mollyneo
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Windows Server 2016 Essentials mit 7 Rollen - das übliche Problem. Zwei Dienstleister für ein Unternehmen

Moin,
ich habe da mal ein Problem und brauche dazu unabhängige Meinungen zur vorhandenen Installation.
Ich bin vorrangig Entwickler für Branchenlösungen. Die beim Kunden eingesetzte Lösung ist ein Access Frontend mit einer MS SQL Datenbank.
Das läuft so prima in über 20 bundesweiten Installationen mit einer von Fachleuten installierten Infrastruktur.
Bevor ich meine Software bei diesem Kunden installiert habe, habe ich den betreuenden Dienstleister nach der Server/AP-Konfiguration gefragt und mir wurde mitgeteilt:
Windows Server 2016 Essentials, NAS und AP's mit Win7. Jo. Ist ja quasi nichts Aufregendes Dachte ich.
Der Kunde ist eine ganze Ecke weg. Bin dann zur Installation hingefahren. Die Voraussetzungen für meine Software sollten nach Aussage des Dienstleisters locker erfüllt sein.

Vorgefunden habe ich ein schickes Blech (Xeon, 64 GB etc.) . Das war aber auch alles. Auf dem Host war physikalisch der 2016 installiert mit folgenden Rollen:
AD, DNS, IIS, DHCP, Zertifikatsdienste, Dateispeicherdienste und Essentials Umgebungsdienste.
Dazu ein MySQL-Server und ein Persuasive.
Bisher noch nicht sooo besorgniserregend.
Leider auch Remotedesktopdienste die durch Ändern der GPO für mehrere Benutzer verfügbar sind. Kein RDS Lizensierungsserver
Laut meinen Informationen (Microsoft) soll es nicht funktionieren, diese Rollen gemeinsam (AD+ und Rest) auf einem Server laufen zu lassen.
Deswegen ist die Lizensierung der Server laut Microsoft auch immer für zwei Server gültig (Eine für's AD, eine für den Rest)
Es wurde natürlich vergeblich versucht, den MS SQL noch zu installieren. Das funktionierte zwar, anschließend war aber der RDP-Zugriff nur auf den Admin beschränkt (wie es ja normal ist).
Der IT-Dienstleister schlug dann vor, den MS SQL auf dem Server unter Vmware Workstation laufen zu lassen. Das lehnte ich natürlich ab, sagt aber einiges über die Qualität des IT-Dienstleisters aus.
Das ganze Zeugs, was die da installiert haben läuft natürlich sehr instabil.
Das Problem ist, dass die Geschäftsführerin leider keinen Plan hat und mit dem Inhaber des IT-Dienstleisters seit Jahren befreundet ist und mit dem einen Wartungsvertrag hat.
Alle Mitarbeiter beschweren sich über bescheidenen Service und instabiles Laufzeitverhalten.
Ich habe dann vorübergehend ein Notebook von mit als SQL-Server dort hingestellt, damit meine Software läuft. Natürlich auch keine tolle Lösung. Aber funktionierte erstmal.
ich habe (seeeehr diplomatisch) versucht, der Geschäftsleitung zu erklären, warum sie laufend Problem haben und dass die vorhandene Konfiguration weder technisch stabil läuft, noch so anständig lizensiert ist und natürlich eine Virtualisierung vorgeschlagen. Zu diesem Zeitpunkt nickte der IT-Dienstleister das noch ab und meinte auch, dass das die bessere Lösung sei und wollte den physikalischen
Server virtualisieren. Ich selbst habe sowas schon öfter gemacht (Standalone Converter VMware). Ohne Probleme.
Die Jungs haben es leider innerhalb eines halben Jahres nicht geschafft und mir dann auch im Vertrauen erklärt, dass sie keine Ahnung von VMWare haben. ist ja nicht schlimm.
Also bin ich hin, habe den Server erst einmal aus Probelauf im laufenden Betrieb auf einen von mir mitgebrachten, älteren Host virtualisiert (ESX 6). Den Datenbankserver hatte ich vorher schon fertig gemacht.
Lief langsam (wegen des etwas schwachen Hosts). Aber lief. Die von mir dann geplante endgültige Migration wurde dann aber nicht durchgeführt, weil der IT-Dienstleister das ablehnte. Sei zu
gefährlich. Also habe ich meinen Host mit dem virtuellen Datenbankserver dort stehen lassen. Mit der bekannten Testversion von ESX. Lief prima. Bis zum Ende der Testlaufzeit. Dann habe ich den ESX mit der kostenlosen Lizenz registriert. Natürlich war das Geheule groß, weil ja nun das Backup (Storagecraft) nicht mehr lief. Logisch. Die kostenlose Version vom ESX macht das ja auch nicht. Im selben Zug habe ich das PW des Hosts geändert, weil der Kunde sich weigert, meine Rechnung für die Installationsleistungen und den Host zu bezahlen.

So. Das ist der aktuelle Stand. Kunde hat keine Ahnung. IT-Dienstleister auch nicht und behauptet, sämtliche Probleme wären durch meine Arbeit entstanden.
Ich weiß selbst,, dass ich überhaupt nicht erst soweit hätte kommen lassen dürfen sondern warten müssen, bis die Infrastruktur ordnungsgemäß installiert ist.
Der Kunde wollte allerdings mit Beginn des Geschäftsjahres unbedingt mit meiner Software arbeiten und nicht zuletzt konnte ich die Kohle zu dem Zeitpunkt gut gebrauchen, weil mein Haus abgebrannt war. Also bitte keine Vorwürfe.

Ich brauche eigentlich nur jemanden, der bestätigt, dass die vorhandene Installation bei Projektbeginn katastophal war und immer noch ist. Ich habe jetzt auch weder zeit noch Lust und Geld,
einen Sachverständigen zu beauftragen.

und hier dürften sich ja einige Fachleute rumtreiben.

Danke

Content-ID: 523773

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Ausgedruckt am: 22.12.2024 um 16:12 Uhr

Vision2015
Lösung Vision2015 11.12.2019 um 06:29:06 Uhr
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moin...

Ich brauche eigentlich nur jemanden, der bestätigt, dass die vorhandene Installation bei Projektbeginn katastophal war und immer noch ist. Ich habe jetzt auch weder zeit noch Lust und Geld,
einen Sachverständigen zu beauftragen.
na ja.. das Bestätigen kann ich dir, allerdings bringt dir das nix- was willst du vor Gericht sagen:
Beweis Nr.1 Administrator.de ?
du brauchast einen Sachverständigen.....

und hier dürften sich ja einige Fachleute rumtreiben.
das glauben einige "Fachleute"auch face-smile

Ich weiß selbst,, dass ich überhaupt nicht erst soweit hätte kommen lassen dürfen sondern warten müssen, bis die Infrastruktur ordnungsgemäß installiert ist.
du hast es selber richtig erkannt!
Der Kunde wollte allerdings mit Beginn des Geschäftsjahres unbedingt mit meiner Software arbeiten und nicht zuletzt konnte ich die Kohle zu dem Zeitpunkt gut gebrauchen, weil mein Haus abgebrannt war. Also bitte keine Vorwürfe.
zählt nun mal nicht, die voraussetzung (die du selber geschaffen hast) war nicht vorhanden, also eigenes verschulden...

Frank
StefanKittel
Lösung StefanKittel 11.12.2019 um 07:07:45 Uhr
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Moin,

Ja, ist es.
Aber was bringt Dir das.

Entweder:
A) Die Finger davon lassen weil man sie sich vermutlich eh nur verbrennen wird.
B) Eine Lösung suchen die der Kunde auch bezahlt. Direkt oder über eine Mischkalkulation. Dann ist die Software halt 2.000 Euro teurer.

Mein Stichwort zu solchen Dinge: Man kann nicht Alle retten

Stefan
itisnapanto
Lösung itisnapanto 11.12.2019 um 08:13:56 Uhr
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Moin ,

doofe Situation. Sehe da eigentlich nur 3 Möglichkeiten.

1. Dem Kunden klar machen , das es unter der aktuellen Konstellation schlicht nicht lauffähig ist und du keinerlei Gewähr für die Funktion deiner Software geben kannst . Alles schriftlich natürlich.

2. Dein Krempel abholen und die Sache abhaken.

3. Dein Krempel abholen und versuchen die Kosten einzuklagen.


Gruss
education
Lösung education 11.12.2019 um 09:24:09 Uhr
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Guten Morgen,

weg mit schrecken und daraus lernen.

wirf dem schlechten Geld kein gutes Geld hinterher.

Fangen wir mal an:
gab es ein Pflichtenheft?
wurde klar im Vorfeld geklärt wer für was verantwortlich ist?
wurde klar im Vorfeld gesagt was ist und was soll?
wurde im Vorfeld die Voraussetzung geklärt? (Systemvoraussetzung, Ressourcen usw.)

Du wirst es immer schwer haben auch mit Gutachten usw. zu beweisen , wenn der ITler und der GF befreundet sind.

Ich arbeite auch bei einen IT Dienstleister und kenne deine Situation und hab auch schon so einiges erlebt wo ich nur den Kopf schütteln kann warum der aktuelle IT Betreuer so ein System frei gibt. Die Erfahrung hat gezeigt wer solche Systeme ausrollt sind die Hobby-Admin die denken wird schon funktionieren. Wenn wir auf eine solche Situation treffen wird alles ganz kleinlich schriftlich Dokumentiert wer was zu tun hat, fehler im System werden dem "Hobbyadmin" mitgeteilt, Gesprächsprotokolle geführt mit Datum,Uhrzeit usw.

auch ein Sachverständiger kann dir zu 100% nicht versichern das das System instabil war, im gegenteil, du hast dich eher in die Situation gebracht das du dich schadensersatzpflichtig gemacht hast. wenn du ihn bei VMWare unterstützt hast da du alleine immer gegen 2 stehst wenn es blöd läuft.

daher lass es dir schriftlich geben das dein kunde aufgeklärt wurde über das System wie es läuft atm.


für die zukunft:
pflichtenheft
systemvorraussetzungen genau defenieren: wenn RDP benutz werden soll die Systemvorraussetzungen anpassen bzw den hinweis darauf usw.

wenn im Vorfeld DIR klar ist das was nicht funktioniert wie es sollte, Dokumentieren und den Projektverantwortlichen infomieren.

ansonsten, lehrgeld und in zukunft besser machen. böse menschen machen böse dinge. in der geschäftswelt gibt es keine freunde.
mollyneo
mollyneo 13.12.2019 um 02:14:56 Uhr
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Natürlich gibt es ein Pflichtenheft für aktuelle Funktionen.
Für zusätzliche, noch zu erstellende Funktionen wird es dafür eine Erweiterung geben
Es wurden auch Systemvoraussetzungen angegeben und die wurden angeblich geschaffen.
Der Dienstleister hat es allerdings nicht geschafft, den SQL Server auf seinem Blech zum laufen zu kriegen. Deswegen mein Notebook.
Es gab dann eine Besprechung mit der GF, wo der IT-Fuzzy einräumte, dass es auch mit der bestehenden Installation schon erhebliche Probleme gab (Kein Wunder). Auch alle Mitarbeiter des Unternehmens berichteten von laufenden Störungen. Es wurde da beschlossen und auch abgesegnet, dass der "Hauptserver" virtualisiert werden soll und natürlich dann auch der Datenbankserver - also 2 VM's. Es wurde aber nicht getan, weil die "Spezialisten" noch nie was von VMWare gehört haben (gibts sowas?).

Aktuell läuft die Software. Es ist für die Software auch schon Geld geflossen. Der Kunde hat bisher ca. 75% gezahlt. Restzahlung folgt, wenn einige kleinere Anpassungen erledigt sind. Es geht um die Installation der VMWare und der Serversoftware vor Ort, die der Kunde nicht zahlen will.
Das hat im Prinzip mit der Software überhaupt nichts zu tun. Die Notwendigkeit wurde ja mit der GF besprochen und beschlossen. Da ich Zugriff auf den Host habe, werde ich den Datenbankserver einfach mal runterfahren und aus dem Autostart nehmen. An den Host kommt der IT-Fritze nicht dran ohne PW. Dann soll er halt zusehen, wie der einen Datenbankserver zum Laufen kriegt, damit meine Software wieder läuft. und ICH verwette meinen Ar*ch drauf, dass der da noch ein Blech hinstellt. Aber nicht mein Problem.

Ich möchte aber der GF noch ganz gern vor Augen führen, warum das Ganze in der Ursprungskonfiguration nicht funktioniert.

irgendwo habe ich bei Microsoft gelesen, dass der DC samt zugehöriger Dienste immer separat laufen sollte und die anderen Rollen auf einem zweiten Server. Leider finde ich das nicht wieder. Vielleicht weiß das ja jemand. Ebenso, dass die Terminaldienste auf einem 2016er Essentials nicht mehr offiziell zur Verfügung stellen. Hier bezweifle ich allerdings auch, dass die entsprechenden Zugriffs-Cals vorhanden sind.
ich werde gleich noch einen Thread eröffnen, wo die Fachleute gern kurz schreiben können, wie ein optimales und stabiles System einzurichten wäre (bei Neuinstallation).

Vielen Dank Euch
mollyneo
mollyneo 08.01.2020 um 18:51:25 Uhr
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Ich habe das Projekt heute beendet. Lieber ein Ende mit (in diesem Fall ohne) Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.