IPv6 Verwirrung, Multihoming
Hallo allerseits,
ich habe gerade ein kleines Problem mit meinem Netzwerk. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus eine Etage über meinen Eltern und habe nun beide Netze verbunden, um gemeinsame Ressourcen zu nutzen.
In beiden Netzen ist jeweils ein DSL-Anschluss vorhanden (einmal Telekom, einmal o2), beides Dualstack.
Nun wollte ich es so betreiben, dass der Anschluss meiner Eltern DHCP macht und alle Geräte die auf DHCP gestellt sind diesen nutzen und nur mit meinem Festrechner über O2 gehen. Daher stellte ich bei diesem DHCP aus und gab ihm die 192.168.2.2 (TK Router hat die 1). Auf meinem Client fest eingestellt. Soweit so gut - bei Ipv4 funktioniert es, jedoch habe ich bei IPv6 allerhand Probleme.
Leider sind das auch beides "Gammelrouter" (Speedport und Homebox).
Nun zu den Problemen:
1) Ich bekomme nun von beiden Geräten eine GUA. Leider kann ich keines der Geräte so konfigurieren, dass es die GUA des Providers nicht propagiert.
2) Beide Router habe die LinkLocal fe80:1 (seh ich wenn ich tracert drauf mache - mal antwortet der eine, mal der andere)
3) Wenn ich nun IPv6 pinge, dann gehen ein paar Pakete durch, dann kommt Zeitüberschreitung, dann mal Zielnetz nicht erreichbar, dann geht mal wieder was durch. Werden hier Pakete mit dem falschen Präfix übers falsche Netz versucht zu senden? Das wäre meine Erklärung...
Verwirrend außerdem:
Wenn ich route anzeige, dann habe ich die Route mit dem Ziel 0 (alles) über fe80:1. Wenn ich aber tracert auf eine ipv6 mache, geht er über die GUA adressen... oO
Also ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich vermutlich wenigstens einen Router durch einen ordentlichen ersetzen muss (wo man die LinkLocal umstellen kann) und vlt. auch DHCP für das IPv6 deaktivieren kann. Wisst ihr, welche Geräte da in Frage kommen? Fritzbox?
Andere Idee wäre, durch einen VLAN-Fähigen switch beide Netze zu trennen und nur IPv4 zwischen den Netzen zu gestatten (wäre ja ausreichend für Ressourcenzugriff).
Was würdest ihr mir raten, wie würdet ihr vorgehen.
Danke schon mal im Voraus,
em
Achja - wie verhält es sich mit der Sicherheit, wenn ich die IPv6 GUA verwende. Eigentlich würde ich mich mit NAT etwas besser fühlen - aber das scheint bei IPv6 nicht empfohlen zu sein - wenn gleich möglich...
ich habe gerade ein kleines Problem mit meinem Netzwerk. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus eine Etage über meinen Eltern und habe nun beide Netze verbunden, um gemeinsame Ressourcen zu nutzen.
In beiden Netzen ist jeweils ein DSL-Anschluss vorhanden (einmal Telekom, einmal o2), beides Dualstack.
Nun wollte ich es so betreiben, dass der Anschluss meiner Eltern DHCP macht und alle Geräte die auf DHCP gestellt sind diesen nutzen und nur mit meinem Festrechner über O2 gehen. Daher stellte ich bei diesem DHCP aus und gab ihm die 192.168.2.2 (TK Router hat die 1). Auf meinem Client fest eingestellt. Soweit so gut - bei Ipv4 funktioniert es, jedoch habe ich bei IPv6 allerhand Probleme.
Leider sind das auch beides "Gammelrouter" (Speedport und Homebox).
Nun zu den Problemen:
1) Ich bekomme nun von beiden Geräten eine GUA. Leider kann ich keines der Geräte so konfigurieren, dass es die GUA des Providers nicht propagiert.
2) Beide Router habe die LinkLocal fe80:1 (seh ich wenn ich tracert drauf mache - mal antwortet der eine, mal der andere)
3) Wenn ich nun IPv6 pinge, dann gehen ein paar Pakete durch, dann kommt Zeitüberschreitung, dann mal Zielnetz nicht erreichbar, dann geht mal wieder was durch. Werden hier Pakete mit dem falschen Präfix übers falsche Netz versucht zu senden? Das wäre meine Erklärung...
Verwirrend außerdem:
Wenn ich route anzeige, dann habe ich die Route mit dem Ziel 0 (alles) über fe80:1. Wenn ich aber tracert auf eine ipv6 mache, geht er über die GUA adressen... oO
Also ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich vermutlich wenigstens einen Router durch einen ordentlichen ersetzen muss (wo man die LinkLocal umstellen kann) und vlt. auch DHCP für das IPv6 deaktivieren kann. Wisst ihr, welche Geräte da in Frage kommen? Fritzbox?
Andere Idee wäre, durch einen VLAN-Fähigen switch beide Netze zu trennen und nur IPv4 zwischen den Netzen zu gestatten (wäre ja ausreichend für Ressourcenzugriff).
Was würdest ihr mir raten, wie würdet ihr vorgehen.
Danke schon mal im Voraus,
em
Achja - wie verhält es sich mit der Sicherheit, wenn ich die IPv6 GUA verwende. Eigentlich würde ich mich mit NAT etwas besser fühlen - aber das scheint bei IPv6 nicht empfohlen zu sein - wenn gleich möglich...
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5 Kommentare
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Achja - wie verhält es sich mit der Sicherheit, wenn ich die IPv6 GUA verwende. Eigentlich würde ich mich mit NAT etwas besser fühlen - aber das scheint bei IPv6 nicht empfohlen zu sein - wenn gleich möglich...
NAT ist kein Sicherheitsfeature, es ist nur eine Behelfstechnik für den Mangel an IPv4-Adressen. Die Sicherheit kommt durch eine SPI-Firewall, egal ob bei IPv4 oder IPv6.Wenn ich route anzeige, dann habe ich die Route mit dem Ziel 0 (alles) über fe80:1. Wenn ich aber tracert auf eine ipv6 mache, geht er über die GUA adressen... oO
Das ist ein ganz normale Verhalten.Also ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich vermutlich wenigstens einen Router durch einen ordentlichen ersetzen muss (wo man die LinkLocal umstellen kann)
Link Local kann man nicht beeinflußen. Diese wird automatisch generiert und hier muss man auch nichts ändern.und vlt. auch DHCP für das IPv6 deaktivieren kann.
Würde vermutlich nichts bringen, weil IPv6 DHCP gar nicht benötigt. Ich sage nur SLAAC und NDP-RA.Mit einer Fritzbox wirst du hier auch nicht viel weiterkommen, die ist auch zu doof dafür. Du benötigt hier schon einen Router der gehobenen Klasse (und mit mehr Komplexität). Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Mikrotik, pfSense, LANCOM, Cisco. Dazu wirst du vermutlich noch einige Zusatzgeräte wie DSL-Modems oder für die Telefonie benötigen.
In jedem Fall wirst du BEIDE vorhandenen Router nicht sinnvoll weiterverwenden können, da bei denen zwingend notwendige Sachen wie statisches Routing fehlt.
Also zumindest ist meine IP nicht vom Netz erreichbar, solange ich kein Portforwarding aktiviert habe. Wenn nun jemand meine GUA errät, könnte er ja theoretisch auf Dienste wie SMB zugreifen? Oder ist Windows (die eingebaute Firewall) so clever, Pakete von der IP nicht an diese Services zu vermitteln (man stellt ja ein "nur für private Netzwerde" - bei IPv4 war mir dann eher klar, was da passiert)
Ja, er kann nicht auf die IP zugreifen, aber ohne SPI-Firewall greift er einfach auf die IP des NAT-Routers zu, scannt die Ports und landet dann bei einem offenen Port auch direkt auf einer aktiven Anwendung auf einem Host in deinem LAN. Und da ja mehr als ein System in deinem LAN ist, wären also ohne Firewall sehr viele Ports gleichzeitig offen und bei 2x 65535 möglichen Ports auf der selben IP sehr schnell irgendwelche Geräte erreicht.Ohne Firewall wären bei IPv6 die Geräte einfacher zu erreichen, aber du müsstest, um einen aktiven Dienst zu finden, erstmal 295 Trillionen IP-Adressen x 2 Protokolle x 65525 Ports scannen. Und da du in der Regel nicht nur ein /64 sondern ein größere Subnetz bekommst, sind es also nochmal mehr.
Da heute aber jeder Plasterouter eine SPI-Firewall haben sollte, ist NAT nur Mittel zum Zweck für IPv4 und bei IPv6 gibt es keine geringere oder höhere Sicherheit.
Wäre es nicht sinnvoll, wenn man Router baut um sowas zu vermeiden, die Linklocal z.B. fe80:xxxx:xxxx:xxxx/64 zu setzen, um solchen Konflikten von vorn herein aus dem Weg zu gehen?
Dafür gibt es EUI-64, was ordentliche Router auch haben. Ebenso gibt es DAD um sowas zu vermeiden. Und fe80::1 ist eine legitime IP-Adresse, im Gegensatz zu deinem Beispiel, es müsste fe80:xxxx:xxxx:xxxx::/64 heißen und deine fe80::1 wäre auf dein Beispiel angepasst fe80:0000:0000:0000::1, bei IPv6 gibt es die Kurzschreibweise. Zwei Doppelpunkte ersetzen zwei oder mehr Blöcke, deren Bits 0 sind.Den Kram den du da hast, ist halt der letzte Schrott, Providerrouter für den unfähigen Enddeppen.
Aber was würdest du prinzipiell zu der Idee sagen, die Netzwerke mit nem VLAN-Switch zu trennen? Würde das Sinn machen?
Gar nichts, weil es nichts bringt. Du hättest dann zwei getrennte Netze, da kannst du auch einfach beide Netzwerke mit einem Seitenschneider trennen. Um die Netzwerke wieder zu verbinden, benötigst du dann wieder einen Router, könnte man sich bei einem Layer 3-Switch ersparen, aber dennoch benötigst du als Ersatz für die Providerplasterouter ordentliche Geräte, die mindestens die Anlage von statischen Routen beherrschen.Prinzipiell könnte ich ja auch Clientseitig rumspielen - will ich aber nicht, da eine recht große Anzahl von Clients.
Eher nicht, weil insbesondere beim IPv6 bringt es dir nichts. Statisch kannst du die Adressen nicht vergeben, da sich die Prefixe ja ändern und NAT ist bei IPv6 zwar möglich, aber in den Plasteroutern nicht integriert. Und zu den vielen Clients: Bei dir ist es ein Heimnetz, da gilt zur Größe immer selbst Schuld und viel Spaß.