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Vom internen Admin zum technischen Berater?

Hallo liebe Community,

ich spiele derzeit mit dem Gedanken neue berufliche Perspektiven einzugehen und mich aus dem geliebten Alltagstrott zu lösen.
In den vergangenen Jahren habe ich es mir als Systemadministrator in internen IT Abteilungen bequem gemacht, viele anspruchsvolle Projekte gemeistert und enorm viel wissen sammeln können aus den unterschiedlichsten Bereichen.

In dieser Position fühle ich mich sehr wohl und in den seltensten fällen hilflos und überfordert. Allerdings bin ich noch relativ jung und dynamisch und habe mir für einen Vergleich verschiedene Angebote alternativer Arbeitgeber eingeholt.

Darunter befindet sich eine interessante Stellenbeschreibung in der Beratung, wobei es hier sehr konkret um die technische Beratung für Kunden geht, sowie die Implementierung der verschiedensten auf die Kunden angepassten Konfigurationen und Lösungen (vor allem aus dem Security Bereich)

Meine Kontakte Frage: Hat jemand einen ähnlichen Jobwandel hinter sich? Worauf sollte man achten und wie sind eure Erfahrungen?

Ich habe keine Angst vor etwas neuem, mir ist jedoch bewusst dass nicht jeder Wechsel nur positive Seiten haben muss wenn man sich eigentlich ganz wohl fühlt.

Über Erfahrungsberichte oder Tipps würde ich mich sehr freuen face-smile

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Printed on: April 28, 2024 at 12:04 o'clock

Member: Cloudrakete
Cloudrakete Jan 02, 2023 updated at 21:17:28 (UTC)
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Hab ich gemacht, funktioniert gut, wenn man gut reden kann.
Ansonsten eigentlich sehr ähnlich, nur mit Kunden die Druck ausüben können.

Nachtrag:

Was immer ein Punkt in der Beratung ist:
Du wirst in erster Linie nach verbuchter Dienstleistung bewertet. Es spielt häufig (nicht immer) keine Rolle, wie gut oder schnell du etwas erledigst, sondern das der Kunde glaubt die "beste" Lösung zu haben und du ordentlich Zeit verbuchen kannst.

Es gibt hier sowohl Positiv- als auch Negativbeispiele in der Branche. Bei einem internationalen Beratungshaus welches mit dem Buchstaben A anfängt und auf E endet, gibt es diverse Leute die 24H pro Tag mit jeweils 8h pro Kunde buchen. Also arbeiten diese für 3 Kunden gleichzeitig, damit die Stunden passen. Das alle 3 Kunden dabei am Ende zu kurz kommen interessiert dann halt nicht. (Quelle ist hörensagen, kann auch falsch sein)

Wenn für dich diese Messbarkeit kein Problem darstellt go for it. Wenn du allerdings Detailverliebt bist, und jede Lösung perfekt sein muss, ist Beratung nicht immer die beste Variante.
Mitglied: 2423392070
2423392070 Jan 02, 2023 at 20:46:37 (UTC)
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Als Administrator ist man eh Berater. Ich berate direkt unseren Vorstand. Nebenbei habe ich einen Teil der IT zu verantworten und zu erledigen. Also horizontale und vertikale Tätigkeiten auszuführen.


"Beraten" um etwas zu verkaufen bzw der Firma die einen zur Beratung entsendet entweder den Absatz oder das Honorar für die Beratung zur ermöglichen ist eine ganz eigene Thematik.

Welche Art von Kunden hättest Du denn? Ich würde sowas in vielen Bereichen nicht machen. Welche Art von Verantwortung hast Du als Berater zu tragen?

Ich persönlich mag diese Art von "Berater" die selbst das was sie erzählen freihändig beherrschen. Bei Dell heißen die Jungs Technical Consultant
Member: Kaffeepause07
Kaffeepause07 Jan 02, 2023 at 21:50:36 (UTC)
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Hallo,

ich kenne die beiden Varianten aus meinem Berufsleben. Im Grunde kann man es selten pauschal vergleichen, besonders die Kleinigkeiten haben es für mich dann gut oder schlecht in Erinnerung gelassen.
Im Systemhaus habe ich viel Kontakt zu den externen Kunden gehabt und daher kaum richtige Zusammenarbeit mit den internen Kollegen. Der Kunde zahlt natürlich die Dienstleistungsstundne für eine Person und dann können halt nicht immer 3 Leute an einem Thema arbeiten. Aber genau das mache ich eigentlich gerne, da hat dann aber einfach die Konstellation nicht gepasst. In der Tätigkeit im Systemhaus als Consultant konnte man viel Geld verdienen durch die Erreichung der vorgegebenen Ziele. Ziele sind hier aber meistens nur in Stunden die dem Kunden abgerechnet werden können definiert. Man ist dann auch drauf und dran immer wieder jeden Monat das maximale raus zu holen, also plant man unterbewusst doch Urlaub anders oder bleibt bei Krankheit nicht lange genug im Bett.
Ich arbeite jetzt auch bei einem größeren it Dienstleister und wir müssen auch unsere Stunden abrechnen gegenüber Projekten und internen Kostenstellen aber es hat keinen Einfluss auf mein Gehalt ob ich 3 Tage Recherche/learning abrechne oder auf Projekte buche. Für mich ist das irgendwie ziemlich wichtig im Nachgang. Ich denke das muss jeder für sich selber rausfinden.

Bei einem Thema bin ich auch immer noch unsicher was mein Favorit ist. Intern ein System zu betreuen und hier eine kontinuierliche Verbesserung zu betreiben oder für viele verschiedene externe Kunde als Problemlöser aufzutreten. Wobei man immer nur an einzelnen Themen arbeitet und manchmal auch nur darauf hindeuten kann was beim Kundensystem falsch läuft und man nur an den Symptomen arbeiten und nicht an der Ursache.
Bei kleinen Aufträgen von externen Kunden ist es viel Aufwand und ein ständiges hin und her, wenn die Aufträge zu groß sind fühlt man sich wie ein externer Angestellter und fragt sich warum man nicht direkt für den großen Auftragsgeber arbeitet.

Ich bin da vielleicht nicht die beste Unterstützung um eine Entscheidung zu treffen. face-smile
Member: crypt0r
crypt0r Jan 03, 2023 at 09:11:26 (UTC)
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Zitat von @2423392070:


Welche Art von Kunden hättest Du denn? Ich würde sowas in vielen Bereichen nicht machen. Welche Art von Verantwortung hast Du als Berater zu tragen?


Ja genau das wäre dann auch technical consulting. Allerdings eher weniger in der Privatwirtschaft sondern auch in Behörden.
Die anderen Kollegen in der Beratung evaluieren die Anforderungen und ich wäre dann der Ansprechpartner bei Fragen der technischen Umsetzung. Kann denke ich komplexe Lösungen bedeuten, da jeder Kunde andere Anforderungen hat oder sehr veraltete Systeme, aber auch spannenden nicht monotonen Tätigkeitsbereich. Die Verantwortung tragen trotzdem meine Vorgesetzten und ich hätte ein Team zur Koordination. Außerdem komme andere Berater mit weniger technischem Background auf mich zu, um sich eine Meinung von mir einzuholen.
Member: crypt0r
crypt0r Jan 03, 2023 at 09:14:38 (UTC)
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Zitat von @Kaffeepause07:



Ich bin da vielleicht nicht die beste Unterstützung um eine Entscheidung zu treffen. face-smile

Natürlich hat es ein für und wider, hast du die Entscheidung denn bereut? Welche der beiden Tätigkeiten war im Nachhinein die bessere?

Was definitiv eine Rolle spielt ist natürlich die eigene Lebensgestaltung. Ich würde ungern Wochen fern von Zuhause, Freundin und Familie verbringen. Eine Reisebereitschaft für 1-2 Tage die Woche habe ich trotzdem, auch wenn ich gerne nach Feierabend pünktlich heimkehre. Zum Glück ist ja mittlerweile viel auf Videokonferenz umgestellt, auch in der Beratung. Oder habt ihr viele vor Ort Termine?
Member: crypt0r
crypt0r Jan 03, 2023 at 09:16:33 (UTC)
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Zitat von @Cloudrakete:



Du wirst in erster Linie nach verbuchter Dienstleistung bewertet.

Stimmt, die Projekteinteilung als Inhouse Consultant/Admin gestaltet sich etwas flexibler, da man ( bei uns zumindest noch nicht) nicht jeden einzelnen Handschlag dokumentieren und auf Projekte buchen muss.
Member: Dani
Dani Jan 04, 2023 at 09:50:35 (UTC)
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Moin,
Ja genau das wäre dann auch technical consulting. Allerdings eher weniger in der Privatwirtschaft sondern auch in Behörden.
da hast zu alleine schon die Herausforderung, dass es
  • je nach Behördenart (Bund, Land, Kommune) verschiedene Gesetzen, Vorschriften und lokale Policies gibt.
  • wird bei Land und Kommune auch nochmals je Bundesland unterschieden.
  • Zwangsläufig wirst du eine Menge DSB kennen lernen und verfluchen.
  • in den meisten Bundesländern ging es noch kommunale Rechenzentren, die eine gewisse Macht haben.
  • noch ein Sahnehäubchen gibt: Nämlich wenn die übergeordneten IT-Behörden zustimmungspflichtig sind.

Zum Glück ist ja mittlerweile viel auf Videokonferenz umgestellt, auch in der Beratung. Oder habt ihr viele vor Ort Termine?
Bei Behörden leide nach wie vor, nicht mehr so viele wie vor der Pandemie. Aber im Vergleich zur Privatwirtschaft zu oft. face-wink

Die Verantwortung tragen trotzdem meine Vorgesetzten und ich hätte ein Team zur Koordination.
im öffentlichen Bereich habe ich gelernt, dass erst mal die Person herangezogen wird, die Ansprechpartner ist. Da spielt es auch leider oft keine Rolle, ob man nur der Überbringer ist oder eine Führungskraft.

Was ich damit sagen möchte, der öffentliche Bereich ist definitiv eine Aufgabe, die es Inn sich haben kann. Hängt natürlich auch davon ab, ob es eine Gemeinde mit 20 IT-Arbeitsplätzen oder ein Landratsamt mit 4.000 ist.


Gruß,
Dani