23.06.2023

2449

Netzwerk bricht beim Kopieren großer Dateien zusammen

Hallo community,

Wenn Ihr jetzt beim Betreff denkt: "Das wurde doch schon 1000x gefragt, nutz doch die Suche!".
Nein, bei mir ist es etwas anders

Ausgangssituation:
Netzwerk mit Server, 10 Clients am Lan, 20 Clients im WLAN (Unify). Alle Geräte an einem 24er Managed Netgear Switch verbunden.

Wenn ich nun eine Datei >20GB von einem Client auf den Server kopiere, dann bricht das komplette Netzwerk zusammen. Allerdings nicht der Kopiervorgang selbst. Dieser läuft in gewohnter Geschwindigkeit ohne Fehler durch. Aber alle anderen Clients verlieren die Verbindung. Zum Router, zum Internet, zu anderen Geräten. Egal ob am Kabel oder WLAN.
Sobald der Kopiervorgang beendet ist, funktioniert wieder alles.
Es scheint fast so, als wenn der Switch "überlastet" wäre. Das kann ich mir aber bei einem simplen Kopiervorgang kaum vorstellen. (Sofern der Switch nicht defekt ist).

Könnte es eine Fehlkonfiguration des Switches sein? Habt Ihr Ideen, welche Einstellungen ich überprüfen sollte?

Viele Grüße,

Bitte markiere auch die Kommentare, die zur Lösung des Beitrags beigetragen haben

Content-ID: 7627089733

Url: https://administrator.de/en/netzwerk-bricht-beim-kopieren-grosser-dateien-zusammen-7627089733.html

Ausgedruckt am: 27.12.2024 um 13:12 Uhr

24 Kommentare

Neuester Kommentar

@Manicou537

Moin, man könnte ja spasseshalber den Port des Switches für den Client, der diese große Datei kopieren soll mal auf 100MBit reduzieren und sehen, ob der Effekt dann noch immer so ist. Ok, das ist auf Dauer für den betrieb sinnlos, aber zum erkunden des Problems ggf hilfreich.

Nebenfrage: wieso hast du denn den switch nicht auch von Unifiy, was ja das Software-Defined-Network dann komplett machen würde?

Kreuzberger

Könnte es eine Fehlkonfiguration des Switches sein?

Davon ist auszugehen, oder einem Defekt.
Üblicherweise passiert sowas wenn der Switch keine Mac Adressen mehr lernen kann, dann funktioniert er wie ein dummer Hub und flutet den gesamten Datentraffic auf alle seine Ports. Dadurch wird je nach Anzahl der Endgeräte dann des CPU soweit lahmgelegt das alle anderen ihre Connectivity verlieren.
Das kann durch eine Fehlkonfig oder durch einen Defekt ausgelost werden. Ohne weitere, zielführende Infos ist das aber freitägliches Kristallkugeln.

Hast du den Switch wenigstens einmal mit der aktuellsten Firmware geflasht und danach ggf. einen Werksreset durchgeführt??!

Den Switch von Unifi habe ich deswegen nicht, weil er in meinem kleinen 19" Schrank die Luft zum Kochen bringt. Habe ihn wieder verkauft. Der Netgear bleibt schön kühl. - Aber ich bin durchaus bereit den wieder rauszuschmeißen, weil mich das Verhalten nervt.

Dass der Datentraffic an alle Ports geht, davon gehe ich tatsächlich aus. Zumindest wenn man den (in der Regel wenig aussagekräftigen) LEDs ein wenig Glauben schenkt. Alle Ports blinken synchron.

Der Switch hat die aktuellste Firmware und ich habe auch schon mehrfach daran herumkonfiguriert iGMP etc., weil mir das synchrone Blinken der LEDs auch schon manchmal aufgefallen ist. (Das macht er manchmal auch im Durchschnittsbetrieb - aber nicht auf allen Ports). Beim Kopieren von großen Daten, blinken dann ausnahmslos alle Ports synchron und die Verbindung kommt nach ca. 20 Sekunden zum Erliegen. (Die ersten 20 Sekunden funktioniert noch alles). Mir ist auch aufgefallen, dass die Übertragungsrate der großen Datei nach 20 Sekunden in die Knie geht von ca. 400MB/sec auf 30MB/sec.

Ich habe den gleichen Switch auch beim ein- oder anderen Kunden verbaut und dort klagte noch niemand über derartige Probleme. Meine Kunden verschieben aber auch nicht gerade irgendwelche Festplattenimages mit mehreren hundert Gigabyte hin und her.

Moin,

Ausgangssituation:
Netzwerk mit Server, 10 Clients am Lan, 20 Clients im WLAN (Unify). Alle Geräte an einem 24er Managed Netgear Switch verbunden.

1. Unify baut(e) Telefonanlagen.
2. Das ist keine Ausgabgssituation. Das wäre so, als wenn du in eine Werkstatt kommst u d sagst: mit meinem VW blockiere ich immer die Einfahrt, wenn der voll beladen ist.
Da eine denkt dann an den Lupo, der andere an den Amarok. Also nenn doch mal deine ganzen Geräte beim Namen. Und noch ne Frage: kopierst du über VLAN Grenzen hin weg? Nicht, dass da dein Router, der zwischen den VLANs routet, in die Knie geht…
3. was sagt das Log im Switch. Ist er ja Managed

Moin em-pie,
Was zu mit 1. sagen willst, weiß ich nicht.

Zu 2:: Ja, da hast du recht. Ich dachte nur, irgendwem fällt ein "hast du diese und jenes Feature vielleicht aktiviert?"
Aber um konkret zu werden: Es handelt sich um einen Netgear GS324T. Ich kopiere nicht über VLAN Grenzen hinweg. Ich habe nur 2 VLANs, einmal für reines Internet, welches auf den Gäste-LAN-Port der Fritzbox läuft und über einen Trunk an andere Räume im Haus weitergegeben wird, wo ich ebenfalls pro Switch (Alles Netgear GS308E) jeweils 2 Ports auf dem Gäste-VLAN habe. Aber dieses VLAN wird hier gar nicht verwendet. Es geht um mein primäres VLAN.

Zu 3:
Aus dem Protokoll werde ich nicht schlau.

Das Ereignisprotokoll anbei als Screenshot.

Im Trap-Protokoll steht zum fraglichen Client und zur fraglichen Uhrzeit immer mal wieder:
LLDP-MED Topology Change Detected: ChassisIDSubtype: 7, ChassisID: HUAWEI-001, DeviceClass: 1, Interface: g6
--> Könnte aber daher kommen, dass ich von WLAN auf Kabel umgeschalten habe, um zu sehen, ob das Problem auch da auftaucht.

Server-Protokoll und Flash-Protokoll haben keine Einträge

Und im Speicherprotokoll tritt immer wieder mal die Meldung auf: DOT1S[hapiRxTask]: dot1s_txrx.c(269) 1634259 %% ERR dot1sBpduReceive(): Discarding the BPDU, since it is an invalid BPDU type

und

DOT1S[hapiRxTask]: dot1s_txrx.c(1178) 1634334 %% NOTE dot1sBpduReceive(): Invalid Max Age

Moin,

Netgear habe ich, wenn überhaupt nur als Edge-Switches (max. 8-Port) im Einsatz.
Die haben ihre Firmware aus meiner Sicht nie wirklich performant bekommen und die Netzteile haben keine Toleranz.

Der Switch, auch wenn es ein Netgear ist, kann das locker.

Beim Kopieren von großen Daten, blinken dann ausnahmslos alle Ports synchron und die Verbindung kommt nach ca. 20 Sekunden zum Erliegen.

Das spricht doch sehr für einen Konfigurationsfehler.

habe auch schon mehrfach daran herumkonfiguriert iGMP etc.

Diese präzise Information auch.

Der Fachmann wirft in einem solchen Fall den Wireshark an und wird sicherlich schnell erhellt.
Wer das nicht mag, setzt das Teil mal zurück und probiert sein Glück erneut von vorn. Die VLANs können in dem Kontext ja erst einmal weg gelassen werden.

Viele Grüße, commodity

Das Ding ist, ich habe schon alles zurückgesetzt und das Problem auch in den Default-Werten. Deshalb habe ich überhaupt erst begonnen, an Multicast etc. herumzuspielen.
Ich will ja gar nichts konfigurieren. Ich brauchte nur das VLAN.

Ich bin aber durchaus der Meinung dass (vor allem bei dem Preis) der Switch an sich nicht sooo dolle ist. Der ist nicht mal abwärtskompatibel zu 10Mbit, was z.B. mit Auerswald Telefonanlagen problematisch ist.

Ich denke, ich schmeiße ihn einfach raus.

Ok, klingt nicht gut. Dann doch ein HW-Defekt.

Gute (professionelle) Switche für KU sind für mich nur
Cisco (CBS) und
Mikrotik (nur CRS326, eingeschränkt auch der CSS610)

Ich habe irgendwo noch einen 12 Jahre alten unmanaged Netgear am Laufen. Also Haltbarkeit top! Aber da gab es auch keinerlei Ansprüche.

Viele Grüße, commodity

Ich baue sowas bei Kunden auch nicht mehr ein. - Das Problem habe ich bei mir im Privathaushalt. (Und gottseidank nicht beim Kunden).

Ich bin daher etwas geizig mit Switches in der Preisklasse

Dann ist das ein Fall von: Wer billig kauft, kauft 2x. Oder 3x, wenn man den Unifi-Fehlkauf noch dazu rechnet.
Und Mikrotik ist nun wirklich nicht teuer. Und die Ciscos sehr Preis-wert.

Ist ja auch ein Stück Lebensqualität, wenn es zuhause funktioniert. Manche kaufen deswegen Apple (was ich persönlich übertrieben finde

)

Viele Grüße, commodity

Hehe

Den Unifi habe ich nicht gekauft. Der war "übrig". Aber viel zu laut und zu heiß. Der ist aber auch schon alt. Ob die neuen leiser sind, weiß ich nicht - aber einen aktiv belüfteten Switch will ich nicht bei mir im Büro haben.
Nachdem ich Anfangs auch massiv Probleme mit Unifi Hotspots hatte und nach einigen Jahren Erfahrung mit deren Software feststellen musste, dass die auch nur mit Wasser kochen (Apple übrigens auch... teilweise katastrophal), muss ich tatsächlich nicht weiter auf die Unifi-Schiene aufspringen.

Ich wollte schon ein paar mal auf Cisco ausweichen, hatte aber noch keine Lust, das VLAN wieder so hinzubiegen, dass das mit den vielen Netgears am Ende noch harmoniert.

Moin,
ich muss mal hier eine Lanze brechen für Unifi. Ich hab sowas im Einsatz, still und leise, nicht sonderlich auffällig warm oder gar heiss werdend, und funktioniert bisher super. Die Access Points waren ab und an etwas zickig, wenn man ein komplettes reset mit ihnen machen wollte, um sie in ein neues Netz zu integrieren.

Den alten Cisco-switch hab ich dafür stillgelegt, da er halt nicht zur Unifi-Software kompatibel ist zum konfigurieren. Aber bis dahin war auch der still, leise, unauffällig und problemfrei.

Software-Defind-Network ist was sowas angeht für mich DIE Idee überhaupt, vor allem wenn es um komplexere Netze geht. Aber auch schon mal um Netzweit ein Gastnetz-Passwort zu ändern eine prima Sache.

Kreuzberger

Software-Defind-Network

Falls Du damit zentrale Verwaltung meinst: Ja, das ist prima und sinnvoll. Der Klickibunti-Weg von Unifi, begleitet von Controller-Zwang und merkwürdigen Bugs, denen man auch hier immer mal wieder begegnet, ist im Kundenumfeld für mich allerdings unerwünscht.

Kollege @Manicou537 bringt es letztlich auf den Punkt:

dass die auch nur mit Wasser kochen

Aber der Geschmack und die Wünsche der Menschen sind vielfältig

Dafür ist der Markt ja da. Wenn man auf dem System fit ist, kann man auch aus Unifi sicher was rausholen - und wenn er läuft, läuft bekanntlich auch ein Netgear

. Mich hat es nicht angesprochen.

Viele Grüße, commodity

Wenn es das denn nun war bitte deinen Thread auch als erledigt schliessen!

Zitat von @aqui:

Wenn es das denn nun war bitte deinen Thread auch als erledigt schliessen!

Keine Ahnung ob es das war. Noch habe ich nichts unternommen. Da mir aber in den nächsten Tagen und Wochen die Zeit und die Nerven fehlen, dem Fehler auf die Spur zu kommen, mache ich mal zu. "Gelöst" ist es aber noch nicht. Vielleicht stellt sich nach einem Switch-Tausch auch raus, dass irgend ein Gerät hier Amok läuft und der Switch gar nichts dafür kann...

Als Dienstleister hast Du doch sicher noch einen Switch im Fundus mit dem Du ohne Weiteres testen kannst, ob es am konkreten Gerät (bzw. seiner Konfig) liegt oder nicht. Geht wahrscheinlich schneller, als hier einen Post zu schreiben.

Viele Grüße, commodity

Ja, aber wird schon eine Weile dauern. Ich muss das VLAN gleich wieder aufsetzen. Hier hängt noch eine Einliegerwohnung dran. Dort arbeitet jemand ständig im Homeoffice. Ich kann den Switch also nicht zu jeder Zeit austauschen.

Ich muss das VLAN gleich wieder aufsetzen

Das machst Du doch vorher.
Und Stecker raus, Stecker rein + Reboot schaffst Du unter einer Minute. Wenn dann wider Erwarten was klemmt hast Du ja noch den bisherigen Switch.

Viele Grüße, commodity

Hehe, wenn du die Platzverhältnisse rund um den Switch sehen würdest….
Ich bräuchte schon für den Ausbau eine halbe Stunde. Und wenn ich es ordentlich wieder zusammenstecken will, nochmal eine Stunde für den Wiedereinbau.
Anschließend viele Stunden für die Fehlersuche, warum das schei&@ Homekit nicht richtig tut. 😉

OK, verstehe. Nicht überall sieht es gleich aus

Mein "Spielzimmer" ist auch klein und übervoll, aber am Rack muss ich überall ran können, sonst bin ich nicht zufrieden!.

Viele Grüße, commodity

Der Hinweis "dummer Hub" war letztenendes ausschlaggebend!
Wie meistens, saß der Fehler vor dem Bildschirm. Es war eine Fehlkonfiguration der VLANs!
Da ich nur zwei habe (intern und extern), habe ich dieser Fehlerquelle wenig Bedeutung beigemessen.

Die Lösung habe ich beim googeln nach "switch acts like a hub" in einem US-Forum gefunden.
Mein Management-LAN und mein "intern-VLAN" war auf allen Ports identisch und bei PVID war das Management-VLAN angegeben. Das soll wohl dazu führen, dass Pakete an alle Ports gesendet werden.

Nachdem ich also die PVIDs auf das interne-VLAN und das Management-VLAN auf einen separaten, sonst ungenutzten Port gelegt habe, war das Problem gelöst. Ich vermute aber, dass die fehlerhaften PVID-Einstellungen Ursache des Problems waren.

Jetzt läuft alles sauber.
Danke euch!