fritzb
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WER braucht Virtuelle Maschinen?

Liebe Admin-Gemeinde,

wenn man bei Google die Suche eingibt: "Wer braucht Virtuelle Maschinen?", dann wird man mit einem Strauß von Ergebnissen beschenkt, welche erklären, was eine VM ist und wie sie funktioniert. Aber auf die Hauptsache meiner Frage "WER?" geht kein Artikel ein, so dass mich der Verdacht beschleicht, VMs seien bloß Spielzeuge für IT-Fachkräfte, aber keinesfalls unbedingt notwendig.

Seit etwas mehr als 30 Jahren schlage ich mich mit Windows-PCs herum - sowohl zur beruflichen als auch privaten Nutzung. Alles in allem kann ich nicht wirklich meckern (obwohl ich es gemeinerweise manchmal ganz gern tue ... )

In letzter Zeit lese ich immer häufiger von VMs und frage mich, was ich eigentlich falsch (oder richtig?) mache, dass ich noch nie dachte: "Boah, jetzt brauchst Du eine VM, sonst kannst Du einpacken!"

Meine Frage: Welche Probleme oder welche Aufgabenstellung muss jemand haben, dass er/sie zwingend eine VM einsetzen müsste? Oder kürzer: "WER braucht so ein Teil und könnte gar nicht ohne?" Alternativ: "WANN brauche ich eine VM?"

Viele Grüße von FritzB

Content-ID: 33130961678

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Ausgedruckt am: 21.11.2024 um 20:11 Uhr

Stefan41
Stefan41 24.09.2023 um 21:19:15 Uhr
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Das kommt natürlich immer auf die Anwendungszwecke an.

Für eine VM spricht (jetzt mal flott zusammengedacht, darf gerne erweitert werden):

- Snapshots (man kann jederzeit an einen definierten gespeicherten Stand zurück kehren)
- Hardware unabhängig (man kann ohne weiteres von einer auf andere Hardware umziehen)
- Effektivere Nutzung von Hardware, durch mehrere parallel laufende virtuelle Systeme auf einer Hardware (zB Linux & Windows)
- Software testen ohne das "Haupt" System damit zu belasten
SeaStorm
Lösung SeaStorm 24.09.2023 um 21:22:14 Uhr
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In letzter Zeit liest du das öfters ? Benutzt du noch den IE6 und der hat erst jetzt die Seite geladen?


VMs lösen in aller erster Linie mal das Problem der Hardwareauslastung.
Ich habe heute auf 5 VM Servern etwa 200 VMs laufen und meine Hardware ist da vielleicht so zu 30% ausgelastet
Hätte ich die ganzen Server auf Hardware dann hätte ich entweder einen ziemlich großen Serverraum inkl. gigantischem Server Budget und eine horrende Stromrechnung oder ich hätte ettliche verschiedene Services auf einem Server und dann das grosse Problem das wenn ich einen Server neu starten müsste, die halbe Firma nichts machen kann bis alle Dienste wieder da sind.

So ein Server macht die meiste Zeit des Tages nichts. Der grösste Teil der Hardware steht damit also ungenutzt rum und dient bestenfalls als Heizung.
Mit VMs kann man den Workload vieler VMs also auf wenig Hardware konsolidieren und damit diese Hardware besser nutzen.

Ansonsten bieten VMs noch viele Vorteile.
Einfachere Sicherung, Hardwareunabhängigkeit, Erweiterbarkeit, flexibilität etc etc
michi1983
michi1983 24.09.2023 um 21:23:08 Uhr
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Hallo,

ich hätte die Kosten von ca 5 Hardware Kisten/Server (Anschaffung, Wartung, Energie) bei mir zu Hause (rein privater Gebrauch) wenn ich nicht die Möglichkeit von VMs hätte.

Gruß
Tezzla
Tezzla 24.09.2023 um 21:23:15 Uhr
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Hallo.

VMs nutze ich, um…

…Hardware besser ausnutzen zu können.
…Server/Services redundant und flexibel betreiben zu können, zur Not auf einen anderen Host / von einem anderen Gebäude aus bereitstellen
…schnell wiederherstellen zu können.
…mal eben was zu testen (Testumgebung).
…Platz, Kühlleistung, Wartungsarbeiten und Strom zu sparen.
…nicht alles auf einem Blech betreiben zu müssen.
…Kosten für Hardware Lifecycle zu reduzieren / optimieren.
….Software zu paketieren, per Snapshot zurück zu drehen, weitertesten…

…und bestimmt noch 100 andere Dinge.

Ich wüsste nicht, wie ich meinen Arbeitsalltag ohne diese Technik sinnvoll gestalten sollte.

VG
em-pie
em-pie 24.09.2023 um 21:24:49 Uhr
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Moin,

Also wenn ich bedenke, dass wir aktuell rund 60-65 VMs (als Server, keine Clients) haben und wir das auf drei Hosts betreiben…
Wenn wir 60-65 physische Server hätten, wären die Kosten für Hardware, Wartung, Strom, Administration um ein Vielfachws höher.

Benefit, die bereits genannten: mal eben nen Snapshot erstellen, bevor man Änderungen vornimmt.. (als kurzfristiges „Backup“, Snapshots bilden kein Backup im klassischen Sinn)!
Handliches verschieben, wenn die Hardware einen (Total)Ausfall hat oder aktualisiert werden muss.
Auch ein Restore ist entspannter, als wenn ich einen physischen Server auf einer 4Jahre jüngeren Hardware zurückspielen müsste…
DeSchneller
DeSchneller 24.09.2023 um 21:30:08 Uhr
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Das ist seine gute Frage!

Klar ist das Anwendungsgebiet doch recht wichtig um diese Frage zu beantworten! Je nachdem muss ich selbst sagen ja oder nein!

Ich Administriere Benutzerumgebungen schon seit vielen Jahren! Zu Beginn hatte ich auch für alles physische Server!

Die Möglichkeit auf einer Hardware, damit verbundener Stromverbrauch und damit natürliche Ressourcen zu senken war ein Punkt auf Virtualisierung zu setzen!

Heute habe ich selbst für meinen PC eine VM mit der ich Software entwickle! Die Möglichkeit mit einem Klick mehr Speicherplatz, neue Kerne oder RAM zu haben ist hierbei absolut unschlagbar, was mit einem physischen System nicht so leicht möglich wäre!

Dennoch sehe ich viele Virtualisierungen auch unnötig, wenn eine Steuerberaterkanzlei die 3 Mitarbeiter hat selbst VMs hat, dabei arbeitet sie hauptsächlich auf den Servern der Datev!

Meine Meinung? Ja und nein! Gut und schlecht! Je nachdem für was es eingesetzt wird!
Spirit-of-Eli
Spirit-of-Eli 24.09.2023 um 21:32:43 Uhr
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Moin,

Das kann in dieser Zeit fast nur troll sein. Oder man muss echt hinter dem Mond im IT Bereich arbeiten.

Und außerdem ist es kaum zu glauben das hier tatsächlich im Web gesucht wurde. Ich habe die Fragestellung mal plump reingehauen:

https://de.linkedin.com/pulse/sind-virtual-machines-vms-und-warum-sie-so ...

https://www.vmware.com/de/solutions/virtualization.html

https://www.ibm.com/de-de/topics/virtualization

Gruß
Spirit
commodity
commodity 24.09.2023 aktualisiert um 21:36:12 Uhr
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"WER braucht so ein Teil und könnte gar nicht ohne?"
ich face-smile

WANN brauche ich eine VM?
Wenn Du nicht IT aus dem letzten Jahrtausend betreibst. face-wink

Neben den oben bereits erfolgten Erläuterungen:

Sicherheit: Früher hat man zig Dienste auf einen physischen Server geschmissen. Wurde ein Dienst gehackt, war u.U. der ganze Server gekapert. Mit VMs kann ich granular entscheiden, was auf welchem Server läuft und so auch in diesem Bereich ein gestuftes Sicherheitskonzept umsetzen.

Außerdem betreibe ich gern virtuelle Windows-Server auf Linux-Hosts (weil auf Commodity-Hardware). Das geht im Regelfall nur virtualisiert.

Viele Grüße, commodity
FritzB
FritzB 24.09.2023 aktualisiert um 21:35:16 Uhr
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Zitat von @SeaStorm:

In letzter Zeit liest du das öfters ? Benutzt du noch den IE6 und der hat erst jetzt die Seite geladen?


Ganz bewusst habe ich den Zeitraum nicht näher definiert. So ist alles möglich: Seit gestern, seit letztem Jahr, seit der Jahrtausendwende oder vielleicht seit Christi Geburt.
Ich weiß einfach nicht mehr, wann mir der Begriff erstmalig begegnete, weil ich immer dachte: "Brauch' ich sowieso nicht. Muss ich mich nicht mit auseinandersetzen."
Mittlerweile bin ich mir da aber unsicher geworden.

VMs lösen in aller erster Linie mal das Problem der Hardwareauslastung.
Ich habe heute auf 5 VM Servern etwa 200 VMs laufen und meine Hardware ist da vielleicht so zu 30% ausgelastet
Hätte ich die ganzen Server auf Hardware dann hätte ich entweder einen ziemlich großen Serverraum inkl. gigantischem Server Budget und eine horrende Stromrechnung oder ich hätte ettliche verschiedene Services auf einem Server und dann das grosse Problem das wenn ich einen Server neu starten müsste, die halbe Firma nichts machen kann bis alle Dienste wieder da sind.

So ein Server macht die meiste Zeit des Tages nichts. Der grösste Teil der Hardware steht damit also ungenutzt rum und dient bestenfalls als Heizung.
Mit VMs kann man den Workload vieler VMs also auf wenig Hardware konsolidieren und damit diese Hardware besser nutzen.

Wow! Kurz und knackig, so dass sogar ich es verstehe! Vielen Dank für die Erklärung.

Ansonsten bieten VMs noch viele Vorteile.
Einfachere Sicherung, Hardwareunabhängigkeit, Erweiterbarkeit, flexibilität etc etc

Was macht denn die Backups einfacher? Und ist das Wiederherstellen auch einfacher?
Spirit-of-Eli
Spirit-of-Eli 24.09.2023 aktualisiert um 21:36:51 Uhr
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Ich würde ungefähr das 200x an Fläche für Server brauchen um all unsere Systeme physisch betreiben zu können.

Die Energie Kosten von früher will ich gar nicht wissen.

Von Instant Backups mal ganz abgesehen.
FritzB
FritzB 24.09.2023 um 21:38:39 Uhr
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Zitat von @Stefan41:

[...]
- Snapshots (man kann jederzeit an einen definierten gespeicherten Stand zurück kehren)

Ist ein Snapshot denn etwas anderes als eine Komplettsicherung zu einem bestimmten Zeitpunkt?
Pjordorf
Pjordorf 24.09.2023 um 21:41:55 Uhr
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Hallo,

Zitat von @FritzB:
"WER braucht so ein Teil und könnte gar nicht ohne?" Alternativ: "WANN brauche ich eine VM?"
Ist die gleiche Frage wie "Wer braucht Sand oder Wer braucht Beton oder Wer braucht 10er Ringschlüssel. Wenn du bis heute keinen Bedarf an einer/mehreren VMs hast, ist doch gut und nicht weil du etwas verpasst hast. Ein NASA Mitarbeiter wird eher ein Virtuelles Raumschiff nutzen wollen, vor allem weil das auch mal Virtuell explodieren dardfface-smile Hast du deine Atombombe schon entschärft? Du hast doch eine, weil gibt es ja schon länger als VMs face-smile

Gruß,
Peter
FritzB
FritzB 24.09.2023 um 21:43:35 Uhr
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Zitat von @Tezzla:

Hallo.

VMs nutze ich, um…

…Hardware besser ausnutzen zu können.
…Server/Services redundant und flexibel betreiben zu können, zur Not auf einen anderen Host / von einem anderen Gebäude aus bereitstellen
…schnell wiederherstellen zu können.
…mal eben was zu testen (Testumgebung).
…Platz, Kühlleistung, Wartungsarbeiten und Strom zu sparen.
…nicht alles auf einem Blech betreiben zu müssen.
…Kosten für Hardware Lifecycle zu reduzieren / optimieren.
….Software zu paketieren, per Snapshot zurück zu drehen, weitertesten…

…und bestimmt noch 100 andere Dinge.

Ich wüsste nicht, wie ich meinen Arbeitsalltag ohne diese Technik sinnvoll gestalten sollte.

VG
Okay, danke. Dann lag ich also nicht so falsch, dass ich als Betreuer einer kleinen Praxis mit 3 PCs, sowie mit 2 eigenen PCs, höchstwahrscheinlich keine VM brauche.
DeSchneller
DeSchneller 24.09.2023 um 21:47:30 Uhr
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Zitat von @FritzB:

Zitat von @Stefan41:

[...]
- Snapshots (man kann jederzeit an einen definierten gespeicherten Stand zurück kehren)

Ist ein Snapshot denn etwas anderes als eine Komplettsicherung zu einem bestimmten Zeitpunkt?

Definitiv, da der Snapshot zB den Stand davor fest schreibt! Dazu auch Festplatten (Sektoren etc.)! Deshalb kein richtiges Backup, da es beim zurückspielen in virtuellen Umgebungen zu Problemen kommen kann, wenn die Platten dann zB defragmentiert werden! Dann stimmen die Sektoren nicht mehr, da die physikalische Platte ja von mehreren genutzt wird!

Denke findest genug hier im Forum oder im Netz!
FritzB
FritzB 24.09.2023 um 21:48:30 Uhr
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Zitat von @DeSchneller:
[...]
Meine Meinung? Ja und nein! Gut und schlecht! Je nachdem für was es eingesetzt wird!

Danke. Eine aus meiner Sicht ehrliche und ausgewogene Antwort.
FritzB
FritzB 24.09.2023 aktualisiert um 21:57:08 Uhr
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Zitat von @Spirit-of-Eli:

Moin,

Das kann in dieser Zeit fast nur troll sein. Oder man muss echt hinter dem Mond im IT Bereich arbeiten.
[...]
Ich arbeite nicht professionell in der IT, sondern betreue seit ca. 13 Jahren - als Selfmademan - eine kleine Praxis mit 3 Rechnern - aber auch nur, weil ich mit der Praxisinhaberin befreundet bin und mich als Elektromeister auch um alles andere kümmere, wo Strom fließt und wo es um Webseiten geht.
Und wenn Not am Mann ist, versuche ich mich auch schon mal als handwerklicher Allrounder. Aber nicht mehr lange: Bin jetzt Ü70 und denke, in den nächsten 5 Jahren Schluss zu machen.
Deshalb wäge ich gerade ab, ob es sich überhaupt noch lohnt, dass ich mich in neue Technik einarbeite und komme immer häufiger zu dem Schluss: "Nein, höchstwahrscheinlich nicht!"
FritzB
FritzB 24.09.2023 um 21:59:23 Uhr
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Zitat von @commodity:

"WER braucht so ein Teil und könnte gar nicht ohne?"
ich face-smile

WANN brauche ich eine VM?
Wenn Du nicht IT aus dem letzten Jahrtausend betreibst. face-wink

Das erklärt alles, denn ich betreibe IT aus dem letzten Jahrtausend. Ich bin ein Dinosaurier!
FritzB
FritzB 24.09.2023 aktualisiert um 22:07:48 Uhr
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Zitat von @Pjordorf:

Hallo,

Zitat von @FritzB:
"WER braucht so ein Teil und könnte gar nicht ohne?" Alternativ: "WANN brauche ich eine VM?"
Ist die gleiche Frage wie "Wer braucht Sand oder Wer braucht Beton oder Wer braucht 10er Ringschlüssel. Wenn du bis heute keinen Bedarf an einer/mehreren VMs hast, ist doch gut und nicht weil du etwas verpasst hast. Ein NASA Mitarbeiter wird eher ein Virtuelles Raumschiff nutzen wollen, vor allem weil das auch mal Virtuell explodieren dardfface-smile Hast du deine Atombombe schon entschärft? Du hast doch eine, weil gibt es ja schon länger als VMs face-smile

Leider nein. Das beantragte Atombömbchen wurde mir schon Anfang der 1960er unter Adenauer verweigert. Globke meinte, dass meine Zuverlässigkeit und mein Leumund doch sehr zu wünschen übrig ließen (ich vermute: bloß weil ich in seinem Büro den strammen ###gruß nicht erwiderte).
Außerdem behauptete er doch allen Ernstes, dass Deutschland selbst keine hätte. Na ja!
SeaStorm
Lösung SeaStorm 24.09.2023 um 22:06:54 Uhr
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Was macht denn die Backups einfacher? Und ist das Wiederherstellen auch einfacher?
Vieles ist einfacher.
Erstens kann ich auf dem Storage einen Snapshot machen und dann diesen sichern. Damit habe ich keinen (nennenswerten) Einfluss auf die Performance des Prod-Systems. Sichere ich einen Server unter sich selbst, dann ist der erst mal damit beschäftigt.
Habe ich mehrere Server die ich möglichst parallel sichern muss damit das Backup was bringt, ist das mit so einem Storage Snapshot kein Problem.

Wiederherstellung: Ich kann die Sicherung auf jeder beliebigen Hardware wiederherstellen. Bei Hardwaresicherungen ist das meistens nicht so einfach.
Bei Physischen Servern muss man die gesamte VM zurücksichern bis ich sie booten kann.
Bei VMs gibt es "Instant-Recovery" Methoden. Es wird erst mal nur das Basis-System zurückgesichert bis es Bootfähig ist. Das sind wenige Sekunden bis Minuten bis das System oben ist. Ab jetzt wird live im Hintergrund zurückgesichert worauf das System gerade zugreifen will. Damit ist das System zwar langsamer im Betrieb, aber quasi Instant wieder Betriebsbereit. Im Disaster-Falls super.


Snapshots auf VM Ebene selbst sind auch super weil ich z.B vor dem einspielen eines Patches oÄ einfach einen Snap mache und falls das Upgrade/Patch/whatever schief geht gehe ich einfach wieder zum Snapshot zurück. Das dauert dann nur wenige Sekunden um einen Fehler Rückgängig zu machen.

Ich will meine VM nicht mehr am Standort A sondern B haben? Schiebe ich im laufenden Betrieb von Deutschland nach Amerika. Merkt keiner.

HA ist so auch mit jedem System möglich. Nicht nur durch komplexe Cluster-Systeme


Oder neue Hardware kaufen: Mit physischen Servern in aller Regeln eine Downtime nötig um die Dienste auf die neue Hardware zu schieben. Bei VMs macht man das im laufenden Betrieb ohne den kleinsten Ruckler.

Festplatte ist zu klein? Einfach erweitern. Null Downtime.

Ich habe z.B ein Template für Server 2022. Wenn jemand einen Server braucht erstelle ich aus dem Template eine neue VM. Das sind ein paar Klicks und nach 5 Minuten ist die Kiste online und kann genutzt werden.
Das Backupsystem erkennt die neue VM und erstellt automatisch ab jetzt Backups.
maretz
maretz 24.09.2023 um 22:09:45 Uhr
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Ich denke mal in dem kleinen Umfeld wirst du damit auch nicht viel zu tun haben müssen. Wenn es läuft ist es ja gut - und vermutlich haben die auch nur einen Server... Ansonsten kann man halt ne menge Platz, Strom usw. sparen wenns grössere Umgebungen sind.

Bei realen Umgebungen und nicht nur solch einer Spielwiese (sorry, da haben einige mehr Rechner im privathaus stehen) sieht es eben anders aus...
FritzB
FritzB 24.09.2023 um 22:25:38 Uhr
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@seastorm:

Vielen Dank, für die umfassende Aufklärung. Ich fühle mich jetzt ein klein wenig wissender. face-smile
SeaStorm
SeaStorm 24.09.2023 um 22:26:14 Uhr
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Das eine kleine Praxis NICHT auf VMs setzen SOLLTE halte ich übrigens auch für eine schwierige Aussage.
Sobald ein Server notwendig ist, macht eine VM IMMER Sinn.
Alleine schon weil ich damit Hardwareunabhängig bin.
Wenn dir der Blitz rein fährt musst du bei Hardware entsprechende Hardware finden auf die du zurück sichern kannst.
Bis die da ist geht gar nichts. Dann sicherst du zurück. Angenommen das funktioniert grundsätzlich und das OS kommt hoch, hast du jetzt ein mindestens unsauberes System das Bereinigt werden sollte. Was ne Qual und wird eh nicht gemacht.
Mit etwas Pech hast du aber das Problem dass das OS nicht hoch kommt. Jetzt heisst es basteln und hoffentlich die Kiste wieder ans fliegen bringen.

Bei einer VM stellst du erst mal IRGENDWAS hin das genug Festplatte und ggf RAM hat. Dann da den Hypervisor drauf installieren und die VM\Backup drauf kopieren. Im Optimalfall kann der Betrieb also nach wenigen Stunden wieder normal arbeiten. Je nach Hypervisor kann die neu bestellte Hardware jetzt sogar unterbrechungsfrei in Betrieb genommen werden. Ansonsten, da Kleinbetrieb, eben nach Feierabend.

Ausserdem Snapshots. Vor Updates einfach ein Snapshot machen. Im Zweifelsfall in Sekunden zurückgerollt.

Ausserdem alle Vorteile die oben schon genannt wurden.

IMHO bieten VMs ausschließlich Vorteile gegenüber nackter Hardwareinstallation
Stefan41
Stefan41 24.09.2023 um 22:28:51 Uhr
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Zitat von @FritzB:

Zitat von @Stefan41:

[...]
- Snapshots (man kann jederzeit an einen definierten gespeicherten Stand zurück kehren)

Ist ein Snapshot denn etwas anderes als eine Komplettsicherung zu einem bestimmten Zeitpunkt?

Wie oben schon geschrieben ist ein Snapshot eine Momentaufnahme, kein Backup. Geht die Hardware kaputt, sind auch die Snapshots weg, daher ersetzt der Snapshot keine Backup Lösung.

Aber um mal bei deiner Anwendung deiner betreuten Praxis zu bleiben: Ich hatte auch mal so einen Fall, wo eine Arztpraxis ihre Software auf einem imac installiert hat. Ja es wurden Backups mit timemachine gemacht, üblich in der Apple Welt. Irgendwann war die timemachine kaputt, irgendwann war der imac aus dem Support raus, dann war die Software aus dem support raus, konnte nicht mehr migriert werden, und dann ging der imac kaputt. Wer musste es retten? Die IT.
Ich würde, falls möglich, alles was sich als zentraler Dienst in einem Netzwerk sich zur Verfügung stellt virtuell laufen lassen, um alle hier genannten Vorteile mitzunehmen.
FritzB
FritzB 24.09.2023 um 22:33:45 Uhr
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Zitat von @SeaStorm:

Das eine kleine Praxis NICHT auf VMs setzen SOLLTE halte ich übrigens auch für eine schwierige Aussage.
Sobald ein Server notwendig ist, macht eine VM IMMER Sinn.
Alleine schon weil ich damit Hardwareunabhängig bin.
Wenn dir der Blitz rein fährt musst du bei Hardware entsprechende Hardware finden auf die du zurück sichern kannst.
Bis die da ist geht gar nichts. Dann sicherst du zurück. Angenommen das funktioniert grundsätzlich und das OS kommt hoch, hast du jetzt ein mindestens unsauberes System das Bereinigt werden sollte. Was ne Qual und wird eh nicht gemacht.
Mit etwas Pech hast du aber das Problem dass das OS nicht hoch kommt. Jetzt heisst es basteln und hoffentlich die Kiste wieder ans fliegen bringen.

Bei einer VM stellst du erst mal IRGENDWAS hin das genug Festplatte und ggf RAM hat. Dann da den Hypervisor drauf installieren und die VM\Backup drauf kopieren. Im Optimalfall kann der Betrieb also nach wenigen Stunden wieder normal arbeiten. Je nach Hypervisor kann die neu bestellte Hardware jetzt sogar unterbrechungsfrei in Betrieb genommen werden. Ansonsten, da Kleinbetrieb, eben nach Feierabend.

Ausserdem Snapshots. Vor Updates einfach ein Snapshot machen. Im Zweifelsfall in Sekunden zurückgerollt.

Ausserdem alle Vorteile die oben schon genannt wurden.

IMHO bieten VMs ausschließlich Vorteile gegenüber nackter Hardwareinstallation

Vielen Dank. Ich werde mich damit auseinandersetzen, welchen Aufwand es bedeutet, auf der Hardware des WIN-PCs der jetzt auch den Server mimt, eine VM als Basis zu installieren und dann mal schau'n, was passiert, wenn ich die WIN-Komplettsicherung in die VM einspiele.

Ich bin schon gespannt, ob Windows oder eines der Anwendungsprogramme Zicken in Sachen Lizenzierung/Aktivierung macht!
StefanKittel
StefanKittel 25.09.2023 um 00:21:39 Uhr
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Zitat von @FritzB:
Okay, danke. Dann lag ich also nicht so falsch, dass ich als Betreuer einer kleinen Praxis mit 3 PCs, sowie mit 2 eigenen PCs, höchstwahrscheinlich keine VM brauche.

Ich habe selbst bei Praxen oder KMUs einen Server mit VMWare ESXi verwendet.
Selbst wenn da nur eine Server VM drauf läuft bringt es mir als Dienstleister viele Vorteile.

Ich installiere eine zusätzliche Windows VM auf die ich per RMM/VPN zugreifen kann.
Wenn nun die Windows VM mit einem Bluescreen abstürzt und nicht mehr startet, kann ich alles per Remote machen als wenn ich bei einem Hardware Server vor Ort wäre:
- Reboot
- Windows CD booten und Windows reparieren
- Konsole
- Backup einspielen
- Zusätzliche VM installieren

Stefan
8585324113
8585324113 25.09.2023 um 07:25:51 Uhr
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Vielleicht braucht man persönlich und der freundschaftlich betreute Bekannte keine VMs, wenn man 70 ist und aufhören möchte.

Der Bekannte wird vermutlich vom nächsten Betreuer zu VMs beraten werden, wegen der genannten Gründe.

Wir hatten VMs gepusht, weil wir sonst eine Halle nur für Server benötigt hätten und nie irgendwas gescheit ausgelastet hätten, abgesehen vom SAP und DB-Server und Konsorten.

Seit Jahren ist aber das Thema VMs zunehmend nach hinten gerückt, weil die Container noch mehr Vorteile bringen. Tendenz und Trend ganz klar auf immer mehr Container. So Granular wie möglich.

Bei einer Firmenfeier hatten wir über Container gelacht die Pings machen.
Heute haben wir tatsächlich ICMP-Container verteilt, die sehr praktischen Nutzen erzeugen.

Wir haben vor kurzem Blades gekauft mit 112 Kernen und 224 Threads. Knapp 900 Kerne pro Chassis.
Es ist wirklich nicht einfach, das System mit knapp unter 50% auszulasten.
Ganz ehrlich, wir haben da so unsere Probleme mit.

Intel bringt nächstes Jahr um die Zeit pro Blade 576 Kerne unter.
Ich denke es wird nur wenige Umgebungen geben die das mit VMs sinnvoll auslasten können. Ich denke im Windows-Server Bereich wird es besonders schwierig.

Wir werden vom Controlling begleitet und müssen Kennzahlen erfüllen.
VMs= Effizienz

Erst wenn die Server viel RAM bräuchten. Letztes Jahr bis zu 4TB dieses 6 und vielleicht bis Ende des Jahres 8TB, dann wird genau geguckt ob eine Hardware die Basis ist. (Hana oder MSSQL Cluster Nodes)
it-fraggle
it-fraggle 25.09.2023 um 08:28:54 Uhr
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Darf man fragen wo du die letzten 15 - 20 Jahre gewesen bist? Frage mich gerade wie man an dem Thema vorbei kam (auch als Laie!), wenn man nicht gerade die letzten 2 Jahrzehnte im Erdloch verbracht hat.

VMs bieten eine ganze Reihe großartiger Vorteile. Die Kollegen haben das Meiste schon aufgezählt. Neben VMs gibt es noch Container. LXC und Docker sind zwei sehr gute Beispiele. Je nach Anwendungsfall macht eine VM oder Container eben mehr Sinn.

Beide haben in jedem Fall schon den Vorteil, dass man
  • hardwareunabhängig ist,
  • eine bessere Auslastung der Hardware hat,
  • Skallierung sehr einfach ist,
  • Backup/Restore leichter fallen,
  • Snapshots erstellen kann und somit bspw. ...
  • Updates von Software gefahrärmer durchführen kann.

Die Grenzen sind eigentlich nur noch durch deine Phantasie begrenzt.

Ich hoffe die Summe aller Antworten wird dir helfen zu verstehen, dass es eine Technologie ist auf die man nur ungern verzichten wollte.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 25.09.2023 um 08:38:18 Uhr
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Zitat von @commodity:

WANN brauche ich eine VM?
Wenn Du nicht IT aus dem letzten Jahrtausend betreibst. face-wink

Gerade für IT aus dem letzten Jahrtausend sind VMs oft eine Rettung. Damit kann man legacy-Systemen, denen die Hardware wegstirbt, ein Weiterleben ermöglichen. face-smile

Benötige ich des öfteren bei meinen Kunden.

lks
michi1983
michi1983 25.09.2023 um 08:46:08 Uhr
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Zitat von @Lochkartenstanzer:
Gerade für IT aus dem letzten Jahrtausend sind VMs oft eine Rettung. Damit kann man legacy-Systemen, denen die Hardware wegstirbt, ein Weiterleben ermöglichen. face-smile

Ein mMn oft unterschätzter Punkt.
Alte OS welche auch nicht mehr sicher wären am Netz.
Ab auf eine VM und in ein abgeschottetes Netz.
Wo wir beim nächsten Thema der "Virtualisierung" wären... VLANs face-wink
NordicMike
NordicMike 25.09.2023 um 09:34:59 Uhr
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Nicht zu vergessen der mögliche Wachstum. Wenn man alles auf Blech installiert, benötigt man für jede neue Aufgabe ein neues Blech und man bestellt sich einen neuen Rechner oder Server. Der nächste benötigt nur einen kleinen Dienst und es lohnt sich nicht einen neuen Server dafür zu kaufen. Man installiert den Dienst einfach auf einen vorhandenen Server mit, und schon sind auf dem Domain Controller auch noch ein RDP, ein SQL Server, ein Fileserver, ein Warenwirtschaftssystem usw. Interessant wird es dann, wenn der Support vom Warenwirtsschaftssystem dann sagt: Fehler ist nicht behbbar, bitte installieren sie den Server neu face-smile Oder spielen sie das Backup von letzter Woche ein, weil der Fehler schon 4 Tage lang herum wütet. Wenn dann der gesamte Server mit allen seinen Diensten und Daten auf dem Stand von letzter Woche ist, ist der schaden deutlich größer, als wenn nur ein einzelnes Programm den Stand von letzter Woche hat.

Bei VMs wird einfach noch eine VM dazu installiert. Nachbestellen muss man dann erst, wenn der RAM oder Plattenplatz eng wird. So kann man jede Rolle, jeden Dienst, alles in einzelne VMs getrennt installieren und im Fehlerfall wird nur diese eine VM neu installiert oder aus dem Backup zurück gespielt.
maretz
maretz 25.09.2023 um 13:21:12 Uhr
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Nun - wenn ich das lese mit "Wenn der Server kaputt geht ist ne VM besser" oder "mögliches Wachstum". Generell ja richtig - aber ich würde einfach mal auf die Anforderungen hier schauen. Der gute Mann ist über 70, will das nur noch ne begrenzte Zeit nebenbei machen und die Praxis die da betreut wird hat 3 Leute.

Und nichts gegen den TO - ich hoffe das wird nicht falsch verstanden! - aber: Wenn ein stabiles System da ist - warum das ganze jetzt ohne wirklichen Hintergrund ändern? Die Praxis wird ja vermutlich nicht plötzlich auf 30 Leute anwachsen - speziell unter der Annahme das der Doc da ggf. in derselben Altersklasse ist. Es wird auch nicht die grossen Resourcen-Änderungen in kurzer Zeit geben. Dafür aber jetzt alles umwerfen nur weils bei anderen ggf. Sinn macht und völlig ohne Kenntnisse da umbauen? Hört sich für mich wie ne 1-A-Fahrkarte in die Hölle an.
Und für welchen Benefit? Ein Backup gibt es hoffentlich schon - davon gehe ich mal aus. Wenn die Praxis dann wirklich mal nen Tag auf den Rechner-Kram verzichten muss - so what? Die Welt wird sich weiterdrehen.

Es gibt genügend Umgebungen wo ich auch sagen würde "Naja, über nen Umbau kann man nachdenken", dieses ist keine. Es macht in meinen Augen einfach keinen Sinn... Wenn der TO jetzt ausm IT Bereich kommen würde und seid x Jahren mit VMs arbeitet - ok. Aber sich da einarbeiten und speziell im Fehlerfall dann eben bei 0 Erfahrung anfangen? Die Zeit würde ich mir ehrlich sparen und lieber mit den Leuten in der Praxis nen schönen Kaffee trinken.
michi1983
michi1983 25.09.2023 um 13:23:55 Uhr
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Zitat von @maretz:
Und nichts gegen den TO - ich hoffe das wird nicht falsch verstanden! - aber: Wenn ein stabiles System da ist - warum das ganze jetzt ohne wirklichen Hintergrund ändern? Die Praxis wird ja vermutlich nicht plötzlich auf 30 Leute anwachsen - speziell unter der Annahme das der Doc da ggf. in derselben Altersklasse ist. Es wird auch nicht die grossen Resourcen-Änderungen in kurzer Zeit geben. Dafür aber jetzt alles umwerfen nur weils bei anderen ggf. Sinn macht und völlig ohne Kenntnisse da umbauen? Hört sich für mich wie ne 1-A-Fahrkarte in die Hölle an.
Und für welchen Benefit? Ein Backup gibt es hoffentlich schon - davon gehe ich mal aus. Wenn die Praxis dann wirklich mal nen Tag auf den Rechner-Kram verzichten muss - so what? Die Welt wird sich weiterdrehen.

Darum gings hier doch gar nicht face-smile
Es hat keiner gesagt er soll jetzt alles auf VMs umziehen.
Der TO wollte nur wissen, wo wir für uns selbst die Vorteile sehen.
FritzB
FritzB 25.09.2023 um 13:55:29 Uhr
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Zitat von @it-fraggle:

Darf man fragen wo du die letzten 15 - 20 Jahre gewesen bist? Frage mich gerade wie man an dem Thema vorbei kam (auch als Laie!), wenn man nicht gerade die letzten 2 Jahrzehnte im Erdloch verbracht hat.

Ja, gern!
Natürlich nicht in einem (unbequemen) Erdloch, sondern im Home-Office meiner gemieteten Zweizimmer-Wohnung.

Aber das Geheimnis ist, dass ich kein Spezialist für eine bestimmte Profession bin. Ich würde mich eher als eine Art Universalist bezeichnen, der von vielen - ganz unterschiedlichen - Dingen/Metiers ein bischen Ahnung hat. Aber überall nur das Allernotwendigste. Ich dringe immer nur so tief in ein Metier bzw. eine Profession ein, dass ich in der Lage bin, eine (meistens wirklich nur EINE) Aufgabe zufriedenstellend (für den Kunden und für mich) erfüllen zu können.

Und wenn die Aufgabe erfüllt ist, interessiere ich mich meist direkt für etwas gänzlich anderes. Das extremste Beispiel aus jüngeren Jahren: Als Elektromeister habe ich für einen Energieversorger Prototypen von Systemen für Forschung und Entwicklung gebaut. Damals noch ausschließlich mit diskreten Bausteinen, die man noch ohne Hightech anfassen und verlöten konnte.

Als das EVU seine eigene F+E-Abteilung aufgab, war ich zuerst traurig und besuchte kurz darauf das Abendgymnasium mit anschließendem Psychologiestudium (das ich nach 3 Jahren gelangweilt abbrach). Trotzdem wollte ich auch mal (!) als Psychotherapeut arbeiten. Deshalb Heilpraktikerschule für Psychotherapie und gesundheitsamtliche Prüfung absolviert.

Kurz darauf habe ich eine PT-Praxis gestartet, aber schon nach nur einem Jahr begriffen, dass mich die seelischen Probleme anderer Menschen sehr ermüden und dass ich eigentlich doch keinen Bock auf die Arbeit mit Menschen habe. Also kurzerhand die Praxis (mit großem pekuniärem) Verlust wieder aufgegeben und nach etwas längerer Tätigkeit als Presseauswerter (für das vorgenannte EVU) gearbeitet. Das war der einzige Job, bei dem ich nennenswertes Einkommen generieren konnte. Insgesamt habe ich aber kein Vermögen angehäuft, weil mir kaufmännisches Denken und Fähigkeiten komplett fehlen.

Als das EVU fusioniert wurde und viele externe Dienstleister (auch mich) nicht mehr brauchte, stürzte ich mich auf Bau und Betreuung von Webseiten mit dem CMS "Joomla!" (meist für psychoanalytische Ausbildungsinstitute). Das mache ich heute noch.
Aber da ich in dem einen Jahr als Heilpraktiker für Psychotherapie auch eine vielseitige Ärztin (Gynäkologie, Chinesische Medizin und Psychotherapie) kennengelernt hatte, die auch gerade erst ihre Praxis startete, und wir uns - warum auch immer auf Anhieb sympathisch fanden, erinnerte ich mich wieder meiner Skills als Hardware-Fuzzy und betreue seither auch ihre Praxis zu unser beider Zufriedenheit.
Software kam notgedrungen auch dazu - aber eben nur oberflächlich.

Ach ja: Zwischendurch wollte ich mich auch mal als Videofuzzy probieren und Youtube-Videos (z. B. für die Praxis) drehen. Ausrüstung und Software angeschafft ... und dann festgestellt, dass ich ja gar keinen interessanten Content hatte.
Vielleicht würde man mich heute als ADHSler bezeichnen. Aber heute, mit 72, merke ich, dass ich keinen Bock mehr habe, noch irgendetwas Neues auszuprobieren (Altersmüdigkeit). Ich werde langsam ruhiger.

Aber bei alledem konnte ich mir immer nur das unbedingt Notwendigste anlesen (und jeweils praktisch ausprobieren). Ein "in die Tiefe gehen" war in keinem Metier möglich, weil auch mein Tag nur 24 Stunden hat, ich gern 8 Stunden schlafe und möglichst auch noch 4 bis 8 Stunden für Spiel und Entspannung genießen möchte.

In sämtlichen vorgenannten Professionen fehlt mir also ganz viel tiefergehendes Wissen, weil ich stets entscheiden musste, wie tief ich einsteigen wollte (oder musste).
So habe ich auch die VMs zwar seit Jahren "aus den Augenwinkeln" heraus zur Kenntnis genommen, mich aber (bisher) nie damit beschäftigen müssen.

Und heute möchte ich einfach wissen, was der o. g. Praxis "droht", wenn ich einpacke und ein anderer Dienstleister die Betreuung übernimmt - einfach damit ich bei der Übergabe nicht allzu dumm aus der Wäsche gucke, weil mir vieles als "böhmisches Dorf" erscheint.
[...]
Ich hoffe die Summe aller Antworten wird dir helfen zu verstehen, dass es eine Technologie ist auf die man nur ungern verzichten wollte.

Ja, vielen Dank, ich glaube verstanden zu haben!
FritzB
FritzB 25.09.2023 um 13:58:17 Uhr
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Zitat von @Lochkartenstanzer:

Zitat von @commodity:

WANN brauche ich eine VM?
Wenn Du nicht IT aus dem letzten Jahrtausend betreibst. face-wink

Gerade für IT aus dem letzten Jahrtausend sind VMs oft eine Rettung. Damit kann man legacy-Systemen, denen die Hardware wegstirbt, ein Weiterleben ermöglichen. face-smile

Benötige ich des öfteren bei meinen Kunden.

lks

Ja, danke, das habe ich jetzt - dank dieses Threads und Eurer freundlichen Aufklärung auch begriffen.
FritzB
FritzB 25.09.2023 um 14:07:27 Uhr
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Ich bin allen Threadteilnehmern hier sehr dankbar, weil ihr mir geholfen habt, in weniger als 24 Stunden zu begreifen, wann und wozu eine VM benötigt wird bzw. eingesetzt werden sollte - und für wen sie unumgänglich ist: Echten IT-Profis!

Die Feinheiten bzw. wichtige technische Neuerungen in einem Metier bekommt man eben nur als Profi mit, der gezwungen ist, sich in der Tiefe auszukennen.
Globetrotter
Globetrotter 25.09.2023 um 20:47:14 Uhr
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@FritzB
Mach Dein Ding - bitte vernünftig!
Gruss Globe!
Wern2000
Wern2000 26.09.2023 aktualisiert um 10:42:11 Uhr
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ist es eigentlich immer noch so das z.B. SQL auf einem echten Server deutlich schneller läuft als in einer VM. vor ca 10 Jahren war ein SQL-Server unter VMWare ca 20-25% langsamer als wenn man den direkt auf gesetzt hat.

Was vor 10 Jahren wirklich tötlich für die geschwindigkeit war, war wenn man den VMs zusammengezählt mehr RAM zuwieß als es echten RAM gegeben hat. Ist das auch noch so?
8585324113
8585324113 26.09.2023 um 10:44:28 Uhr
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20-25% nicht. Aber etwas schneller schon.

Das hängt von vielen Sachen ab.
Wern2000
Wern2000 26.09.2023 um 11:26:45 Uhr
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mir ist halt aufgefallen das unter anderem die RAM geschwindigkeit und IO/latenz deutlich um einiges schlechter werden in der VM
Datenreise
Datenreise 26.09.2023 um 14:59:17 Uhr
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Zitat von @StefanKittel:

Ich habe selbst bei Praxen oder KMUs einen Server mit VMWare ESXi verwendet.
Selbst wenn da nur eine Server VM drauf läuft bringt es mir als Dienstleister viele Vorteile.

Ich installiere eine zusätzliche Windows VM auf die ich per RMM/VPN zugreifen kann.
Wenn nun die Windows VM mit einem Bluescreen abstürzt und nicht mehr startet, kann ich alles per Remote machen als wenn ich bei einem Hardware Server vor Ort wäre:
- Reboot
- Windows CD booten und Windows reparieren
- Konsole
- Backup einspielen
- Zusätzliche VM installieren

Stefan

Naja, für diesen Fehlerfall gibt es IPMI, das ist kein wirkliches Argument für Virtualisierung.
Im Zweifel stürzt der Hypervisor ab, dann stöpselst Du doch wieder vor Ort Monitor und Tastatur an. Oder hast eben IPMI. face-smile
StefanKittel
StefanKittel 26.09.2023 um 17:59:55 Uhr
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Zitat von @Datenreise:
Naja, für diesen Fehlerfall gibt es IPMI, das ist kein wirkliches Argument für Virtualisierung.
Im Zweifel stürzt der Hypervisor ab, dann stöpselst Du doch wieder vor Ort Monitor und Tastatur an. Oder hast eben IPMI. face-smile

Ich habe dort ESXi und IPMI.
Anzahl Abstürze ESXi seit 2012 bis Heute: 1 (defekter USB Stick wo der ESXi drauf war).

Wenn man die richtige Hardware hat und keinen Quatsch macht, stürzt ein ESXi nie ab. Das kann ich von Windows Server nicht sagen.

Stefan
Datenreise
Datenreise 26.09.2023 um 19:21:34 Uhr
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Also ich hatte noch nie einen Windows Hyper-V-Server, der abgestürzt wäre, damit steht es dann laut anekdotischer Evidenz 1:0 gegen VMware. Das hat natürlich alles eine Aussagekraft nahe null - und war ja auch gar nicht mein Punkt.
Spirit-of-Eli
Spirit-of-Eli 26.09.2023 um 19:45:28 Uhr
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Also Hyper-V habe ich schon gerne mal bei Updates gesponnen. Das lag aber weniger an der HyperV Rolle.

ESXer habe ich schon öfter am Boden gesehen. Das liegt aber mehr an der Verbreitung und war so gut wie immer auf mangelnde Pflege zurück zu führen.

Ich würde allerdings so gut wie alles virtualisieren.
Richtig konfiguriert hat sogar ein virtuelles Netzwerk im Datacenter viele Vorteile. Damit meine ich jetzt VLans. Sondern Technologien wie VMware NSX.

Viele Migrationsprojekte sind gerade unter solchen Voraussetzungen deutlich leichter.
Gerade bin ich dabei Firewalls hoch zu ziehen da das Partitions Schema für ein Update nicht mehr passt. Ohne Virtualisierung wäre das gerade ein riesen Aufwand und könnte nicht einfach parallel laufen.
dr.zeto
dr.zeto 27.09.2023 um 16:22:21 Uhr
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Es kommt immer darauf an was Du mit einer VM erreichen willst.
Ich für meinen Teil habe einen recht perfomanten Proxmox-Host im Keller auf dem mehrere VMs gleichzeitig laufen.
Ich nutze das System als Testumgebung und zum Teil auch produktiv.
Mit einer VM kann ich z.B. Betriebssysteme testen, Probleme nachstellen oder auch anderes anstellen.
Klar, dazu könnte ich auch mehrere Blechkisten anschmeissen, aber alleine schon wegen dem Strombedarf ist es deutlich effizienter mehrere VMs auf einem Rechner zu betreiben.
Nicht umsonst haben sich VMs und Virtualisierungslösungen auch in der professionellen IT-Welt bewährt und durchgesetzt.

Bei meinem Arbeitgeber z.B. betreiben wir rund 30 VMs auf 2 Virtualiserungs-Hosts. Rechnet alleine mal die Stromersparnis. In der Regel stehen die Server ja eh nur relativ dumm rum und warten auf Eingaben... face-smile

Auch die Ausfallsicherheit oder Wartungen während des Betriebs können ein Thema sein.
Eine VM ist recht schnell von einem Host auf den anderen geschoben ohne dass es der Anwender merkt.
VMs sind schnell wieder hergestellt wenn eine Maschine mal "kaputt" geht - Backup natürlich voraus gesetzt...

Also ich könnte mir die bzw. meine IT-Welt ohne VMs mittlerweile gar nicht mehr vorstellen...
PadMan
PadMan 28.09.2023 um 23:26:13 Uhr
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Ich selber, das ist schon sehr lange her, kam auch mit VM in Berührung, eher im privatem Bereich, aber bis heute haben VM's an sich schon viele Vor- und auch Nachteile haben können, die hier schon genannt wurden.

Das schöne an einer VM an sich ist, dass in der Regel, kommt aber auch darauf auch an welche Software für die Virtualisierung verwendet wird, uralte Betriebssysteme zum anschauen erweckt werden kann, da viele Leute ältere und alte Hardware zur Verschrottung gebracht haben und vielleicht nach vielen Jahren doch noch mal gerne live das historische System anschauen möchte. Natürlich darf man nicht erwarten, dass alte Betriebssysteme unter einer VM perfekt laufen, da es in der Regel auch keine Treiber mehr gibt usw..

Ich weiß, dass das hier etwas vom eigentlichen Thema abweicht, aber man sollte auch dass mit bedenken, dass eine VM nicht speziell für Server sein müssen face-wink

Ich selber finde eine Virtualisierung nicht schlecht, gerade wenn man auch was testen muss, ohne irgendeine weitere Hardware zu benötigen und man versaut sich nicht das eigene System oder muss sich noch weitere Festplatten anschaffen.

Schön, dass man noch ein wenig Interesse mit Ü72 hat face-smile

Verwendet die Praxis für die Daten normale PC's oder sind die schon etwas besser, also wie eine Workstation oder eine Server-Hardware? face-wink
FritzB
FritzB 29.09.2023 aktualisiert um 12:51:51 Uhr
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Zitat von @PadMan:

Schön, dass man noch ein wenig Interesse mit Ü72 hat face-smile
Das basiert notgedrungen auf zwei Gründen:

1.) Die Rente reicht nicht. (Als Selbstständiger habe ich nicht genug eingezahlt).
2.) Ohne Aufgaben, die ich für Kund*innen erledigen kann und im Gegenzug dafür Wertschätzung erfahre, wüsste ich nicht, wozu ich (Single ohne weitere Interessen, Hobbies und ohne religiöse Gläubigkeit) noch weiter vor mich hinleben sollte, nachdem ich auch die männliche Menopause hinter mir habe.

Verwendet die Praxis für die Daten normale PC's oder sind die schon etwas besser, also wie eine Workstation oder eine Server-Hardware? face-wink
Das sind untereinander austauschbare Workstations, die ich auf Basis der (leicht modifizierten) Anleitung für einen "13-Watt-PC" (Leerlauf) aus dem c’t Hardware-Guide 2023 (Heise-Verlag) gebaut habe. CPU: Intel Core i5-13400.
Eine davon ist zum Server deklariert. Für die niedrige Leerlaufleistung ('n bisschen mehr als 13 Watt sind's dann doch geworden) sind die erstaunlich flott bei der Sache.