IPv6 Routing mit Pfsense als VM
Guten Abend liebe Netzwerkler,
ich sehe gerade vor lauter Bäumen den Wald nicht...
Ich habe mir bei einem Webhoster einen dedizierte Server angemietet. Auf diesem ist VMWare ESXi 6.0 installiert. Im Rahmen der Bestellung wurde mit kostenlos eine IPv4 Adresse (1.2.3.4) und ein IPv6 Subnetz (2A00:1234:5678:A00C:0005::/112) zugeteilt.
Ich habe auf dem Host zwei vSwitches eingerichtet:
- vSwitch0 ist mit der vmic0 verbunden und stellt den Uplink her.
- vSwitch1 hat keine physikalische Netzwerkkarte zugeordnet und soll in erster Linie für die Kommunikation der VMs untereinander dienen. Unabhängig davon hängt das Management Netzwerk des ESXi-Hosts ebenfalls in diesem Netzwerk.
Ich habe danach eine VM mit pfSense installiert und jeweils eine virtuelle Netzwerkkarte für jeden vSwitch eingerichtet.
Auf dem WAN-Interface (em0) habe ich folgende Konfiguration angegeben:
IPv4
IP-Adresse: 1.2.3.4
Subnetzmaske: 255.255.255.224
Gateway: 1.1.1.1
IPv6
IP-Adresse: 2A00:1234:5678:A00C:0005::1
Subnetz: /64
Gateway: 2A00:1234:5678:A00C::1/64 (nein, ist kein Tippfehler).
Auf dem LAN-Interface (em1) habe ich folgende Konfiguration angegeben:
IPv4
IP-Adresse: 192.168.62.1
Subnetzmaske: 255.255.255.0
Gateway: none
IPv6
IP-Adresse: 2A00:1234:5678:A00C:0005::8001
Subnetzmaske: /113
Gateway: none
Datenvekehr via IPv4 ist kein Problem, da auf der pfSense natürlich "Automatic outbound NAT" aktiviert ist.
Bei IPv6 ist kein Ping, kein Traceroute möglich.
Ich habe schon mit dem technischen Support gesprochen, ob ich nochmal ein solches IPv6 Subnetz haben kann. Diese hätte ich dann auf 2A00:1234:5678:A00C:0005::1 routen lassen. Leider ist das bei diesem Webhoster nicht möglich. Im gleichen Zug/Antwort bekam ich den Hinweis, dass mein Vorhaben auch mit einem Subnetz umsetzbar ist.
Kann mir jemand einen Denkanstoß geben?!
Gruß,
Dani
ich sehe gerade vor lauter Bäumen den Wald nicht...
Ich habe mir bei einem Webhoster einen dedizierte Server angemietet. Auf diesem ist VMWare ESXi 6.0 installiert. Im Rahmen der Bestellung wurde mit kostenlos eine IPv4 Adresse (1.2.3.4) und ein IPv6 Subnetz (2A00:1234:5678:A00C:0005::/112) zugeteilt.
Ich habe auf dem Host zwei vSwitches eingerichtet:
- vSwitch0 ist mit der vmic0 verbunden und stellt den Uplink her.
- vSwitch1 hat keine physikalische Netzwerkkarte zugeordnet und soll in erster Linie für die Kommunikation der VMs untereinander dienen. Unabhängig davon hängt das Management Netzwerk des ESXi-Hosts ebenfalls in diesem Netzwerk.
Ich habe danach eine VM mit pfSense installiert und jeweils eine virtuelle Netzwerkkarte für jeden vSwitch eingerichtet.
Auf dem WAN-Interface (em0) habe ich folgende Konfiguration angegeben:
IPv4
IP-Adresse: 1.2.3.4
Subnetzmaske: 255.255.255.224
Gateway: 1.1.1.1
IPv6
IP-Adresse: 2A00:1234:5678:A00C:0005::1
Subnetz: /64
Gateway: 2A00:1234:5678:A00C::1/64 (nein, ist kein Tippfehler).
Auf dem LAN-Interface (em1) habe ich folgende Konfiguration angegeben:
IPv4
IP-Adresse: 192.168.62.1
Subnetzmaske: 255.255.255.0
Gateway: none
IPv6
IP-Adresse: 2A00:1234:5678:A00C:0005::8001
Subnetzmaske: /113
Gateway: none
Datenvekehr via IPv4 ist kein Problem, da auf der pfSense natürlich "Automatic outbound NAT" aktiviert ist.
Bei IPv6 ist kein Ping, kein Traceroute möglich.
Ich habe schon mit dem technischen Support gesprochen, ob ich nochmal ein solches IPv6 Subnetz haben kann. Diese hätte ich dann auf 2A00:1234:5678:A00C:0005::1 routen lassen. Leider ist das bei diesem Webhoster nicht möglich. Im gleichen Zug/Antwort bekam ich den Hinweis, dass mein Vorhaben auch mit einem Subnetz umsetzbar ist.
Kann mir jemand einen Denkanstoß geben?!
Gruß,
Dani
Bitte markiere auch die Kommentare, die zur Lösung des Beitrags beigetragen haben
Content-ID: 344239
Url: https://administrator.de/forum/ipv6-routing-mit-pfsense-als-vm-344239.html
Ausgedruckt am: 11.04.2025 um 18:04 Uhr
14 Kommentare
Neuester Kommentar
Das wird so nicht funktionieren — denn routen kannst du das /112-Präfix nicht zwischen vSwitch und der externen Netzwerkkarte, parallel wird vermutlich der MAC-Filter des Hosters verhindern, dass du transparent mit den MAC-Adressen der VMs direkt mit dem Router des Hosters reden kannst.
Eventuell (!!) ist es möglich, das per NDP-Proxy auf der pfSense umzusetzen — aber schön ist das nicht und zudem fehleranfällig (und es würde implizieren, dass da keine MAC-Adressen gefiltert werden).
Das geht nur ordentlich, wenn du ein zusätzliches Präfix geroutet bekommst und deine pfSense das dann auch korrekt routen kann.
Eventuell (!!) ist es möglich, das per NDP-Proxy auf der pfSense umzusetzen — aber schön ist das nicht und zudem fehleranfällig (und es würde implizieren, dass da keine MAC-Adressen gefiltert werden).
Das geht nur ordentlich, wenn du ein zusätzliches Präfix geroutet bekommst und deine pfSense das dann auch korrekt routen kann.
Die ursprüngliche Adressierung von oben kann auch nicht funktionieren, denn wenn du ein /64 am WAN Port hast kannst du ja niemals ein /113 am LAN haben Routing wäre damit unmöglich, da das /113 ja ein Teil des /64 Netzes ist.
L3 seitig sähe das ja so aus:
Da kannst du auch sehen das das Gateway 1.1.1.1 niemals Teil des 1.2.3.0er Netzes mit einem /27 Prefix sein kann
Aber das ist sicher nur kosmetisch da sicher nur Beispiel...?!
Die beiden v6 Netze wären so auf beiden Seiten gleich bzw. das /113 Netz wäre so nicht routebar.
Mit dem neuen dir zugeteilten separaten v6 Netz würde es gehen, allerdings hast du das oben etwas konfus geschrieben so das man die richtige Adsressierung nicht erkennen kann.
Aber wenn es so aussieht:
WAN: 2A00:1234:5678:A00C: /64
LAN: 2A00:1234:5678:A004: /64
dann passt es, denn dann hast du 2 unterschiedliche v6 IP Netze an beiden Ports und alles wäre richtig.
Die Firewall bekommt eine Default Route auf 2A00:1234:5678:A00C::1 und alles wäre so wie es sich gehört.
NAT muss natürlich deaktiviert werden für v6 auf der FW !
L3 seitig sähe das ja so aus:
Da kannst du auch sehen das das Gateway 1.1.1.1 niemals Teil des 1.2.3.0er Netzes mit einem /27 Prefix sein kann
Aber das ist sicher nur kosmetisch da sicher nur Beispiel...?!
Die beiden v6 Netze wären so auf beiden Seiten gleich bzw. das /113 Netz wäre so nicht routebar.
Mit dem neuen dir zugeteilten separaten v6 Netz würde es gehen, allerdings hast du das oben etwas konfus geschrieben so das man die richtige Adsressierung nicht erkennen kann.
Aber wenn es so aussieht:
WAN: 2A00:1234:5678:A00C: /64
LAN: 2A00:1234:5678:A004: /64
dann passt es, denn dann hast du 2 unterschiedliche v6 IP Netze an beiden Ports und alles wäre richtig.
Die Firewall bekommt eine Default Route auf 2A00:1234:5678:A00C::1 und alles wäre so wie es sich gehört.
NAT muss natürlich deaktiviert werden für v6 auf der FW !
Soweit klingt das schlüssig, da du ja jetzt an beiden Interface unterschiedliche IPv6 Netze hast.
Was aber noch recht komisch ist das die Argumentation des Supports mit nicht konsistenten Subnetz Masken zu arbeiten. Das wird so sicher in die Hose gehen.
Verglichen mit v4 wöre es so als wenn du in einem /24er Subnetz ein eigenes /25er betreibst oder mit noch größerer Subnetzmaske.
Sowas wird natürlich niemals funktionieren, denn die Netze wissen ja nichts voneinander und ein Subnet Mismatch wäre gravierend und führt sofort zur Fehlfunktion. Es gelten da ja gleichen Regeln wie bei v4.
Deshal ist die Angabe eines /64 Prefixes beim Gateway eigentlich Unsinn. Mal ganz abgesehen davon das man bei der Gateway IP ja auch niemals eine Maske angibt.
Bei beiden IP Netzen:
Prefix: ffff:ffff:ffff:ffff:ffff:ffff:ffff:0000
Range: 2a00:1234:5678:a04a:1:0:0:0 bis 2a00:1234:5678:a04a:1:0:0:ffff
liegt das jeweilige Gateway mit der ::1 ja auch immer innerhalb des /112er Subnetzes also kein Problem.
Am LAN Port definierst du das ja auch selber, da das ja dein eigenes internes Netz ist.
Was aber natürlich nicht geht ist wenn das IPv6 Netz am WAN Port ein Provider Subnetz ist und der gibt dort einen /64 Prefix vor, du aber dann auf deinem Port dort einen /112er Prefix konfigurierst hast.
Das würde logischerweise auch bei IPv4 nicht gehen (siehe oben mit dem Subnetz Mismatch)
Der WAN Port ist also etwas unklar in dieser Konstellation. Aber da du ja eh jetzt unterschiedliche /64er Prefixes hast spricht ja auch nichts dagegen es auf dem WAN Port konsistent mit einer /64er Maske zu definieren. Warum also dieser Klimmzug mit /112 wenn das eh ein vom Provider vorgegebenes IP Netz ist ?!
Was aber noch recht komisch ist das die Argumentation des Supports mit nicht konsistenten Subnetz Masken zu arbeiten. Das wird so sicher in die Hose gehen.
Verglichen mit v4 wöre es so als wenn du in einem /24er Subnetz ein eigenes /25er betreibst oder mit noch größerer Subnetzmaske.
Sowas wird natürlich niemals funktionieren, denn die Netze wissen ja nichts voneinander und ein Subnet Mismatch wäre gravierend und führt sofort zur Fehlfunktion. Es gelten da ja gleichen Regeln wie bei v4.
Deshal ist die Angabe eines /64 Prefixes beim Gateway eigentlich Unsinn. Mal ganz abgesehen davon das man bei der Gateway IP ja auch niemals eine Maske angibt.
Bei beiden IP Netzen:
Prefix: ffff:ffff:ffff:ffff:ffff:ffff:ffff:0000
Range: 2a00:1234:5678:a04a:1:0:0:0 bis 2a00:1234:5678:a04a:1:0:0:ffff
liegt das jeweilige Gateway mit der ::1 ja auch immer innerhalb des /112er Subnetzes also kein Problem.
Am LAN Port definierst du das ja auch selber, da das ja dein eigenes internes Netz ist.
Was aber natürlich nicht geht ist wenn das IPv6 Netz am WAN Port ein Provider Subnetz ist und der gibt dort einen /64 Prefix vor, du aber dann auf deinem Port dort einen /112er Prefix konfigurierst hast.
Das würde logischerweise auch bei IPv4 nicht gehen (siehe oben mit dem Subnetz Mismatch)
Der WAN Port ist also etwas unklar in dieser Konstellation. Aber da du ja eh jetzt unterschiedliche /64er Prefixes hast spricht ja auch nichts dagegen es auf dem WAN Port konsistent mit einer /64er Maske zu definieren. Warum also dieser Klimmzug mit /112 wenn das eh ein vom Provider vorgegebenes IP Netz ist ?!
mit der Angabe /112 mitteilen möchte, welche Adressen ich nutzen darf.
OK das würde dann Sinn machen aber dann darfst du natürlich nicht die /112er Maske verwenden sondern musst da auch eine /64 verwenden aber das ist dir sicher auch klar... Das Gateway (vorgegeben vom Hoster) beider Subnetzes liegt doch außerhalb meines nutzbaren Bereichs (112).
Ja, das ist aber auch klar, wenn er dir mit der /112er Maske nur den Hostbereich Bereich vorgibt den du benutzen sollst. Also alles von 2A00:1234:5678:A00C:0005:: bis 2A00:1234:5678:A00C:0005:::FFFFDa das ja aber in Wahrheit ein /64er Netz ist inkludiert das ja auch die Gateway IP 2A00:1234:5678:A00C::1
Du darfst natürlich nur niemals am WAN Port eine /112er Maske definieren, denn dann kappst du dich vom Gateway.
Ist ja auch klar, wenn die /112 nur rein fiktiv ist für dich damit du lediglich weisst in welchem Hostbereich du dich mit deinen Endgeräten bewegen darfst aber immer mit einer /64er Maske natürlich, klar.
Im LAN Bereich hast du ja ein komplett eigenes IPv6 Netz (a04a) das kollidiert ja nicht mit dem WAN Netz und ist absolut richtig.
Das zeigt auch das du vom Windows Server im LAN alles v6 seitig pingen kannst.
Das Provider Gateway kannst du natürlich nicht pingen solltest du am WAN Port fälschlicherweise eine /112er Maske definiert haben, das wäre dann klar (siehe oben)
IPv6 Default Route auf das Provider Gateway am WAN Port sollte natürlich auch definiert sein. Kannst du dir ja in der Routing Tabelle unter Diagnostics ansehen.
So mit der /64 Maske am WAN Port wäre das alles schlüssig.
Solltest du dennoch nicht das Provider Gateway oder eine Internet v6 Adresse pingen können kann es nur noch daran liegen das der Provider dein LAN Subnetz 2A00:1234:5678:A04A:: nicht in seine Routing Tabelle eingetragen hat bzw. es nicht über BGP anounced auf seine Backbone Systeme das es über die 2A00:1234:5678:A00C:0005:0000:0000:0001 erreichbar ist.
Du musst ja auch keine manuelle Anpassung vornehmen, es gaht ja auch dynamisch wenn ihnen das besser gefällt.
Sinn und Zweck ist es ja nur das v6 LAN Segment von dir bei denen zu announcen.
Denn wozu geben sie dir ein /64 Subnetz wenn es niemals routebar ist bei denen. Das wäre ja komplett sinnfrei und sollte auch dem Hoster einleuchten.
Installier dir über die pfSense Package Verwaltung Quagga, Bird oder einen BGP Daemon der das Netz dann dynamisch an den Provider weitergibt um es routen zu können. (Ggf. OSPF wenn er das supporten sollte)
Das sollte ja wohl dann möglich sein bei den Heinis.
Anders kann man die ja nicht bezeichnen denn was sollte der Sinn davon sein v6 Netze an ihre Kunden zu geben diese dann aber nicht zu routen. Das wäre ja Blödsinn.
Das ist so als wenn du ein Auto verkaufst aber den Tankstutzen ausgebaut hast....
Sinn und Zweck ist es ja nur das v6 LAN Segment von dir bei denen zu announcen.
Denn wozu geben sie dir ein /64 Subnetz wenn es niemals routebar ist bei denen. Das wäre ja komplett sinnfrei und sollte auch dem Hoster einleuchten.
Installier dir über die pfSense Package Verwaltung Quagga, Bird oder einen BGP Daemon der das Netz dann dynamisch an den Provider weitergibt um es routen zu können. (Ggf. OSPF wenn er das supporten sollte)
Das sollte ja wohl dann möglich sein bei den Heinis.
Anders kann man die ja nicht bezeichnen denn was sollte der Sinn davon sein v6 Netze an ihre Kunden zu geben diese dann aber nicht zu routen. Das wäre ja Blödsinn.
Das ist so als wenn du ein Auto verkaufst aber den Tankstutzen ausgebaut hast....