Performance Datenbankzugriff Windows 10 vs. Windows 7
Moin zusammen,
ich brauche dringend etwas Input und eure Erfahrung.
Wir setzen eine s.g. Standard-Software ein, jedoch sehr branchenspezifisch. Entwickelt von einer kleinen Softwareschmiede.
Klassischer Aufbau: Clientsoftware ist mit .net entwickelt, überall lokal installiert und die Datenbank liegt auf einem MS SQL Server (noch 2008 R2).
Man navigiert mit dem Client durch Masken, Tabellen usw. ... ihr kennt das sicherlich.
Seit geraumer Zeit beklagen sich die User, dass die Software träge ist.
Wir haben nun natürlich zunächst serverseitig alles auf links gekrempelt, das Netzwerk überprüft ... gemacht und getan. Es war nichts zu finden.
Ums kurz zu machen ....
Das Problem scheinen die Clients mit Windows 10 zu sein! .... und hier ist sogar zwischen Editionen deutlich zu unterscheiden.
Immer wenn in der Software neue Daten abgerufen werden, sprich ein neuer Query an die Datenbank gestellt wird, dauert es länger.
Testsetup:
Mein Client-PC mit Windows 10 1903.
Darauf habe ich nun VMWare Workstation installiert und mir einen kleinen, manuellen Benchmark für die Software überlegt.
VMs: Blanke Windows Installation, kein Internetzugriff, keine weiteren Updates, nur die Branchen-Software und VMWare Tools.
Der Benchmark benötigt nativ auf meinem PC, also dem Host, 01:15:00 (1min und 15 sek)
Win 7 x64 VM => 00:39:00
Win 10 1507 VM => 00:44:00
Win 10 1703 VM => 00:46:00
Win 10 1709 VM => 00:45:00
Win 10 1803 VM => 01:02:00
Win 10 1809 VM => 01:08:00
Win 10 1903 VM => 01:14:00 ... fast ne Punktlandung zu meinem Host-PC
Win 10 1909 VM => 01:21:00
Für mich eine interessante Nebensache: Die Hardware spielt fast kein Rolle mehr.
Die Zeiten meiner VMs konnte ich auf anderen Clients fast 1:1 reproduzieren ... +/- 1 sek.
Was habe ich schon versucht, ohne Besserung:
- Windows Defender abschalten
- Firewall dazu noch deaktivieren
- Eine andere Security Lösung installiert, die Windows Defender vll besser "abschaltet" als ich
- Zertifikatsprüfung in den Internetoptionen abgeschaltet (Tipp aus dem Internet)
- Servernamen fest in der Hosts Datei aufgelöst .. auch mit FQDN
- Software-Support der Branchen-Software kontaktiert => Sehen hier kein Problem, es läuft ja.
- Ressourcen-Monitor genau beobachtet ... keine Auffälligkeiten.
Habt ihr eine Idee? Bin echt für jeden weiteren Hinweis dankbar.
Gibts vll. ein bekanntes Problem zwischen Server / SQL Server 2008 R2 und Windows 10??
Danke euch
ich brauche dringend etwas Input und eure Erfahrung.
Wir setzen eine s.g. Standard-Software ein, jedoch sehr branchenspezifisch. Entwickelt von einer kleinen Softwareschmiede.
Klassischer Aufbau: Clientsoftware ist mit .net entwickelt, überall lokal installiert und die Datenbank liegt auf einem MS SQL Server (noch 2008 R2).
Man navigiert mit dem Client durch Masken, Tabellen usw. ... ihr kennt das sicherlich.
Seit geraumer Zeit beklagen sich die User, dass die Software träge ist.
Wir haben nun natürlich zunächst serverseitig alles auf links gekrempelt, das Netzwerk überprüft ... gemacht und getan. Es war nichts zu finden.
Ums kurz zu machen ....
Das Problem scheinen die Clients mit Windows 10 zu sein! .... und hier ist sogar zwischen Editionen deutlich zu unterscheiden.
Immer wenn in der Software neue Daten abgerufen werden, sprich ein neuer Query an die Datenbank gestellt wird, dauert es länger.
Testsetup:
Mein Client-PC mit Windows 10 1903.
Darauf habe ich nun VMWare Workstation installiert und mir einen kleinen, manuellen Benchmark für die Software überlegt.
VMs: Blanke Windows Installation, kein Internetzugriff, keine weiteren Updates, nur die Branchen-Software und VMWare Tools.
Der Benchmark benötigt nativ auf meinem PC, also dem Host, 01:15:00 (1min und 15 sek)
Win 7 x64 VM => 00:39:00
Win 10 1507 VM => 00:44:00
Win 10 1703 VM => 00:46:00
Win 10 1709 VM => 00:45:00
Win 10 1803 VM => 01:02:00
Win 10 1809 VM => 01:08:00
Win 10 1903 VM => 01:14:00 ... fast ne Punktlandung zu meinem Host-PC
Win 10 1909 VM => 01:21:00
Für mich eine interessante Nebensache: Die Hardware spielt fast kein Rolle mehr.
Die Zeiten meiner VMs konnte ich auf anderen Clients fast 1:1 reproduzieren ... +/- 1 sek.
Was habe ich schon versucht, ohne Besserung:
- Windows Defender abschalten
- Firewall dazu noch deaktivieren
- Eine andere Security Lösung installiert, die Windows Defender vll besser "abschaltet" als ich
- Zertifikatsprüfung in den Internetoptionen abgeschaltet (Tipp aus dem Internet)
- Servernamen fest in der Hosts Datei aufgelöst .. auch mit FQDN
- Software-Support der Branchen-Software kontaktiert => Sehen hier kein Problem, es läuft ja.
- Ressourcen-Monitor genau beobachtet ... keine Auffälligkeiten.
Habt ihr eine Idee? Bin echt für jeden weiteren Hinweis dankbar.
Gibts vll. ein bekanntes Problem zwischen Server / SQL Server 2008 R2 und Windows 10??
Danke euch
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Ausgedruckt am: 25.11.2024 um 08:11 Uhr
11 Kommentare
Neuester Kommentar
Moin,
mit etwas Glück könntest Du mit Wireshark versuchen den Performance Verlust weiter einzugrenzen.
SLQ 2008R2 ist seit Sommer EOL, d.h. hier müsste ohnehin etwas unternommen werden.
Ein Fall für den Hersteller Support sehe ich trotzdem, wenn die Zugriffzeit sich von 40sek auf 80 sek verdoppelt hat, sollte der Support schon Interesse zeigen. Aber wenn er nicht will
Oder Du machst eine weitere "nackte" Testinstallation mit einem aktuellen SQL Server, ggfs. auf der selben Maschine, um das Netzwerk als Ursache auszuschließen.
Gruss
mit etwas Glück könntest Du mit Wireshark versuchen den Performance Verlust weiter einzugrenzen.
SLQ 2008R2 ist seit Sommer EOL, d.h. hier müsste ohnehin etwas unternommen werden.
Ein Fall für den Hersteller Support sehe ich trotzdem, wenn die Zugriffzeit sich von 40sek auf 80 sek verdoppelt hat, sollte der Support schon Interesse zeigen. Aber wenn er nicht will
Oder Du machst eine weitere "nackte" Testinstallation mit einem aktuellen SQL Server, ggfs. auf der selben Maschine, um das Netzwerk als Ursache auszuschließen.
Gruss
Mit welcher Clienttechnologie greift das Tool denn auf den SQL-Server zu? Wenn das OS eine so große Rolle zu spielen scheint, dann müßte es ja auch was sein was in Windows 7 und 10 drin ist, wie z.B. der Windows-eigene SQL-Server Client oder Ado.net (auf Windows 7 nur mit nachinstalliertem .net 4 zu haben), oder gar das gute alte ODBC. Nur hat sich in dem Bereich eigentlich nichts geändert.
Ich hatte auch schon zahlreiche Fälle, wo es am Microsoft-Treiber für die Intel-Netzwerkkarte lag. E1000 deren Nachfolger. Es ist zwar schön daß Windows 10 so viele Netzerkkraten kennt, aber ausgerechnet der für die Intel-Karten hat im besten Fall nur 1/3 Performanceeinbuße gebracht, im Worst case war der OEM-Treiber von Microsoft 95% langsamer.
Ich hatte auch schon zahlreiche Fälle, wo es am Microsoft-Treiber für die Intel-Netzwerkkarte lag. E1000 deren Nachfolger. Es ist zwar schön daß Windows 10 so viele Netzerkkraten kennt, aber ausgerechnet der für die Intel-Karten hat im besten Fall nur 1/3 Performanceeinbuße gebracht, im Worst case war der OEM-Treiber von Microsoft 95% langsamer.
Zitat von @Archimedes:
Auf 1709 bleiben? Auf jedem Client eine VM mit Win 7 für die eine Applikation laufen lassen? Gibt noch mehr Optionen?
Auf 1709 bleiben? Auf jedem Client eine VM mit Win 7 für die eine Applikation laufen lassen? Gibt noch mehr Optionen?
Mit genau diesen Informationen dem Entwicklern vor die Füsse werfen?