cymode
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Neubau Lagerhaus + Büro - LWL oder Kupfer verkabellung?

Hi,
In ein paar Monaten ist Baubeginn und jetzt sind wir gerade dabei das IT Netz zu debatieren und sind uns einfach nicht einig....

Keller Lager
6 Räume
2x Server
3x Wlan AP

EG Lager und Werkstatt
10 Räume
6x WLAN AP
2x Drucker
4x PC
4x Telefon

1. Stock Büro + Lager
14 Räume
14x Wlan AP
8x Drucker
14x PCs
14x PoE Telefon

2. Stock Büro und Lager
6 Räume
6x WLAN AP
1x Drucker
2x PC
2x Telefon


50x30m Grundfläche. 20m Keller bis 1. Stock, 10m 1. Stock bis Dach.
Es ist eine ganz normale Firma mit stink normalen Netzwerkanforderungen - das VOIP ist das kritischste...

Telekom 120er Leitung (hoffentlich...wenn möglich) welche im Keller ankommt.
20 Mitarbeiter - 1x PC, 1x PoE VoIP Telefon
30 W-Lan APs (nur für Mitarbeiter damit die Facebook auf dem Handy haben da schlechter handy Empfang...na gut...)
11 Drucker
1x NAS für Backups irgendwo im Gebäude

Jetzt allein schon die Frage - wenn in einem Büro ein Mitarbeiter ist mit PC, Drucker und Telefon, dann sind das schon 3 LAN Verbindungen. Sollen dann 4 Kabel pro Zimmer verlegt werden? Das erscheint mir einfach als sehr viel Kupfer...

Der Serverraum war für in den Keller gedacht. Grund: Keller ist kühler und von einer Brandperspektive hatten wir gedacht das es sinnvoller ist die Server (2 Stück) im Keller zu haben. Bis jetzt haben wir die Server im selben Raum wie die Switche.

Ich hatte mir das wie folgt vorgestellt.
1x Switch im 2. Stock mit 24 Ports.
2x Switch im 1. Stock mit je 48 Ports.
1x Switch im Erdgeschoss mit 24 Ports
1x Switch im Keller mit 24 Ports.
Die 2 Server sind im Keller

Ich würde jeden Switch von den Etagen zu dem "Master" Switch im 1. Stock via LWL verbinden (Bringt LWL hier überhaupt was ausser höhere Kosten?)
Die 2 Server entweder direkt via LWL hoch ins erste Stock oder via dem Switch im Keller ans Netz hängen?

Das wird einige Kilometer an CAT7 Kabel abverlangen...

Server sowie jeder Switch soll logischerweise seine eigene Stromleitung haben sowie redundant am Stromnetz von der Etage hängen - will ja nicht das eine defekte Kaffee machine gleich das ganze Netz raus wirft. haha.


Jetzt war aber die Debatte - wozu in jedem Stockwerk ein Switch...
Wenn im 1. Stock einfach 4x 48 Port Switch sind und alle LAN Kabel von dort aus überall hin ins Gebäude gezogen werden würde das angeblich mehr sinn machen da das mit dem Switch pro Etage nur gemacht werden würde wenn man nicht sowieso gerade das Gebäude baut und einfach nicht an die Verkabelung gedacht hat...Ich verstehe nicht so ganz wieso. Was spricht gegen ein Switch pro Etage? Das würde doch Locker mindestens 1km an Kabel einsparen.

Wie würdet ihr das Gebäude denn Verkabeln???

Danke fürs Feedback!

Content-ID: 269870

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Ausgedruckt am: 26.12.2024 um 22:12 Uhr

JohnDorian
JohnDorian 22.04.2015 um 09:18:03 Uhr
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Hallo,

bei diesen Zahlen an Endgeräten macht es durchaus Sinn, die Switche auf die Stockwerke zu verteilen! Ich würde sie ebenfalls per LWL untereinander verbinden. LWL bringt Dir hier hauptsächlich deshalb was, weil es weniger Störanfällig gegen äußere Einflüsse ist, was bei den Uplink-Leitungen äußerst wichtig sein kann.
An dieser Stelle kannst du auch drüber nachdenken, wie viele Glasfasern du zwischen den Stockwerken verlegen lässt - rechnest du die doppelte Menge der benötigten Fasern, kannst du später bei eventuellen Performance-Engpässen Trunk-Ports einrichten und dir damit die Bandbreite zum Zentralswitch verdoppeln.

Auf jeden Fall solltest Du (zumindest) den zentralen Switch an eine USV hängen, denn von ihm hängen ja alle Verbindungen zu den Servern ab.
Der Zentralswitch muss genügend SFP-Ports haben, da wirst du eine extra Hardware brauchen --> wenn du VLANs einsetzt (was empfehlenswert wäre) kann dieser Switch (Layer3-Switch / Router) auch das Inter-VLAN-Routing übernehmen. Um Netzausfälle zu vermeiden, musst du hier natürlich auch über eine redundante Lösung nachdenken (dabei würden dann ebenfalls zusätzliche Glasfasern zwischen den Stockwerken benötigt), aber das ist ein anderes Thema. --> allerdings auch eine Kostenfrage.

Hier noch was lesenswertes dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Strukturierte_Verkabelung

Gruß, JD
brammer
brammer 22.04.2015 um 09:38:09 Uhr
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Hallo,

Etagenverteiltung bzw eine Verteilung pro Gebäude ist hier wohl am sinnvollsten.

Die Verteilung zwischen den Switchen in Glasfaser auslegen und von den Switchen zu den Clients in Kupfer, es sei denn es gibt zwingende Anforderungen für LWL.

Cat 7 Kabel ist Kilometerware.... denk nur dran das bei 100 m als Verbindung von akltiver Komponnente zu aktiver Komponente eh Schluss ist... und das spricht erst recht für LWL zwischen den Gebäuden und Etagen....

Innerhalb des Serverraums zwischen der Servern evtl Glas... was können die Server den?

Was ich aber nicht machen würde, es sei den es geht nicht anders... den Serverraum in den Keller... bekanntlich sammelt sich Wasser immer unten... und du willst nicht nach einem Fehlalarm der Brandmeldeanlage zu deinen Servern tauchen..... und es wäre nicht der erste Serverraum der absäuft....

brammer
cymode
cymode 22.04.2015 um 10:32:25 Uhr
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Danke euch beiden.

Ok...Server nicht in den Keller.
Dann in den selben Raum wie der Haupt Switch in 1. Stock oder doch lieber in einen anderen Raum?

VLan nutzen wir noch nicht. Werde ich mir dann genauer anschauen.

Wir nutzen momentan 1x Netgear GSM7352S (und einen als Backup). Mit Switch Redundanz kenne ich mich gar nicht aus. Wenn der Switch Defekt ist wird er einfach ausgetauscht.

USV wird momentan genutzt und wird beim neuen Gebäude dann auch verwendet.

Gruß
Cymode
Dilbert-MD
Dilbert-MD 22.04.2015 um 11:02:53 Uhr
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Hallo,

Noch ein Tipp zur baulichen Seite:
Wenn möglich, den Serverraum F90 als Brandwände (nach VDS) von den übrigen Gebäudeteilen abschotten also auch mit einer Tür 'T90 RS' sowie Kabeldurchführungen K90. Falls geplant ist, Teile der elektrotechnischen Ausstattung an die Wände zu hängen sollte hierfür beachtet werden, dass Wände aus Porotonziegeln nur eingeschränkt tragfähig sind. oder eben alles auf den Fußboden stellen.
Fenster, wenn unbedingt nötig, mind. 5m Abstand zur nächsten Wandöffnung (Fenster, Tür, Lüftungsklappen, etc) nach VDS 2234 und für den Serverraum einen separaten Meldekreis für die Brandmelder. Aber aufpassen, dass der Severraum baurechtlich nicht als "gefangener Raum" ausgebildet wird.
Denk auch an separate Stromkreise für den Serverraum, damit nicht ein Kurzer in der Teeküche auch die Server ausschaltet.
Schon nach dem Ausheben der Baugrube werden die ersten Grundlagen für den Serverraum gelegt, in Form von Erdung, Blitzschutz und Potentialausgleich. Hier bitte darauf achten, dass Einbau und Abnahme und Protokollierung der Erdung von einer Elektrofachkraft gemäß DIN 18014 (März 2014 !) Oft genug werden noch von den Betonbauern irgendwo ein paar Anschlussfahnen in den Beton gesteckt und später nach dem Messen der Erdungsanlage wills keiner gewesen sein.
Bei einem Keller in WU-Beton auf den außen liegenden Ring achten.
In der Ausschreibung am besten auch gleich die DIN EN 62561-1:2013-02; VDE 0185-561-1:2013-02 , usw. mit vereinbaren.

<\Offtoppik>

Gruß
Holger
JohnDorian
JohnDorian 22.04.2015 um 11:16:16 Uhr
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Wir haben bei uns hier auch keine Redundanz, das ist auch echt eine Kostenfrage. Wir haben ein Ersatzgerät im Schrank und gut ist.
Du musst halt drauf achten, ob dein Zentralswitch genügend SFP-Ports für die Glasfaseranbindung jedes Switches in den Stockwerken hat.

VLAN wäre allein schon für VoIP empfehlenswert! Da müssten dann eben allerdings ein Layer-3-Switch her. Und ich empfehle das gleich von vorneherein mit zu machen, nachträglich ist der Aufwand sehr groß.

Server mit in den Verteiler für den Haupt-Switch ist kein Fehler, am Besten in einen separaten Raum in einen soliden Rittal-Schrank einbauen.

Gruß, JD
departure69
departure69 22.04.2015 um 13:30:39 Uhr
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Zitat von @JohnDorian:

VLAN wäre allein schon für VoIP empfehlenswert!

Grundsätzlich richtig, und in der Tat ist das später nachträglich doch etwas kostspieliger.

Allerdings müßte man hier wirklich mal nach einem absehbaren Firmenwachstum in den nächsten ca. 5-10 Jahren fragen. Wenn die Firma in puncto Mitarbeiteranzahl nicht übermäßig wächst, muß VoIP nicht zwingend VLAN-mäßig segmentiert werden, bei den paar Telefonen braucht's wahrscheinlich noch nicht mal eine Sprachpriorisierung.

Man sollte immer bedenken, daß VLAN-fähige Switche gern mal um einiges mehr kosten also solche ohne.

@cymode:

Es ist eine ganz normale Firma mit stink normalen Netzwerkanforderungen - das VOIP ist das kritischste...

Gaaanz wichtiger Satz.

Was die Kollegen hier so rausblasen, ist gut und richtig und schön und teuer (Etagenverteilung/Etagenswitche, Lichtwellen, VLAN-Segmentierung), aber mit Verlaub, ich hoffe Du entschuldigst meine Ausdrucksweise, für Eure Hundehütte völlig überzogen, meine Güte, mal die Kirche im Dorf lassen!

Wenn die Firma in dem Gebäude bleibt und in den nächsten Jahren nicht großartig wächst, fackele ich Deine Anforderungen (2 Server, 20 PC, 20 Telefone, paar Drucker) im ganzen Gebäude mit reinem Kupfer ohne Etagenverteilung an 2 zentralen Switchen ab, inklusive VoIP ohne Sprachpriorisierung und ohne VLAN! Das spart tausende von Euro und ist trotzdem performant und viel leichter zu administrieren.

An die 100 m-Grenze wirst Du bei den Verlegekabeln bei Eurer Gebäudegröße nicht stoßen, wenn der Elektriker weiß, was er tut. CAT7 ist anzuraten (und kaum mehr teurer als CAT6+).

Die beiden (und ausschließlichen) Switche sollten allerdings untereinander ein vernünftiges Uplink-Tempo bieten, ich würde da 2 PoE-fähige Layer2 managbare Gigabit-Switche mit je 48 Ports nehmen, die ein Uplink-Tempo von mindestens 4 Gb/s bieten und fertig.

Wie gesagt, wenn die Firma in den nächsten Jahren nicht großartig wächst (was man aber zugegeben noch nicht wissen kann), kommst Du mit dieser einfachen Konfiguration viele Jahre gut aus, ich spreche aus Erfahrung.


Viele Grüße

von

departure69
JohnDorian
JohnDorian 22.04.2015 um 14:04:27 Uhr
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@departure

Haste schon recht, ich dachte irgendwie an ein größeres Netz obwohl ich den Beitrag gelesen hab :D ... Ich denke man könnte es zumindest auf einen Switch pro 2 Etagen reduzieren und die Uplinks per Kupfer machen. Vor allem ein SFP-Switch wäre sau teuer... Und wenn irgendwann doch noch VLANs kommen, kannst auch eine Firewallappliance das Routing machen lassen.

Grüße,

JD