frank

Meta KI: So funktioniert der Widerspruch bei Facebook und Instagram

Ich habe diese Woche 2 Mails von Facebook und Instagram erhalten. Beide tragen folgende die Überschrift:

back-to-topErfahre, wie wir deine Informationen im Zuge der Verbesserung von KI bei Meta verwenden


Oft ist es so, dass man solche Mails gerne überliest oder ignoriert. Wenn man sich die Mails genauer durchliest, fallen einem ein paar wichtige Dinge auf.

Der Text ist eine Datenschutzmitteilung von Meta, die über die Verwendung persönlicher Daten für zukünftige KI-Entwicklung informiert.

  • Meta nutzt öffentliche Beiträge und Kommentare von Nutzern ab 18 Jahren zur Entwicklung ihrer KI-Systeme
  • Dies umfasst alle öffentlichen Informationen seit Kontoerstellung sowie Interaktionen mit Meta-KI-Funktionen
  • Als Rechtsgrundlage wird "berechtigtes Interesse" angegeben
  • Nutzer können Widerspruch einlegen, woraufhin Meta ihre Daten nicht mehr für KI-Training verwenden wird
  • Alternativ können Nutzer ihre Datenschutzeinstellungen ändern oder Inhalte löschen

back-to-topWas dies in der Realität bedeutet


Meta sammelt alle öffentlichen Inhalte von erwachsenen Nutzern und nutzt diese Daten, um ihre KI-Modelle zu trainieren. Sie tun dies automatisch ohne vorherige Einwilligung und stellen den Nutzern stattdessen eine "Opt-out"-Option zur Verfügung. Der Text ist im Wesentlichen eine nachträgliche Information, dass Ihre bereits geteilten öffentlichen Daten für das Training von KI-Systemen verwendet werden, sofern Sie nicht aktiv widersprechen. Meta versucht damit, rechtliche Anforderungen zu erfüllen, während sie gleichzeitig maximalen Zugriff auf Nutzerdaten für ihre KI-Entwicklung behalten.

back-to-topWie lege ich Widerspruch ein?


Wer also nicht möchte, dass seine Beiträge, Kommentare und KI-Chats zukünftig in der Meta-KI landen, sollte jetzt aktiv Widerspruch einlegen.

Das Formular dazu findet man unter:


Man muss sich dazu mit seinem jeweiligen Account anmelden und danach seine registrierte E-Mail-Adresse angeben. Dazu gibt es noch ein Feld: Bitte erkläre, wie sich diese Verarbeitung auf dich auswirkt. Hier drei Vorschläge, was ihr da reinschreiben könnt:

  • Die Nutzung meiner persönlichen Inhalte für KI-Training verletzt mein Recht auf Datensouveränität und Privatsphäre.
  • Als Entwickler sehe ich die kommerzielle Verwertung meiner Beiträge ohne angemessene Vergütung kritisch.
  • Meine Inhalte wurden für soziale Kommunikation geteilt, nicht zum Training von KI-Modellen für Metas Geschäftszwecke.

Nach dem "Senden" erhältst du die Nachricht (Du musst etwas warten): "Wir erkennen deinen Einspruch an - Das bedeutet, dass dein Antrag zukünftig in Bezug auf die Entwicklung und Verbesserung von KI bei Meta berücksichtigt wird. Du erhältst von uns eine E-Mail mit allen Einzelheiten".

back-to-topBis wann kann ich Widerspruch einlegen?


Spätester Termin für den Widerspruch ist der 26. Mai 2025. Ab dem 27. Mai 2025 beginnt Meta laut eigenen Angaben mit dem KI-Training, dann können bereits verwendete Daten nicht mehr aus den KI-Modellen entfernt werden.

Ein Widerspruch ist auch nach dem 26. Mai weiterhin möglich. Allerdings gilt er dann nur für zukünftige Inhalte: Bereits bis zum Stichtag veröffentlichte und von Meta verarbeitete Daten können nicht mehr aus den KI-Systemen entfernt werden. Ein späterer Widerspruch verhindert also nur, dass neue, ab diesem Zeitpunkt veröffentlichte Inhalte für das KI-Training genutzt werden.

back-to-topEinschränkungen


Der Widerspruchstext von Meta zeigt, dass der Einspruch in der Realität deutlich begrenztere Auswirkungen hat, als man zunächst annehmen könnte:

Der Widerspruch verhindert nur, dass Meta deine eigenen öffentlichen Inhalte für KI-Training verwendet.
Meta kann weiterhin deine Informationen verarbeiten, wenn du:

  • In Bildern anderer Nutzer zu sehen bist
  • Von anderen in deren öffentlichen Beiträgen erwähnt wirst
  • In Bildunterschriften anderer vorkommst

Der Widerspruch gilt nur für die Konten in deiner aktuellen "Kontenübersicht" - für andere deiner Konten musst du separate Widersprüche einlegen.

Private Nachrichteninhalte werden laut Meta nicht für KI-Training verwendet, es sei denn, du oder deine Chatpartner teilen diese bewusst mit Meta-KIs.

In der Realität bedeutet dies, dass der Widerspruch nur einen teilweisen Schutz bietet. Du kannst zwar verhindern, dass deine eigens erstellten öffentlichen Inhalte zum KI-Training verwendet werden, aber Meta behält sich weiterhin viele Wege offen, Informationen über dich zu sammeln und zu verarbeiten, die von anderen geteilt werden. Es ist praktisch unmöglich, deine digitale Präsenz vollständig vom KI-Training auszuschließen, solange du in sozialen Netzwerken aktiv bist und andere Nutzer dich erwähnen oder mit dir interagieren können.

Gruß
Frank
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Content-ID: 672626

Url: https://administrator.de/tutorial/meta-ki-so-funktioniert-der-widerspruch-bei-facebook-und-instagram-672626.html

Ausgedruckt am: 27.04.2025 um 21:04 Uhr

emeriks
emeriks 25.04.2025 um 13:23:58 Uhr
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Hi,
ich nutze von denen nur WhatsApp, habe kein FB-Konto. Also kann ich dem da gar nicht widersprechen ...

E.
Headcrach
Headcrach 25.04.2025 um 17:21:07 Uhr
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Moin Frank,

und Du glaubst dem?

Wer soll das kontrollieren, das doch nicht Deine Daten in der Meta KI landet.

Das einzige was da hilft ist aus den Sozialen Netzwerken austreten und den/die Account´s löschen lassen. Obwohl ich glaube, das die Daten sowieso schon in der Datenbank liegen und somit vom Löschprozeß nicht mehr erreichbar sind.

Gruß
Frank
Frank 25.04.2025 um 17:34:34 Uhr
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und Du glaubst dem?

Ich glaube immer an das Gute in jedem Menschen.

Ja, es ist schwer zu prüfen, aber wenn man nichts tut, hat man es nicht einmal versucht.

face-wink
BiberMan
BiberMan 25.04.2025 aktualisiert um 17:36:48 Uhr
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Bedenklich finde ich eher womit die KI da beim Fratzenbuch gefüttert wird 🙈.
maretz
maretz 25.04.2025 um 21:47:48 Uhr
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Nun - meinst du nicht es wäre durchaus sinnvoller das FB/... die von den jeweiligen Leuten freiwillig geteilten Inhalte nehmen als das es (wie es eh schon passiert) über Bots usw. in irgendwelchen komischen Systemen endet? (nich dass das eine das andere ausschließen würde).

Ich glaube es gibt nur EIN wirkliches opt-out hier: DENKEN bevor man etwas teilt. Dabei spielt es eigentlich gar keine grosse Rolle ob es jetzt eine KI ist die da "lernt" oder ob man demnächst in der Ferienzeit wieder den ganzen Einbrechern usw. frei haus liefert welche Buden potentiell leer sind weil man seine Urlaubsfotos irgendwo wieder öffentlich teilt und sagt das man sich die nächsten 5 Wochen da noch wohl fühlt... Und wenn ich dann überlege was die ganzen sogenannten Inflatulenzer so von sich geben - ich weiss nicht, da würde ich fast eher ein Mitleidsschreiben für ne KI entwerfen und wäre der sogar dankbar wenn der Müll bei mir automatisch rausgeht weil es nich mein interesse ist.

Und am Ende muss man sich nunmal über eines im klaren sein: Keiner macht das ganze umsonst. Das macht Facebook nicht, das macht Instagram nicht - und ich glaube auch du wirst ja vermutlich nicht umsonst arbeiten und daher ja irgendwie über diese Seite auch (berechtigt!) Umsatz generieren wollen (ob jetzt mit Werbung oder über Content um damit eben auch Firmen anzusprechen,...). Denn wenn du das ganze hier nur aus Spass betreiben würdest dann wäre die Diskussion vor einer weile wg. dem Auslesen via KI-Bots ja egal wo die inhalte wiedergeben werden. Aber auch du hast eben ein (nochmal: berechtigtes!) Interesse das die Besucher eben hier herkommen und nich über dritte gehen. Facebook und co gehen da halt nur den nächsten logischen Schritt - denn auch da muss man sich eben klar sein: Man bekommt den Dienst, man zahlt mit seinen Daten...