albertminrich
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Externer Berater Interessenskonflikt

Hallo,

bezugnehmen auf diesen Beitrag von mir
Outsourcing Rechenzentrum. Bandbreite?
noch eine andere Frage.
Das Outsourcingkonzept wird von einer externen Beratungsfirma entwickelt. Da unser IT-Leiter in wenigen Wochen in Rente geht, wurde schon jetzt der Inhaber der externen Beratungsfirma zu unserm IT-Leiter ernannt. Er ist nicht bei uns angestellt, sondern macht das als Externer.
Mir kommt das so vor, wie wenn man Legislative (Beratung) und Executive (Umsetzung) in eine Hand gibt. Irgendwie fehlt der regulierende Part in der Mitte. Den hätte normalerweise ein fest angestellter IT-Leiter inne.

Und, was auch noch dazu kommt. Es wurde uns schon gesagt, dass zukünftig weniger Personal notwendig sein soll.
Das soll zwar nur durch Fluktuation umgesetzt werden, aber trotzdem.
Gleichzeitig bietet die externe Firma IT-Dienstleistungen in den Bereichen an, in denen hier Personal abgebaut werden soll.

Was meint ihr dazu
Danke
Albert

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Ausgedruckt am: 25.11.2024 um 10:11 Uhr

StefanKittel
StefanKittel 07.12.2022 um 20:23:00 Uhr
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Hallo,
das würde ich in der Tat als Konflikt ansehen.
Wenn die ordentlich arbeiten muss das nicht zu Eurem Nachteil sein.

Es kann aber durchaus sein, dass es mehr zu deren als Eurem Vorteil ist.

Viele Firmen geben sich der Illusion hin, dass alles outsourcen auch alle Problem outsourcen sei...

Stefan
jstar5588
jstar5588 07.12.2022 um 20:44:49 Uhr
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Dann wäre es vielleicht auch an der Zeit das du als loyaler, Verantwortungsbewusster Mitarbeiter der zu seinem Betrieb steht diese Position einnimmst und deine Bedenken gegenüber deinem Chef äußerst.

Grüße,
mmw2000
mmw2000 07.12.2022 um 21:10:21 Uhr
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Hallo Albert,
evtl. ist es an der Zeit darüber nachzudenken, ob Du unter diesen Umständen weiter dort arbeiten möchtest. Wenn die GF das so entschieden hat, wird sie das auch durchziehen. Kosten sparen, koste es was es wolle.
Auch andere Mütter haben schöne Töchter.
Gruß
Markus
NordicMike
NordicMike 07.12.2022 um 21:44:57 Uhr
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Nein, das ist kein Interessenkonflikt. Der Auftrag ist quasi bereits fest an diese Firma vergeben. Dieser Externe ist gekommen um alle Details des Netzwerks kennen zu lernen.
kpunkt
kpunkt 08.12.2022 um 06:54:53 Uhr
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Hört sich so an, als hätte sich die GF bereits fest entschlossen, das komplett abzugeben.
Wenn da die richtigen Verträge da sind, kann das sicherlich sinnvoll sein.
Ich weiß zwar wahrscheinlich welches Szenario du befürchtest, aber wenn diese Firma ein längeres Engagement vorhat, glaube ich nicht, dass es so weit kommen wird.
Ich würde auch behaupten, dass sich die GF über die Gefahr da bewusst ist. Und ich denke, die rechnen da auch ein bisschen mit Bevormundung. Aber es wird sich halt trotzdem rentieren.

Liegt halt wirklich daran, was mit der Beratungsfirma da vereinbart wurde. Wenn die da bei Problemen nur sagen "Ich hab nur beraten, nie was zugesagt" oder so, dann kann das ein Problem werden. Aber da sind die nicht lange dabei.
Wenn die hingegen quasi Aufträge erhalten, die sie zu einem bestimmten Termin mit einem bestimmten Budget umsetzen müssen und ansonsten haften müssen, dann ist das eher ein geschickter Move der GF.
Denn selbst mit internem IT-Leiter bist du vor ersterem nicht wirklich gefeit.
Irgendwo zwischen diesen Extremen wirds wohl liegen.

Bedenken kann man ja gegenüber der GF mal äußern und nachfragen, was denn im Fall X passieren wird und ob das bedacht wurde.
Sowas mache ich hier ständig. Teile der GF geben was vor ohne explizite Rahmenbedingungen, ich soll das umsetzen (lassen). Ich frag da eben genau die kritischen Punkte am Rand ab. Und je nachdem berate ich mich mit dem andren Teil der GF und gemeinsam lassen wir die dann auch mal etwas auflaufen. So als pädagogischer Effekt.
2423392070
2423392070 08.12.2022 um 07:12:53 Uhr
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Wie ist denn die Rechtsform? Hast Du den Vertrag Mal gesehen?
117471
117471 08.12.2022 um 07:19:47 Uhr
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Hallo,

ja - Du hast Recht.

das ist ein klassischer Fehler von Entscheidern, die davon träumen, Probleme „mit Geld lösen zu können“.

Lass' mich raten: Dein Chef beklagt sich über „Fachkräftemangel“ face-smile face-smile face-smile

Gruß,
Jörg
Doskias
Doskias 08.12.2022 um 08:34:36 Uhr
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Moin,

Zitat von @117471:
Lass' mich raten: Dein Chef beklagt sich über „Fachkräftemangel“ face-smile face-smile face-smile
und ergänzend dazu: bildet aber selbst nicht aus, da Azubis ja nur Kosten verursachen.

Gruß
Doskias
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 08.12.2022 um 09:54:59 Uhr
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Moin,

Der Berater hat garantiert keinen Interessenkonflikt, weil er ja offensichtlich seine Interessen wahrnimmt. face-smile

Aber in Ernst: Natürlich hat diese Kontstruktion ein "G'schmäckle", ist aber so, so wie Du schilderst, von der Geschäftsführung gewollt. Du solltest Deine Vorgesetzten oder direkt die Geschäftsführung natürlich darauf aufmerksam machen, um sicherzugehen, daß die das auch wirklich wissen, was da auf sie zukommt, aber letztendlich wird die Geschäftsführung vermutlich sparen, egal was es kostet. face-sad

lks
137960
137960 08.12.2022 um 14:14:44 Uhr
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Deiner Firmenleitung steht es frei, darüber zu bestimmen, wer was wie mit welchem Personal macht.
Ausnahmen oder Einschränkungen regeln nur Gesetze und Verordnungen. Solange es nicht Berufsgeheimnisträger handelt oder Verschlusssachen herumgeistern (oder ähnliche Dinge), ist das Wurst, ob ein IT-Leiter angestellt ist, ein Freelancer oder per Kinderlandverschickung angeheurt wird. Die Verantwortung dafür trägt die Firma. Die Leitung der IT wird als Dienstleistung eingekauft.
Einen Interessenkonflikt könnte es nur geben, wenn der externe IT-Leister auch noch den Datenschutzbeauftragten machen sollte ;)

Also: nein, einen Interessenkonflikt im rechtlichen Sinne sehe ich nicht.

Im praktischen Sinne kann das zu einem Riesenübersupermegaproblem, wenn der IT-Leiter "vergisst", wichtige Dinge zu dokumentieren, also Wissen anhäuft, für sich behält und die Firma dadurch entweder ökonomisch erpressbar wird oder der IT-Leiter irgendwann beschliesst, dass der Job zu stressig ist und Bienenzüchter wird. Dann steht Eure Firma ohne IT-Leiter, ohne Ahnung und kurz danach ohne IT da.
dertowa
dertowa 08.12.2022 um 22:31:21 Uhr
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Es war einmal ein Unternehmen im Mittelstand, dessen EDV bestand aus 2 Personen, IT-Leiter und IT-Mitarbeiter. Als der Leiter erkrankte hat der Mitarbeiter den Betrieb aufrecht erhalten.
Die Tage zogen ins Land und die Systeme liefen, der Mitarbeiter fragte bei der Geschäftsleitung an, ob er in der Übergangszeit den Hut aufsetzen darf und die Entscheidungsgewalt ausüben kann, die Geschäftsleitung äußerte sich nicht.

Nach Wochen/Monaten wurde klar warum, die Geschäftsleitung hatte im stillen Kämmerlein andere Pläne und setzte dem IT-Mitarbeiter ohne Rücksprache einen erwählten IT-Dienstleister vor die Nase, der vollständigen Einblick erhalten sollte.

Der Mitarbeiter konnte nachvollziehen warum, immerhin wollte er auch mal Urlaub machen.
Allerdings wurde das Thema mit dem Hut nicht geklärt und so fühlte sich der Mitarbeiter hintergangen und hatte die Befürchtung als bald zum Laufburschen vor Ort für einen externen Anweiser zu werden.

Entsprechend nahm der IT-Mitarbeiter seinen Hut und setzte ihn woanders wieder auf.

Und die Moral von der Geschicht:
Outsourcing um jeden Preis lohnt sich nicht - der o.g. externe Dienstleister, der nur extern steuern wollte, musste zwei Mitarbeiter in Vollzeit für die Firma abstellen um das Arbeitspensum zu bewältigen.

Grüße
ToWa
Dirmhirn
Dirmhirn 13.12.2022 um 16:53:59 Uhr
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Wir haben auch grad so eine Geschichte. Externe als Übergangslösung, inkl. IT-Leiter.

War aber recht offensichtlich, dass sie zuerst zu ihrer Firma gehören. Dachten auch, dass sie den Laden übernehmen.

Obwohl ein recht großer Dienstleister, war die Leistung aber erschreckend mager nur Ausreden kamen schnell. Der IT-Leiter hat aber alles gedeckt.

Ist doch durchgesickert und sein Vertrag lief aus. Dernächste kam. Nach fast 2 Jahren hin und her, ist usere IT-Abteilung ziemlich zermürbt. Neu wollen auch nicht mehr bleiben.

Das mit dem teilweise Outsourcing ist wohl am Papier praktisch, weil anderes Budget und schell gebucht/gekündigt. Qualität steigert es aber nicht unbedingt. Nicht nur im IT-Bereich.

Kann man nur schnell gehen, wenn man Optionen hat...

Sg Dirm
137960
137960 13.12.2022 um 19:45:48 Uhr
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Bei größeren Firmen oder bei der öffentlichen Hand ist der Einsatz von externen Admins durchaus üblich. Mitunter decken Externe auch 80% aller Admin-Positionen ab.
Aber die komplette IT inklusive der Leitung zu externalisieren würde ich nur bei Firmen erwarten, die sonst gar nichts mit IT zu tun haben, z.B. Arztpraxen.

IT-Betriebe, die ihre IT komplett auslagern schaufeln sich ihr eigenes Grab.