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State-sponsered attacks: Twitter warnt Nutzer vor staatlichen Angriffen

Jetzt informiert auch Twitter seine Nutzer, wenn diese möglicherweise Opfer von staatlichen Angriffen geworden sind.

http://www.golem.de/news/state-sponsered-attacks-twitter-warnt-nutzer-v ...

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Printed on: April 23, 2024 at 14:04 o'clock

Member: pelzfrucht
pelzfrucht Dec 14, 2015 at 21:12:21 (UTC)
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Bin ich der einzige der das seltsam findet?

1) Warum wird "insbesondere" vor staatlich beauftragen Hackern gewarnt? Warum nicht vor anderen auch?
Sei es der staatlich finanzierte Hacker, der selbständige Hacker oder Fritz Nachbar.

2) Warum überhaupt? Twitter hat seinen Hauptsitz doch genauso wie Facebook in den USA. Mich wunderts dass da keine Behörde dem ein Strich durch die Rechnung zieht. Und wenn wirklich eine Behörde herkommt und sich Zugang zu einem Account verschafft hat, werden die Twitter / Facebook sicherlich dazu zwingen, diese Info nicht herraus zu geben. Damit hat sich dieser "Du wurdest Gehackt" eMail Schwachsinn doch eh erledigt?

3) Was hat Twitter davon?

4) Was bringt es dem User, dass er weiß dass jemand sich unberechtigt Zugriff auf seinen Account verschaffen wollte?
Oh, da hat jemand mit meiner Email Adresse, 5x ein falsches Passwort eingegeben. Na und? Solange ich meinen Account gut gesichert habe, brauch ich mir erstmal keine Sorgen machen. Und diese dubiosen staatlich finanzierten Hacker...
... Ich glaube kaum dass irgend eine Behörde in den USA irgendwas hackt. Die geht zu Twitter und sagt: "Guten Tag, rückt mal mit den Daten von x, x und Person x raus."

Ich versteh den Nutzen dadrin nicht.

Viele Grüße
pelzfrucht
Member: C.R.S.
C.R.S. Dec 15, 2015 updated at 02:59:30 (UTC)
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Zitat von @pelzfrucht:

2) Warum überhaupt? Twitter hat seinen Hauptsitz doch genauso wie Facebook in den USA....

Abseits der netzaktivistischen Dauerbeschallung sind es andere Länder als die USA, vor deren Aktivitäten gewarnt werden muss.

3) Was hat Twitter davon?

Profilierung als Dienstleister für Dissidenten in aller Welt nach dem Vorbild des Tor-Projekts.

Bei diesen Unternehmen herrschen jeweils dieselben Illusionen über die eigene Nützlichkeit für die lebensgefährliche Subversion in autoritären Staaten, weil man die risikolose Systemkritik in westlichen Demokratien, mit der man sympathisiert, zur Selbstüberhöhung mit eben jener riskanten Subversion gleichsetzt. Man wähnt sich in einem "Überwachungsstaat", der in Wahrheit kaum überwacht und ein humanes Sanktionensystem hat, und bietet dann die unreifen Lösungen für seine Paranoia den Dissidenten in echten Überwachungsstaaten mit drakonischen Sanktionensystemen an, die damit fortan eine Zielscheibe auf der Stirn tragen. Die Opfer dieses Prozesses schreibt man dann den Herstellern von Überwachungstechnik zu, welche diese Staaten beliefern, was moralisch nicht ungerechtfertigt ist, aber eben nur die halbe Wahrheit.

Kurzum: Die Nutzerbenachrichtigung ist eine schlechte Idee, weil jeder staatliche Akteur über hochwertige Profile bzw. Scheinziele in diesen Netzwerken verfügt, mit denen er nun die Erkennungsfähigkeit und -Kriterien der Anbieter aufklären kann.

Grüße
Richard