cronnic
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Serverumzug Domäne von 2008 nach 2016

Hallo zusammen und Danke erstmal an alle, die sich meinem kleinen Problem annehmen.

Wir haben zurzeit einen Server bei uns auf dem 2008 R2 installiert ist.
Nachdem unser Softwarehaus den Support für diesen einstellt sind wir natürlich gezwungen auf 2016 umzusteigen.

Nachdem Server ja nicht kostenlos auf Bäumen wachsen, habe ich vor die alten Platten rauszuziehen, gegen neue auszutauschen und
das neue Betriebssystem aufzuspielen (Hardware packt das). Das Problem was ich damit habe, wie gebe ich die Rollen von AD & Co an den neuen Server weiter und melde Ihn an der Domäne an, wenn
die alten Platten außer Betrieb sind? Wie macht ihr sowas am geschicktesten? Soll ich den alten Server virtualisieren oder die Rollen erst auf einen kurzfristigen Zwischenserver übergeben oder gibt es sogar eine bessere Möglichkeit?

Ich bin dankbar für alle Tipps und Ratschäge face-smile

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Ausgedruckt am: 16.11.2024 um 07:11 Uhr

goscho
goscho 17.04.2018 um 10:06:14 Uhr
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Moin @Cronnic,


Zitat von @Cronnic:
Nachdem Server ja nicht kostenlos auf Bäumen wachsen, habe ich vor die alten Platten rauszuziehen, gegen neue auszutauschen und
das neue Betriebssystem aufzuspielen (Hardware packt das).
Sorry, das ist aber eine saudämliche Idee, außer, du hast die Hardware erst vor kurzem (< 1Jahr) angeschafft und sie ist wirklich leistungsfähig.
Das Problem was ich damit habe, wie gebe ich die Rollen von AD & Co an den neuen Server weiter und melde Ihn an der Domäne an, wenn
die alten Platten außer Betrieb sind? Wie macht ihr sowas am geschicktesten? Soll ich den alten Server virtualisieren oder die Rollen erst auf einen kurzfristigen Zwischenserver übergeben oder gibt es sogar eine bessere Möglichkeit?
Ich gehe mal davon aus, dass der jetzige Server mindestens seit 4 Jahren in Betrieb ist.
Dann solltest du dir einen neuen Server zulegen. Dieser wird ja bestimmt auch wieder 4-7 Jahre bei euch laufen.
Solche Geräte könnte deine Firma für max. 4-5 Jahre leasen und dann ersetzen (Leasingvertrag läuft weiter oder wird erneuert).

Auf den neuen Server installierst du das aktuelle Betriebssystem und dann führst du eine Migration durch.
Ausserwoeger
Ausserwoeger 17.04.2018 um 10:35:49 Uhr
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Hi

Ich sehe das genau so wie kollege goscho.
Selbst wenn du das so hinbastellst wäre eine Erklärung wie du eine Domain übernimmst hier etwas zu umfangreich.
Wenn ihr auf dem Server auch Exchange habt und daten müssen diese ja auch übertragen werden.

Ich würde dir daher ein Systemhaus empfehlen das dir diese Migration durchführt.

Grundsätzlich würde ich dir aber auch empfehlen eine Virtualisierung durchzuführen das ist heutzutage Standard und es gibt viele Argumente die für eine Virtuelle Installation sprechen.

LG
departure69
departure69 17.04.2018 aktualisiert um 11:02:44 Uhr
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@Cronnic:

Hallo.

Das Problem was ich damit habe, wie gebe ich die Rollen von AD & Co an den neuen Server weiter und melde Ihn an der Domäne an, wenn
die alten Platten außer Betrieb sind?

Und genau das geht so nicht, und selbst wenn das - irgendwie - ginge, macht man das so nicht. Was Du vorhast, nennt sich, wie auch von @goscho genannt, eine Migration.

Tatsächlich wachsen Server nicht kostenlos auf Bäumen, doch wenn Du unbedingt den alten Server (die Hardware) mit dem neuen System dann weiterbetreiben willst, brauchst Du für das Migrationsszenario nicht zwingend einen anderen - oder ganz neuen - Server. Auf einem leistungsfähigen Client, den Du vielleicht (Reservegerät?) momentan unbenutzt übrig hast, ginge das auch, kommt halt auf den benötigten Plattenplatz, den benötigten RAM und die Rechenleistung an. Wenn Du also momentan einen normalen PC, dessen HW mit dem Server einigermaßen vergleichbar ist, übrig hast, kannst Du diesen dafür nehmen:

- Client mit dem neuen Serverbetriebssystem (W2K16) aufsetzen (als "Zwischendurch-Server")
- per Rolleninstallation zum Domänencontroller machen
- die 5 FSMO-Rollen vom bisherigen Server auf diesen "Zwischendurch-Server" verschieben
- wenn der bisherige Server neben DC auch noch andere Dinge tut, diese natürlich auch mitumziehen (allem voran DNS und DHCP)
- bisherigen Server per dcpromo.exe zum normalen Mitgliedsserver herabstufen ("demoten")
- Computerkonto des bisherigen Servers im AD löschen
- bisherigen Server ebenfalls mit W2K16 installieren
- per Rolleninstallation zum DC machen
- wiederum die FSMO-Rollen verschieben (dieses mal vom "Zwischendurch-Server" auf den bisherigen)
- alles weitere wieder zurück umziehen
- Client, der als DC "mißbraucht" wurde, demoten, danach Computerkonto löschen
- Voilá, schon laufen Domäne und Serverdienste mit neuem Betriebssystem auf dem bisherigen Server


Dir ist sicherlich klar, daß diese lange Liste trotzdem eine extrem vereinfachte Darstellung der notwendigen Tätigkeiten ist, eine Server- und Domänenmigration ist kein Zuckerschlecken und kann mit allerlei Schwierigkeiten behaftet sein. Sorge vor allen Dingen zwischen nahezu allen Schritten für ein perfektes Backup!


Viele Grüße

von

departure69
goscho
goscho 17.04.2018 um 11:05:04 Uhr
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Zitat von @Ausserwoeger:
Ich würde dir daher ein Systemhaus empfehlen das dir diese Migration durchführt.
Hier bin ich auch bei dir.
Grundsätzlich würde ich dir aber auch empfehlen eine Virtualisierung durchzuführen das ist heutzutage Standard und es gibt viele Argumente die für eine Virtuelle Installation sprechen.
Es gibt auch gewichtige dagegen:
Wenn die Anzahl benötigter Serverinstanzen genau 1 ist und/oder wenn das Knowhow zur Installation, Einrichtung und Betreuung fehlt.
goscho
goscho 17.04.2018 um 11:12:45 Uhr
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Zitat von @departure69:
Tatsächlich wachsen Server nicht kostenlos auf Bäumen, doch wenn Du unbedingt den alten Server (die Hardware) mit dem neuen System dann weiterbetreiben willst, brauchst Du für das Migrationsszenario nicht zwingend einen anderen - oder ganz neuen - Server. Auf einem leistungsfähigen Client, den Du vielleicht (Reservegerät?) momentan unbenutzt übrig hast, ginge das auch, kommt halt auf den benötigten Plattenplatz, den benötigten RAM und die Rechenleistung an. Wenn Du also momentan einen normalen PC, dessen HW mit dem Server einigermaßen vergleichbar ist, übrig hast, kannst Du diesen dafür nehmen:

- Client mit dem neuen Serverbetriebssystem (W2K16) aufsetzen (als "Zwischendurch-Server")
- per Rolleninstallation zum Domänencontroller machen
- die 5 FSMO-Rollen vom bisherigen Server auf diesen "Zwischendurch-Server" verschieben
- wenn der bisherige Server neben DC auch noch andere Dinge tut, diese natürlich auch mitumziehen (allem voran DNS und DHCP)
- bisherigen Server per dcpromo.exe zum normalen Mitgliedsserver herabstufen ("demoten")
- Computerkonto des bisherigen Servers im AD löschen
- bisherigen Server ebenfalls mit W2K16 installieren
- per Rolleninstallation zum DC machen
- wiederum die FSMO-Rollen verschieben (dieses mal vom "Zwischendurch-Server" auf den bisherigen)
- alles weitere wieder zurück umziehen
- Client, der als DC "mißbraucht" wurde, demoten, danach Computerkonto löschen
- Voilá, schon laufen Domäne und Serverdienste mit neuem Betriebssystem auf dem bisherigen Server
Warum so umständlich?

Wenn er einen leistungsfähigen Client hat, dann muss er nur ein Image seines vorhandenen Servers auf diesem wiederherstellen.
Mit Veritas System Recovery habe ich das auch schon öfter gemacht (obwohl ich dazu keinen PCs nehme, sondern ältere, aufgehobene Server). face-smile

Dann baut er die HDDs aus dem vorhandenen Server aus, baut die neuen ein und richtet sein RAID ein.
Danach die Installation Windows Server 2016 und Migration vom Server 2008 R2 (der jetzt auf der anderen Hardware läuft).

Da der alte Server voraussichtlich auch Fileserver und Anwendungsserver und was weiß ich noch alles ist, würde ich nur einmal migrieren wollen. face-wink

Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass der TO sich einen neuen Server zulegen sollte.
puerto
puerto 17.04.2018 um 11:52:53 Uhr
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Hi,

die Kollegen haben schon viel Sinnvolles zum Thema gesagt. Ich würde gerne einen anderen Punkt ins Spiel bringen:

Der erweiterte Support seitens Microsoft für 2008 R2 endet hat am 14.01.2020. Warum hat euer Software-Haus es so eilig? Wenn ihr doch mit der Server-Hardware bisher ganz zufrieden seid, lasst doch noch ein Jahr alles, wie es ist (gutes Backup ist immer obligatorisch) und kauft dann neu. Oder gibt es andere Gründe, 2008 R2 vorzeitig abzuschaffen?

Was das regelmäßige Erneuern der Server-Hardware betrifft, haben die Kollegen natürlich recht: je früher, desto besser..... Die Entscheidung liegt bei dir, sollte aber m. E. nicht ohne trifftigen Grund vom Softwarehaus "forciert" werden.

Liebe Grüße
puerto