Hyper-V und Citrix

Moin,

also Hyper-V und TerminalServices sind erstmal zwei verschiedene Paar Schuhe.

Hyper-V habt ihr ja bereits und ist für dein/ euer Vorhaben zunächstirrelevant. Wird halt nur benötigt, um weitere Server zu etablieren.
Ich solltet demnach nur schauen, was eure Hyper-V Infrastruktur derzeit an Ressourcen bereitstellen kann (Storage, RAM und CPU, ggf. auf Netzwerk, je nach Nutzer-/ Datenlast).

Thema Terminalservices.
Hier gäbe es zwei weitverbreitete Lösungen
Citrix' XenApp (XenDesk ist ja mittlerweile "inkludiert")
Hierbei müsst ihr die Kosten im Auge haben, denn neben den erforderlichen Microsoft RDS-CALs werden auch CITRIX CALs benötigt, welche aber wahlweise als ConCurrent oder Named-Lizenzen erworben werden können (ersteres macht Sinn, wenn ihr z.B. in einem Schichtmodell arbeitet). Dabei kann eine App das bereitstellen einer einzigen Applikation oder gar eines gesamten Desktops sein; je nach belieben.
Die Clients erhalten einen Receiver und können Sich dann die zugewiesenen/ erlaubten Apps in einer Art AppStore (der Receiver) zusammen klicken. Den Receiver gibt es zudem auch für drülfzig Unix/ Linux-Distributionen, Smartphones und Tablets (Android, iOS, Microsoft). Auch die ANmeldung über eine WebPlattform ist machbar, z.B. für RemoteUser mit einer Zweifaktor-Authentifizierung

Das Gegenstück dazu ist Microsofts RDS
Hier fallen lediglich die MS RDS-CALs an, ansonsten vom Funktionsumfang ähnlich zu Citrix (wobei ich hier selbst keine praktischen Erfahrungen mit habe): Starten einer kompletten Desktop-Infrastruktur oder ledigliches Bereitstellen von Apps (Stichwort: RemoteApp)
Anmeldung an einem WebPortal ist ebenso möglich wie über eine Art Client.

Früher gab es noch unterschiede in den vwerwendeten Protokollen (HDX vs. RemoteFX) selbst, der eine (Citrix) konnte frühzeitig Flash & Co. flüssig darstellen, der andere hat einen Moment benötigt, um nachzuziehen. Heutzutage sollte das meines Wissens nach aber keine große Rolle mehr spielen

Gruß
em-pie

Hi.

Ich fürchte, Du brauchst Rat von ganz anderer Natur.
Zunächst mal mein Beileid in doppelter Hinsicht; der Verlust des Kollegen und das schwere Erbe, was Du versuchst, anzutreten.

Wenn Du erst im 2. Jahr Auszubildender bist, dann solltest Du einen Teufel tun und nicht versuchen, das allein zu wuppen. Das kann mit viel Glück zwar gutgehen, aber was meinst Du, was auf dem Weg zum Status "ich verstehe hier alle Vorgänge" noch für böse Überraschungen lauern? Willst Du die Verantwortung wirklich tragen, wenn den Kollegen evtl. irgendwann alles um die Ohren fliegt? Ich wäre da doch sehr vorsichtig.
Leider scheint Eure Führung sich zudem noch in die Technik einzumischen "GF.. haben sich auf Citrix festgebissen" - autsch. Was verstehen die davon? Nichts, oder weniger als nichts? Sie haben es vermutlich bei anderen gesehen oder gehört.

Zur Sache: Du solltest Dich schlau machen über Hyper-V VDI

Mein Beileid.


Das heißt, sie haben in irgendeinem Unternehmer Meeting von einem anderen Ahnungslosen gehört, wissen aber gar nicht, was das eigentlich macht. Oder irgendein Vertreter hat ihnen erzählt das Citrix ganz toll ist und hat das mit einer schönen bunten Präsentation vorgestellt.

Erstens mal, du hast keine Ahnung was du da alles tun sollst, also teile ihnen das auch mit, das kann im zweiten Lehrjahr keiner von dir verlangen.
Zweitens mal, lass dir von mehreren externen Dienstleistern ein Angebot machen, was das alles WIRKLICH kostet, was die da vorhaben.
Und zwar von solchen, die auch von Microsoft Lizenzierungspolitik Ahnung haben, denn Citrix allein hilft dir noch gar nix, wenn Microsoft nicht korrekt lizenziert ist. Wenn sechsstellige Zahlen im Spiel sind ist die Verbissenheit gleich geheilt.

Von der leistungsfähigen Serverhardware, die du brauchst will ich mal nicht reden, die kostet nochmal etliche tausend Euro. Und du brauchst die Thin Clients, ohne die sich eine VDI Lösung nicht rentiert, den man will ja was sparen, also in dem Fall Strom. Ein guter Thin Client liegt beim Preis in etwa bei einem refurbished Laptop inkl. Windows Lizenz.

Nur mal als Beispiel:
Für jeden Citrix Client der per Remote auf ein Microsoft Server Betriebssystem zugreift, zahlst du zusätzlich nochmal die Remotedesktop Lizenzen, die du auch bezahlen würdest wenn du per RDP auf den Server zugreifst. Wenn du virtuelle Desktops einsetzen würdest, zahlst du zusätzlich zu den Citrix Lizenzen trotzdem die Gebühren für Microsoft VDI, die du auch zahlen würdest wenn du per Remotedesktop auf die virtuellen Clients zugreifst. Citrix Gebühren kommen nochmal on top.

Ich glaube da haben sich ein paar Ahnungslose unterhalten und es soll jetzt ein Modell aus einer anderen Firma übernommen werden, die wahrscheinlich selbst nicht korrekt lizenziert ist.

Ich find es ja alleine schon von der Geschäftsleitung unverantwortlich in so einer Situation zu versuchen so ein Projekt zu beginnen.

Bei uns hat vor kurzer Zeit auch mal einer gemeint ich muss mich mit einer "Citrix Cloud" zum Datenaustausch mit einer anderen Firma beschäftigen da die das dafür verwenden.

Aber egal.

Wie schon geschrieben. Den Hyper-V kannst du dafür lassen.
Hier wird es um das Thema Desktop Virtualisierung gehen.
Meiner Meinung nach ist hier das Thema richtige Lizensierung das schlimmste daran.
Software + Hardware wird einiges kosten.