stefankittel
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2 getrennte Mailstore zusammenführen - Erfahrungswerte gesucht

Hallo,

ich habe hier einen Kunden der, durch die Zusammenführung zweier Firmen aktuell zwei ADs hat und für jedes AD einen eigenen Mailstore-Server.

AD1 hat Exchange onpremise (Mailstore ca. 800 GB)
AD2 hat Exchange bei Busymouse ohne AD-Anbindung + viele Postfächer von AD1 einzeln eingebunden. (Mailstore ca. 1.4 TB)
Einige Mitarbeiter arbeiten für beide Firmen und haben von beiden Postfächer.


Wie bekomme ich die ca. 60 Archive nun am schlausten von AD1 zu AD2?
Hat das schon mal Jemand gemacht und hat Erfahrugnswerte?

A) Archive aushängen bei AD1 und bei AD2 einhängen.
Klingt einfach, aber funktioniert das auch mit bestehenden Archiven (Mustermann AD1 und Mustermann AD2)?
Dabei geht natürlich die Deduplizierung von diese doppelten Postfächern hops. Vermutlich wäre Mailstore dann 400 GB größer als notwendig.

B) Export als PST und Import.
Vermutlich unkritischer, aber viel aufwendiger.
Bleiben dabei Informationen erhalten wie z.B. wann archiviert? Vermutlich ja nicht.

C) Export als EML/MSG und Import.
Wie PST aber ohne dass man Outlook als Konverter braucht.

Schön wäre ja ein Mailstore eigenen transferformat oder ein Importer für Datendateien.

Danke
Stefan

Content-ID: 41658103992

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Ausgedruckt am: 29.03.2025 um 11:03 Uhr

Pjordorf
Pjordorf 13.09.2023 um 22:58:12 Uhr
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Hallo,

Zitat von @StefanKittel:
Schön wäre ja ein Mailstore eigenen transferformat oder ein Importer für Datendateien.
Der Hersteller sollte wissen ob der soetwas hat. Mal Anrufen.

Gruß,
Peter
StefanKittel
StefanKittel 13.09.2023 um 23:14:15 Uhr
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Zitat von @Pjordorf:
Der Hersteller sollte wissen ob der soetwas hat. Mal Anrufen.
Laut dem Support gibt es dafür kein Vorgehen.
Deren Vorschlag war Export in einen Exchange-Server und dann normal in den neuen Mailstore.
ukulele-7
Lösung ukulele-7 14.09.2023 um 09:06:23 Uhr
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Ich muss bald noch migrieren (wegen neuem Exchange) und wollte von GFI zu Mailstore wechseln. In dem Zusammenhang habe ich ein paar Antworten von Mailstore bekommen die interessant sein könnten:

(1) Migration GFI zu MailStore

Sie können entweder direkt über eine IMAP-Verbindung auf GFI zugreifen: https://manuals.gfi.com/de/mar14admin/content/administrator/topics/configuration/configuringimap.htm

Im MailStore Server müsste dann für jeden Benutzer ein Einzelpostfach-Profil eingerichtet werden bzw. den Abruf per Stapelarchivierung realisieren:
https://help.mailstore.com/de/server/Serverpostf%C3%A4cher_archivieren
https://help.mailstore.com/de/server/Stapelarchivierung_von_IMAP-Postf%C3%A4chern#Mehrere_IMAP-Postf.C3.A4cher_.28CSV-Datei.29

Der andere Weg ist, alle E-Mails aus GFI Archiver ( https://manuals.gfi.com/de/mar14admin/content/administrator/topics/importexport/exportemailsfromarchivestores.htm ) im EML oder PST-Format zu exportieren und mit MailStore zu archivieren ( https://help.mailstore.com/de/server/Massenimport_von_E-Mail-Dateien ).
Das mit dem IMAP werde ich nicht machen, ich werde alles als einzelne EML-Dateien exportieren. Aber das mit der IMAP Verbindung geht eventuell auch von Mailstore zu Mailstore?

Bei einzelnen Dateien gibt es noch die Besonderheit das einige E-Mails mehrfach exportiert werden da mehreren internen Postfächern zugeordnet. Das soll aber kein Problem sein und auf MIME-Ebene dedupliziert werden.
MacLeod
Lösung MacLeod 14.09.2023 um 09:39:13 Uhr
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Hallo
Wir haben solche Migrationen, und ähnliche schon ein paar mal gemacht. Es gibt diverse Möglichkeiten.
B) und C) ist nicht gut, das verändert die Mails.
A) ist theoretisch möglich, wenn beide Versionen exakt gleich sind und die Schlüssel vorhanden sind. Man endet aber auch mit 2 logischen Archivspeichern (Domänen) wenn Namensunterschiede da sind und muss für manche Accounts statische Passworte setzen, weil ja der Domain Lookup weg ist. Auch Deduplizierung geht nicht richtig über verschiedene Domänen. Und User suchen entweder in einer Domäne, oder der anderen.
Lange Rede, wenig Sinn. Wir waren mit Anbietern konfrontiert, welche die Speicher nicht rausgeben wollten, oder die Schlüssel, dann war der Anbieter auf einem anderen Kontinent, oder der Versand einer HDD mit Daten wurde abgelehnt etc.
Wie haben wir es gemacht? Wir haben im Testlab immer eine gleichlautende Exchange Domäne hochgezogen (wie die Hauptdomäne), oder eine Kerio Instanz oder Mdaemon etc. Dann haben wir den Anbieter gebeten/gezwungen, den imap Server zu aktivieren und für die Migration im Mailstore statische Passworte zu setzen. So hatte der nur einen Port offen und musste weiter nix machen.
Dann mit Transend (andere Tools gehen natürlich auch) alles in das Testexchange importieren. Läuft halt ewig, aber automatisch. Danach haben wir im Hauptmailstore für den Zeitraum des Imports das eigentliche Profil deaktiviert, und vom Testexchange jahresweise in die Archive der letzten 10 Jahre dazu importiert. Durch die gleichlautende Domäne wurde sofort die Deduplizierung durchgeführt und alles war am richtigen Platz und im richtigen Archivspeicher. Aufwändig aber eine saubere, universelle Lösung.
MfG,
MacLeod
StefanKittel
Lösung StefanKittel 14.09.2023 um 15:04:10 Uhr
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Hallo,

ich habe eben mit dem Support von Ebertlang telefoniert.
Das ist mein Mailstore-Distri.

Einen richtigen DB-Export mit DB-Import gibt es nicht.

Es gab mal einen DeDup-Befehl für die API.
Dann hätte man die anderen Datenbank einfach einhängen und den DeDup-Befehl drüber laufen lassen können.
Aber der wurde irgendwann entfernt.

Beste Möglichkeit: Export via EML

Beim Export die Option "Export Signieren" und beim Import "Mailstore-Header lesen" auswählen.
Dann bleibt das Archivierungsdatum erhalten.

Stefan
MacLeod
Lösung MacLeod 14.09.2023 um 16:53:34 Uhr
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Hallo
Kann man so machen, wenn man physischen Zugriff auf alles hat. Hat bei uns in der Realität nur schlecht bis gar nicht funktioniert, weil sowohl Export als auch Import durch die irre Filemenge ewig gedauert hat. Und gerade der import hat häufig abgebrochen wegen Speicherproblemen Python. Mussten diverse Neustarts rein weil die Migrationsmaschine stehen blieb. Immer wieder neu aufsetzen. Anders sind es reine Datenbankzugriffe und es läuft sehr schnell.
Erfahrungswerte von uns. Bitte berichte weiter, wie es funktioniert hat .
MfG,
MacLeod
StefanKittel
StefanKittel 14.09.2023 um 17:03:58 Uhr
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Hallo MacLeod,
bei Eurer Variante blieb das "Archiviert Datum" aber nicht erhalten oder?
Stefan
MacLeod
MacLeod 14.09.2023 um 17:19:04 Uhr
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Hallo
Nein, das blieb nicht erhalten. Aber diesen Timestamp hat man auch nicht, wenn man von anderen Lösungen importieren muss. Ob dieser Stamp ein Muss ist, oder einem im Streitfall (Arbeitsrecht) einen Vorteil verschafft, bezweifle ich.
MfG,
MacLeod
StefanKittel
StefanKittel 14.09.2023 aktualisiert um 18:31:30 Uhr
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Zitat von @MacLeod:
Nein, das blieb nicht erhalten. Aber diesen Timestamp hat man auch nicht, wenn man von anderen Lösungen importieren muss. Ob dieser Stamp ein Muss ist, oder einem im Streitfall (Arbeitsrecht) einen Vorteil verschafft, bezweifle ich.

Bei der Export/Import EDI-Variante zwischen Mailstores bleibt das Datum erhalten weil jede Datei signiert wird.
Damit bleibt die Archivierung rechtssicher und in einem Streitfall vor Gericht gilt sie als Beweismittel.
https://www.mailstore.com/de/produkte/mailstore-server/rechtssicherheit/

Mein Kunde nutzt es primär als Archivierung und wegen der guten Suche gegenüber Outlook.
Die Rechtssicherheit ist aber ein Thema im Hintergrund und wichtig für deren Wirtschaftsprüfer.

Stefan
MacLeod
Lösung MacLeod 15.09.2023 um 07:23:01 Uhr
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Hallo Stefan,
Auch uns sind die Details von Mailstore bestens bekannt, wir betreiben u.a. die MSP Edition.
Du unterliegst hier einem Irrtum. Der signierte Export bestätigt nur den unveränderten Export aus dem Archiv zur Vorlage bei Streitfällen (die wir sowohl arbeitsrechlich als auch seit kurzem finanzrechtlich begleitet haben). Mailstore per se ist zertifiziert, aber wenn Du Rechtssicherheit möchtest musst Du beide Archive komplett als Instanzen erhalten. Die Signatur ist nicht gleichzusetzen einer DKIM, also der Unveränderbarkeit seit Versand. Sobald Du ein Archiv auflöst durch Export verlässt Du den Pfad der Tugend, äh Rechtssicherheit, denn alle logs und Audits der Spenderinstanz gehen verloren. Wie dir vielleicht schon aufgefallen ist, gibt es bei Mailstore keinen rechtssicheren Import. Kann es ja auch nicht geben, denn wie sollte Mailstore die Qualität und Vollständigkeit einer losen Sammlung von Quelldateien garantieren, auch wenn diese von einer anderen Instanz gestempelt wurden.
Es bleibt spannend. Ob der signierte Export den langwierigen Prozess rechtfertigt gegenüber einem streamen in einen temporären Mailserver bleibt abzuwarten. Bitte berichte über Umsatz pro Stunde. So etwas sind wertvolle Erfahrungswerte.
MfG, MacLeod

(Erfahrungswert: Schiesst sich übrigens ein gegenerischer Anwalt auf die Thematik ein, wird prinzipiell alles angezweifelt. Hat man nicht seinen eigenen MX im Haus und liegt kein DKIM vor vom Versender, dann wird die Ablaufkette über Mailprovider, Popcon Import, Exchange in Frage gestellt und Manipulation unterstellt. Es ist nahezu unmöglich hier den Beweis einer Nicht-Manipulation zu erbringen.)
StefanKittel
StefanKittel 15.09.2023 aktualisiert um 10:06:54 Uhr
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Hallo MacLeod,
alles richtig.
Bei der Mail in Mailstore steht archiviert am 10.10.2020 nachdem ich diese heute importiert hat.
Und mehr hat die Prüfer bisher nicht interssiert.

- Oh. Sie haben Mailstore.
- OK, die Mail mit Rechnung wurde am 10.10.2020 verschickt und am 10.10.2020 archiviert. Gut.

Das technische Verständnis, dass einige Mails ggf. vorher oder nachher manipuliert sein könnten, haben die meisten gar nicht.

Btw. den alten Mailstore sichere ich als Archivsicherung falls man den doch mal braucht.

Aber ja, es bleibt spannend bei solche Diskussionen.
Ich berichte weiter.

Stefan
StefanKittel
StefanKittel 15.09.2023 um 18:49:09 Uhr
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Hallo,

kurze Info.
Ich habe mal ein Postfach ex- und wieder importiert.
Da es nur ein Postfach war, wird der Vorgang bei mehreren Postfächern und mehreren CPUs vermutlich schneller werden. Die CPU Auslastung war relativ gering.

Anzahl Postfächer: 1
Anzahl Emails: 54.500
Größe des Exports: 27,5 GB
Server: Fujitsu TX2550M?, 2x12 Kerne 2.2 GHz, VMWare ESXi
Mailstore VMs: Windows Server 2016, 8 vCPUs, 16 vGB RAM, Storage ist RAID5 mit Hardwarecontroller mit 4 SATA SSDs

Export:
Dauer: 1:23
Objekte pro Stunde: 61.480
GB pro Stunde: 19,88

Import:
Dauer: 3:57
Objekte pro Stunde: 13.317
GB pro Stunde: 6,96

Der Import ist wesentlich langsammer. Ich vermute, dass dies durch die indexierung kommt.

Einen Termin für die Migration gibt es noch nicht.

Stefan