festus94
Goto Top

Streched Cluster mit Hyper-V als Hyperconverged System möglich?

Hallo zusammen,

ich hoffe, ihr habt ein schönes Wochenende. face-smile Ich muss mich derzeit mit dem Aufbau einer neuen Virtualisierungsplattform beschäftigen. Da mein Fokus eigentlich auf einem anderen Bereich liegt und ich, was Virtualisierung angeht, seit ein paar Jahren die Entwicklung nicht mehr im Detail verfolgt habe, könnte ich etwas Unterstützung gebrauchen.

Worum es geht: Wir planen derzeit neue Cluster für mehrere Standorte, auf denen wir unsere virtuellen Maschinen hosten möchten. Die Cluster sollen auf zwei Brandabschnitte aufgeteilt werden. Wir reden hier also am Ende von einem Streched Cluster über zwei Sites. Wir haben uns dafür entschieden, auf Hyperconverged Systems zu setzen. Nun stellt sich die Frage, welchen Hypervisor wir verwenden möchten.

Unser favorisierter Hardware-Vendor empfiehlt VMware mit vSAN. Und klar, das wird super funktionieren. Bei uns könnte der Einsatz von Hyper-V aus mehreren Gründen jedoch mehr Sinn machen und wird daher von ein paar Leuten inklusive mir favorisiert. Der Vendor sagte uns jedoch, dass es unter Hyper-V nicht möglich sei, mit einem Hyperconverged System einen Streched Cluster zu bauen, bei dem der gesamte Storage-Inhalt dauerhaft beidseitig zur Verfügung steht. Dies sei nur in Verbindung mit Azure Stack HCI möglich.

Meine Frage: Stimmt das wirklich? Ich weiß, dass sich gerade im Storage-Umfeld bei Hyper-V in den letzten Jahren eine Menge getan hat. Da ich da aber kein Experte bin, möchte ich diese Aussage hier einmal challengen. Stimmt es aus eurer Sicht, dass Hyper-V dieses Feature hier nicht bietet? Habt ihr vielleicht den einen oder anderen Link für mich, wo ich mich einlesen kann, sollte sich das Konstrukt tatsächlich auch mit Hyper-V abbilden lassen?

Es soll hier nicht darum gehen, den Hyperconverged-Ansatz zu diskutieren. Ich würde die Frage gerne auf die Aussage des Vendors reduzieren.

Vielen Dank vorab für eure Unterstützung und noch einen schönen Samstag. face-smile

Viele Grüße

Festus94

Content-ID: 4363400090

Url: https://administrator.de/contentid/4363400090

Ausgedruckt am: 24.11.2024 um 06:11 Uhr

2423392070
2423392070 22.10.2022 um 11:23:51 Uhr
Goto Top
Wie viele Bundesländer sind zwischen den Standorten?
Festus94
Festus94 22.10.2022 um 11:41:32 Uhr
Goto Top
Hi,

nicht allzu viele. Um genau zu sein, habe sie dieselbe Hausnummer. face-wink
2423392070
2423392070 22.10.2022 um 11:47:28 Uhr
Goto Top
Und was ist da dann streched?
Festus94
Festus94 22.10.2022 um 11:50:29 Uhr
Goto Top
Du hast ja quasi zwei unabhängige Stacks in dem Cluster-Verbund. Uns storageseitig müssen alle Daten in beiden Stacks vorhanden sein. Ich verstehe deinen Gedanken, aber technisch kommt es auf dasselbe raus.
Mystery-at-min
Lösung Mystery-at-min 22.10.2022 um 12:27:52 Uhr
Goto Top
Sollte auch mit Hyper-V machbar sein (ohne nähere Details). Der Anbieter will wohl rein VMware durchdrücken.
em-pie
em-pie 22.10.2022 um 12:41:46 Uhr
Goto Top
Moin,

Ich werde mal Nutanix in den Raum…
Bauen gute HCI-Systeme. Erfordert aber mindestens drei Nodes.
Storage & Co ist immer innerhalb der Nodes, analog zum vSAN von VMware.

Preislich kann ich aber nichts zu sagen.

Gruß
em-pie
Festus94
Festus94 22.10.2022 um 14:06:09 Uhr
Goto Top
Hi zusammen,

am Ende wird es eine Entscheidung zwischen ESXi und Hyper-V. Und fast alle Umgebungen werden nur aus zwei Knoten bestehen. Trotzdem danke, @em-pie. face-smile

@Mystery-at-min Nun ja, dass Dell und VMware eng zusammenarbeiten, ist ja bekannt, daher hat mich die Empfehlung nicht wirklich verwundert. Ich kann nur nicht glauben, dass ein identisches Konstrukt nicht mit Hyper-V machbar sein soll. Das klingt doch irgendwie sehr nach Storage Spaces Direct. Hast du vielleicht irgendwo einen Link oder eine Doku, wo ich mir das mal genauer anschauen kann?

Danke.
mbehrens
Lösung mbehrens 22.10.2022 um 16:54:39 Uhr
Goto Top
Zitat von @Festus94:

Unser favorisierter Hardware-Vendor empfiehlt VMware mit vSAN. Und klar, das wird super funktionieren. Bei uns könnte der Einsatz von Hyper-V aus mehreren Gründen jedoch mehr Sinn machen und wird daher von ein paar Leuten inklusive mir favorisiert. Der Vendor sagte uns jedoch, dass es unter Hyper-V nicht möglich sei, mit einem Hyperconverged System einen Streched Cluster zu bauen, bei dem der gesamte Storage-Inhalt dauerhaft beidseitig zur Verfügung steht. Dies sei nur in Verbindung mit Azure Stack HCI möglich.

Technisch spricht, bei ausreichender Bandbreite/geringer Latenz, nichts gegen S2D.
Mr-Gustav
Mr-Gustav 24.10.2022 aktualisiert um 09:43:18 Uhr
Goto Top
Ich werf mal VMWARE / Hyper-V mit DATACORE in die Schale.
War ich anfangs auch gegen denn ich wollte auch hier vSAN oder eine richtige
Klassische Storage / VMWARE - Hyper V Umgebung mit Zentralem Storage aber das war zu teuer.
also haben wir das ganze mit 3 Nodes im Streched Cluster getestet ( Hvper V + Datacore HCI ) und ich
war begeistert. Das ganze lässt sich dank guter Doku gut Supporten bzw. das war bisher erst einmal notwendig
und da war dann der Rebuild des ganzen Systems innerhalb von 2 Stunden abgeschlossen und alle Nodes ( Storage ) waren wieder Sync und Grün.
Azure HCI stand damals auch zur Debatte das wollten wir aber aber alle nicht.

Bei uns läuft auch eine HCI mit Hyper V und Datacore.
Standort 1 :
10 Nodes in 3 Gebäuden verteilt. LAN und SAN über Ethernet ( 2 x 2 LAN / SAN / 2 x MGMT )
Anbindung über MPLS und Etherconnect? der Telekom nach Standort 2 bzw. Standort 2 RZ Anbindung.
Standort 2:
6 Nodes ( 3 am Standort + 3 im RZ )
Anbindung direkt über Darkfibre zwischen Standort 2 und dem RZ für Standort 2 ( 4 Fasern + DWDM )
inkl. Zweiter Weg über MPLS und Etherconnect/VPN

Läuft einwandfrei. Ich wollte damals als das Konstrukt gestrickt wurde auf VMWare VSAN aufbauen bzw. dezidiert DATACORE als Sof.Def.Storage + VMWare Nodes. Das war aber zu teuer da hier eigentlich nur die Kundensysteme bzw. die DEV/TEST/PROD Umgebung des Kunden läuft.
Also ist es eine Mischung als Datacore & VMWARE als HCI geworden.

Auf jedem Hypervisor läuft auch eine Datacore VM welche sich um den Storage bzw. die Verteilung dessen kümmert.
Die Datacore VM´s stellen dann den Storage über iSCSI bereit. Je nach dem welche Storage Kat. ist es entweder rein SSD / SSD-HDD oder HDD only. Dann ist das ganze noch nach Ausfall bzw. SLA eingerichtet ob es 3 / 2 / 1 Kopie gibt und ob die auf einem Host 2 Hosts .... usw. verteilt ist.

Das einzige was damals gedauert hat war die Erstsync aller Storagenodes damit das ganze Redundant od. je nach Anforderung Geo Redundant liegt. Wenn jetzt mal was ist dann kann das ganze im Live Betrieb resynced werden ohne das da irgendwelche Ruckler auftreten.
Mitlerweile haben wir sorgar einen Datacore als reinen Replica Cluster aufgebaut von dem wir dann zur Not auch die VM´s starten können. Der Replica Datacore bekommt seine Daten ber Asyncroner Replikation von allen HCI Nodes gesendet.

Je nach dem wie das Standortmäßig aussieht ist das Netzwerkdesign vorher gut zu überdenken.
Wir haben 2 x 2 LAN / 2x 2 iSCSI wobei hier ein Pärchen iSCSI für die Replica genutzt wird und im Notfall auch
das iSCSI Storage bereitstellen kann.


Nochwas zum lesen:
http://arnaudpain.com/2019/02/22/storage-spaces-direct-and-storage-repl ...
Festus94
Festus94 24.10.2022 um 19:16:19 Uhr
Goto Top
Hi @Mr-Gustav,

danke für den Vorschlag. Vielleicht war mein Tag heute einfach etwas zu lang, aber mir will sich gerade der Vorteil von Datacore im Vergleich zu S2D oder vSAN nicht ganz erschließen. Am Ende hätte ich ja noch eine Komponente in dem Konstrukt, die mitläuft. Das Endergebnis wäre aber dasselbe.

Magst du mir da vielleicht mal auf die Sprünge helfen? Zur Verdeutlichung: Wir reden hier wirklich von kleinen Umgebungen. Fast überall wird es auf Zwei-Knoten-Kluster hinauslaufen. Die Umgebung sollte so einfach wie möglich sein. face-smile

Vielen Dank und einen schönen Abend.
Mr-Gustav
Lösung Mr-Gustav 25.10.2022 um 15:08:02 Uhr
Goto Top
Wenns so klein wie möglich sein sollte dann ist Datacore SDS eher nix für euch.
ist halt noch eine Zusätzliche VM welche auf jedem Node läuft und auch gewartet
werden muss buw. sollte.
Wenn das aber nur kleine Lösungen sind du könntest du auch auf S2D von Microsoft gehen. Wir haben einige
Kunden ( kleine EVU´s im Ausland ) welche ebenfalls nur Hyper V mit S2D einsetzen. Die Systeme Spiegeln sich über das Netzwerk ( 2 x 10G Link ). Läuft performant genug für das was die machen. Das ganze kann dann auf x Hosts erweitert werden wobei ich hier mindestens 3 Hosts empfehlen würde je Cluster. Denn wenn du ein System runter-fährst hast du keine Redundanz mehr

Nun ja Datacore hat diverse Funktionen wie VSAN und co. Was ich hingegen bei Datacore ganz nett finde ist die Asyncrone Replikation. Autotiering machen sie ebenfalls alle.
Datacore ist hier halt relativ weit vorne denn wir hatten Datacore schon bevor es VSAN gab. Sind damals von IBM SAN Volume Controller auf Datacore gewechselt.

Soweit ich weis darfst du bei VSAN nur die Hosts mit Storage über iSCSI versorgen wenn diese eine VSAN Lizenz haben.
ich glaube ein Backupserver der über iSCSI sichert ist glaube ich ok bzw. erlaubt.
Bei Datacore hab ich diese Einschränkungen nicht. Da geht´s nach TB. Anzahl der Hosts ist wuscht.
Festus94
Festus94 31.10.2022 um 07:29:37 Uhr
Goto Top
Moin,

wir reden tatsächlich eher von kleinen Umgebungen, vermutlich größtenteils nur zwei Knoten pro Standort. Trotzdem danke für den Vorschlag. face-smile

Ich werde mal schauen, dass noch mal mit dem Vendor sprechen kann, um noch mal eine technische Erklärung für deren Aussage zu bekommen. Dann haben wir hoffentlich auch eine vernünftige Entscheidungsgrundlage.

Euch allen einen guten Start in die Woche. face-smile
Mr-Gustav
Mr-Gustav 31.10.2022 um 15:48:18 Uhr
Goto Top
Azure HCI geht soweit ich weiss auch ohne Cloud.

Stichwort S2D bzw Replication
Hierzu gibts genug Anleitungen bzw. Infos.

Und nebenbei bemerkt es muss ja kein Datacore als Storage sein. Wenns Vernünftig eingerichtet ist dann geht das ganze auch mit Windows als SDS in einer kleinen Abstufung. Ist dann halt eine Windows VM welche sich um das Storage inkl. Replica und Tiering usw. kümmert anstelle eines Datacores. Du teilst die Platten den SDS Office als RDM zu und lässt dann den Virtuellen Storageserver das ganze machen ( Replica / Bereitstellung & Redundanz / Dedup etc... )
mbehrens
mbehrens 31.10.2022 um 15:52:08 Uhr
Goto Top
Zitat von @Mr-Gustav:

Azure HCI geht soweit ich weiss auch ohne Cloud.

Nein.