formatiert, was wesentlich weniger Zeit in Anspruch nimmt.)
assign
exit



1.2 Betriebssystem

Da wir viel mit der „cmd“-Konsole arbeiten, können wir jedes Windows-Betriebssystem nutzen. Ich selbst habe Windows 7 Professional x64 genutzt, jedoch war es im weiteren Verlauf zwingend notwendig auf Windows 8/Windows 8.1/Windows Server 2008 R/Windows Server 2012/Windows Server 2012 R2 oder Windows 10 zurückzugreifen.

1.3 Das zu installierende Betriebssystem

Für die Installation von Windows 7 braucht man selbstverständlich die entsprechende Installations-Datei. Diese kann man im ISO- oder OS-Format erhalten. Dazu kann man einfach den Inhalt einer Windows-Installations-DVD in einen beliebigen Ordner verschieben (C: \WinCustom\Win7iso). Alternativ kann man sich die Datei auch von „WinFuture“ herunterladen. Diese enthält bereits das Service Pack 1.

1.4 Update-Pack

Der wahrscheinlich größte Nutzen der Erstellung einer solchen Installations-Datei ist die Integration von Updates in die Windows 7-Installation. Normalerweise werden die Updates nach einer Windows 7-Installation aus dem Internet heruntergeladen, was gut sechs oder auch mehr Stunden in Anspruch nehmen kann. Das Heranziehen von Updates habe ich mit verschiedenen Quellen ausprobiert, war jedoch mit dem Update-Pack von „WinFuture“ am meisten zufrieden. Mithilfe von „WinFuture“ ließen sich auf Anhieb etwa 230 von 300 Updates integrieren. Einfach die Datei herunterladen und abspeichern (C:\WinCustom\UpdatePack).

1.4.1 Anmerkung von Lochkartenstanzer

Alternativ kann man auch „WSUS offline“ benutzen, um die Updates zu beziehen. Using "WSUS Offline Update", you can update any computer running Microsoft Windows and Office safely, quickly and without an Internet connection. Quelle: http://www.wsusoffline.net/ Das Verfahren die Updates in die Installation zu integrieren ist dieselbe.

1.5 WinRAR

„WinRAR“ dient dem Entpacken der ISO-Datei und den Updates der entsprechenden Installations-Dateien von „WinFuture“.

1.6 DISM

„DISM“ wird für die Integration von Update in die „install.wim“-Datei benötigt. Von Haus aus sollte diese bereits auf dem PC vorinstalliert sein. Ist dies nicht der Fall, kann man „Windows ADK“ nutzen. Das Programm lädt man herunter und setzt während der Installation das Häkchen bei „Bereitstellungstools“, „Windows-Vorinstallationsumgebung (Windows PE)“, „Imageerstellungs- und Konfigurationsdesigner (IDC)“ sowie „Windows-Easy-Transfer (USMT)“. Installieren Sie das Programm in einen Ordner, der leicht aufzufinden ist (z.B. C:\WinCustom\DISM).

1.7 Windows System Image Manager (WAIK)

Der „Windows System Image Manager“ erlaubt es, die Installationsschritte (wie Sprachauswahl oder Benutzererstellung) während der Windows-Installation zu überspringen, indem man zuvor eine Antwort-Datei erstellt hat, die diese Punkte automatisch beantwortet und im Voraus beliebig konfiguriert werden kann. „WSIM“ ist Teil des „Windows Automated Installation Kit“ (kurz „WAIK“).

2. Weitere Vorbereitungsmaßnahmen

2.1 Erweiterungen bekannter Dateitypen

Oftmals wird es notwendig sein, dass man den Dateityp (einer „.txt-Datei“) zu ändern. Um dies leicht zu tun, geht man auf „Systemsteuerung“, „Ordneroptionen“ und entfernt das Häkchen unter „Ansicht“ bei dem Punkt „Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden“.

2.2 Anti-Viren-Software ausschalten (optional)

Solange man „offline“ arbeitet, kann man die Anti-Viren-Software ausschalten, da diese den gesamten Ablauf etwas verlangsamt.

2.3 Ordnerstruktur anlegen

Ihr solltet euch im Voraus eine Ordnerstruktur erstellen, die ihr auch im späteren Verlauf nicht mehr abändert. Das hat die Bewandtnis, viele Dateien untereinander aufeinander zugreifen müssen (z.B. die batch-Dateien oder das hochladen einer „.wim“-Datei im „WSIM“). Verschiebt ihr im Nachhinein noch Dateien und/oder Ordner, könnt ihr im schlimmsten Fall eure Arbeit von vorn beginnen.
(Ich empfehle folgende Ordner-Struktur: C:\WinCustom; darin die Ordner \batch, \Win7iso, \Update, \exe und TempMount\Mount.)

3. Integration von Installations-Komponenten

3.1 Windows-Installation entpacken

Damit man vernünftig mit der Installations-Datei arbeiten kann, wird die ISO-Datei zunächst mit WinRAR entpackt und der Inhalt in den Ordner „C:\WinCustom\Win7iso“ verschoben.

3.2 Integration von Windows Updates

„.wim-Dateien“ lassen sich nicht direkt bearbeiten. Dafür nutzen wir die DISM.exe. Dadurch „mounten“ wir die „.wim“-Datei und können Sie dann abändern. Um dies zu tun erstellen wir eine Editor-Datei und benennen diese in „MountDism.bat“. Diese bearbeiten wir und geben als Inhalt…

SET DISM=”Pfad der dism.exe”

%DISM% /Mount-Wim /WimFile:"Pfad der install.wim" /index:1 /Mountdir:C:\WinCustom\TempMount\Mount  

%DISM% /image:C:\WinCustom\TempMount\Mount /Get-Packages

%DISM% /image:C:\WinCustom\TempMount\Mount /Add-Package /Packagepath:”Pfad der WinFuture-Updates"  

%DISM% /image:C:\WinCustom\TempMount\Mount /Get-Packages

pause

…an. Dadurch werden die Updates in die „install.wim“-Datei integriert. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Für Windows 7 gibt es etwa 300 Updates. Meist können nicht alle Updates durch diesen Vorgang integriert werden. Möglich ist es, sich die fehlenden Updates aus weiteren Quellen herunterzuladen und durch denselben Vorgang wie oben in die „install.wim“ zu integrieren oder man sucht wie gewohnt über die Systemsteuerung nach den Updates.
Nun „unmounten" wir die „install.wim" wieder durch den Befehl:

SET DISM="Pfad der dism.exe"  

%DISM% /Unmount-Wim /Mountdir:"C:\WinCustom\TempMount\Mount" /commit  

%DISM% /Cleanup-Wim

pause

Ich empfehle es stehts, die „install.wim" wieder zu „unmounten". Andernfalls werden bei weiterer Arbeit mit dieser immer wieder Fehler auftreten.

3.3 Integration von Internet-Explorer 11

-Platzhalter-

3.4 Integration von .exe-Dateien

Auch „.exe“-Dateien beliebiger Software lassen sich zeitgleich mit Windows installieren. Stichwörter dabei sind.

3.4.1 „offline“

Oftmals sind .exe-Dateien einige KB oder ein paar MB groß. Darum handelt es sich dann (fast) immer um sogenannte „online-install-Dateien“. Grund dafür ist, dass die „.exe“-Datei in diesem Fall die meisten Installations-Komponenten aus dem Internet bezieht. Da man jedoch während einer Windows-Installation keine Netzwerkverbindung aufgebaut hat, greifen wir auf „offline-install-Dateien“ zurück. Diese Dateien sind deutlich größer, da sie alle Installations-Komponenten bereits enthalten und keine Verbindung zum Internet benötigen. Beispielsweise hat die „online-install-.exe“ von „Adobe Acrobat Reader“ lediglich 2 MB, die „offline“-Variante stolze 90 MB.

3.4.2 „silent“

„silent-install“ bedeutet, dass eine Installations-Datei, die normalerweise Auswahl-Punkte, wie zum Beispiel den Installationspfad oder das Akzeptieren der Lizenzbedingungen, nicht mehr abfragt und automatisch beantwortet.

3.4.3 .exe mithilfe von batch integrieren

Zunächst erstellt man den Ordner „C:\WinCustom\Win7iso\Sources\$OEM$\$$\Setup\Scripts“. In diesem Ordner kann man nun „.exe“-Dateien speichern. Wichtig(!): Nur offline-„install“-Dateien können währen der Windows-Installation ausgeführt werden.
An dieser Stelle kann man beispielsweise „JavaRE“ und „Adobe Acrobat Reader“ hinzufügen. Damit diese . „exe“-Dateien während der Installation ausgeführt werden, erstellt man nun eine batch-Datei: Dazu erstellt man eine Editor-Datei und ändert den Namen (inklusive „.txt“) dieser Datei um auf „SetupComplete.cmd“. Dann Rechts-Klick auf „Bearbeiten“ und folgenden Inhalt eingeben:

@ECHO OFF
ECHO.
ECHO.
„xxx“
exit

„xxx“ kann nun durch

%windir%setup \scripts \“Name der .exe-Datei“ 
ECHO.

ersetzt und dadurch um beliebig viele „.exe“-Dateien erweitert werden.
Hinter den Namen der Datei müsst ihr noch einen Befehl anfügen, dass die „.exe“-Datei „silent“ ausgeführt wird. Bei „Adobe Acrobat Reader“ würde man „/sALL /rs“ anfügen (/sAll = „silent“ und /rs = Neustart unterdrücken), bei „JavaRE“ „/s“ (/s = „silent“).

Würde man „Adobe Acrobat Reader“ sowie „JavaRE“ integrieren wollen, sieht der Inhalt der batch-Datei wie folgt aus:

@ECHO OFF
ECHO.
ECHO.
%windir%\setup\scripts\AcroRdrDC1501720050_de_DE.exe /sAll /rs
ECHO.
%windir%\setup\scripts\jre-8u101-windows-i586.exe /s
ECHO.
exit 

Für den Fall, dass man weitere „.exe“-Dateien anfügen möchte, sollte man sich darüber informieren, wie die Befehle (/sAll, /rs, /s) für die jeweilige Installation aussehen.

Nun werden alle „.exe“-Dateien, die sich in dem Ordner \Scripts befinden und in der batch-Datei erwähnt werden parallel zum Betriebssystem installiert.

3.4.4 Integration von Treibern

Für den Fall, dass es sich bei den .exe Dateien um Treiber handelt, so muss der „mount“-Befehl abgeändert werden:

%DISM% /image:”C:\TempMount\Mount” /Add-Driver /Driver:”Pfad des Treibers”

3.5 Installation auf dem Installations-Medium hinterlegen

Nachdem man nun alle Inhalte in die „install.wim" integriert hat, kann man die erstellte Installations-Datei auf das Installations-Medium kopieren. Meint man...
Zuvor haben wir das Format des USB-Sticks auf „FAT32" geändert. Dieses Format unterstützt keine Dateien, die größer sind als vier Gigabyte. Die „install.wim" ist jedoch deutlich größer. In diesem Fall muss man auf eines der in 1.2 aufgeführten Betriebssysteme zurückgreifen. Dazu reicht es nur die „install.wim"-Datei auf ein solches zu kopieren und in der „.cmd"-Konsole folgenden Befehl eingeben:

Dism /Split-Image /"Pfad der install.wim" /SWMFile:"Pfad, wo die neuen **Dateien** erstellt werden sollen" /FileSize:2000  

Mithilfe dieses Befehls wird die „install.wim" in zwei Gigabyte große „.swm-Dateien" aufgeteilt. Diese werden nun einfach anstelle der „install.wim" in die Installaions-Datei kopiert.

Content-ID: 318081

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Ausgedruckt am: 15.11.2024 um 13:11 Uhr

Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 17.10.2016 aktualisiert um 12:35:20 Uhr
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Moin,

Mein Tip:

einfach eine normale ISO auf den Stgick kopieren und einen gefüllten wsusoffline-ordner dazupacken. Macht weniger "Kopfweh" und ist besser aktuell zu halten.

lks
Todybear
Todybear 17.10.2016 um 12:30:01 Uhr
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Danke, ich habe diesen Punkt mal hinzugefügt. Natürlich war WSUS auch meine erste Quelle. Hatte zunächst aber miserable Ergebnisse bei der Integration der Updates erzielt. Später traten diese nicht mehr auf.

Gruß Tody
131026
131026 17.10.2016 aktualisiert um 18:33:03 Uhr
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Vom Anfänger für Anfänger #001
Anfänger sollten sich dann doch besser an die Standards aus dem ADK halten. face-wink

Punkt 1.1.1:
  • Es fehlt ein active , sonst ist der Stick nicht bootfähig.
  • select partition 1 ist überflüssig da der Zeiger automatisch auf die neu erstellte Partition zeigt.

*in Bearbeitung*
Dafür gibt es hier im Forum doch den Button Als Entwurf speichern, dann sehen die Leute es erst wenn es wirklich fertig ist.

Dazu gibt's ja bereits zig vernünftige Anleitungen.

Gruß R.
Todybear
Todybear 17.10.2016 aktualisiert um 22:11:56 Uhr
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Punkt 1.1.1:
  • Es fehlt ein active , sonst ist der Stick nicht bootfähig.

Danke wurde geändert.

*in Bearbeitung*
Dafür gibt es hier im Forum doch den Button Als Entwurf speichern, dann sehen die Leute es erst wenn es wirklich fertig ist.

Ich möchte während der Erstellung schon dazu anregen, dass Leute hier kommentieren. ;)

Dazu gibt's ja bereits zig vernünftige Anleitungen.

Es gibt -zig Anleitungen aber viele sind für Neueinsteiger auf diesem Gebiet (bzw. für mich) nicht ganz verständlich. Daher erstelle ich diese Anleitung "für Anfänger" ^_^ Es gibt ein Tutorial von PC-Welt, was ich nur jedem an's Herz legen kann. Dieses werde ich auch später noch verlinken.

Gruß Tody