jochla
Goto Top

E-Mail Server KEN!4 nicht mehr im Produkt-Programm von AVM ?

Im Februar diesen Jahres kam das letzte Update von KEN!4 mit der Versionsnummer 04.01.25 heraus. Nun lese ich gerade auf dem KEN!-Service-Portal, dass die Software nicht mehr im AVM Produktprogramm ist.

Konkret heißt es unter der Überschrift "Ende des Supports: "Für dieses Produkt wurde der persönliche Support über Telefon und E-Mail eingestellt, da es nicht mehr Teil unseres aktuellen Angebotes ist. Sie finden hier im Service Portal jedoch alle Service-Informationen, hilfreiche FAQs, Praxistipps und aktuelle Downloads."

Kein Hinweis in den News, und auch auf der Website von AVM ist das Programm in der Rubrik "Produkte" nicht mehr enthalten.

Kennt irgendwer die näheren Gründe / Umstände? Gab es irgendwelche Pressemitteilungen, die ich nicht mitbekommen habe? Welche Alternartiven gibt es - außer Exchange Server?

Gruß, Johannes.

Content-ID: 154082

Url: https://administrator.de/contentid/154082

Ausgedruckt am: 26.11.2024 um 02:11 Uhr

goscho
goscho 31.10.2010 um 15:42:58 Uhr
Goto Top
Hallo Johannes,

ja, deine Informationen sind korrekt.

Der Support von KEN!4 ist zum 30.09.2010 eingestellt worden.
Ich habe ein IT-Unternehmen und wir betreuen sehr viele kleine Netze mit AVM KEN als universelle Mail-, Proxy-, ISDN-Lösung.
Wir waren auch jahrelang zertifizierter Reseller für AVM-Produkte.
Leider hat sich die Firmenstrategie von AVM komplett hin zu einem Lieferanten von Fritzboxen (vorwiegend über Provider an Privathaushalte) gewandelt.

Mit Firmen will AVM kein Geld mehr verdienen.
So sind beinahe alle Produkte, welche im Firmenumfeld eingesetzt werden können, in den letzten Jahren aus dem Programm genommen worden:
  • Access Server
  • aktive ISDN-Karten (die B1 wird zwar noch aufgeführt, aber dabei handelt es sich eher um Restbestände, auch passt diese nicht in neue Server)
  • KEN
  • Network Distributed ISDN (gibt es zwar noch, aber womit einsetzen?)
  • VOIP Gateway

Die passive ISDN-Karte (FritzCard PCI) wird auch nicht ewig weiterverkauft werden.

Natürlich haben wir die Verantwortlichen auch gefragt, warum dass so ist.
Die Antworten waren eher dürftig und ausweichend, so etwa:
- Viele Funktionen aus KEN funktionieren auch mit einer Fritzbox.
- aktive ISDN-Lösungen würden immer weniger nachgefragt und die Produzenten würden daher die Preise extrem anheben. Damit nicht mehr rentabel.

Persönlich finde ich diese Firmenpolitik sehr schade. Gerade weil ich denk, dass noch tausende aktive KEN-Installationen in Deutschland gibt.
Wir haben immer sehr gern mit den Leuten aus Berlin (teilweise Frankfurt) zusammengearbeitet.

Schade AVM
jochla
jochla 31.10.2010 um 16:49:51 Uhr
Goto Top
Hallo goscho,

na wenigstens habe ich jetzt Sicherheit. vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Es ist wirklich schade!

Hast du schon ein Alternativ-Produkt im Auge?

Johannes.
Arch-Stanton
Arch-Stanton 31.10.2010 um 18:34:48 Uhr
Goto Top
warum auf ein totes Pferd setzen, ISDN ist schon abgekündigt, lang lebe voip.

Gruß, Arch Stanton
jochla
jochla 31.10.2010 um 18:39:17 Uhr
Goto Top
Wer spricht hier denn von ISDN??? Es geht mir um KEN!
Und goscho ist aus seiner Sicht und der Vollständigkeit wegen auf alle Aspekte die mit AVM in diesem Zusammenhang stehen eingegangen!
Also VOIP hin oder her, es gibt auch noch andere Gründe!

Johannes.
Arch-Stanton
Arch-Stanton 01.11.2010 um 09:26:47 Uhr
Goto Top
Schaue Dir mal David fx von Tobit an. Damit kannst Du mailen, Termine verwalten und vor allem hervorragend faxen.

Gruß, Arch Stanton
goscho
goscho 01.11.2010 um 09:37:12 Uhr
Goto Top
Zitat von @Arch-Stanton:
Schaue Dir mal David fx von Tobit an. Damit kannst Du mailen, Termine verwalten und vor allem hervorragend faxen.
Gutes Produkt.
Leider kann das nichts mit Outlook anfangen. face-sad

Zum Thema ISDN:

Du wirst mir vielleicht nicht glauben, aber wir verkaufen nach wie vor gut funktionierende ISDN-TK-Anlagen im Business-Umfeld (hauptsächlich Auerswald Commander Basic).
Natürlich wird dann für das Faxen ein interner S0 verwendet, an welchem eine ISDN-Karte in einem Server (oder PC) hängt.
Die Probleme, die Faxverbindungen über VOIP-Anschlüsse oftmals haben, gibt es dort nicht.

Alternativen zu KEN:

Ich kann derzeit vor allem MS SBS08 nennen. allerdings ist man bei 6-10 Usern dann in einem anderen Preissegment, als man es bei KEN gewesen wäre.
Auch ist hier dann keine Netzwerk-AV-Lösung integriert.
Arch-Stanton
Arch-Stanton 01.11.2010 um 09:56:23 Uhr
Goto Top
Du wirst mir vielleicht nicht glauben, aber wir verkaufen nach wie vor gut funktionierende ISDN-TK-Anlagen im Business-Umfeld
(hauptsächlich Auerswald Commander Basic).

habe ich auch schon, kann man empfehlen.

Natürlich wird dann für das Faxen ein interner S0 verwendet, an welchem eine ISDN-Karte in einem Server (oder PC)
hängt. Die Probleme, die Faxverbindungen über VOIP-Anschlüsse oftmals haben, gibt es dort nicht.

Das stimmt, alle Leitungen, die letzten Endes über VOIP vermitteln, z.B. QSC-Primärmultiplexleitungen, haben Probleme mit Paketverlusten, was für Faxe tödlich ist. Es ist aber beschlossene Sache, das in Deutschland die ISDN-Anschlüsse durch voip ersetzt werden.

Wenn man Tobit verwendet, braucht man kein Outlook mehr, preislich ist die Lösung unterhalb eines Exchangeservers angesiedelt.

Gruß, Arch Stanton
goscho
goscho 01.11.2010 um 10:36:04 Uhr
Goto Top
Zitat von @Arch-Stanton:
> Natürlich wird dann für das Faxen ein interner S0 verwendet, an welchem eine ISDN-Karte in einem Server (oder PC)
> hängt. Die Probleme, die Faxverbindungen über VOIP-Anschlüsse oftmals haben, gibt es dort nicht.

Das stimmt, alle Leitungen, die letzten Endes über VOIP vermitteln, z.B. QSC-Primärmultiplexleitungen, haben Probleme
mit Paketverlusten, was für Faxe tödlich ist. Es ist aber beschlossene Sache, das in Deutschland die
ISDN-Anschlüsse durch voip ersetzt werden.
Ich gehe nicht davon aus, dass das sehr schnell realisiert werden kann, angesichts von Millionen vorhandenen ISDN-Anschlüssen. face-wink
Wenn man Tobit verwendet, braucht man kein Outlook mehr, preislich ist die Lösung unterhalb eines Exchangeservers
angesiedelt.
Wenn man einen SBS nimmt, kommt man vom Preis meistens besser weg. Da auch David-Installationen einen MS-Server verlangen, muss man diesen mit einrechnen.

Kein Outlook nutzen zu können, empfinde ich als nachteilig:

Wir haben massig Programme und Tools im Einsatz (bei uns und Kunden), die ein Outlook verlangen und mit David nichts anfangen können.
Persönlich schwöre ich seit mehr als 12 Jahren auf Outlook (Exchange 5.5 mit OL97/2000).

Gruß, Arch Stanton
Gruß zurück
jochla
jochla 01.11.2010 um 10:45:56 Uhr
Goto Top
Vielen Dank für Eure Antworten. Leider kenne ich Tobit nicht (werde es mir aber auf jeden Fall mal ansehen), und SBS ist aufgrund des angesprochenen Preissegments vermutlich keine wirkliche Alternative. Muss das aber mit dem Kunden noch klären.

Kennt jemand den UserGate-Mail-Server und hat vielleicht schon Erfahrungen damit? Preist sich als "Nachfolger" / Ersatz von KEN! an. Nach Installation der Testversion habe ich aber schon einen Absturz beim ersten Verbinden mit dem Server!?

Johannes.
Arch-Stanton
Arch-Stanton 01.11.2010 um 11:27:44 Uhr
Goto Top
Ich gehe nicht davon aus, dass das sehr schnell realisiert werden kann, angesichts von Millionen vorhandenen
ISDN-Anschlüssen. face-wink

nun, ich habe vielleicht falsch angefangen, ich wollte bloß meiner Verzweifelung Ausdruck bringen, daß die gute alte ISDN-Technik mittelfristig durch voip abgelöst wird. Daß es so kommen wird, ist klar, siehe u.a. hier. Die Ortsanschlüsse werden dann wohl voipierisiert, so daß an den Anlagen und Hausanschlüssen nichts geändert werden muß. Es werden dann wohl amerikanische Verhältnisse herrschen.

schaue Dir mal die Möglichkeiten an, die Dir die David-Befehle geben, Du kannst aus sehr vielen Anwendungen per Steuerbefehl mails oder faxe absetzen und dazu noch den Absender etc. manipulieren.

Gruß, Arch Stanton
mrtux
mrtux 02.11.2010 um 12:13:32 Uhr
Goto Top
Hi !

Zitat von @goscho:
Mit Firmen will AVM kein Geld mehr verdienen.

Naja diese Frage hätte ich dir auch beantworten können....face-wink

Auch wir haben jahrelang deren Produkte vertrieben und Dienstleistungen (Installationen, Problembehebung und Administration) dafür bei unseren Kunden geleistet aber leider haben wir nicht nur gute Erfahrungen gemacht z.B. mit der Hotline. Qualifiziertes Servicepersonal kostet Geld und warum soll man ein eigenes Support Team (z.B. für eine Hotline) bezahlen, wenn man den "Support" auch an die Provider abtreten kann...Ich denke das ist zumindest ein Grund dafür, warum man keine Business-Kunden mehr haben möchte, die stellen meist eben die anspruchsvollerer Fragen als der gemeine Consumer-Kunde... face-smile

mrtux
goscho
goscho 02.11.2010 um 12:24:58 Uhr
Goto Top
Zitat von @mrtux:
Hi !

> Zitat von @goscho:
> ----
> Mit Firmen will AVM kein Geld mehr verdienen.

Naja diese Frage hätte ich dir auch beantworten können....face-wink

Morgen mrtux,
das war keine Frage von mir, sondern eine Feststellung (andernfalls hätte ich mir bestimmt die Mühe gemacht, den Satz mit einem Fragezeichen abzuschließen). face-wink