decehakan
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Hersteller Server Festplatten vs Dritthersteller Festplatten (Enterprise)

Hallo Zusammen,

beim Hersteller Dell ( T1440) sehe ich gerade beim Konfigeinstellung eine 8 TB Festplatte (Info 7.2K RPM SATA 6Gbps 512e 3.5in Hot-plug Hard Drive) für sagenhafte 1000€. Also, der Preis ist doch total überdimensioniert oder nicht?!. Im Vergleich dazu erhält man bei mindfactory in der gleichen Größenordnung eine 8 TB Enterprise Festplatte (Seagate, WD NAS PRO),wobei hier man deutlich unter 300€ nachzahlt. Ich zahle gerne für gute Festplatten, aber wenn ich für die gleiche Qualität, Ausfallzeit, Stabilität, günstiger bekomme, dann tendiere auch gern zum günstigen.

-->(Verschwörung)Es wird ja gemunkelt, dass die Hersteller ihre Raidcontroller auf die Firmware ihrer Festplatte abgestimmt sind.

Also meine Frage, welche Erfahrung habt ihr mit Dritthersteller Festplatten(Premiumvariante) für Server gesammelt?


lg

decehakan

Content-ID: 399753

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chgorges
Lösung chgorges 30.01.2019 um 00:21:01 Uhr
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Zitat von @decehakan:

Hallo Zusammen,
Hi,
Also meine Frage, welche Erfahrung habt ihr mit Dritthersteller Festplatten(Premiumvariante) für Server gesammelt?
Gar keine, weil du dann vom Hersteller keinen Support bei anderen Problemen bekommst.

Ergo: Kannst du machen, ist halt sch dann und du trägst die Verantwortung ;)
maretz
Lösung maretz 30.01.2019 um 04:39:18 Uhr
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Und "kannst du machen" geht auch nicht immer da z.B. Dell durchaus auch Festplatten am Controller ablehnt die vom Fremdhersteller kommen. Dann brauchst du also auch noch nen eigenen Controller -> und am Ende kannst du dir dann auch einfach den gesamten Server zusammenbauen da der Hersteller das eh nicht mehr supporten wird.
Lochkartenstanzer
Lösung Lochkartenstanzer 30.01.2019 aktualisiert um 06:53:36 Uhr
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Zitat von @decehakan:

-->(Verschwörung)Es wird ja gemunkelt, dass die Hersteller ihre Raidcontroller auf die Firmware ihrer Festplatte abgestimmt sind.

Das ist keine Mtmaßung, das ist Tatsache. Manche Herdteller verweigern sogar den Support für die ganze Kiste, wenn nur ein "Fremdkörper" drin ist.



Also meine Frage, welche Erfahrung habt ihr mit Dritthersteller Festplatten(Premiumvariante) für Server gesammelt?


Die Hardware selbst ist i.d.R. genauso (un-)zuverlässig, wie die vom Schrauber gebrandete, weil üblicherweise die gleichen Hardwarehersteller am Start sind.

Nur sind bei "Originalplatten" Support un mehr Marge eingepreist.

Letztendlich muß jeder mit sich selbst und seinem Geldbeutel ausmachen, was ihm der Herstellersupport wert ist.

lks
StefanKittel
Lösung StefanKittel 30.01.2019, aktualisiert am 31.01.2019 um 00:15:46 Uhr
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Moin,

die meisten großen Anbieter liefen ja z.B. auch keine leeren Hotswaprahmen mit.
Du zahlts für die HDD, den Rahmen, die Verfügbarkeit, Lagerhaltung und vor allem für die Kompatibilität, dass genau diese Festplatte mit der Firmwareversion an dem Raid-Controller mit Firmwareversion fehlerfrei funktioniert.
Und in der Tat ist der letzte Fall von "Ist irgendwie nicht kompatibel" bei einem "richtigem" (closed source) Server schon sehr lange (2014) her und hatte vermutlich eher mit Microsoft zu tun. Im Eigenbauumfeld sehe ich so etwas häufiger.

Man muss sich halt im Vorfeld überlegen ob man sich darauf einlässt.
Sonst halt ThomasKrenn/Supermicro. Da sind zumindest die Rahmen bei.

Stefan
wiesi200
Lösung wiesi200 30.01.2019 um 07:56:44 Uhr
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Hallo,

hatte mal alte Unisys Server die haben Festplatten von "Fremdfirmen" blockiert.
Seit dem gibt's bei mir nur noch ungebrandete Intel Barebones. Da hab ich kein Problem.
keine-ahnung
Lösung keine-ahnung 30.01.2019 um 08:54:13 Uhr
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Moin,

Manche Herdteller

sind diese Herdteller denn auch für Induktionskochfelder geeignet face-smile ??

Letztendlich muß jeder mit sich selbst und seinem Geldbeutel ausmachen, was ihm der Herstellersupport wert ist.

Die Platten sind i.d.R. nicht nur "gebrandet", sondern haben eine herstellereigene firmware, evtl. sogar zusätzliche Sensoren für's monitoring.

LG, Thomas
departure69
Lösung departure69 30.01.2019 aktualisiert um 09:16:01 Uhr
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@decehakan:

Hallo.

Bei DELL kann ich's nicht sagen, unsere Server sind fast ausschließlich Primergys von FSC/FTS (Fujitsu), und da ist mir letztes Jahr was kurioses passiert:

Ich mußte bei einem Primergy eine CPU (ein Sockel war noch leer) und den zugehörigen RAM nachrüsten. Preisanfrage bei 3 versch. Fujitsu-Partnern. 2 davon nannten Preise, die mich beinahe aus den Latschen gehauen hätten. Der Dritte, ebenfalls ein echter Fujitsu-Partner, verriet mir am Telefon, daß bspw. der RAM absolut 1:1 der baugleiche zu einem viel günstigeren sei und er mir den günstigeren empfehlen könne (der kostete wirklich nur ein Drittel!). Und bei den CPUs bestünden ebenfalls gar keine Unterschiede, wenn ich die irgendwo neu auf dem freien Markt günstiger kriegen könnte, könne ich zuschlagen (und diese Ratschläge waren von einem FTS-Partner, dem eigentlich daran gelegen sein müßte, genügend FTS-Hardware zu verkaufen, allein um seinen Partnerstatus zu behalten)!

Angefixt durch diese Aussagen habe ich auch die ersten 2 nochmal angerufen. Der Zweite war überkorrekt und verneinte, was mir der Dritte gesagt hatte. Er könne und werde mir nur HW aus den Original-Partner-Bezugsquellen von Fujitsu anbieten und mir auch nichts anderes empfehlen. Der Erste gab dann nach etwas hartnäckigem Nachbohren meinerseits zu bzw. bestätigte, was der Dritte mir verraten hatte. Und der erste sagte auch noch was zu Festplatten. In einem unserer kleineren Primergys (um den es ansonsten gar nicht ging) werkeln keine SAS- sondern S-ATA-Platten. Hier könne man mit absoluter Gewißheit frei erhältliche HGST-Platten nehmen, daß sei bei allen Primergys so, die seitens Fujitsu mit S-ATA bestückt sind. Warum HGST, verriet er allerdings nicht.

Fazit:

Wenn Du Dir genaue und verläßliche Informationen beschaffen kannst, welche günstigere Dritthersteller-Hardware entweder baugleich oder vollkompatibel ist (so wie ich es - zufällig - bei FTS erfuhr), kannst Du eine Riesenmenge Geld sparen und machst rein technisch überhaupt nichts falsch. Die Informationen dazu müssen allerdings "Top" sein, Empfehlungen vom Hinterhofschrauber, der schon mal einen Server aus der Ferne gesehen hat, zählen nicht dazu.

Jedoch:

Diese häufig bestehende Tatsache, genannt von @Lochkartenstanzer

Manche Hersteller verweigern sogar den Support für die ganze Kiste, wenn nur ein "Fremdkörper" drin ist.

kannst Du dadurch nicht ausschalten. Wenn noch Garantie besteht, würde ich das sein lassen. Nur original-HW des Herstellers.

@StefanKittel:

die meisten großen Anbieter liefen ja z.B. auch keine leeren Hotswaprahmen mit.

Nicht nur das, sie liefern für die unbelegten HDD-Slots nicht nur keine mit, man kann sie auch nicht leer kaufen, immer nur mitsamt Platten. Da hilft aber meistens Ebay oder Amazon face-wink.


Viele Grüße

von

departure69
Lochkartenstanzer
Lösung Lochkartenstanzer 30.01.2019 um 09:24:33 Uhr
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Zitat von @keine-ahnung:

Die Platten sind i.d.R. nicht nur "gebrandet", sondern haben eine herstellereigene firmware, evtl. sogar zusätzliche Sensoren für's monitoring.

Mit Branding meinte ich die eigene Firmware.

Die Sensoren sind oft auch bei der "Serie" mit dabei, werden aber nicht "freigeschaltet": Wie bei BMW wird das ganz durch Software "freigeschaltet", wenn man sie bezahlt. Es lohnt sich nämlich nicht, wegen einiger Cent für den Sensor eine eigene Platine zu entwerfen und zu fertigen.

Im Endeffekt stellt der Hersteller halt sicher, daß die "Originalteile" zuverlässig zusammen arbeiten, was man bei "Fremdhardware" selbst sicherstellen muß. Ist wie immer eine Kosten-/Nutzen-Frage.

Kostet einen die Zeit, die man "verplempert" um ggf. ein Problem zu beheben mehr oder weniger als das, was der Hersteller einem abknöpft. Bei Chefs, die der Ansicht sind, daß die Mitarbeiter "eh do" sind (EH-DO-Prinzip), sind Originalteile "rausgeschmissenes" Geld. face-smile

lks
clSchak
Lösung clSchak 30.01.2019 um 10:38:57 Uhr
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Hi

klar haben die Hersteller deutlich mehr Marge an den Festplatten, wenn man allerdings bedenkt das der Support für Server meistens günstiges Beiwerk ist und man 5 Jahre lang innerhalb von 4h eine neuen Platte bekommt ist es eine reine Milchmädchen Rechnung ab wann sich das rechnet oder nicht.

Versuch mal nach 4 Jahren noch exakt die gleichen Platten nachzubekommen, das kann unter Umständen schon schwierig werden, klar kann man sich direkt ein paar Platten auf Lager legen, dass würde das alles relativieren, wobei wir hier schon einiges hätten rumliegen müssen bei >1.000HDDs in unterschiedlichster Größe und Anschlusssystemen ...

HDD's sind eine Sache, viel schlimmer ist es bei SSD's - wo z.B. Samsung Enterprise SSD 1,9TB knapp 1k kosten liegen, sind die bei Dell oder vergleichbaren Herstellern mit >5k bepreist und wenn man dann mal die Überlegung anstellt FullFlash Storages anzuschaffen sind da mal "eben" mehrere 100k zwischen ... aus dem Grund schauen wir uns mittlerweile auch Systeme wie Open-E oder ähnliches an womit man dann die Hardware frei wählen kann.

Just my 2 Cent
@clSchak
rana-mp
Lösung rana-mp 30.01.2019 um 10:55:19 Uhr
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Vor einigen Jahren wurde bei uns bei einem unserer DELL Servern die folgenschwere Entscheidung getroffen, dass die original DELL SSDs zu teuer seien. Daraufhin wurden, durchaus nicht schlechte, "Enterprise" SSDs von Kingston eingebaut. Genaue Modellnummer weiss ich nicht mehr. Die SSDs wurden als schneller, zusaetzlicher Datenspeicher gebraucht, das OS war auf normalen DELL SAS Disks installiert.
Es hiess: "Die SSDs sind doch eh im RAID 1, und kritisch sind die Daten auch nicht"

Direkt nach dem Einbau wurde das erste Problem sichtbar: Die Fehler LED bei den SSDs war permanent an. Zwar funktionieren die Platten, sie wurden vom PERC erkannt, man konnte ein Array aufbauen, und in Windows waren sie auch sichtbar, aber der Status war konstant auf "Warnung"
Es hiess: "Ist doch egal, sie funktionieren doch"

Der Server tuckerte so um die zwei Jahre ohne groessere Proble vor sich hin. Ein paarmal kamen Anfragen bei mir an dass da bei dem Server rote Lampen leuchten, ich solle mir das mal anschauen. Jedesmal konnte ich dann nur sagen, dass das "normal" ist, die Platten sind nicht supportet, die VHD auf dem Server tut aber noch.
Es hiess: "Dann wird die Warnung halt ignoriert"

Dann fingen die Probleme an. Das auf dem Server laufende Programm wurde zuerst immer wieder mal zwischendurch langsam. Dann fing es an Fehler zu werfen und abzustuerzen. Immer haeufiger. Zuerst war da nichts was auf ein Hardwareproblem hindeutete, bis jemand mal auf die Idee kam in den Performance Monitor zu schauen. Die Disk Queue Length auf dem Laufwerk mit den SSDs war im hohen zweistelligen Bereich!
Der Status der Platten auf dem PERC hatte sich nicht geaendert.

Nichts desto trotz sind dann neue SSDs (diesmal orginale!) eingebaut worden, und alles war wieder gut. Beim Versuch sich die Kingston SSDs genauer anzuschauen, wurde eine davon schon garnicht mehr vom Rechner erkannt...

Alles in allem war das knapp eine Woche in der der Server nur eingeschraenkt, bzw garnicht zu gebrauchen war.
Dann hiess es auf einmal : "Haetten wir mal damals direkt originale SSDs eingebaut"...

TL; DR: Nicht supportete Platten einzubauen *kann* funktionieren, aber das boese Erwachen kommt schneller als man denkt.
maretz
Lösung maretz 30.01.2019 um 19:59:17 Uhr
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Das habe ich grad im letzten Jahr benötigt - Ersatzteile für nen HP DL380 G7 und G8 -> OHNE problem! Festplatten, Cache-Batterien,.... alles kein Ding. DAFÜR kauft man ja beim Hersteller eben auch zu höheren Preisen - da der es sich auch erlauben kann davon nen bisserl was hinzulegen... Ist klar - wenn ich nen kleiner Hersteller bin is Lager teuer und ich brauch keinen Kram den nur noch 10-15% der Kunden wollen... Nehme ich direkt mehr Kohle kann ich auch dafür noch etwas Lagerfläche bereitstellen.
decehakan
decehakan 30.01.2019 um 23:31:18 Uhr
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Erstmal danke jungs für eure Erfahrungen. Eure Einsichten sind Lehrreich, was alles so schief gehen kann. Wenn man bedenkt, was für ein umfangreichen Support(die fürsorgliche Sekretärin, Forum ,IT&Hardware Service, Garantie) Dell anbietet, erklärt sich der Preis von sich selbst. Anscheinend ist auch am Preis, die Ausfallzeit der Festplatten im Garantiefall mit einkalkuliert.

departure69@: muss ich mal gucken ;), aber ist Risikobehaftet :D. Den Vertrieblern ist der Umsatz viel wichtiger als dein 24/7 Server.(in den meisten Fällen).

Bei Server-Hersteller wie zum Bsp: beiThomas Krenn, sehen die Preise für Serverkomponenten 8TB=320€ deutlich gesünder aus mit zusätzlichem Support face-smile.

lg
guten Abend

decehakan