Kann man mittels Trunking die Netzwerkgeschwindigkeit einzelner Rechner erhöhen?
Moin,
ich habe eine Frage zu einem Problem, welches ich leider nicht mal eben so durch testen beantworten kann. Vielleicht kann mir hier jemand die Frage so beantworten.
Warum kann ich nicht einfach selbst testen
Vorweg eben kurz zu Erklärung, das ich mich nicht einfach vor einem Test drücke. Die Netzwerkgerätschaften sind fest in einem Kassentresen verbaut. Der Tischler, der das Ding entworfen hat, hat sich leider keine Gedanken darüber gemacht, das man an die Gerätschaften herankommen muss. Ich habe mir von meinem Vorgänger sagen lassen - dieser musste schon einmal einen Switch tauschen - das das demontieren und montieren des Tresens zum einen nur durch den Tischler durchgeführt werden kann und das diese Arbeit einige Stunden in Anspruch nehmen. Warum die das damals nicht gleich umgebaut haben ist mir schleierhaft - ist aber so. Auf jeden Fall ist es mehr als ungünstig den Tresen über Stunden aufzureißen - sieht halt einfach scheiße aus. Kann und wird aber gemacht werden, wenn Aussicht auf Erfolg herrscht.
Die Ausgangssituation
Ich habe hier also mehre Desktoprechner als Kassenterminals:
- Windows 7 - aktuell
- Rechner BTO von einer Schrauberbude - verschiedene Onboard-Netzwerkkarten (GBit)
Die Netzwerkkarten gehen auf Cat5e Dosen - diese sind auf einem Patchfeld aufgelegt.
Das Netzwerk wird durch einen Netgear GS724T geswitcht.
Die WaWi ist eine 32bit Branchenlösung - als Backend wird eine Nexus-Datenbank genutzt.
Die Netzwerkverbindungen sind absolut stabil - keine Probleme.
Das Problem
Ich weiß nicht, ob es an der Länge der Netzwerkkabel (Patchfeld->Patchdose) liegt, oder aber an schlecht aufgelegten Leitungen - auf jeden Fall reagieren die Kassenclients im Netzwerk sehr träge. Das suchen in der Datenbank dauert schlicht zu lange. Andere Rechner (Lager etc) haben das Problem nicht. Dort sind die Kabellängen auch wesentlich kürzer.
Meine Überlegung
Da der Netgear Trunking unterstützt bin ich zu folgender Überlegung gekommen. Ich besorge mir einen kleinen managbaren Desktopswitch, nutzte zwei der ankommenden Netzwerkleitungen und trunke das ganze. Die Clients werden dann auf dem Desktopswitch aufgelegt. Da die Kassen seltenst zur selben Zeit voll genutzt werden, erhoffe ich mir dadurch einen Performanceschub.
Die Frage
Lässt sich auf diese Art und Weise mein Problem überhaupt beheben oder ist mein Verständnis vom Truinking an dieser Stelle völlig falsch.
Gruß Krämer
ich habe eine Frage zu einem Problem, welches ich leider nicht mal eben so durch testen beantworten kann. Vielleicht kann mir hier jemand die Frage so beantworten.
Warum kann ich nicht einfach selbst testen
Vorweg eben kurz zu Erklärung, das ich mich nicht einfach vor einem Test drücke. Die Netzwerkgerätschaften sind fest in einem Kassentresen verbaut. Der Tischler, der das Ding entworfen hat, hat sich leider keine Gedanken darüber gemacht, das man an die Gerätschaften herankommen muss. Ich habe mir von meinem Vorgänger sagen lassen - dieser musste schon einmal einen Switch tauschen - das das demontieren und montieren des Tresens zum einen nur durch den Tischler durchgeführt werden kann und das diese Arbeit einige Stunden in Anspruch nehmen. Warum die das damals nicht gleich umgebaut haben ist mir schleierhaft - ist aber so. Auf jeden Fall ist es mehr als ungünstig den Tresen über Stunden aufzureißen - sieht halt einfach scheiße aus. Kann und wird aber gemacht werden, wenn Aussicht auf Erfolg herrscht.
Die Ausgangssituation
Ich habe hier also mehre Desktoprechner als Kassenterminals:
- Windows 7 - aktuell
- Rechner BTO von einer Schrauberbude - verschiedene Onboard-Netzwerkkarten (GBit)
Die Netzwerkkarten gehen auf Cat5e Dosen - diese sind auf einem Patchfeld aufgelegt.
Das Netzwerk wird durch einen Netgear GS724T geswitcht.
Die WaWi ist eine 32bit Branchenlösung - als Backend wird eine Nexus-Datenbank genutzt.
Die Netzwerkverbindungen sind absolut stabil - keine Probleme.
Das Problem
Ich weiß nicht, ob es an der Länge der Netzwerkkabel (Patchfeld->Patchdose) liegt, oder aber an schlecht aufgelegten Leitungen - auf jeden Fall reagieren die Kassenclients im Netzwerk sehr träge. Das suchen in der Datenbank dauert schlicht zu lange. Andere Rechner (Lager etc) haben das Problem nicht. Dort sind die Kabellängen auch wesentlich kürzer.
Meine Überlegung
Da der Netgear Trunking unterstützt bin ich zu folgender Überlegung gekommen. Ich besorge mir einen kleinen managbaren Desktopswitch, nutzte zwei der ankommenden Netzwerkleitungen und trunke das ganze. Die Clients werden dann auf dem Desktopswitch aufgelegt. Da die Kassen seltenst zur selben Zeit voll genutzt werden, erhoffe ich mir dadurch einen Performanceschub.
Die Frage
Lässt sich auf diese Art und Weise mein Problem überhaupt beheben oder ist mein Verständnis vom Truinking an dieser Stelle völlig falsch.
Gruß Krämer
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13 Kommentare
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Moin
Weil du von der Länge der Leitungen sprichst:
Von was für einer Länge reden wir hier?
Wenn es unter 100m sind (Pro Leitung), sollte das absolut kein Problem sein. Dann könnte es noch dran liegen wie die Leitungen aufgelegt wurden.
Das kann man aber recht schell mal mit einem iPerf Test feststellen was da drüber geht.
Gruß
Die Frage
Lässt sich auf diese Art und Weise mein Problem überhaupt beheben oder ist mein Verständnis vom Truinking an dieser Stelle völlig falsch.
Wenn es richtiges LACP ist, dann schon. Der Standard 802.3ad sollte unterstützt werden. Steht davon was im Handbuch?Lässt sich auf diese Art und Weise mein Problem überhaupt beheben oder ist mein Verständnis vom Truinking an dieser Stelle völlig falsch.
Weil du von der Länge der Leitungen sprichst:
Von was für einer Länge reden wir hier?
Wenn es unter 100m sind (Pro Leitung), sollte das absolut kein Problem sein. Dann könnte es noch dran liegen wie die Leitungen aufgelegt wurden.
Das kann man aber recht schell mal mit einem iPerf Test feststellen was da drüber geht.
Gruß
Trunking oder Link Aggregation nach IEEE802.3ad mit LACP basiert auf einem Hashing Algorythmus. Entweder nach den letzten 4 Bits der IP Adressen oder der Mac Adressen per XOR.
Auf Basis des Hashes gibt es also eine mehr oder weniger gute Verteilung der einzelnen Mac oder IP Sessions auf die aggregierten Links.
Sprich das was du erhöhst ist immer einzig die Kapazität NICHT aber die physische Geschwindigkeit !
Ist ja auch logisch, denn das Clocking über den einzelnen Link sei es 10, 100 oder 1000Mbit/s und damit die physische Übertragungsgeschwindigkeit an sich bleibt ja immer gleich die ist Hardware bedingt ja nicht änderbar.
Du kannst schlicht und einfach nur mehr Endgeräte auf so einen aggregierten Link im Vergleich zu einem singulären geben ohne das es zu Performance Einbußen kommt.
Das ist das simple Geheimnis dahinter...
Auf Basis des Hashes gibt es also eine mehr oder weniger gute Verteilung der einzelnen Mac oder IP Sessions auf die aggregierten Links.
Sprich das was du erhöhst ist immer einzig die Kapazität NICHT aber die physische Geschwindigkeit !
Ist ja auch logisch, denn das Clocking über den einzelnen Link sei es 10, 100 oder 1000Mbit/s und damit die physische Übertragungsgeschwindigkeit an sich bleibt ja immer gleich die ist Hardware bedingt ja nicht änderbar.
Du kannst schlicht und einfach nur mehr Endgeräte auf so einen aggregierten Link im Vergleich zu einem singulären geben ohne das es zu Performance Einbußen kommt.
Das ist das simple Geheimnis dahinter...
Hallo,
der Link zw. einem PC und einem Switch ist eine dedizierte Verbindung, dh. sie steht ausschließlich dem PC zu. Es gibt keine Kollisionen mehr (Ethernet mit CSMA/CD-Zugriff ist praktisch abgeschafft). Wenn Du also eine Gigabit-Verbindung zum Switch hast, steht die dem angeschlossenem PC ausschließlich zur Verfügung. Und das eine einfache Client-Server-DB-Abfrage einen GB-Link an seine Leistungsgrenze bringen soll, halte ich für unmöglich!
Viel interessanter ist die Anbindung des Applikationsservers, da hier ja alle Client-Kommunikation zusammen läuft. Um es mal simpel auszudrücken: wenn 10 PCs mit 1GB auf den Server arbeiten, braucht der einen 10 x 1GB = 10GB Anschluß um keinen Flaschenhals darzustellen.
Da Du nichts zur Struktur des Netzwerkes gesagt hast, sind weitergehende Empfehlungen nicht möglich.
Bevor Du also darüber nachdenkst, ob die Link-Bandbreite zw. PC und Switch "aufgebohrt" werden muß, solltest Du erst mal testen, welche Bandbreite tatsächlich verfügbar ist (simpler Netzwerk-Leistungstest), Werte die Statistik über fehlerhafte Pakete im Switch aus (Störungen auf bestmmten Links?).
Da die Anbindung der PCs im Lager und der PCs im Tresen ja sicher nicht über die gleichen Wege (Switche) erfolgt, ist so eine pauschale Aussage: "die einen sind schneller als die anderen" nicht sehr zielführend.
Poste doch mal eine Zeichnung der Netzwerkstruktur.
Jürgen
der Link zw. einem PC und einem Switch ist eine dedizierte Verbindung, dh. sie steht ausschließlich dem PC zu. Es gibt keine Kollisionen mehr (Ethernet mit CSMA/CD-Zugriff ist praktisch abgeschafft). Wenn Du also eine Gigabit-Verbindung zum Switch hast, steht die dem angeschlossenem PC ausschließlich zur Verfügung. Und das eine einfache Client-Server-DB-Abfrage einen GB-Link an seine Leistungsgrenze bringen soll, halte ich für unmöglich!
Viel interessanter ist die Anbindung des Applikationsservers, da hier ja alle Client-Kommunikation zusammen läuft. Um es mal simpel auszudrücken: wenn 10 PCs mit 1GB auf den Server arbeiten, braucht der einen 10 x 1GB = 10GB Anschluß um keinen Flaschenhals darzustellen.
Da Du nichts zur Struktur des Netzwerkes gesagt hast, sind weitergehende Empfehlungen nicht möglich.
Bevor Du also darüber nachdenkst, ob die Link-Bandbreite zw. PC und Switch "aufgebohrt" werden muß, solltest Du erst mal testen, welche Bandbreite tatsächlich verfügbar ist (simpler Netzwerk-Leistungstest), Werte die Statistik über fehlerhafte Pakete im Switch aus (Störungen auf bestmmten Links?).
Da die Anbindung der PCs im Lager und der PCs im Tresen ja sicher nicht über die gleichen Wege (Switche) erfolgt, ist so eine pauschale Aussage: "die einen sind schneller als die anderen" nicht sehr zielführend.
Poste doch mal eine Zeichnung der Netzwerkstruktur.
Jürgen
Hallo,
Du sprachst davon, dass bereits einmal ein Switch im Tresen gewechselt wurde. Ich ging davon aus, dass der Haupt-Switch, die Patch-Panele usw. nicht im Tresen verbaut sind. Deshalb meine Vermutung, dass der "Flaschenhals" woanders zu suchen ist.
Aber nochmal: Ob ein Link 10, 50, oder 95m lang ist, das hat keinen signifikanten Einfuß auf die Datenrate einer Punkt-zu-Punkt-Ethernetverbindung. (Voraussetzung: der Link entspricht in seinen Übertragungparametern den in der Norm geforderten Mindestwerten --> Meßprotokoll).
Wenn ein 4k Full HD Video-Stream einen GB-Link nicht zum "schwitzen" bringt, wie soll das bei einer simplen Client-Server-DB-Abfrage, bei der ein paar ASCI-Zeichen hin und her geschickt werden, passieren?
Da die Kabellänge nicht die Ursache sein kann, hilft nur Messen (Netzwerk-Last-Test, Anzahl der fehlerhaften Pakete usw.), um den Flaschenhals zu finden.
Jürgen
PS: Erlaube den Antwortenden bitte, dass sie Dich auch auf einen falschen Denkansatz bei Deiner Problemlösung hinweisen. Die Kabellänge hat bei einer Cu-Verkabelung keinen signifikanten Einfluß auf die Datenrate!
Du sprachst davon, dass bereits einmal ein Switch im Tresen gewechselt wurde. Ich ging davon aus, dass der Haupt-Switch, die Patch-Panele usw. nicht im Tresen verbaut sind. Deshalb meine Vermutung, dass der "Flaschenhals" woanders zu suchen ist.
Aber nochmal: Ob ein Link 10, 50, oder 95m lang ist, das hat keinen signifikanten Einfuß auf die Datenrate einer Punkt-zu-Punkt-Ethernetverbindung. (Voraussetzung: der Link entspricht in seinen Übertragungparametern den in der Norm geforderten Mindestwerten --> Meßprotokoll).
Wenn ein 4k Full HD Video-Stream einen GB-Link nicht zum "schwitzen" bringt, wie soll das bei einer simplen Client-Server-DB-Abfrage, bei der ein paar ASCI-Zeichen hin und her geschickt werden, passieren?
Da die Kabellänge nicht die Ursache sein kann, hilft nur Messen (Netzwerk-Last-Test, Anzahl der fehlerhaften Pakete usw.), um den Flaschenhals zu finden.
Jürgen
PS: Erlaube den Antwortenden bitte, dass sie Dich auch auf einen falschen Denkansatz bei Deiner Problemlösung hinweisen. Die Kabellänge hat bei einer Cu-Verkabelung keinen signifikanten Einfluß auf die Datenrate!
Zitat von @Kraemer:
Also wird es wohl eher an letzterem liegen. Ist in diesem konkreten Fall auch völlig egal - austauschen kann ich die Leitungen eh nicht. Neu ziehen auch nicht. An die Dosen komme ich nicht heran. Wlan ist keine Alternative. Auch wenn es ätzend ist - ich kann keinen ganzen Verkaufsraum auseinander reißen, solange die Leitungen funktionieren. Der Kosten / Nutzeneffekt stimmt dabei einfach nicht.
Der Test mit iPerf kostet dich geschätzt 10 Minuten Aufwand.Also wird es wohl eher an letzterem liegen. Ist in diesem konkreten Fall auch völlig egal - austauschen kann ich die Leitungen eh nicht. Neu ziehen auch nicht. An die Dosen komme ich nicht heran. Wlan ist keine Alternative. Auch wenn es ätzend ist - ich kann keinen ganzen Verkaufsraum auseinander reißen, solange die Leitungen funktionieren. Der Kosten / Nutzeneffekt stimmt dabei einfach nicht.
Danach weißt du, was an Speed über die Leitungen geht und ob sie korrekt aufgelegt sind.
Gruß
Hallo,
wenn es an "schlecht aufgelegten" Kabeln in den Dosen liegen sollte, müßten überproportion viele Datenpakete als fehlerhaft vom Switch aussortiert werden und noch einmal angefordert werden. Das würde sich nach "außen" als geringere Bandbreite manifestieren. Hier würde aber auch einfach mal ein Blick in das Log des Switches helfen. Der müßte eigentlich für jeden Port eine Statistik über gesendete, empfangene und verworfene Pakete führen.
Jürgen
wenn es an "schlecht aufgelegten" Kabeln in den Dosen liegen sollte, müßten überproportion viele Datenpakete als fehlerhaft vom Switch aussortiert werden und noch einmal angefordert werden. Das würde sich nach "außen" als geringere Bandbreite manifestieren. Hier würde aber auch einfach mal ein Blick in das Log des Switches helfen. Der müßte eigentlich für jeden Port eine Statistik über gesendete, empfangene und verworfene Pakete führen.
Jürgen