WiFi-Bridge auf Host mit VM bei anmeldegebundenen DHCP-Leases (Geräte-MAC)
Hallochen, Gemeinde!
Ich hoffe, dass werden nicht meine 5 Cent für den Freitagnachmittag ...
Das ursprüngliche Problem bestand darin, dass bei einem Linux-Host (Notebook mit Debian 11) mit Windows-QEMU-VM die VM keinen Außenkontakt herstellen konnte, wenn der Host über den WLAN-Adapter mit einem Netzwerk verbunden ist. Problematisch war das deshalb, weil der WLAN-Adapter bisher scheinbar die WDS-Funktionalität nicht bereitstellen konnte, was zu den entsprechenden Folgewirkungen führte. Jedenfalls beherrscht der WLAN-Adapter WDS/4addr und es kann aktiviert werden. Somit verhält sich jetzt der WLAN-Adapter identisch mit dem LAN-Adapter, was die Konnektivität der QEMU-VM betrifft.
So weit, so gut. ABER und das ist die neue Problematik:
Bei einer LAN-Anbindung ist es mit dem lokalen Bridging des Hosts selbstredend, dass sich der Host und die VM ihre (dynamische oder statische) IP-Konfiguration per DHCP holen. Das erfordert einen entsprechenden DHCP-Server im LAN. Dasselbe gilt für eine Anbindung von Host und VM in ein WiFi-Netzwerk, weil der Host selbst nicht an der Vergabe der IP-Daten beteiligt ist (und insoweit auch nicht soll).
Indes entsteht daraus bei einer WiFi-Anbindung eine Folgeproblematik, wenn der Access Point die DHCP-Leases (nur) anhand der MAC-Adresse des WLAN-Adapters des sich anmeldenden Gerätes vergibt oder die Kommunikation auf die bei der Geräteanmeldung registrierten MAC-Adresse beschränkt. Ist das Gerät allein, ist das auch völlig in Ordnung. In der Konstallation des Bridgings auf dem Host ist das kritisch, weil es dann drei MAC-Adressen gibt, die versorgt werden müssen. Bei einer brctl- oder OVS-Bridge haben nämlich neben dem WLAN-Adapter sowohl das Interface der Bridge als auch die VM ihre eigene MAC-Adresse und benötigen somit jeweils eine IP-Zuordnung.
Ein umgehender/vermeidender Lösungsansatz ist, einen per LAN-Kabel an den Host angeschlossenen mobilen Router zu verwenden. Nur wird dieser nicht immer zugegen sein und / oder es soll auch ohne ihn gehen können.
Was ist dann zu tun? Einfach manuell eine IP-Adresse zu vergeben, mag klappen können. Dürfte aber wegen der fehlenden Registrierung der IP-Adresse im AP-Netz schon an der Ablehnung durch den AP scheitern. Ein denkbares Beispiel wäre ein (noch) kleiner(er) mobiler, aber einfacher WiFi-ComPoint.
1. Gibt es neben den beiden nachstehenden noch andere vernünftige Lösungsansätze?
2. Wie könnte ein virtueller Router realisiert werden, ohne großen Aufwand zu treiben? Kann das in Open vSwitch integriert werden? Boardmittel? Wie würde eine entsprechende Konfiguration aussehen? Oder muss es so etwas wie OpenWRT etc. sein?
3. Wie sähe das bei einer Tunnellösung (VPN oder dergleichen) aus? Der Tunnel erhält doch regelmäßig eine virtuelle Schnittstelle, die dann anstelle des WLAN-Adapters in die Bridge eingebunden werden könnte, oder? Freilich bedarf es dann einer entsprechenden Tunnelgegenstelle. Und klar ist auch, dass die anderen internen Interfaces (von Host und VM) durch den Host mit IP-Adressen versorgt werden müssen. Ein Vorteil könnte sein, dass sich die VPN-Anbindung der VM / des Hosts zu einer gemeinsamen (transparenten) für Host und VM verlangern würde und dass dadurch kein nennenswerter zusätzlicher Aufwand entstehen würde.
Wichtig ist mir, dass zwischen den verschiedenen WiFi-Szenarien möglichst einfach gewechselt werden kann, und zwar ähnlich wie zwischen LAN-Anbindung und WiFi-Anbindung (Austausch der Interfaces in der Bridge).
Im Voraus vielen Dank für Euren Input und viele Grüße
HansDampf06
Ich hoffe, dass werden nicht meine 5 Cent für den Freitagnachmittag ...
Das ursprüngliche Problem bestand darin, dass bei einem Linux-Host (Notebook mit Debian 11) mit Windows-QEMU-VM die VM keinen Außenkontakt herstellen konnte, wenn der Host über den WLAN-Adapter mit einem Netzwerk verbunden ist. Problematisch war das deshalb, weil der WLAN-Adapter bisher scheinbar die WDS-Funktionalität nicht bereitstellen konnte, was zu den entsprechenden Folgewirkungen führte. Jedenfalls beherrscht der WLAN-Adapter WDS/4addr und es kann aktiviert werden. Somit verhält sich jetzt der WLAN-Adapter identisch mit dem LAN-Adapter, was die Konnektivität der QEMU-VM betrifft.
So weit, so gut. ABER und das ist die neue Problematik:
Bei einer LAN-Anbindung ist es mit dem lokalen Bridging des Hosts selbstredend, dass sich der Host und die VM ihre (dynamische oder statische) IP-Konfiguration per DHCP holen. Das erfordert einen entsprechenden DHCP-Server im LAN. Dasselbe gilt für eine Anbindung von Host und VM in ein WiFi-Netzwerk, weil der Host selbst nicht an der Vergabe der IP-Daten beteiligt ist (und insoweit auch nicht soll).
Indes entsteht daraus bei einer WiFi-Anbindung eine Folgeproblematik, wenn der Access Point die DHCP-Leases (nur) anhand der MAC-Adresse des WLAN-Adapters des sich anmeldenden Gerätes vergibt oder die Kommunikation auf die bei der Geräteanmeldung registrierten MAC-Adresse beschränkt. Ist das Gerät allein, ist das auch völlig in Ordnung. In der Konstallation des Bridgings auf dem Host ist das kritisch, weil es dann drei MAC-Adressen gibt, die versorgt werden müssen. Bei einer brctl- oder OVS-Bridge haben nämlich neben dem WLAN-Adapter sowohl das Interface der Bridge als auch die VM ihre eigene MAC-Adresse und benötigen somit jeweils eine IP-Zuordnung.
Ein umgehender/vermeidender Lösungsansatz ist, einen per LAN-Kabel an den Host angeschlossenen mobilen Router zu verwenden. Nur wird dieser nicht immer zugegen sein und / oder es soll auch ohne ihn gehen können.
Was ist dann zu tun? Einfach manuell eine IP-Adresse zu vergeben, mag klappen können. Dürfte aber wegen der fehlenden Registrierung der IP-Adresse im AP-Netz schon an der Ablehnung durch den AP scheitern. Ein denkbares Beispiel wäre ein (noch) kleiner(er) mobiler, aber einfacher WiFi-ComPoint.
1. Gibt es neben den beiden nachstehenden noch andere vernünftige Lösungsansätze?
2. Wie könnte ein virtueller Router realisiert werden, ohne großen Aufwand zu treiben? Kann das in Open vSwitch integriert werden? Boardmittel? Wie würde eine entsprechende Konfiguration aussehen? Oder muss es so etwas wie OpenWRT etc. sein?
3. Wie sähe das bei einer Tunnellösung (VPN oder dergleichen) aus? Der Tunnel erhält doch regelmäßig eine virtuelle Schnittstelle, die dann anstelle des WLAN-Adapters in die Bridge eingebunden werden könnte, oder? Freilich bedarf es dann einer entsprechenden Tunnelgegenstelle. Und klar ist auch, dass die anderen internen Interfaces (von Host und VM) durch den Host mit IP-Adressen versorgt werden müssen. Ein Vorteil könnte sein, dass sich die VPN-Anbindung der VM / des Hosts zu einer gemeinsamen (transparenten) für Host und VM verlangern würde und dass dadurch kein nennenswerter zusätzlicher Aufwand entstehen würde.
Wichtig ist mir, dass zwischen den verschiedenen WiFi-Szenarien möglichst einfach gewechselt werden kann, und zwar ähnlich wie zwischen LAN-Anbindung und WiFi-Anbindung (Austausch der Interfaces in der Bridge).
Im Voraus vielen Dank für Euren Input und viele Grüße
HansDampf06
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Ausgedruckt am: 21.12.2024 um 17:12 Uhr
4 Kommentare
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Bei einer brctl- oder OVS-Bridge haben nämlich neben dem WLAN-Adapter sowohl das Interface der Bridge als auch die VM ihre eigene MAC-Adresse
Nach Adam Riese wären das 2! Wieso kommst du auf 3?Abgesehen von der Mathematik ist es doch Unsinn der Bridge selber ein Interface zu geben. Die soll doch nur passiv durchreichen. Und wenn überhaupt, dann hat sie einzig nur eine Adresse aus dem LAN Netz sofern das überhaupt erforderlich ist bei einem Bridge. Generell sollten immer nur die Endgeräte selber eine IP Adresse haben.
Aber auch wenn, ist ja für die Mac basierte IP Adressvergabe auf dem AP einzig und allein nur die Mac Adresse der VM relevant, denn mit dieser werden ja die DHCP Requests versendet. Die Bridge selber wird ja sehr wahrschenlich keine DHCP Requests senden, wozu auch? Aber auch wenn, ist die Mac dazu dann irrelevant, denn es muss ja nur die VM selber eine IP haben um zu funktionieren. Die Bridgefunktion an sich ist ja keinesfalls abhängig von einer IP Adresse. Eine Bridge arbeitet rein nur auf Layer 2, für die sind IP Adressen so oder generell irrelevant.
Eintragen im AP oder dem WLAN DHCP Server muss man also nur die VM Mac Adresse.
Mit einem tcpdump sieht man das auch selber.
Beachte zudem auch das wenn LAN und WLAN gleichzeitg aktiv sind das für Windows problematisch ist, da es nicht mit 2 aktiven Gateway und DNS Adressen umgehen kann. Bzw. hier immer nur die Bindungsreihenfolge der NIC Adapter (Metric) dann zählt welcher Adapter überhaupt aktiv ist. Nur das du das auch auf dem Radar hast...
Sorry, aber bei solchen einem gruseligen Hypervisor der einem solche eigentlich völlig unsinnigen Hürden in den Weg stellt solltest du vielleicht generell einmal überdenken ob der die richtige Wahl ist. Du wirst das unter den Voraussetzungen dann nur mit 2 Mac Adressen im DHCP lösen können. Wie auch sonst wenn das strikte Vorgabe ist?!
Aber vielleicht wissen dann andere Forenprofis da mehr...
Nebenbei:
Eine einfache und simple VirtualBox benötigt auch unter Linux keinerlei IP Adressen für interne vSwitches oder Bridges und würde deine Vorgabe im Handumdrehen mit nur einer Mac lösen. Keiner der gängigen Hypervisoren benötigt IPs für Bridges.
Mit einer VirtualBox würdest du also in jedem Falle allemal besser fahren, denn diese benötigt, wie es sein soll, nur eine Mac Adresse der VM. Die VM kann dann flexibel in jedes beliebige WLAN, egal welche SSID und Authentisierungsverfahren, wechseln.
Aber vielleicht wissen dann andere Forenprofis da mehr...
Nebenbei:
Eine einfache und simple VirtualBox benötigt auch unter Linux keinerlei IP Adressen für interne vSwitches oder Bridges und würde deine Vorgabe im Handumdrehen mit nur einer Mac lösen. Keiner der gängigen Hypervisoren benötigt IPs für Bridges.
Mit einer VirtualBox würdest du also in jedem Falle allemal besser fahren, denn diese benötigt, wie es sein soll, nur eine Mac Adresse der VM. Die VM kann dann flexibel in jedes beliebige WLAN, egal welche SSID und Authentisierungsverfahren, wechseln.