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Münchner IT-Leiter zu LiMux: Es gibt keine größeren technischen Probleme

Karl-Heinz Schneider, Chef des kommunalen Dienstleisters IT@M, hat sich überrascht gezeigt über den Ruf des Münchner Stadtrats nach einem Konzept für die komplette Rückkehr zu Windows. Kompatibilitätsprobleme wegen Linux seien gelöst.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Muenchner-IT-Leiter-zu-LiMux-Es- ...

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departure69
departure69 07.03.2017 aktualisiert um 07:59:57 Uhr
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Danke für den Link.

Hoch interessant. Vor allem, daß da scheinbar gern auch mal die IT der Kreisverwaltung (also Landratsamt) des Landkreises München, die gar kein LiMux einsetzt, mit der IT der Stadt in einen Topf geworfen wurde. Der Landkreis München hat zwar Linux-Server und Windows-Server, aber ausschließlich Windows-Clients. Wenn es da heftige Probleme gab, dann waren es Probleme, die unter Windows stattfanden (diese Aussage ist ansonsten wertfrei, Probleme kann es unter jedem OS geben).

Was ich heftig finde:

Vermutlich hatte die Stadt bis 2003 viele hundert oder gar tausend(e) Makros unter MS-Office im Einsatz. Diese wurden im Rahmen des LiMux stattdessen für den Betrieb unter LibreOffice umgeschrieben. Und in allen Fachanwendungen, die die Anbindung einer Textverarbeitung benötigen, und die lt. aktueller Aussage nun zu 80 Prozent unter LiMux funktionieren, ist LibreOffice die Standard-Textanwendung. Die ganzen in den 14 Jahren seit 2003 unter LibreOffice entstandenen Makros müssen nun wieder für Microsoft-Office neu geschrieben werden!

Eine Rückkehr zu Microsoft Windows bedeutet nicht nur, einen funktionierenden Client neu zu erstellen, sondern auch sämtliche Entwicklungsarbeit an Fachsoftware für LiMux, die viele Stunden Arbeitszeit und auch sicherlich viel Geld gekostet hat, einfach so in die Tonne zu kloppen. Die benötigte Fachsoftware muß für Windows, anders als bei LiMux, zwar nicht neu programmiert werden, die ist einfach fertig auf dem Markt erhältlich. Aber sie muß gekauft werden. Eingerichtet werden. Neu geschult werden. Betreut werden. In der Übergangsphase müssen beide Welten weiterhin funktionieren. Doppelte Arbeit mit gleichem IT-Personal! Allein dadurch fallen erneut erhöhte, massive Kosten an, selbst dann, wenn man die Lizenzkosten für Microsoft außer acht lässt!

Meine Prognose:

Die Umstellung auf LiMux hat 10 Jahre gedauert (2003-2013). Die vollständige Rückkehr zu Microsoft wird ebenso lange dauern. Und nochmal ein mehrfaches an Zeit und Geld erfordern, als es für LiMux schon gekostet hat.

Ich selbst bin Microsofti durch und durch und habe für Linux am klassischen PC/Notebook wenig übrig.

Dennoch: Hier wird ohne Not Steuergeld wirklich zum Fenster rausgeschmissen, und das finde ich als Steuerzahler nicht in Ordnung. Ich bin dafür, daß die IT der Stadtverwaltung München seinen LiMux-Weg weiterführt.


Viele Grüße

von

departure69