eggert
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Warum blitzt es beim Notebook-Netzteil?

Hallo Leute,

das kennt Ihr doch bestimmt auch:

Ihr steckt den Stecker von einem Notebook-Netzteil in die Steckdose, und dabei blitzt und knallt es manchmal deutlich hör- und sichtbar.
Meist passiert so etwas, wenn die Steckdose und/oder das Netzteil längere Zeit nicht genutzt wurden.

Und nun hab ich doch mal ein paar Fragen, die bestimmt gut zu so einem Montagmorgen passen...:

- Kann so eine Überspannung das Netzteil oder evtl. sogar das Notebook beschädigen?
- Warum entsteht überhaupt so eine Spannung, die sich mit einem Lichtbogen entläd? Ist das Stromnetz evtl. nicht korrekt geerdet?
- Warum gibt es (i.d.R.) keinen Lichtbogen, wenn man Geräte ohne Netzteil anschließt (z.B. Lampen o.ä.)
- Kann so ein Lichtbogen irgendeinen Schaden anrichten? Oder sollte man einfach keinen Gedanken daran verschwenden?

Viele Grüße, und einen guten Start in die neue Woche...

Eggert

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x3n0n-pc
x3n0n-pc 13.10.2008 um 09:12:26 Uhr
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Moin Eggert,

Also ich kann behaupten, dass ich dieses "Phänomen" auch kenne, und ich glaube dir auch sagen zu können, woran das liegt.

Wenn du z.B. eine Lampe mit Schalter an eine Steckdose anschließt, während der Schalter auf aus ist, passiert nichts weiter. (also auch funkenmäßig an der Steckdose)

Schließt du eine solche Lampe aber an die Steckdose an wenn der Schlalter bereits auf "an" gestellt ist, dann gibt es auch einen Funken. Dies wird bestimmt damit zusammenhängen das bei der ersten Lampe noch kein geschlossener Stromkreiß entsteht, da der Kippschalter ja aus ist.

Bei der zweiten wiederum entsteht sofort ein geschlossener Stormkreis. Sobald die Leiter der Steckdose und des Stecker nach beieinander kommen, leitet die ionisierte Luft den Strom und du siehst den Funken.

Netzteile in PCs und Notebooks, welche eingeschaltet sind (also Netzteil, unabhängig von PC) haben auch einen Eigenverbrauch. Der Stromkreis ist also direkt durch den Stromanschluss geschlossen. Der Funke taucht wieder auf. Ich denke nicht unbedingt dass es sich dabei um eine gefährliche Überspannung handelt. Zumal, da dieses Phänomen oft auftritt ein normales Netzteil das verkraften sollte.

Dir auch einen guten Start in die Woche^^
Da beneide ich die Schüler bei uns die schon wieder Ferien haben, ich werde langsam auch Urlaubsreif.

mfg,
Daniel
jbb68
jbb68 13.10.2008 um 09:50:13 Uhr
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Hallo Eggert,

bei dem "Blitz" in der Steckdose handelt es sich nicht um eine Überspannung.
Netzteile (insbesondere die gebräuchlichen Schaltnetzteile) haben zum Glätten und stabilisieren der Ausgangsspannung meist recht große Kondensatoren eingebaut. Diese "ziehen" im entladenen Zustand einen sehr großen (Lade-)Strom, was den besagten Funken auslöst.
Da dieses Verhalten normal ist, sind die Netzteile dafür ausgelegt und es stellt auch kein Problem dar.
Der einzige "Schaden" ist dabei ein minimaler Abbrand an den Kontakten der Steckdose und des Steckers - dieser ist aber vernachlässigbar klein.

Gruß
Jens
Eggert
Eggert 13.10.2008 um 10:23:23 Uhr
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Hallo Leute,

vielen Dank für die Antworten.

Diese "ziehen" im entladenen Zustand einen sehr großen
(Lade-)Strom, was den besagten Funken auslöst
Das erklärt dann wohl auch, dass man den Funken nicht sieht, wenn man das Netzteil ein zweites Mal einsteckt.

Aber was machen denn eigentlich (z.B.) die Amis?
Dort liegen ja die Kontakte beim einstecken quasi frei.
Ist das nicht etwas gefährlicher als hierzulande?

Gruß Eggert
x3n0n-pc
x3n0n-pc 13.10.2008 um 10:50:57 Uhr
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Hallo,

naja, ich denke das die Amis schon wissen wie sie ihre Stecker nicht reinstecken dürfen. Ich weiß aber auch (oder war es Glück?), dass wenn man an einer unserer Steckdosen durch den Funken eine gewischet bekommt, durchaus noch gut auf beiden Beinen steht, ich hab nämlich die Erfahrung vor ein paar Monaten gemacht.


Grüße,
Daniel
Eggert
Eggert 13.10.2008 um 11:37:41 Uhr
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Feierst Du jetzt zwei mal Geburtstag? face-smile

Na ja, vermutlich ist Euer Stromnetz mit einer FI-Sicherung ausgestattet.
D.h. es wird geprüft, wieviel Strom gezogen wird, und wieviel zurück fließt.

Wenn dort Abweichungen von einigen wenigen mA festgestellt werden, fliegt normalerweise die Sicherung raus.

Dazu habe ich aber auch noch eine Anektote:

Vor wenigen Tagen hat unser (sog.) Hausmeister die Heizung entlüftet.
Dabei ist Wasser in eine Verteilerleiste geflossen.
Wenige Sekunden später hat sich die Steckerleiste dann mit einem satten Knall und einer Rauchfahne verabschiedet.
Sicherung raus, Steckerleiste im Eimer, aber glücklicherweise keine weiteren Schäden.
Ach ja, und der "Hausmeister" war sich keiner Schuld bewusst...

Mahlzeit

Eggert
x3n0n-pc
x3n0n-pc 13.10.2008 um 11:49:41 Uhr
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Ne soweit ich weiß wird immer noch nur einmal pro Jahr gefeiert.

Ja, wir haben eine FI-Sicherung, allerdings ist sie nicht herausgeflogen. Ich stand allerdings auch auf Teppichboden und habe trockene Haut. Das alles wird ein Faktor sein, warum es mir noch Recht gut ging und geht ^^ (wobei ich gestehen muss, dass die Pumpe doch auf 150 war)

Naja, zu der Steckerleiste...
Die Laster die mit Wasser und Strom in Kombination auftreten kennt man ja. Da kann man froh sein dass es Sicherungen gibt. Obwohl das ja leider auch nicht immer hilft.

Fällt mir gerade das berühmte "Haar-Fön fällt in die Badewanne"-Scenario ein. Obwohl ich finde das soetwas bei einem vernünftigen Menschen in der Regel auch nicht passieren kann. Wasser-Strom Geschichten gehören zum Allgemeinwissen.

Gruß
Daniel
51705
51705 13.10.2008 um 21:04:14 Uhr
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Zitat von @Eggert:
Na ja, vermutlich ist Euer Stromnetz mit einer FI-Sicherung
ausgestattet.
D.h. es wird geprüft, wieviel Strom gezogen wird, und wieviel
zurück fließt.

Hallo Eggert,

der FI hat damit reichlich wenig zu tun, da dieser lediglich den Strom zur Erdung überwacht. Ob zuviel Strom fließt, soll die Sicherung überwachen ...

Grüße, Steffen
aqui
aqui 13.10.2008 um 23:09:17 Uhr
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"...Aber was machen denn eigentlich (z.B.) die Amis?.."

Auch wenn deren Stecker etwas primitiver aussehen sind sie doch nicht weniger sicher, denn sonst wuerde jeder Hersteller Gefahr laufen einer Millionenklage ausgesetzt zu sein wenn was passiert.
Deren Steckkontakte (Weibliche Seite) haben sehr weit hinten liegende Kontakte so das erst auf den letzten Millimeter der Kontakt hergestellt wird, du hast so also keine Chance, genau wie bei dem deutschen Schuko Stecker , einen Blitz abzubekommen. Bei nur 110V sind die Spannungen auch nicht so heftig.

Wuerde man in den Netzteilen einen Nulldurchgangsdetektor einbauen wuerde es auch nicht zu diesen Blitzen kommen. D.h. bessere Netzteile schalten erst wenn die 220V Spannungs Halbwelle einen Nulldurchgang hat auf den Gleichrichter durch und so kommt es niemals zu Einschalt Blitzen, denn im Moment der Schaltung sind alle Spannungen auf 0.
Leider haben Massenprodukte sowas nicht. Wuerde ja auch kein Bloedmarkt Kunde mehr dafuer bezahlen wollen und das ist wie so oft der Grund...
Eggert
Eggert 14.10.2008 um 08:22:31 Uhr
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Hallo srmerlin,

der FI hat damit reichlich wenig zu tun, da dieser lediglich den Strom
zur Erdung überwacht. Ob zuviel Strom fließt, soll die Sicherung überwachen ...
Nun habe ich also schnell mal bei Wikipedia nachgeschlagen:

Auszug daraus:
Ein Fehlerstromschutzschalter schützt gegen das Bestehenbleiben einer unzulässig hohen Berührungsspannung. Im Gegensatz dazu dienen Überstromschutzeinrichtungen hauptsächlich dem Schutz von Geräten und Installationen, und bietet keinen hinreichenden Schutz vor Stromschlag: „die Sicherung schützt die Leitung, der FI-Schalter den Menschen“...

@aqui
Bei nur 110V sind die Spannungen auch nicht so heftig
Das gefährliche für den Menschen ist ja aber nicht die anliegende Spannung, sondern der Strom der fließt...

Leider haben Massenprodukte sowas nicht.
Also gibt es folglich auch Netzteile, bei denen kein Funke überschlägt?

Gruß Eggert
51705
51705 14.10.2008 um 09:03:36 Uhr
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Zitat von @Eggert:
Nun habe ich also schnell mal bei Wikipedia nachgeschlagen:
...

Was meine Erläuterung (welche ich nicht aus einem Wiki kopiert, sondern wirklich gelernt habe) nicht widerlegt.

Grüße, Steffen
Eggert
Eggert 14.10.2008 um 09:33:07 Uhr
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Ok, Du hast Recht.

Ob zuviel Strom fließt, soll die Sicherung überwachen ...
Können wir uns darauf einigen, dass somit die angeschlossenen Geräte geschützt werden?

Ich meinte anfangs den FI-Schutzschalter, der den Menschen vor einem Stromschlag schützt, in dem er bei Fehlströmen auslöst?

Dann hätten wir beide Recht... face-smile

Gruß Eggert
51705
51705 14.10.2008 um 09:47:36 Uhr
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Prinzipiell liegen wir beide richtig (hab nichts anderes behauptet), dachte nur, du wolltest es genau wissen. face-smile

Grüße, Steffen