cirrus7
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Parallele VSS Backups

Hallo zusammen,

Ich suche schon länger eine Antwort auf die Frage ob 2 parallele, nicht zeitgleiche Backups mittels VSS zu Problemen führen.
Leider verstehe ich nicht wie VSS in so einer Konstellation funktioniert.

Zur Situation:
Hyper-V mit einer Instanz Windows-Server
Sicherung mit Veeam-Agent auf ein Nas und von dort den Veeam-Ordner regelmäßig auf eine externe Festplatte.
Funktioniert.

Ein neues NAS wurde angeschafft. Synology. Das bietet die Möglichkeit mit ActiveBackup über den Host die VMs ohne eigenen Agent zu sichern.
Funktioniert. Vorteil sehe ich u.a. darin dass kein Zugriff vom Windows auf das NAS vorhanden ist. (Sicherheit)

Nachteil grad für mich: Das Backup nach extern ist aufwändig. Das ganze NAS sichern dauert und soweit ich es verstanden habe ist diese Sicherung dann ohne Rücksicherung auf das NAS nicht zu gebrauchen.

Ich nutze jetzt daher beide Sicherungen. Das NAS zieht sich regelmäßig inkrementelle Backups. Und der Veeam-Agent sicher zu anderen Zeiten.

Meine Frage bezieht sich erst mal NICHT auf die Sinnhaftigkeit dessen was ich da mache. Auch nicht auf die eingesetzten Produkte. Ich möchte verstehen ob sich beide Backupsysteme mit VSS stören und das Backup am Ende nicht vollständig ist.

Führt jeder VSS-Provider seine eigene Liste der veränderten Blöcke oder Dateien seit der letzten Sicherung?

Viele Grüße

Content-ID: 671258

Url: https://administrator.de/forum/parallele-vss-backups-671258.html

Ausgedruckt am: 12.04.2025 um 21:04 Uhr

user217
user217 10.02.2025 um 13:45:00 Uhr
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Hey,
du kannst die Provider und Writers auf der ps abfragen:
vssadmin list providers
vssadmin list writers

Ich vermute das jeder ein Eigenleben hat und nach FIFO Prinzip abgearbeitet wird, wissen tue ich das nicht.

Ich weis nur das vss snapshots von größeren Maschinen auch gerne mal 3-5 Minuten dauern können und das in der Zeit quasi kein Clientzugriff mehr möglich ist, wenn du dir (besser deinen Ma) also was gutes tun willst, wählst du den Zeitpunkt so das möglichst niemand online ist weil sonst beschwerden kommen.
Wenn du das auch noch kaskadierst und mehrere Snapshots hintereinander....
Avoton
Avoton 10.02.2025 um 19:54:30 Uhr
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Moin,

Synology Active Backup triggert einen Snapshot der VMs an und sichert den dann weg. Selbst, wenn danach durch ein anderes Backupprogramm noch ein Snapshot gemacht wird, sollte da nicht anbrennen, weil Hyper V sich im Hintergrund um die Snapshots kümmert.
Erfahrungen mit so einer Konstellation hab ich aber nicht.

Nachteil grad für mich: Das Backup nach extern ist aufwändig.

Warum das? Sicher den ABB Ordner mit HyperBackup oder USB Copy auf die externe Platte, fertig.

Gruß,
Avoton
cirrus7
cirrus7 11.02.2025 um 11:13:29 Uhr
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Hallo,

leider fehlt es mir offenbar an Grundlagenwissen bzw. werden Begriffe unterschiedlich verwendet.
Ein Snapshot wird gern mit dem Prüfpunkt beim Hyper-V gleichgesetzt. Oder es wird geschrieben der Snapshot wird dann gesichert.
Beim Hyper-V wird ein Prüfpunkt erstellt wenn z.B. ActiveBackup die Sicherung startet. Dabei wird einfach eine neue virtuelle Festplattendatei angelegt und alle verändernden Zugriffe auf diese Datei umgelenkt.
Der s.g. Snapshot, also der Zustand der Daten zum Zeitpunkt X kann dann ja nur die originale virt. Festplatte sein.
Die zu sichern wäre aber jedes mal ein Vollbackup.
Wenn also Snapshots gleich Sicherungen sind, dann doch immer nur im Verhältnis zum letzten voll- bzw inkrementellen Backup.

Ich gehe also davon aus, dass erst nach Erstellung des Prüfpunktes der inkrementelle Abgleich der Originaldaten mit den vorhandenen Backups erstellt wird und dann gesichert wird.

Meine ursprüngliche Frage bezieht sich nun darauf, wie dieser Abgleich zustande kommt.
Überwacht jedes Backupprogramm die Veränderungen des Datenbestandes selbständig?
Dann ist egal ob 2 Backupprogramme zeitlich versetzt ihr Werk tun.

Oder läuft das so wie früher als dateibasierte Backups die Veränderungen anhand des Archivbits erkannt haben.
Dann war es ja für das 2. Programm blöd wenn das erste die Archivbits bereits zurückgesetzt hat. Mit dem Ergebnis, dass beide keine konsistenten Backups waren.

Viele Grüsse
user217
user217 11.02.2025 um 14:02:20 Uhr
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Dann fang ganz vorne mit wbadmin an, auch das konnte vor 20 Jahren schon vss kostenlos integriert.
https://learn.microsoft.com/de-de/windows-server/administration/windows- ...

und VSS
https://learn.microsoft.com/de-de/windows-server/storage/file-server/vol ...
cirrus7
cirrus7 11.02.2025 um 14:31:41 Uhr
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Danke.
den Artikel zu VSS kenn ich.
Ist interessant. Hat aber leider nicht meine Frage beantwortet.
Avoton
Avoton 11.02.2025 um 19:59:04 Uhr
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Ich gehe also davon aus, dass erst nach Erstellung des Prüfpunktes der inkrementelle Abgleich der Originaldaten mit den vorhandenen Backups erstellt wird und dann gesichert wird.

Changed Block Tracking ist das Zauberwort.

Wenn also Snapshots gleich Sicherungen sind,

Nie, niemals, unter keinen Umständen sind Snapshots Sicherungen oder Backups!

Snapshots werden von Sicherungsprogrammen nur verwendet, um einen konsistenten Zustand sichern zu können.

Gruß,
Avoton
cirrus7
cirrus7 12.02.2025 um 11:25:24 Uhr
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Danke....Thema Snapshot ist damit für mich verstanden.

Und bei Hyper-V heißt das Zauberwort RCT (Resilient Change Tracking).

CBT (Changed Block Tracking) von VMWare wird etwa so beschrieben:

Der Host zeichnet alle veränderten Blöcke auf. Eine API der Backup-Software kann alle Blöcke ab einem bestimmten Zeitpunkt dort abfragen und sichert diese. Klingt logisch. Dann hätten auch 2 verschiedene Backup-Programme kein Problem.
Aber nur wenn diese Aufzeichnung ewig fortgesetzt wird??? Und das müssen dann ja ziemlich viele Daten sein.
Wenn Backup 1 die Differenzen der letzten Stunde abfragt. Backup 2 aber die des letzten Monats oder theoretisch Jahres.

Ich habe bei Hyper-V eine VM mit einer Größe von 350 GB. Die sich seit 2020 auf dem Speicher befindet. Die dazugehörige .rct-Datei ist 46 MB groß. Erscheint mir recht wenig wenn da paar Datenbanken und Fileservices drauf laufen. Werden diese Daten daher irgendwann zurückgesetzt? (Ausser wenn die VM verschoben wird)

Und ob Veeam Agent o.ä. das als Programm innerhalb der VM läuft überhaupt auf RCT oder CBT auf dem Host zugreifen kann, ist mir auch noch nicht klar.

Ich vermute, dass vielleicht einige die Augen rollen und sich fragen was das soll. Ich könnte ausschließlich das Host-seitige Backup der Synology nutzen und gut. Aber sicher kennt jeder im Leben die Situation, dass sich eine Frage auftut, die man unabhängig vom Sinn beantworten will um etwas besser zu verstehen.

Viele Grüße
jsysde
jsysde 12.02.2025 aktualisiert um 16:54:12 Uhr
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Moin.
Zitat von @cirrus7:
[...]Nachteil grad für mich: Das Backup nach extern ist aufwändig. Das ganze NAS sichern dauert und soweit ich es verstanden habe ist diese Sicherung dann ohne Rücksicherung auf das NAS nicht zu gebrauchen.
Naja, so ganz stimmt das nicht. Kommt halt drauf, womit du nach extern sicherst - für Hyper Backup ist das beinah richtig, es dauert insb. bei USB-Platten schon seeehhr lange. Auf ein zweites NAS hingegen ist es deutlich schneller. Und für die Wiederherstellung gibt es ein Desktop-Tool von Synology, damit das auch ohne NAS geht.

Wenn du eine zweite Synology hast, kannst du den Ordner, in dem Active Backup seine Daten ablegt, per Snapshot Replication auf das zweite NAS replizieren. Im Falle eines Falles musst du nur die Replikation auftrennen, dann wechselt der Ordner auf dem zweiten NAS von "schreibgeschützt" zu "normal/beschreibbar" und kann direkt dort in Active Backup eingebunden und von dort ein Restore gefahren werden.

Cheers,
jsysde

EDITH:
Das o.g. Tool hört auf den etwas sperrigen Namen "Synology Hyper Backup Explorer" und ist hier zu finden:
https://kb.synology.com/de-de/DSM/help/HyperBackupExplorer/hyperbackupex ...

EDITH2:
Und für Active Backup gibt's auch noch was:
https://kb.synology.com/de-de/DSM/help/ActiveBackupRecoveryMediaCreator/ ...
jsysde
jsysde 12.02.2025 um 16:56:05 Uhr
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Nochmal moin.

Was mir grad noch so einfällt:
Wenn du mit zwei unterschiedlichen Backup-Systemen (anwendungskonsistente) VSS-Snapshots deiner VMs machst - dann sicherst du auch die Logs z.B. von SQL, Exchange etc. auf zwei unterschiedlichen Systemen und machst damit die "Log-Chain" kaputt.

Cheers,
jsysde