Frage zu domänenbasierten DFS Namespaces
Hallo zusammen,
ich erstelle gerade ein Konzept für eine neue File-Service-Infrastruktur und hänge an einer vermeintlich simplen Stelle gedanklich fest. Ich habe bisher nur Erfahrung mit Stand-Alone Namespaces, möchte nun aber Domain-Based Namespaces verwenden. Soweit alles kein Problem.
Mir ist nun jedoch nicht klar, ob ich bei Domain-Based Namespaces noch immer dedizierte Namespace-Server benötige. Der Sinn hinter Domain-Based Namespaces ist ja eigentlich, dass die DFS-Funktionalität vom Active Directory bereitgestellt wird und von den Domänen-Controllern gemanaged wird. Nach dem Lesen der Microsoft-Dokumentation klingt es nun jedoch manchmal so, dass dedizierte Namespace-Server benötigt werden, manchmal aber auch so, dass diese Rolle von den Domänen-Controllern übernommen wird.
Was ist denn nun korrekt? Sind dedizierte Namespace-Server ggf. optional, aber nicht mandatorisch? Ich behaupte, dass Domänen-Controller diese Rolle übernehmen, aber ergänzend oder auch stattdessen dedizierte Namespace-Server zum Einsatz kommen können, um bspw. eine DFS-Root in einem Branch Office abzubilden, an dem kein Domänen-Controller vorhanden ist. Was ja aber auch blödsinnig wäre, denn der Einstiegspunkt, um den Root-Server zu finden, wäre ja trotzdem das Active Directory...
Dementsprechend braucht es meiner Meinung nach bei Domain-Based Namespaces in erster Linie nur die Domänen-Controller. Richtig?
Danke für eure Unterstützung.
Viele Grüße.
ich erstelle gerade ein Konzept für eine neue File-Service-Infrastruktur und hänge an einer vermeintlich simplen Stelle gedanklich fest. Ich habe bisher nur Erfahrung mit Stand-Alone Namespaces, möchte nun aber Domain-Based Namespaces verwenden. Soweit alles kein Problem.
Mir ist nun jedoch nicht klar, ob ich bei Domain-Based Namespaces noch immer dedizierte Namespace-Server benötige. Der Sinn hinter Domain-Based Namespaces ist ja eigentlich, dass die DFS-Funktionalität vom Active Directory bereitgestellt wird und von den Domänen-Controllern gemanaged wird. Nach dem Lesen der Microsoft-Dokumentation klingt es nun jedoch manchmal so, dass dedizierte Namespace-Server benötigt werden, manchmal aber auch so, dass diese Rolle von den Domänen-Controllern übernommen wird.
Was ist denn nun korrekt? Sind dedizierte Namespace-Server ggf. optional, aber nicht mandatorisch? Ich behaupte, dass Domänen-Controller diese Rolle übernehmen, aber ergänzend oder auch stattdessen dedizierte Namespace-Server zum Einsatz kommen können, um bspw. eine DFS-Root in einem Branch Office abzubilden, an dem kein Domänen-Controller vorhanden ist. Was ja aber auch blödsinnig wäre, denn der Einstiegspunkt, um den Root-Server zu finden, wäre ja trotzdem das Active Directory...
Dementsprechend braucht es meiner Meinung nach bei Domain-Based Namespaces in erster Linie nur die Domänen-Controller. Richtig?
Danke für eure Unterstützung.
Viele Grüße.
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15 Kommentare
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Es werden Server benötigt auf denen man die DFS Rolle aktiviert, diese Rolle hat ein paar Features, und das wars. Es sei denn wir sprechen hier von Museumsinfrastukturen im Windows 2000-Bereich. Man kann sich im Server 2008R2 und höher entschenden, ob der Server eben nur DFS Management macht (Dann verwaltet der tatsächlichnur noch den Namespace) oder auch einen Fileshare beherbergt u.s.w.
Dann sprichst du von Branch offices, das wäre schon ein Beispiel für DFSR / RDC. Gibt nen Artikel wie man das einrichtet - hat mir am Ende sehr geholfen.
https://www.mcseboard.de/topic/190738-einrichtung-dfs-replikation-mit-df ...
Der Rest funktioniert tatsächlich autonom im AD über ein paar Properties bzw. Objekte anhand denen der Fileshare-Client in Windows auch DFS Pfade auswerten kann. Im Branch office hat man typsicherweise einen Server stehen, der zumindestens mal als AD Replica funktioniert, damit Anmeldeprozesse nicht quer durchs Netz laufen, und auf dem kann man die DFS Rolle natürlich ncoh mit dazukonfigurieren.
Letztenendlich ist nur die Dateireplikation etwas worüber man nachdenken sollte... denn die verschlingt Bandbreiten und CPU-Cores wenn sie was zu tun kriegt. Das über WAN Anbindungen dann so zu konfigurieren daß die Leitung hinterher noch gut funktioniert ist dann die Kunst.
Dann sprichst du von Branch offices, das wäre schon ein Beispiel für DFSR / RDC. Gibt nen Artikel wie man das einrichtet - hat mir am Ende sehr geholfen.
https://www.mcseboard.de/topic/190738-einrichtung-dfs-replikation-mit-df ...
Der Rest funktioniert tatsächlich autonom im AD über ein paar Properties bzw. Objekte anhand denen der Fileshare-Client in Windows auch DFS Pfade auswerten kann. Im Branch office hat man typsicherweise einen Server stehen, der zumindestens mal als AD Replica funktioniert, damit Anmeldeprozesse nicht quer durchs Netz laufen, und auf dem kann man die DFS Rolle natürlich ncoh mit dazukonfigurieren.
Letztenendlich ist nur die Dateireplikation etwas worüber man nachdenken sollte... denn die verschlingt Bandbreiten und CPU-Cores wenn sie was zu tun kriegt. Das über WAN Anbindungen dann so zu konfigurieren daß die Leitung hinterher noch gut funktioniert ist dann die Kunst.
hi
du brauchst einen Server der die DFS Rolle hat.
Dieser übermittelt den Clients am Ende nur die Info wo sie ihre Daten finden können.
Aus diesem Grund solltest du, falls das eine Anforderung für dich ist, mind. 2 DFS Server haben, die den Namespace bedienen, da sonst beim Ausfall oder Reboot des einen die Clients nicht mehr auf das DFS zugreifen können.
Und nein, man macht das nicht auf dem DC. Denn ein DC ist ein DC ist ein DC und nur ein DC.
Von daher: Eine eigene VM macht schon Sinn, wenn die Lizenzen das hergeben. Ansonsten kann das natürlich auch auf einem sonstigen Server laufen.
du brauchst einen Server der die DFS Rolle hat.
Dieser übermittelt den Clients am Ende nur die Info wo sie ihre Daten finden können.
Aus diesem Grund solltest du, falls das eine Anforderung für dich ist, mind. 2 DFS Server haben, die den Namespace bedienen, da sonst beim Ausfall oder Reboot des einen die Clients nicht mehr auf das DFS zugreifen können.
Und nein, man macht das nicht auf dem DC. Denn ein DC ist ein DC ist ein DC und nur ein DC.
Von daher: Eine eigene VM macht schon Sinn, wenn die Lizenzen das hergeben. Ansonsten kann das natürlich auch auf einem sonstigen Server laufen.
N'Abend.
Cheers,
jsysde
Zitat von @SeaStorm:
[...]Und nein, man macht das nicht auf dem DC. Denn ein DC ist ein DC ist ein DC und nur ein DC.
Jein - DC ist DC, da bin ich bei dir. Aber die Rolle des DFS-Namespace-Servers kann durchaus und problemlos auf einem DC betrieben werden. Wichtig ist eben, dass die Foldertargets dabei _nicht!_ auf dem DC liegen, sondern auf einem dedizierten Fileserver. Entsprechend findet dann auch die DFS-Replikation (sofern man mehrere Foldertargets hat) dann auch nicht auf dem DC statt, sondern auf dem Fileserver.[...]Und nein, man macht das nicht auf dem DC. Denn ein DC ist ein DC ist ein DC und nur ein DC.
Cheers,
jsysde
@Festus94
Das ist eigentlich ganz einfach:
AD speichert und stellt die Informationen über domänenbasierte DFS-Namespaces bereit. Der DFS-Dienst stellt die DFS-Namespaces bereit. Man braucht also immer beides. Und für AD braucht man dann auch noch einen DNS-Server.
Ich bin auch dafür, dass man DC und FS trennen sollte, wenn möglich. Aber ich sehe kein Problem darin, einen DC nebenbei auch als Server für die Bereitstellung weiterer DFS-Namespace zu verwenden. Er stellt ja sowieso schon einen DFS-Namespace bereit: SYSVOL.
Wir halten das bei uns jedenfalls so:
Auf den DC's (nicht allen, min. 2, ggf. auch DC's an den Standorten) von Domänen, in welchen es Namespaces gibt, hosten die Root-Freigaben für diese Namespaces. Dafür benötigen die DC's nur ein paar Byte Festplatte. Jede Root mit min. 2 Zielen (ganz ohne Replikation).
Die Freigabe der DFS-Ordner werden von dedizierten File- und/oder Applikationsservern gehostet.
Die Idee dahinter ist die:
Der DFS-Client benötigt sowieso einen DC, um auf einen DFS-Namespace zugreifen zu können. Er benötigt aber auch die DFS-Namespace-Root. Um nicht unnötig zwei Abhängigkeiten zu haben, haben wir die DFS-Roots auch auf die DC's gelegt. Die DC's sind auch DNS-Sever.
Man muss dann nur aufpassen, wenn man mal die DC's durch neue ersetzt (neue OS-Versionen), dass man dann die diversen DFS-Roots nicht vergisst. Und, dass man - natürlich! - in den Roots niemanden(!) Schreibrechte erteilt, auch den Admins nicht, weil sonst auf den Root-Freigaben der DC's ungewollt Daten landen.
Die Mehrbelastung der DC's dadurch ist unerheblich. Nur Sitzungen, welche immer wieder in der Root eines Namespace browsen, z.B. weil sie einen Explorer mit der DFS-Root als Pfad offen haben, halten permanent SMB-Sitzungen am DC offen. Alle anderen werden wieder geschlossen, weil der Client dann ja nur in den einmal ermittelten Freigaben der DFS-Ordner arbeitet.
Beachte auch, dass bei über mehrere Standorte verteilte und replizierte DFS-Namespaces die Standort-Informationen im AD abgebildet sind, da sonst die Clients u.U. unnötig über WAN arbeiten.
E.
Das ist eigentlich ganz einfach:
AD speichert und stellt die Informationen über domänenbasierte DFS-Namespaces bereit. Der DFS-Dienst stellt die DFS-Namespaces bereit. Man braucht also immer beides. Und für AD braucht man dann auch noch einen DNS-Server.
Ich bin auch dafür, dass man DC und FS trennen sollte, wenn möglich. Aber ich sehe kein Problem darin, einen DC nebenbei auch als Server für die Bereitstellung weiterer DFS-Namespace zu verwenden. Er stellt ja sowieso schon einen DFS-Namespace bereit: SYSVOL.
Wir halten das bei uns jedenfalls so:
Auf den DC's (nicht allen, min. 2, ggf. auch DC's an den Standorten) von Domänen, in welchen es Namespaces gibt, hosten die Root-Freigaben für diese Namespaces. Dafür benötigen die DC's nur ein paar Byte Festplatte. Jede Root mit min. 2 Zielen (ganz ohne Replikation).
Die Freigabe der DFS-Ordner werden von dedizierten File- und/oder Applikationsservern gehostet.
Die Idee dahinter ist die:
Der DFS-Client benötigt sowieso einen DC, um auf einen DFS-Namespace zugreifen zu können. Er benötigt aber auch die DFS-Namespace-Root. Um nicht unnötig zwei Abhängigkeiten zu haben, haben wir die DFS-Roots auch auf die DC's gelegt. Die DC's sind auch DNS-Sever.
Man muss dann nur aufpassen, wenn man mal die DC's durch neue ersetzt (neue OS-Versionen), dass man dann die diversen DFS-Roots nicht vergisst. Und, dass man - natürlich! - in den Roots niemanden(!) Schreibrechte erteilt, auch den Admins nicht, weil sonst auf den Root-Freigaben der DC's ungewollt Daten landen.
Die Mehrbelastung der DC's dadurch ist unerheblich. Nur Sitzungen, welche immer wieder in der Root eines Namespace browsen, z.B. weil sie einen Explorer mit der DFS-Root als Pfad offen haben, halten permanent SMB-Sitzungen am DC offen. Alle anderen werden wieder geschlossen, weil der Client dann ja nur in den einmal ermittelten Freigaben der DFS-Ordner arbeitet.
Beachte auch, dass bei über mehrere Standorte verteilte und replizierte DFS-Namespaces die Standort-Informationen im AD abgebildet sind, da sonst die Clients u.U. unnötig über WAN arbeiten.
E.
Zitat von @Festus94:
Wo ist der Unterschied? Alle Informationen liegen in der Active-Directory-Datenbank, und die Domänen-Controller stellen diese Informationen bereit. Was genau (technisch) macht der Namespace-Server denn anderes, was der DC nicht schon macht?
Das AD ist das Kochbuch. Der DFS-Server der Koch, der die Speise bereitstellt.Wo ist der Unterschied? Alle Informationen liegen in der Active-Directory-Datenbank, und die Domänen-Controller stellen diese Informationen bereit. Was genau (technisch) macht der Namespace-Server denn anderes, was der DC nicht schon macht?
Muss ich dann eine DFS-Rolle auf den DCs installieren?
Ja, das muss man extra tun.Was genau tut der Namespace-Server
Den Namespace bereitstellen.bzw. welche technische Operation funktioniert nicht mehr, wenn der Server nicht erreichbar wäre.
Der Namespace wäre nicht mehr verfügbar.Es sei denn, man hat mehrere Root-Server eingerichtet.
Sicherlich könnte man orakeln, warum der extra DFS-Server notwendig ist, warum das DFS nicht einfach von jedem DFS-Client allein berechnet wird. Keine Ahnung. Ich schätze, das ist historisch bedingt. Man darf nicht vergessen, wo diese Technik ihre Wurzeln hat: Windows 2000 (meines Wissens sogar noch WinNT4.0) und die damals verfügbaren Rechenleistungen und Arbeitsspeicher an den Clients sowie die dünnen WAN-Verbindungen (64 Kbit/s war da keine Seltenheit).
Na gut, diese Info steht aber auch im AD.
Zitat von @Festus94:
Der dedizierte Namespace-Server scheint daher irgendwie das fünfte Rad am Wagen zu sein.
Ich verstehe nicht, warum Du Dich da jetzt so einschießt und da immer wieder drauf rumreitest.Der dedizierte Namespace-Server scheint daher irgendwie das fünfte Rad am Wagen zu sein.
Der DFS-Client muss auch mit standalone DFS-Namespaces zurechtkommen, ganz ohne Domäne. Für solch einen Namespace benötigt man dann in jedem Fall einen DFS-Root-Server. Es ist doch nachvollziehbar, dass Microsoft da jetzt nicht zwei verschiedene Techniken programmiert.