c.r.s.
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Limux: Rückkehr zu Windows wird geprüft

Nun also doch zurück in die Zukunft?

"Als CSU-Fraktion hatten wir damals schon den Eindruck, dass es sehr stark darum ging, einem Monopolisten Grenzen aufzuzeigen. Uns war damals schon klar, dass sich das nicht durchsetzen wird, weil wir als Kommune nicht die ganze Welt verändern können"

Damit mag Josef Schmid recht haben. Allerdings könnten Bund, Länder und Gemeinden konzertiert die Entwicklung eines deutschen Verwaltungs-Linux und der zugehörigen Anwendungsintegration voran treiben. Die CSU kann doch so etwas durchsetzen, mit der Kraft der Vignette?

http://www.golem.de/news/limux-rueckkehr-zu-windows-wird-geprueft-1408- ...

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Ausgedruckt am: 23.11.2024 um 16:11 Uhr

Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 19.08.2014 aktualisiert um 09:04:06 Uhr
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Man muß berücksichtigen, daß da auch massive Lobbyarbeit betrieben wird und garantiert irgendwo gemauschelt wird.

Und die gehen von falschen Voraussetzugen aus: Die müssen die Welt nicht verändern, sondern einfach nur Character zeigen.

Weiterhin haben die es mit der falschen mMethode angegangen:

Die schieben einafch nur vor, daß ab sofort linux statt windows zu benutzten ist, was genauso Blödsinn ist.

Die hätten einfach nur offene protokolle und Dokumentenformate vorschreiben müssen, damit die interoperabel mit allen Systemen sind und dann durch auschreibugn einfach nur den günstigsteren Anbieter nehmen sollen. da hätte sich schnell reltiviert, was für welche Aufgaben das bessere ist.

Aber so ist es halt, wenn man versucht den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.

lks
MaxInet
MaxInet 19.08.2014 um 19:01:07 Uhr
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Finde ich sehr interessant, ich habe schon auf den Tag gewartet.

Linux hat seine Berechtigung, MAC OS hat seine Berechtigung und Microsoft eben auch.

Wenn wir bei uns das Microsoft Office gegen Open Office austauschen würden, dann würden mich unsere Mitarbeiter auch steinigen bzw. ich könnte mir ein Bett in der Firma aufschlagen. Nee nee lieber nicht daran denken. Unser Linux Rootserver bei 1+1=2 reicht mir schon. face-wink
orcape
orcape 20.08.2014 aktualisiert um 19:15:20 Uhr
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Hi,
Nun also doch zurück in die Zukunft?
...kommt drauf an, aus welcher Richtung man das sieht.face-wink
Diese Leute sollten mal daran denken, das Sie hier mit Steuergeldern jounglieren.
Es kostet Sie ja nicht Ihre eigene Kohle und nur weil Oberamtsrat Alfred Clausen mit einem Betriebssystem nicht klar kommt?
Das ist schon sehr zweifelhaft.
Eigentlich macht er da ja auch nichts anderes, wie unter Winblows, Dateien verschieben, speichern, kopieren, und ins Netz gehen, den Rest bekommt er doch sowieso nicht erlaubt.
Sicher sieht manches Programm etwas anders aus und ist "gewöhnungsbedürftig".
Für einen User, der nichts am System ändern darf, ist der Umstieg nicht mehr wie ein XP gegen ein Windows8 zu tauschen.
Auch auf die Gefahr hin, das man mich hier verbal steinigt...
Wenn natürlich die verantwortlichen Administratoren auch nicht mitspielen wollen, weil es einfacher ist, etwas zu tun, wo man sich richtig gut auskennt und auch noch in die "Kerbe" von Oberamtsrat Alfred Clausen "hauen", hat Linux natürlich "schlechte Karten".
Gruß orcape
departure69
departure69 21.08.2014 aktualisiert um 10:46:19 Uhr
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@orcape:

Hallo.

Es geht hierbei nicht darum, daß ein einzelenes, hohes Tier nicht mit Linux klarkommt und jetzt deswegen einen Mordswind macht (obwohl solche Beispiele von der Presse gern sehr deutlich herausgestellt werden, Presse eben).

Tatsache ist, daß das seit Ende 2013 offiziell als abgeschlossen geltende Projekt "Limux" bis heute, 2014, noch einen m. E. nicht geringen Anteil an Windows- und Microsoft Office-Installationen beherbergt, dieser liegt bei ca. 20 Prozent. Es werden Windows-Terminalserver betrieben, um Fachanwendungen, die es um's Verrecken nicht für Linux gibt, am Linux-Desktop per RDP oder ICA zur Verfügung zustellen, und genauso gibt es Fachanwendungen, die schlichtweg Microsoft Office voraussetzen.

Die Stadt München hat sich schon seit Jahren bemüht, eigene Programmierer einzustellen, die spezielle Fach- und Behördensoftware für Linux nachbauen sollen (ich hab' sogar die Stellenausschreibungen gesehen). Problem: Ein fähiger Programmierer macht das nicht für die Entgeltgruppe E9. Diese speziellen Programmieraufgaben wurden deshalb an eine Firma beauftragt (von der man auf diesem Umweg nun fast genauso abhängig ist wie zuvor von Microsoft oder anderen Firmen, die Windows voraussetzen). Desweiteren hat die Stadt München versucht, andere Behörden, speziell Kommunen, mit ins Boot zu holen, die sich daran beteiligen und daran partizipieren können. Problem hierbei: Keiner wollte mitmachen, München steht mit Limux allein auf weiter Flur.

Solange Microsoft am klassischen Desktop und seinen Anwendungen so stark bleibt wie jetzt, wird es niemandem nachhaltig gelingen, das Ruder zugunsten freier Software herumzureißen.

Im Übrigen: Als Steve Ballmer in 2004 gehört hat, was München vorhat, hat er prompt seinen Urlaub unterbrochen, ist nach Deutschland gereist und hat persönlich beim OB vorgesprochen, dem jedoch 1. die Hände gebunden waren durch Stadtratsbeschluß, und 2. der selbst ein Verfechter der Entscheidung für Linux war. Ich gehe davon aus, daß München die XP-Cals und die Serverzugriffcals ansonsten nahezu geschenkt bekommen hätte.

Nee nee, solche Alleingänge bringen leider nicht das, was sich davon versprochen wurde.

Aus Sicht eines Steuerzahlers bin ich trotzdem der Meinung, München muß jetzt durchhalten und das Limux-Projekt weiter durchziehen. Nach den bisherigen, enormen Investitionen an Geld, Zeit und Arbeit für Limux jetzt zu Microsoft zurückzukehren, wäre in meinen Augen ein ganz schwaches Bild für München.

Ich persönlich präferiere Microsoft mit allem, was dazugehört. Nützt aber nichts, wenn in Limux schon soviel Blut, Schweiß und Tränen drinstecken - es wäre eine Dummheit, dies alles wieder wegzuwerfen.


Grüße

von

departure
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 21.08.2014 um 11:24:45 Uhr
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Zitat von @departure69:

Die Stadt München hat sich schon seit Jahren bemüht, eigene Programmierer einzustellen, die spezielle Fach- und
Behördensoftware für Linux nachbauen sollen (ich hab' sogar die Stellenausschreibungen gesehen). Problem: Ein
fähiger Programmierer macht das nicht für die Entgeltgruppe E9. Diese speziellen Programmieraufgaben wurden deshalb an
eine Firma beauftragt (von der man auf diesem Umweg nun fast genauso abhängig ist wie zuvor von Microsoft oder anderen
Firmen, die Windows voraussetzen). Desweiteren hat die Stadt München versucht, andere Behörden, speziell Kommunen, mit
ins Boot zu holen, die sich daran beteiligen und daran partizipieren können. Problem hierbei: Keiner wollte mitmachen,
München steht mit Limux allein auf weiter Flur.

Wie ich schon sagte: es wird versucht den teufel mit dem Beelzebub auszutreiben udn wird unplanmäig vorgegangen.

Wenn man das ordentliche planen würde und offene Schnittstellen fordern, könnte man für jede Anwendung das passende OS nutzen und wäre trotzdem interoperabel. Und eine einzelne Stadt hat leider nciht die "maerktmacht" sowas druchzusetzen. Es müßte zumindest eine Landesregierung wenn nicht gar Bundesregierung hier Druck machen.

lks
C.R.S.
C.R.S. 23.08.2014 um 01:52:30 Uhr
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Immerhin enthält die viel gescholtene "Digitale Agenda" der BReg auf Seite 20 den Punkt Autonomie und Handlungsfähigkeit der IT des Staates bewahren.

Allerdings wird in diesem Abschnitt penibel darauf geachtet, die Scheuklappen des Föderalismus an zu behalten. Noch bevor eine Verwaltungsebene sich Standards setzt und eine Richtung einschlägt, müsste ein Dialog in diesen Fragen hergestellt werden (und auch die gegenseitige Bereitschaft, einzelne Budgets in einen größeren Rahmen einzubringen).
clSchak
clSchak 26.08.2014 um 23:12:04 Uhr
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Hi

ich denke auch, dass München das Projekt Limux weiterführen sollte, wenn aber durch die angesetzten Analysen (ich gehe jetzt von einer objektiven Bewertung aus) herausstellt das man schon dabei ist ein totes Pferd zu reiten, sollte man das überdenken.

Die Frage der Kosten ob Windows oder Linux Systeme verwendet werden stellt sich eigentlich nicht, die Lizenzkosten die eine MS Umgebung im Behördenumfeld kostet dürften die Wartungs- und Pflegekosten eines Linux Systems (inkl. den speziell angepassten Applikationen und deren Wartung) gleich auf sein.

Und wie auch bereits LKS geschrieben hat, sollten die Behörden entsprechende Dateiformate voraussetzen und somit eine für alle gleichwertige Voraussetzung - egal was für ein Office benutzt wird.