Windows DNS Server liefert veraltete Records aus
Hallo zusammen,
ich wende mich heute mit einem Problem an euch, welches mir bereits seit längerem Kopfschmerzen bereitet.
Eigentlich ist meine ganzes Netzwerk eine Baustelle und nun versuche ich den Ursprung allen Übels zu finden.
Um so weiter ich grabe, desto mehr Fehler finde ich.
Die momentanen Herausforderungen sind:
Hierbei möchte ich mich zunächst mit den DNS-Einstellungen befassen, da diese ernorme Einschränkungen im Netzwerk verursachen.
Da ich bis heute IPv6 nicht fehlerfrei zum Laufen gebracht habe, ist dieses (momentan) vollständig abgeschaltet.
Aber hier zunächst der Aufbau meines Netzes:
Als Internetanbieter kommt Vodafone zum Einsatz. Der gewählte Tarif ist CableMax 1000/50 aus NRW, welcher mittels in den Bridge Modus versetzten Arris TG3442DE (aka Vodafone Station) an eine pfSense Firewall und Gateway weitergeleitet wird. Die pfSense erhält per DHCP (und DHCPv6) eine IPv4 bzw. eine IPv6/128 Adresse.
Als Domain Controller läuft ein Windows Server 2016 core, auf welchem die Rolle AD DC, AD CS, DNS und DHCP sowie Storage Server installiert sind. Zudem läuft (so halb) ein Unify Controller und von Schneider APC die PowerChute (Verwaltung der USV). Die Domain ist auch eine echte, mir gehörende, TLD. Wobei ich hier eine subdomain gewählt habe, welche auf dem Name Server des Domainanbieters nicht hintgerlegt wurde. Also kein .local, .arpa oder so, sondern subdomain.domain.com.
Auf der pfSense läuft der DNS Resolver, jedoch kein DHCP Server. Ich möchte lieber selbst die Root-Server anfragen und keinen externen upstream DNS-Server aka Google oder Quad9 nutzen. Bei dem Lesen von verschiedenen Empfehlungen komme ich zu dem Entschluss, dass die sauberste/beste Lösung ist, den DHCP und nur den DNS-Server vom Domain Controller an die Clients zu geben. Die pfSense soll dann als DNS forwarder in den Einstellungen des Windows DNS-Servers eingetragen werden.
Soweit so gut. Leider werden dann nicht alle Seiten erfolgreich im Browser aufgebaut bzw. deren Domainnamen richtig aufgelöst. Einige, wie z.B. google.com funktonieren, andere wie z.B. netflix.com jedoch nicht. Um eine Fehlkonfiguration der pfSense Firewall auszuschließen, sind Suricata, pfBlockerNG und squid vollständig deaktiviert. Wobei Suricata zuletzt eh nur im Alert Mode lief.
Ein nslookup netflix.com liefert mir tatsächlich von meinem Domain Controller (und dieser dann von der pfSense) mehre A und AAAA Records zurück:
Jetzt kommt aber der Knackpunkt ins Spiel. Richte ich mein nslookup an die Server von Google bzw. 1.1.1.1 kommen andere Ergebnisse zurück:
Befragt man jedoch centralops.net nach netflix.com, so kommen wieder andere Ergebnisse zustande:
Hier sehe ich jedoch zum ersten Mal, dass die TTL auf 60 Sekunden steht. Offenbar ist dies in meinem Fall das Problem.
ipconfig /displaydns auf einem Client liefert mir folgendes (gekürztes) Ergebnis:
Mein Domain Controller (bzw. pfSense) liefert mir (offenbar) einen zu alten A-Record zurück. Denn gebe ich am Client als DNS-Server einen von Google oder 1.1.1.1 ein, so funktoniert die Netflix Webseite wieder tadellos. Jedoch ist dann mein gesamtes Domainnetzwerk nicht zu verwenden (Roaming, UNC-Netzlaufwerke, etc.)
Ich bin immer davon ausgegangen, dass derDNS-Server die TTL berücksichtigt. Besonders da ich in der pfSense das Ausliefern von abgelaufenen DNS-Einträgen nicht aktivert habe.
Zunächst möchte ich jedoch sicherstellen, dass die Konstellation vom Domain Controller und pfSense unabhängig von dem Netflix Fehler richtig ist:
Ergänzend hierzu möchte ich anmerken, dass dies nicht nur bei Netflix passiert. Die Online-Funktion der Nintendo Switch ist ebenso die AliExpress Webseite sind beeinträchtigt.
Für eure Unterstüzung bin ich sehr dankbar.
ich wende mich heute mit einem Problem an euch, welches mir bereits seit längerem Kopfschmerzen bereitet.
Eigentlich ist meine ganzes Netzwerk eine Baustelle und nun versuche ich den Ursprung allen Übels zu finden.
Um so weiter ich grabe, desto mehr Fehler finde ich.
Die momentanen Herausforderungen sind:
- IPv6 im lokalen Netz (DHCPv6 auf dem Windows Server funktoniert nicht und das RA auf der pfsense läuft nicht rund)
- Richtige Einstellungen des DNS Servers inkl. DNS und IP Blacklist
- Windows Firewall auf dem Domain Controller
Hierbei möchte ich mich zunächst mit den DNS-Einstellungen befassen, da diese ernorme Einschränkungen im Netzwerk verursachen.
Da ich bis heute IPv6 nicht fehlerfrei zum Laufen gebracht habe, ist dieses (momentan) vollständig abgeschaltet.
Aber hier zunächst der Aufbau meines Netzes:
Als Internetanbieter kommt Vodafone zum Einsatz. Der gewählte Tarif ist CableMax 1000/50 aus NRW, welcher mittels in den Bridge Modus versetzten Arris TG3442DE (aka Vodafone Station) an eine pfSense Firewall und Gateway weitergeleitet wird. Die pfSense erhält per DHCP (und DHCPv6) eine IPv4 bzw. eine IPv6/128 Adresse.
Als Domain Controller läuft ein Windows Server 2016 core, auf welchem die Rolle AD DC, AD CS, DNS und DHCP sowie Storage Server installiert sind. Zudem läuft (so halb) ein Unify Controller und von Schneider APC die PowerChute (Verwaltung der USV). Die Domain ist auch eine echte, mir gehörende, TLD. Wobei ich hier eine subdomain gewählt habe, welche auf dem Name Server des Domainanbieters nicht hintgerlegt wurde. Also kein .local, .arpa oder so, sondern subdomain.domain.com.
Auf der pfSense läuft der DNS Resolver, jedoch kein DHCP Server. Ich möchte lieber selbst die Root-Server anfragen und keinen externen upstream DNS-Server aka Google oder Quad9 nutzen. Bei dem Lesen von verschiedenen Empfehlungen komme ich zu dem Entschluss, dass die sauberste/beste Lösung ist, den DHCP und nur den DNS-Server vom Domain Controller an die Clients zu geben. Die pfSense soll dann als DNS forwarder in den Einstellungen des Windows DNS-Servers eingetragen werden.
Soweit so gut. Leider werden dann nicht alle Seiten erfolgreich im Browser aufgebaut bzw. deren Domainnamen richtig aufgelöst. Einige, wie z.B. google.com funktonieren, andere wie z.B. netflix.com jedoch nicht. Um eine Fehlkonfiguration der pfSense Firewall auszuschließen, sind Suricata, pfBlockerNG und squid vollständig deaktiviert. Wobei Suricata zuletzt eh nur im Alert Mode lief.
Ein nslookup netflix.com liefert mir tatsächlich von meinem Domain Controller (und dieser dann von der pfSense) mehre A und AAAA Records zurück:
C:\Users\Administrator>nslookup netflix.com
Server: domaincontroller.subdomain.domain.com
Address: 192.168.100.2
Non-authoritative answer:
Name: netflix.com
Addresses: 2a05:d018:76c:b684:b233:ac1f:be1f:7
2a05:d018:76c:b685:c898:aa3a:42c7:9d21
2a05:d018:76c:b683:e1fe:9fbf:c403:57f1
54.155.246.232
54.73.148.110
18.200.8.190
C:\Users\Administrator>nslookup netflix.com 8.8.8.8
Server: dns.google
Address: 8.8.8.8
Non-authoritative answer:
Name: netflix.com
Addresses: 2a05:d018:76c:b683:e1fe:9fbf:c403:57f1
2a05:d018:76c:b685:c898:aa3a:42c7:9d21
2a05:d018:76c:b684:b233:ac1f:be1f:7
52.214.181.141
54.246.79.9
54.170.196.176
C:\Users\Administrator>nslookup netflix.com 1.1.1.1
Server: one.one.one.one
Address: 1.1.1.1
Non-authoritative answer:
Name: netflix.com
Addresses: 2a05:d018:76c:b685:e8ab:afd3:af51:3aed
2a05:d018:76c:b684:8ab7:ac02:667b:e863
2a05:d018:76c:b683:a2cd:4240:8669:6d4
54.170.196.176
52.214.181.141
54.246.79.9
Hier sehe ich jedoch zum ersten Mal, dass die TTL auf 60 Sekunden steht. Offenbar ist dies in meinem Fall das Problem.
ipconfig /displaydns auf einem Client liefert mir folgendes (gekürztes) Ergebnis:
netflix.com
----------------------------------------
Record Name . . . . . : netflix.com
Record Type . . . . . : 28
Time To Live . . . . : 24
Data Length . . . . . : 16
Section . . . . . . . : Answer
AAAA Record . . . . . : 2a05:d018:76c:b683:f711:f0cf:5cc7:b815
Record Name . . . . . : netflix.com
Record Type . . . . . : 28
Time To Live . . . . : 24
Data Length . . . . . : 16
Section . . . . . . . : Answer
AAAA Record . . . . . : 2a05:d018:76c:b684:8e48:47c9:84aa:b34d
Record Name . . . . . : netflix.com
Record Type . . . . . : 28
Time To Live . . . . : 24
Data Length . . . . . : 16
Section . . . . . . . : Answer
AAAA Record . . . . . : 2a05:d018:76c:b685:3b38:679d:2640:1ced
netflix.com
----------------------------------------
Record Name . . . . . : netflix.com
Record Type . . . . . : 1
Time To Live . . . . : 24
Data Length . . . . . : 4
Section . . . . . . . : Answer
A (Host) Record . . . : 3.251.50.149
Record Name . . . . . : netflix.com
Record Type . . . . . : 1
Time To Live . . . . : 24
Data Length . . . . . : 4
Section . . . . . . . : Answer
A (Host) Record . . . : 54.155.178.5
Record Name . . . . . : netflix.com
Record Type . . . . . : 1
Time To Live . . . . : 24
Data Length . . . . . : 4
Section . . . . . . . : Answer
A (Host) Record . . . : 54.74.73.31
Mein Domain Controller (bzw. pfSense) liefert mir (offenbar) einen zu alten A-Record zurück. Denn gebe ich am Client als DNS-Server einen von Google oder 1.1.1.1 ein, so funktoniert die Netflix Webseite wieder tadellos. Jedoch ist dann mein gesamtes Domainnetzwerk nicht zu verwenden (Roaming, UNC-Netzlaufwerke, etc.)
Ich bin immer davon ausgegangen, dass derDNS-Server die TTL berücksichtigt. Besonders da ich in der pfSense das Ausliefern von abgelaufenen DNS-Einträgen nicht aktivert habe.
Zunächst möchte ich jedoch sicherstellen, dass die Konstellation vom Domain Controller und pfSense unabhängig von dem Netflix Fehler richtig ist:
Ergänzend hierzu möchte ich anmerken, dass dies nicht nur bei Netflix passiert. Die Online-Funktion der Nintendo Switch ist ebenso die AliExpress Webseite sind beeinträchtigt.
Für eure Unterstüzung bin ich sehr dankbar.
Bitte markiere auch die Kommentare, die zur Lösung des Beitrags beigetragen haben
Content-ID: 1728644236
Url: https://administrator.de/contentid/1728644236
Ausgedruckt am: 25.11.2024 um 08:11 Uhr
6 Kommentare
Neuester Kommentar
Hi,
leider keine Lösung:
Von der Performance und der Stabilität macht es mehr Sinn im DC direkt die DNS vom Provider einzutragen, anstelle den Resolver der pfSense.
bei mir löst 1.1.1.1 und 8.8.8.8 nach den gleichen IP Adressen wie der DNS von Vodafone aus und ich erhalte auch problemlos netflix.com im Browser angezeigt.
Was mich bei dir irritiert ist das du andere Ergebnisse bei 1.1.1.1 und 8.8.8.8 erhältst. Es sieht so aus als ob hier nicht Server in DE abgefragt werden.
Gruß
CH
leider keine Lösung:
Die pfSense soll dann als DNS forwarder in den Einstellungen des Windows DNS-Servers eingetragen werden.
und welche DNS Server hast du in der pfSense eingetragen ? Wahrscheinlich die Server von Vodafone, ich erhalte hier bei einem nslookup netflix.com die gleichen Ergebnisse wie du (bin auch bei Vodafone).Von der Performance und der Stabilität macht es mehr Sinn im DC direkt die DNS vom Provider einzutragen, anstelle den Resolver der pfSense.
bei mir löst 1.1.1.1 und 8.8.8.8 nach den gleichen IP Adressen wie der DNS von Vodafone aus und ich erhalte auch problemlos netflix.com im Browser angezeigt.
Was mich bei dir irritiert ist das du andere Ergebnisse bei 1.1.1.1 und 8.8.8.8 erhältst. Es sieht so aus als ob hier nicht Server in DE abgefragt werden.
Gruß
CH
Hallo,
eigentlich ist DNS nicht so problematisch. Entweder der Server liefert, oder eben nicht. Gelegentlich antwortet er zu langsam. Dann klappt meist der 2. Seitenaufruf. 60 Sekunden TTL sind im DNS auch kein Problem, Seiten wechseln selten schneller ihre IP
Ich glaube eher, das Problem liegt wo anders. Wie hast Du denn IPv6 deaktiviert? Auch auf den Clients?
Wenn Deine Clients vom DNS IPv6 und IPv4 Adressen ausgeliefert bekommen, versuchen sie zuerst, das Ziel per IPv6 zu erreichen ( wenn sie ein IPv6 Interface haben). Wenn es dann keine IPv6 Route zum Ziel gibt, wird erst nach dem Timeout versucht, die Verbindung über IPv6 herzustellen. Das ist Standart unter Windows und unter Linux.
Prüfe daher zuerst die Routen über IPv6 und IPv4 zu den Zielen.
Grüße
lcer
eigentlich ist DNS nicht so problematisch. Entweder der Server liefert, oder eben nicht. Gelegentlich antwortet er zu langsam. Dann klappt meist der 2. Seitenaufruf. 60 Sekunden TTL sind im DNS auch kein Problem, Seiten wechseln selten schneller ihre IP
Ich glaube eher, das Problem liegt wo anders. Wie hast Du denn IPv6 deaktiviert? Auch auf den Clients?
Wenn Deine Clients vom DNS IPv6 und IPv4 Adressen ausgeliefert bekommen, versuchen sie zuerst, das Ziel per IPv6 zu erreichen ( wenn sie ein IPv6 Interface haben). Wenn es dann keine IPv6 Route zum Ziel gibt, wird erst nach dem Timeout versucht, die Verbindung über IPv6 herzustellen. Das ist Standart unter Windows und unter Linux.
Prüfe daher zuerst die Routen über IPv6 und IPv4 zu den Zielen.
Grüße
lcer
Zitat von @Boranto:
Habe ich versucht, auch ohne Erfolg.
Folgende Domains haben das identische Problem:
netflix.com
aliexpress.com
sun.hac.lp1.d4c.nintendo.net (Nintendo Online Funktion)
Zitat von @c.r.s.:
deaktiviere die Strict QNAME Minimization in der pfSense.
deaktiviere die Strict QNAME Minimization in der pfSense.
Habe ich versucht, auch ohne Erfolg.
Folgende Domains haben das identische Problem:
netflix.com
aliexpress.com
sun.hac.lp1.d4c.nintendo.net (Nintendo Online Funktion)
Da hat dir vermutlich das Caching einen Streich gespielt, denn Fehler mit diesen Domains sind charakteristisch für QNAME-Minimization und das Unterbinden des Fallbacks in der pfSense (DNS_PROBE_FINISHED_NXDOMAIN in Chrome). Oder du hast mehrere verkettete Fehler, jedenfalls werden sie mit dem Setting über die pfSense nicht funktionieren.