Lizenzierung von drei VMs (oder Lizenzrecht - ein Buch mit 7 Siegeln.)
Hallo Zusammen,
da ein Kunde (kleines Bauunternehmen) mit drei Anwendern standortunabhängig, aber dennoch auf eigener Hardware arbeiten möchte, zerbreche ich mir gerade den Kopf zum Thema "Virtualisierung". Ich würde aufgrund guter praktischer Erfahrungen gern auf HyperV zurückgreifen - technisch ja soweit simpel und pflegeleicht.
Mein Problem ist auch nach einger Recherche das Lizenzrechtliche. Die Verwirrung entsteht dadurch, dass ja nicht alles was technisch möglich ist auch legal ist (z. B. einfach paar Win10/Win11 VMs einrichten und per RDP verfügbar machen) und dass nicht alles, was Microsoft gerne als geltendes Recht sehen würde, von der Rechtsprechung hierzulande auch so gesehen wird (z. B. Erwerb von OEM-Versionen ohne Hardware). Zudem stieß ich bei meinen Recherchen auf einige Widersprüche.
Mir gehen gerade zwei Lösungsmöglichkeiten durch den Kopf:
- auf der sichersten Seite wäre ich wohl durch den Erwerb von 2 x Windows Server 2022 Standard - die eine Lizenz könnte ichs fürs "Blech" für den physischen Server sowie eine VM nutzen, die zweite für die weiteren zwei VMs. Ausgehend von den Preisen im Micrsoft-Store wäre ich hier bei immerhin knapp 3600 €.
- alternativ könnte ich 4x Windows Server 2022 Essentials erwerben und eine für den physischen Server (HyperV-Server) sowie die verbleibenden drei für die VMs (HyperV-Clients) nutzen. Dies wäre von den Lizenzkosten deutlich günstiger.
Sind beide Lösungen in Sachen Lizenzrecht so richtig? Oder gibt es unter den Voraussetzungen (3 Arbeitsplätze, eigener Server, HyperV) auch eleganter Lösungsmöglichkeiten?
Danke & viele Grüße in die Runde
da ein Kunde (kleines Bauunternehmen) mit drei Anwendern standortunabhängig, aber dennoch auf eigener Hardware arbeiten möchte, zerbreche ich mir gerade den Kopf zum Thema "Virtualisierung". Ich würde aufgrund guter praktischer Erfahrungen gern auf HyperV zurückgreifen - technisch ja soweit simpel und pflegeleicht.
Mein Problem ist auch nach einger Recherche das Lizenzrechtliche. Die Verwirrung entsteht dadurch, dass ja nicht alles was technisch möglich ist auch legal ist (z. B. einfach paar Win10/Win11 VMs einrichten und per RDP verfügbar machen) und dass nicht alles, was Microsoft gerne als geltendes Recht sehen würde, von der Rechtsprechung hierzulande auch so gesehen wird (z. B. Erwerb von OEM-Versionen ohne Hardware). Zudem stieß ich bei meinen Recherchen auf einige Widersprüche.
Mir gehen gerade zwei Lösungsmöglichkeiten durch den Kopf:
- auf der sichersten Seite wäre ich wohl durch den Erwerb von 2 x Windows Server 2022 Standard - die eine Lizenz könnte ichs fürs "Blech" für den physischen Server sowie eine VM nutzen, die zweite für die weiteren zwei VMs. Ausgehend von den Preisen im Micrsoft-Store wäre ich hier bei immerhin knapp 3600 €.
- alternativ könnte ich 4x Windows Server 2022 Essentials erwerben und eine für den physischen Server (HyperV-Server) sowie die verbleibenden drei für die VMs (HyperV-Clients) nutzen. Dies wäre von den Lizenzkosten deutlich günstiger.
Sind beide Lösungen in Sachen Lizenzrecht so richtig? Oder gibt es unter den Voraussetzungen (3 Arbeitsplätze, eigener Server, HyperV) auch eleganter Lösungsmöglichkeiten?
Danke & viele Grüße in die Runde
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10 Kommentare
Neuester Kommentar
Hallo,
dies ist keine Rechtsberatung.
Frage am besten Deinen Distri und lasse es Dir schriftlich geben.
Wortmann bietet eine exzellente MS-Lizenz-Beratung an.
Du kannst entweder auf RDS gehen (früher Terminalserver) oder virtuelle Win10/11 mit VDI-Lizenzen.
Beides ist ungefähr gleich teuer. Bedenke auch, dass Du in beiden Fällen kein normales Office verwenden kannst
Bei vielen KMUs wählen sich die Mitarbeiter per RDP und VPN/Sicherheitsgateway direkt auf ihren eigenen PC ein.
Mir hat mal Jemand von MS auf einer Lizenzschulung gesagt, dass wäre OK wenn jeder sich nur auf seinen eigenen PC einwählt und sich nicht mehrere Personen einen PC teilen. Keine Garantie für nix.
Stefan
dies ist keine Rechtsberatung.
Frage am besten Deinen Distri und lasse es Dir schriftlich geben.
Wortmann bietet eine exzellente MS-Lizenz-Beratung an.
Zitat von @rgo883:
- auf der sichersten Seite wäre ich wohl durch den Erwerb von 2 x Windows Server 2022 Standard - die eine Lizenz könnte ichs fürs "Blech" für den physischen Server sowie eine VM nutzen, die zweite für die weiteren zwei VMs.
Das gilt nur für Server VMs. Nicht für Desktop VMs.- auf der sichersten Seite wäre ich wohl durch den Erwerb von 2 x Windows Server 2022 Standard - die eine Lizenz könnte ichs fürs "Blech" für den physischen Server sowie eine VM nutzen, die zweite für die weiteren zwei VMs.
Du kannst entweder auf RDS gehen (früher Terminalserver) oder virtuelle Win10/11 mit VDI-Lizenzen.
Beides ist ungefähr gleich teuer. Bedenke auch, dass Du in beiden Fällen kein normales Office verwenden kannst
Bei vielen KMUs wählen sich die Mitarbeiter per RDP und VPN/Sicherheitsgateway direkt auf ihren eigenen PC ein.
Mir hat mal Jemand von MS auf einer Lizenzschulung gesagt, dass wäre OK wenn jeder sich nur auf seinen eigenen PC einwählt und sich nicht mehrere Personen einen PC teilen. Keine Garantie für nix.
Stefan
Moin,
Bzgl. Des Einsatzes der Essentials:
Schaue dir mal Windows Server 2019 Essentials als Domain-Mitglied an. Wäre somit keine gute Idee
Bzgl. Des Einsatzes der Essentials:
Schaue dir mal Windows Server 2019 Essentials als Domain-Mitglied an. Wäre somit keine gute Idee
Auf dem Hyper-V soll technisch nichts laufen außer Hyper-V. Dafür brauchst du das Blech nicht lizensieren wenn du die VMs darauf lizensierst. Du kannst also mit 2x Windows Server Standard = 4 VMs mit Windows Server betreiben. Deine Clients/User brauchen Windows CALs.
Für Desktopvirtualisierung siehe Terminal Server oder VDI. Theoretisch müsste auch eine Windows Server VM + RDP anstelle eines Windows 10/11 gehen aber ganz erlich ist das eher eine schlechte Lösung, vor allem skaliert es nicht. Für bestimmte Fälle kann man das mal in betracht ziehen, z.B. wenn ein Program sonst nicht läuft wegen Kompatibilität oder so,
Bei Essentials bin ich nicht so tief drin aber ich kenne das so dass nur einmal Essentials lizensiert werden darf. User CALs sind dafür schon mit drin aber man kann nicht mehr User CALs kaufen und weitere Server müssen mit Standard lizensiert werden. (Wie gesagt so habe ich das im Kopf.)
Für Desktopvirtualisierung siehe Terminal Server oder VDI. Theoretisch müsste auch eine Windows Server VM + RDP anstelle eines Windows 10/11 gehen aber ganz erlich ist das eher eine schlechte Lösung, vor allem skaliert es nicht. Für bestimmte Fälle kann man das mal in betracht ziehen, z.B. wenn ein Program sonst nicht läuft wegen Kompatibilität oder so,
Bei Essentials bin ich nicht so tief drin aber ich kenne das so dass nur einmal Essentials lizensiert werden darf. User CALs sind dafür schon mit drin aber man kann nicht mehr User CALs kaufen und weitere Server müssen mit Standard lizensiert werden. (Wie gesagt so habe ich das im Kopf.)
Moin,
Gruß,
Dani
oder virtuelle Win10/11 mit VDI-Lizenzen.
wenn du diese virtualisiert, muss Windows 10/11 über aktives Software Assurance verfügen. Damit wird in der Regel der Betrieb von RDS im Regelfall günstiger sein.Bedenke auch, dass Du in beiden Fällen kein normales Office verwenden kannst
Weder klassisch Microsoft Office als Volumenlizenz oder M365. Bei Microsoft Office auf VDI ist zusätzlich zur Volumenlizenz ebenfalls aktives Software Assurance erforderlich.Bei vielen KMUs wählen sich die Mitarbeiter per RDP und VPN/Sicherheitsgateway direkt auf ihren eigenen PC ein
Alternativ kann man RDS auch in Verbindung Azure Application Proxy sicher veröffentlich. Damit verbunden könnte auch relativ einfach MFA eingeführt werden.Mir hat mal Jemand von MS auf einer Lizenzschulung gesagt, dass wäre OK wenn jeder sich nur auf seinen eigenen PC
So ist es. Das gilt für den Hauptnutzer des lizenziertes Gerätes.Gruß,
Dani
Die rechtliche Einschränkung, dass man das nicht darf (wie bei einer win10/11-lizenz) gibt es also bei Windows Server 2022 nicht?
Richtig. Deswegen bringen die Server die RDP Rolle und die RDP Lizenzierungsrolle gleich mit. Dort müssen die gekauften RDP Lizenznummern eingetippt werden. Wenn man diese Rolle nicht installiert, können nur maximal zwei Admins zu Wartungszwecken gleichzeitig über RDP drauf. Die Lizenzierungsrolle würde ich jetzt nicht mit auf den RDP Server selbst installieren, sondern in eine andere VM, damit auf dem RDP Server wirklich nur das installiert ist, was die Benutzer zum arbeiten benötigen und nichts kaputt machen können.
RDS soll meine ich ab 2026 sterben oder ? www.borncity.com/blog/2023/02/20/was-ist-mit-windows-terminal-server-ist-der-tot/
Huhu @rgo883
also für das bloße Virtualisieren benötigte du keine Lizenz. Da reicht doch das:
https://www.microsoft.com/de-de/evalcenter/evaluate-hyper-v-server-2019
...wenn du Hyper-V nehmen magst. Alternativ ging ja kostenlos auch der einfache ESXi.
Kreuzberger
also für das bloße Virtualisieren benötigte du keine Lizenz. Da reicht doch das:
https://www.microsoft.com/de-de/evalcenter/evaluate-hyper-v-server-2019
...wenn du Hyper-V nehmen magst. Alternativ ging ja kostenlos auch der einfache ESXi.
Kreuzberger