kpunkt
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Energieaudit - wie mach ich das?

Morgen zusammen!

Bei uns steht jetzt ein Energieaudit an.
Energieauditmensch will natürlich auch wissen, wieviel Leistung die IT-Geräte so verbraten.
Jetzt ist es so, dass wir da ein gewachsenes Unternehmen sind, das nach und nach fusioniert ist und überall keine einheitlichen PCs rumstehen.
Von ThinClients (in den Außenstellen) über Desktops, Mini-PCs zu Notebooks ist da alles dabei.
Plus dann halt noch die Monitore und Drucker.

Wie geht man sowas am besten an? Ich hab da mal an Stromverbrauchszähler gedacht. Diese Steckdosendinger.
Nur wie mess ich das da am besten?
Es sind ja nicht nur sehr unterschiedliche Geräte, sondern auch die Arbeitszeiten sind da sehr unterschiedlich.
Klar, ich kann da mal so einen Verbrauchszähler für eine Stunde dazwischenschalten aber das sagt ja im Grunde nix aus. Der misst ja nur diese eine Stunde.
Könnte man hochrechnen. Aber da gibts halt auch die, die nur mal drei Tage in der Woche da sind. Und da auch nicht die volle Arbeitszeit.
Und es gibt Stoßzeiten, an denen deutlich mehr am Rechner gearbeitet wird, als zu anderen Zeiten.

Momentan bin ich da etwas überfragt und auch etwas überfordert. Es sind ja doch ca. 50 PC-Arbeitsplätze an 4 verschiedenen Standorten.

Wie habt ihr das geregelt?

kpunkt

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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 04:11 Uhr

Visucius
Lösung Visucius 01.02.2022 aktualisiert um 10:59:11 Uhr
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Hm. Als Bauernschlauer würde ich vermutlich mal die Werte der Netzteile einfordern (lassen). Klar, der Wert ist dann viel zu hoch! Im Anschluss dafür noch ein wenig "Plausibiltäts-Annahmen". Das ergibt für so ein PPT-Bingo zumindest mal das maximales Einsparpotenzial für die nächsten Jahre face-wink

Evtl. kannst Du aber ja auch "anders" herum rangehen. Und nimmst den gesamt abgenommenen Strom der Filliale abzügl. Klima, 5% Heizung, Büroküche und Licht ... und verteilst den Rest auf die IT?! Und suchst Dir für die "reale" Messung ein paar Beispiele, die als Muster/Klassen und Plausibilitäts-Prüfung herhalten müssen und die Du "hochrechnest".

Alternativ kalkulierst Du grundsätzlich mit Pauschalen (nach Alter der HW). Es gibt ja Standardwerte für Büro-Arbeitsplätze. Bist ja bestimmt nicht der erste, der sich darüber Gedanken macht.
https://www.computerwoche.de/a/weniger-strom-trotz-hoeherer-leistung,235 ...

Wie genau Statistik im neuen Jahrtausend funktioniert, kann man ja seit 2 Jahren national, wie international jeden Tag in der Zeitung lesen ...

PS: Oder Du fragst den Auftraggeber, wie genau er das benötigt ... und was ihn das an Arbeitszeit/-kosten wert ist. Das relativiert die Genauigkeit normalerweise auf Pareto ... und lässt Dich besser schlafen. face-wink
MaceWindu
Lösung MaceWindu 01.02.2022 um 11:23:27 Uhr
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Hallo,
Mein Beileid, ein nerviger Job face-plain
Off Topic: Du schreibst "gewachsenes Unternehmen mit unterschiedlichen Clients". Fühl dich deswegen nicht schlecht, ich behaupte jetzt mal frei, bei den meisten Betrieben ist das so.

Es liegt auf der Hand dass es nicht praktikabel ist den Stromverbrauch von jedem einzelnen Gerät über einen aussagekräftigen Zeitraum zu messen und den Verbrauch zu addieren.
Die Frage ist aber auch wie genau muss das Ergebnis dann auch wirklich sein?

Wenn Messschwankungen erlaubt sind, mess den Verbrauch von so vielen Geräten wie möglich und zumutbar ist. Kategorisiere diese dann in Gruppen welche einen annähernd ähnlichen Energieverbrauch aufweisen.
Beispiel: 30 Geräte mit durchschnittlich 400W, 15 Geräte mit durchschnittlich 500W und 5 Geräte mit durchschnittlich 600W ergeben 22,5KW.

Bezüglich Messen: es gibt so wenige-EUR-Strommesser die man zwischen Buchse und Stecker steckt mit einem Display. Der messt einerseits den aktuellen Verbrauch und addiert auch die Summe über einen bestimmten Zeitraum.
Teilzeit-MA reduzierst aliquot oder misst über eine ganze Woche - wenn der Zeitrahmen für das Ergebnis ausreicht. Dann rechnest noch einen durchschnittlichen Prozentwert für Urlaub/Krankenstand/sonstige Abwesenheiten ab.
nachgefragt
nachgefragt 01.02.2022 um 11:31:18 Uhr
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Zitat von @kpunkt:
Wie habt ihr das geregelt?
GL würde überzeugt was für ein nonsense die Aufnahme ist, stattdessen wurde dieser Aufwand/Kosten in Green IT Projekte gesteckt.

Kannst natürlich das Facility Management bitte eine Auswertung am Stromzähler zu fahren, die Differenz wenn das Büro leer ist (Sonntag) und besetzt ist (Mittwoch), dann Daumenquote x Lichtfaktor | Jahreszeit um Quadrat ... . Dein RZ hat sicherlich min. eine eigen Zuleitung, der Wert wäre dann messbar und kommt on TOP.
kpunkt
kpunkt 01.02.2022 um 13:09:08 Uhr
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Ich sag schon mal Danke!

Irgendwie bin ich auch auf das gleiche Ergebnis gekommen. Es wird ein Mix werden. An NT kucken und Leistung aufschreiben habe ich auch gedacht. Wär relativ einfach, aber das Ergebnis wird halt so gar nicht stimmen. Schon gar nicht bei so vielen Teilzeit-Arbeitsplätzen. Und da einen Schlüssel errechenen...nö.
Problem ist halt wirklich der Zeitfaktor für die Messungen.
Da gibts schon so einfache Verbrauchsmesser, die die anliegende Leistung anzeigen, aber dann auch die Wattstunden aufrechnen über die Zeit. Einigermaßen verlässlich. Dennoch würde ich da eher auf eine Stunde Messraum gehen. Den Mitarbeitern kann ich das leider nicht überlassen.
Zum Glück sinds im Haus schon einige unterschiedliche Rechner. Da mal messen, kurz vergleichen und dann hochrechnen und für den Rest so übernehmen.
Dann noch mit dem tatsächlichen Verbrauch kontrollieren, ob das denn sein kann und gut is.

Es ist halt wirklich die Hölle, das zu machen. Ist halt dummerweise verpflichtend und bei Ablehnung auch richtig teuer. Saurer Apfel und so.

kpunkt
an-x-ur
an-x-ur 01.02.2022 um 15:14:14 Uhr
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Was du auch machen kannst:

Berechnung der Wirkleistung in W. P USV = 2 * 300 W +500 W + 0,5 A * 230 V * 0,65 = 1.174,75 W.
Berechnung der Scheinleistung in VA. S USV = 1.174,75 W * 1,55 = 1.724,38 VA.
Leistungsreserve von 20 % P USV = 1.174,75 * 1,2 = 1.409,70 W S USV = 1.724,38 VA * 1,2 = 2.069,26 VA.

So berechnest du z.B. die passende USV für die Systeme. Auf den Netzteilen deiner Server sollte eigentlich die Leistungsaufnahme stehen. Wenn du das aufrechnest und dann auch mal was drauflegst (für Geräte wo es nicht auf den Netzteilen steht) dann bist du recht gut dabei. Denn den genauen Stromverbrauch auf die kWh wollen die (meist) nicht wissen. Aber das obliegt deinem Auditor. Da gibt es ja auch solche und solche.