hansdampf06
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Linux-Alternative zu Adobe Acrobat Standard oder Pro und PDF-XChange

Hallochen Gemeinde,

im hiesigen Bereich der produktiven PFD-Erstellung/-Verarbeitung ist bisher (ausschließlich) Adobe Acrobat Standard/Pro im Einsatz. Im Rahmen eines Projekts bestand die Gelegenheit, das Konkurrenzprodukt PDF-XChange (auf fremder Hardware) kennenzulernen. Dabei konnte für einen ersten Überblick / Einschätzung festgestellt werden, dass PDF-XChange bereits in der Standard-Variante ein ebenbürtiges Alternativprodukt selbst zur Pro-Variante von Adobe ist. Überdies kann dadurch dem Abo-Irrglauben von Adobe effektiv begegnet werden, ohne dabei - jedenfalls nach aktuellem Stand - "vom Regen in die Traufe" zu kommen.

Letzteres ist aber nicht der interessierende Punkt, sondern: Leider gibt es beide Programme nur für Windows (oder Mac), aber nicht für Linux. PDF-XChange ist hier bereits testweise unter Wine installiert worden und es scheint wohl zu funktionieren. Bei Wine ist aber die Hardware-Anbindung/Nutzung ein schwieriges Thema und das direkte Scannen ins PDF hinein ist hier eine produktive Standardaufgabe und somit unumgänglich.

Deswegen wäre ein echtes Linux-Pendant zu den beiden Programmen die eigentliche Wahl. Leider war meine bisherige Recherche im Internet nicht mit Erfolg gekrönt. Deswegen die Frage in die Runde, ob mir jemand einen geeigneten Hinweis auf ein solches Linux-Pendant geben kann. Ebenso und sogar vordergründig von Interesse sind die praktischen Produktiverfahrungen, soweit vorhanden.

Dabei geht es ausdrücklich nicht darum, mit einem "Zoo" von Einzelprogrammen irgendwie alle Bearbeitungsaufgaben erledigbar zu machen, sondern um ein Linux-Programm, das wie die beiden vorgenannten den gesamten Blumenstrauß an möglichen Bearbeitungen beherrscht.

Vielen Dank für Euren Input im Voraus und ersteinmal eine gute Nacht
HansDampf06

Content-ID: 3003987471

Url: https://administrator.de/forum/linux-alternative-zu-adobe-acrobat-standard-oder-pro-und-pdf-xchange-3003987471.html

Ausgedruckt am: 21.12.2024 um 17:12 Uhr

TK1987
TK1987 07.06.2022 um 08:04:56 Uhr
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Moin,

das einzig mir bekannte Tool unter Linux, welches dem nahe kommt, ist der Master PDF Editor.

Gruß Thomas
137960
137960 07.06.2022 um 08:53:55 Uhr
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Atril:
https://www.linuxlinks.com/atril-document-viewer-mate-desktop-environmen ...

Evince:
https://wiki.gnome.org/Apps/Evince

Okular:
https://okular.kde.org/de/

Sejda (Onlinetool):
https://www.sejda.com/

Qoppa:
https://www.qoppa.com/pdfstudio/de/

Master PDF:
https://code-industry.net/masterpdfeditor/

Die beiden letzten sind die vielversprechendsten, weil die auch als "Editor" angepriesen werden. Die anderen sind eigentlich nur "Reader" mit Extras wie z.B. eine Funktion, um Anmerkungen hinzuzufügen.
orcape
orcape 07.06.2022 um 09:52:56 Uhr
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Hi,
alternativ ist unter Linux einfach "Handarbeit" angesagt. Ob sich das allerdings so im operativen Umfeld als sinnvoll gestaltet, steht wohl auf einem anderen Blatt Papier.
Ich nutze meist Okular als Reader.
Zum erstellen einer pdf-Datei kann man dann z.B. Cups-pdf verwenden, also das pdf-Dokument einfach als Datei in einen Ordner drucken.
Auch eignet sich Libre-Office bestens zum bearbeiten von pdf-Dateien. Einfach mit dem Programm als pdf-Datei öffnen, bearbeiten und anschließend wieder als pdf-Datei "exportieren". (Nicht speichern)
Gruß orcape
HansDampf06
HansDampf06 07.06.2022 um 14:44:01 Uhr
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Zitat von @orcape:
alternativ ist unter Linux einfach "Handarbeit" angesagt. Ob sich das allerdings so im operativen Umfeld als sinnvoll gestaltet, steht wohl auf einem anderen Blatt Papier.
Das ist ja leider nicht nur in Bezug auf die PDF-Bearbeitung ein Problem bei Linux. Viele produktiv relevante Programme gibt es eben nur für Windows und vielleicht noch für den Mac.

Auch eignet sich Libre-Office bestens zum bearbeiten von pdf-Dateien. Einfach mit dem Programm als pdf-Datei öffnen, bearbeiten und anschließend wieder als pdf-Datei "exportieren". (Nicht speichern)
Dass LibreOffice auch eine PDF-Bearbeitung bietet, hatte ich zwar schon mitbekommen, aber noch nicht näher angesehen. Es schien mir auf den flüchtigen Blick eher etwas in Richtung wie die PDF-Bearbeitung mit Word zu sein. Gleichwohl werde ich mir das noch genauer anschauen.

Zitat von @TK1987:
das einzig mir bekannte Tool unter Linux, welches dem nahe kommt, ist der Master PDF Editor.
Ich habe mir soeben die Webseite angesehen und dort klingt das sehr verheißungsvoll. Interessant ist vor allem, dass es alle Plattformen unterstützt, was eine größere Unabhängigkeit / Flexibilität bietet. Da freut sich jedenfalls die Test-VM auf die nächste Installation ...

Dasselbe gilt für das von @137960 außerdem benannte PDF Studio. Wegen einiger Fähigkeiten wird es dann wohl eher die Pro-Version sein, die in Betracht kommen könnte.

Online-Tools scheiden hingegen per se aus, weil produktiv Verschwiegensheitspflichten zu wahren sind. Hinzukommt der teilweise sehr erhebliche Umfang von PDF-Dateien, so dass aus der Erfahrung heraus trotz "Breitband" eine sinnvolle und zügige Online-Arbeit als eher unwahrscheinlich erscheint.

Allen drei Kommentatoren danke ich für die schnelle Rückäußerung.

Viele Grüße
HansDampf06
orcape
orcape 07.06.2022 um 15:24:11 Uhr
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Viele produktiv relevante Programme gibt es eben nur für Windows und vielleicht noch für den Mac.
Nicht nur das, die meiste Hardware bringt Windows-Treiber mit und jeder der Linux nutzt, ist eigentlich gut beraten, wenn er sich vorher informiert, bevor er mit einem Gerät "ins Klo greift".
Das ist aber bei Linux schon immer so und nur weil Linux an Software und Treibern so ziemlich alles erdenkbare "on Board" hat, ist es eigentlich easy nutzbar.
Die Gerätehersteller hatten sich nun einmal auf Windows "eingeschossen", dem "schnöden Mammon" sei Dank.
Letztlich ist hier der User oder Admin gefragt, gangbare Wege zu finden, die den Linux-Desktop zu 99,9% dazu bringen, auf ein Windows völlig verzichten zu können.
Klappt bei mir ganz gut, auch wenn ich immer noch eine "Notlösung" in der kaum genutzten Nachbar-Partition habe. face-wink
Es schien mir auf den flüchtigen Blick eher etwas in Richtung wie die PDF-Bearbeitung mit Word zu sein.
So in der Art ist das wohl.
Man öffnet es mit "Draw" und kann dann nach belieben alles ändern und als .pdf in geänderter Form exportieren.
TK1987
TK1987 07.06.2022 aktualisiert um 17:09:55 Uhr
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Moin,

Zitat von @orcape:
Die Gerätehersteller hatten sich nun einmal auf Windows "eingeschossen"
mit Linux lässt sich halt leider auch einfach kein Geld verdienen, daher sind da auch nahezu alle profiorientierten Unternehmen raus.

Betrachtet man nur mal die Marktwerte (Stand März 2022):
  • 75.7% Windows
  • 15.3% Mac OS
  • 2.4% Linux
Wenn man jetzt noch bedenkt, das sich die Kategorie "Linux" dann nochmal in div. Distributionen aufteilt, wird schnell klar, dass der Aufwand, entsprechende Pakete bereitzustellen inkl. QC, einfach zu groß ist, um da noch wirklich Profit zu machen.

Gruß Thomas
HansDampf06
HansDampf06 07.06.2022 um 17:39:41 Uhr
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Zitat von @orcape:
Viele produktiv relevante Programme gibt es eben nur für Windows und vielleicht noch für den Mac.
Nicht nur das, die meiste Hardware bringt Windows-Treiber mit und jeder der Linux nutzt, ist eigentlich gut beraten, wenn er sich vorher informiert, bevor er mit einem Gerät "ins Klo greift".
Das ist aber bei Linux schon immer so und nur weil Linux an Software und Treibern so ziemlich alles erdenkbare "on Board" hat, ist es eigentlich easy nutzbar.
Die Gerätehersteller hatten sich nun einmal auf Windows "eingeschossen", dem "schnöden Mammon" sei Dank.
Letztlich ist hier der User oder Admin gefragt, gangbare Wege zu finden, die den Linux-Desktop zu 99,9% dazu bringen, auf ein Windows völlig verzichten zu können.
Klappt bei mir ganz gut, auch wenn ich immer noch eine "Notlösung" in der kaum genutzten Nachbar-Partition habe. face-wink
Da bin ich ganz bei Dir. Die wirklich "reifen Früchte" hängen eben ganz oben im Baum und sind ohne Mühe nicht zu bekommen ... Aber dafür wird man am Ende reichlich belohnt. Beispielsweise mit einem sehr schlanken und schnellen System

Zitat von @TK1987:
Betrachtet man nur mal die Marktwerte (Stand März 2022):
  • 75.7% Windows
  • 15.3% Mac OS
  • 2.4% Linux
Das ist aber nur zutreffend, wenn allein der PC-Bereich betrachtet wird (nur ca. vierzehn bis fünfzehn Prozent des IT-Marktes). Global betrachtet ist das gerade nicht zutreffend. So werden weit mehr als fünfzig Prozent der bei AWS, Microsoft und Co gehosteten Systeme unter Linux betrieben. Zudem ist Linux auch bei den Gerätebetriebssystemen der nahezu unangefochtene Platzhirsch. Mit anderen Worten: mit Linux lässt sich (im professionellen Bereich) sehr wohl sehr gutes Geld verdienen, zumal es häufig keine teure Betriebslizenzen gibt. Insoweit sei an das Problemkind der richtigen Microsoft-Lizensierung erinnert. Hingegen sieht das im umkämpften Consumer-Markt mit den Gewinnmargen etwas anders aus. Deswegen wohl auch die um sich greifende Manie des Abo-Zwangs ...

Außerdem darf man nicht vergessen, wie ich finde, dass es Linux-Bereich eine ganze Reihe von erstklassiger OpenSource-Software gibt, die für profitorientierte Geschäftsmodelle und Konkurrenzprodukte den Markteintritt erschweren. Andererseits gibt es gerade auch Software mit freier Lizenz, die dennoch die Möglichkeit bietet, gutes Geld zu verdienen - mit Zusatzprodukten, Dienstleistungen etc.

Es ist am Ende eine Frage der Management-Entscheidung, ob ein Hersteller seine Gewinnchancen im Linux-Markt nutzt. Übrigens ist Kyocera ein gutes Beispiel: in den letzten zwanzig Jahren standen, soweit ich das überblicke und erinnere, jederzeit für alle drei Systemwelten - Windows, Mac, Linux - die entsprechenden Treiber und Software zur Verfügung.

Dennoch hast Du völlig recht: Für den Bereich der produktiven PC-Arbeit hat Microsoft ohne jeden Zweifel die Nase vorn. Und Linux hat schon eine gewisse Eintrittsschwelle, gerade auch für den Benutzer ...

Sei es wie es. Jetzt geht es an die Testinstallation der beiden empfohlenen Aspiranten ...

Viele Grüße
HansDampf06
TK1987
TK1987 08.06.2022 um 12:17:46 Uhr
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Zitat von @HansDampf06:
Das ist aber nur zutreffend, wenn allein der PC-Bereich betrachtet wird (nur ca. vierzehn bis fünfzehn Prozent des IT-Marktes).
Logisch, wir sprachen ja auch über Desktop-Software. In den Anderen Bereichen wird ja auch viel Geld damit verdient.

Außerdem darf man nicht vergessen, wie ich finde, dass es Linux-Bereich eine ganze Reihe von erstklassiger OpenSource-Software gibt, die für profitorientierte Geschäftsmodelle und Konkurrenzprodukte den Markteintritt erschweren.
Das trifft aber fast nur auf Software zu, die fast jeder User so im Alltag benötigt.
Sobald es in irgendeiner Weise in Richtung Fachspezifische Software zur professionellen Nutzung geht, wird die Luft leider meist sehr schnell dünn. Viele Branchen gehen da komplett leer aus. Noch schlimmer wird es, sobald man auf irgendeine zusätzliche Hardware angewiesen ist, mit Treibern etc.

Gruß Thomas
HansDampf06
HansDampf06 08.06.2022 um 12:38:20 Uhr
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Nun sind die ersten Tests vollbracht. Daraus ergeben sich ein paar Ergänzungsfragen.

1. Während es bei PDF Studio möglich ist, direkt bei den Vorschaubildern eine Seite nicht nur zu verschieben, sondern auch direkt an eine andere Stelle zu kopieren, ist mir das bei Master PDF Editor nicht gelungen. Liegt das an der Demo-Version von Master PDF Editor oder ist das auch in der Kauf-Version der Fall?

2. Beide Programme haben wie PDF XChange bieten ein Jahreslizenz bei lebenslanger Nutzbarkeit über die Jahresfrist hinaus. Bei PDF Studio findet sich dabei folgende Formulierung:
1 User on 2 Computers: Each user license key can be used on 2 computers (for the same user) on any of the supported operating system (Windows, Mac, Linux).
Die (gleichzeitige) os-wahlfreie Installation finde ich sehr gut. Wie aber sind die Formulierungen "user license" und "the same user" zu verstehen? Heißt das, es ist eine personengebundene Lizenz, so dass bei mehreren Benutzeraccounts an ein und desselben Computers mehrere Lizenzen erforderlich sind? Oder meint das, dass zur selben Zeit nur ein und derselbe Nutzer diese Lizenz auf zwei Computern nutzen darf? Weiß hier jemand genaueres?

Viele Grüße
HansDampf06
HansDampf06
HansDampf06 08.06.2022 um 12:45:26 Uhr
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Zitat von @TK1987:
Sobald es in irgendeiner Weise in Richtung Fachspezifische Software zur professionellen Nutzung geht, wird die Luft leider meist sehr schnell dünn. Viele Branchen gehen da komplett leer aus. Noch schlimmer wird es, sobald man auf irgendeine zusätzliche Hardware angewiesen ist, mit Treibern etc.
Insbesondere die Treiberproblematik ist gravierend, weil, wenn ich es bisher richtig verstanden habe, selbst Wine mangels Windows-Treiber-Unterstützung keine Abhilfe zu schaffen vermag. Und selbst in Wine implementierte Schnittstellen bleiben fraglich.

Darauf komme ich aber an anderer Stelle - auch im hiesigen Testzusammenhang - noch zurück.

Viele Grüße
HansDampf06
TK1987
TK1987 08.06.2022 um 12:56:00 Uhr
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Zitat von @HansDampf06:
1. Während es bei PDF Studio möglich ist, direkt bei den Vorschaubildern eine Seite nicht nur zu verschieben, sondern auch direkt an eine andere Stelle zu kopieren, ist mir das bei Master PDF Editor nicht gelungen. Liegt das an der Demo-Version von Master PDF Editor oder ist das auch in der Kauf-Version der Fall?
AFAIK geht kopieren einer Seite mit dem Master PDF Editor nur, in dem mittels "Dokument > Seite einfügen" das Dokument noch mal lädt und Seitenzahl eingibt, die man kopieren will.
2. Beide Programme haben wie PDF XChange bieten ein Jahreslizenz bei lebenslanger Nutzbarkeit über die Jahresfrist hinaus. Bei PDF Studio findet sich dabei folgende Formulierung:
1 User on 2 Computers: Each user license key can be used on 2 computers (for the same user) on any of the supported operating system (Windows, Mac, Linux).
Die (gleichzeitige) os-wahlfreie Installation finde ich sehr gut. Wie aber sind die Formulierungen "user license" und "the same user" zu verstehen? Heißt das, es ist eine personengebundene Lizenz, so dass bei mehreren Benutzeraccounts an ein und desselben Computers mehrere Lizenzen erforderlich sind? Oder meint das, dass zur selben Zeit nur ein und derselbe Nutzer diese Lizenz auf zwei Computern nutzen darf? Weiß hier jemand genaueres?
Eine Lizenz/User+2 Kopie auf anderem Gerät (welche nicht gleichzeitig genutzt werden können). Für zusätzliche Benutzer auf dem selben Gerät wird eine zusätzliche Lizenz benötigt - ist auch beim Master PDF Editor so.

Gruß Thomas
HansDampf06
HansDampf06 08.06.2022 um 14:27:47 Uhr
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Zitat von @TK1987:
AFAIK geht kopieren einer Seite mit dem Master PDF Editor nur, in dem mittels "Dokument > Seite einfügen" das Dokument noch mal lädt und Seitenzahl eingibt, die man kopieren will.
Dann hat sich das bestätigt, was ich anhand der zugreifbaren Funktionen schon vermutet habe.
Eine Lizenz/User+2 Kopie auf anderem Gerät (welche nicht gleichzeitig genutzt werden können). Für zusätzliche Benutzer auf dem selben Gerät wird eine zusätzliche Lizenz benötigt - ist auch beim Master PDF Editor so.
Das war auch die Tendenz meines Verständnisses: eine Nutzer- und keine Gerätelizenz, wobei die Nutzerlizenz zugleich eine Gerätebindung hat.

Danke für den zusätzlichen Hinweis bei Master PDF Editor, denn das hätte ich den Purchasing Information so nicht entnehmen wollen. Dort hätte ich die Lizenzstaffeltabelle eher in Richtung Gerätelizenz verstehen wollen. Aber höchstwahrscheinlich ist das in dem Passus:
if you have more users
unterhalb der Tabelle andeutungsvoll verortet.

Fasse ich bei beiden Aspiranten das Lizensierungsmodell zusammen, so benötige ich (pro User) bei Master PDF Editor für die Installation auf zwei Geräten zwei Lizenzen zu insgesamt 2x69,95 USD = 139,90 USD und bei PDF Studio Pro zwar nur eine Lizenz, die aber - ohne den aktuellen Zehn-Prozent-Rabatt - mit 139,00 USD genauso viel kostet.
Das Lizensierungsmodell von PDF XChange Standard/Pro ist demnach gestützt auf die Lizenz-Erläuterungen mit dem von PDF Studio Standard/Pro insoweit ebenfalls identisch.

Vor diesem Hintergrund würde bei den beiden Aspiranten die Wahl auf PDF Studio Pro fallen. Gibt es eigentlich einen deutschen Reseller oder ist ein Bezug nur direkt bei Qoppa Software möglich?

Viele Grüße
HansDampf06
TK1987
TK1987 08.06.2022 aktualisiert um 14:54:14 Uhr
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Zitat von @HansDampf06:
Fasse ich bei beiden Aspiranten das Lizensierungsmodell zusammen, so benötige ich (pro User) bei Master PDF Editor für die Installation auf zwei Geräten zwei Lizenzen
Nein wieso? Du kannst das für einen User auf 2 verschiedenen Geräten installieren (also z.B. Computer auf der Arbeit und Laptop fürs Homeoffice). Der User kann das dann nur nicht zur selben Zeit auf beiden Geräten gleichzeitig verwenden
1.4 Single registration code allows to install and use one copy of the Software on one computer for one end user and install one additional copy of the Software for exclusive use by same user on home or mobile computer, but only if both copies are not used simultaneously.
Master PDF Editor - License Agreement

Vor diesem Hintergrund würde bei den beiden Aspiranten die Wahl auf PDF Studio Pro fallen. Gibt es eigentlich einen deutschen Reseller oder ist ein Bezug nur direkt bei Qoppa Software möglich?
qoppa.com/company/resellers/
HansDampf06
HansDampf06 08.06.2022 um 14:44:51 Uhr
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... Asche auf mein Haupt: So weit habe ich es auf deren Webseite natürlich nicht geschafft ... face-wink
HansDampf06
HansDampf06 10.06.2022 um 16:25:10 Uhr
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Heute habe ich etwas ausführlicher den Umgang der beiden Linus-Varianten mit dem Einscannen von Schriftgut getestet. Gleichzeitig stand mir ein fremder Windows-Computer mit installierten PDF-XChange als weitere Test- und Vergleichsbasis zur Verfügung. Ein zweiter Testaspekt war das digitale Signieren.

a) Im Vergleich zu Adobe Acrobat ist keines der drei anderen Programme in der Lage, eine digitale Signatur auch im Zusammenwirken mit einem SmartCard-Reader nebst entsprechender Karte zu erzeugen. Die drei Programme setzen entweder ein vorhandenes Zertifikat (Zertifikatsspeicher oder Zertifikatsdatei) voraus oder bieten die Selbsterstellung eines Zertifikats an - mehr nicht. Soweit das Signieren ohnehin über eine gesonderte Signatursoftware erfolgt, dürfte das hinnehmbar sein, zumal Adobe Acrobat allem Anschein nach zur Signierung auf eine sogenannte Middleware zurückgreifen muss, wofür es nach meiner Kenntnis bisher nur das OpenLimit-Paket gab. Der schweizerische Hersteller ist jedoch in 2021 in Insolvenz gegangen und seine Webseite existiert nicht mehr, so dass dieser Funktionalität ohne vorhandenem OpenLimit nicht weiter nutzbar ist.

Mithin dürfte hier (praktische) Übereinstimmung bei allen vier Programmen zu konstatieren sein.

b) Beim direkten Scannen in eine neue oder vorhandene PDF-Datei bietet Adobe Acrobat wiederum eine in der Praxis sehr hilfreiche Funktionalität: Werden mehrere Seiten hintereinander eingescannt, erfolgt deren Hinzufügung in die PDF-Datei "live". Das heißt ich kann bereits durch das optische Mitverfolgen der sukzessive hinzugefügten Seiten während des laufenden Scanvorgangs eine Erfolgskontrolle durchführen und bin nicht darauf verwiesen, den Scanvorgang erst vollständig zu beenden, um das Scanergebnis erst danach beurteilen zu können.

Für PDF-XChange ist das Fehlen dieser Funktionalität insoweit verständlich, als der Arbeitsablauf des Programms nach dem Erfassen der Seiten einen Zwischenschritt absolviert und dann erst die Übernahme in das PDF-Dokument vollzieht. Diesen Zwischenschritt halte ich für überflüssig, wenn ich auf entsprechend konfigurierbare Voreinstellungen zurückgreifen kann. Alle anderen Bearbeitungen werden ohnehin nachrangig und selektiv vorgenommen. Ist nur selten und dann auch nur eine Seite zu scannen, mag das hinnehmbar sein. Aber bei regelmäßig umfangreicheren Scanaufgaben, die ohnehin mit entsprechenden Voreinstellungen absolviert werden (würden), ist das eher hinderlich.

Die beiden Linux-Aspiranten entsprechen da dann doch eher Adobe Acrobat + Scannersteuerung. Aber auch hier gibt es Unterschiede.
PDF Studio verhält sich im Großen und Ganzen vergleichbar mit Adobe Acrobat + Scannersteuerung. Nicht überzeugend ist, dass PDF Studio nach dem Abschluss des unmittelbaren Scannens sehr lange braucht, um die Bilddaten in die PDF-Datei zu übernehmen. Das geht bei Master PDF Editor mit oder ohne voreingestellter Komprimierung ähnlich prompt wie bei Adobe Acrobat. Hingegen sind bei PDF Studio die Voreinstellungsmöglichkeiten zur Manipulation des Scanergebnisses mit Adobe Acrobat vergleichbar, während Master PDF Editor da eher rudimentär ist.

Beim Thema direktes Scannen werde ich zur Meinungsbildung noch weitere Tests durchführen (müssen).

c) Schließlich ist mir aufgefallen, dass nur PDF-XChange (wie Adobe Acrobat ohnehin) einen eigenen PDF-Drucker installiert. Das ist deshalb praktisch relevant, weil im Anschluss an den Druck sofort eine Weiterverarbeitung der PDF-Datei erfolgen kann, ohne dass erst umständlich die Datei in das betreffende Programm geladen werden muss. Beim Master PDF Editor wird im Handbuch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es den "Virtual PDF printer" nur in der Windows-Version gibt - das ist sehr schade. Hingegen lassen sich den Benutzungshinweisen von PDF Studio keine Anhaltspunkte für die Möglichkeit eines eigenen virtuellen PDF-Druckers entnehmen - das ist erst recht ein Malus.

Anders zu beurteilen wäre das, wenn ein PDF-Druck über cups automatisch das betreffende Programm öffnen würde. Unmittelbar in der Weboberfläche von cups existiert eine solche Einstellmöglichkeit jedenfalls nicht.

Kennt jemand dafür eine Lösung?

d) Aufgrund der heutigen Testserie kann ich als Zwischenstand konstatieren, dass PDF Studio und PDF-XChange von ihrer Funktionalität und Benutzerführung her die größte Übereinstimmung haben. Master PDF Editor ist im Vergleich dazu an vielen Stellen noch nicht so umfangreich, aber der Changelog zeigte, dass gerade in 2022 eine Vielzahl von Funktionen hinzugekommen ist, so dass hier mit Sicherheit noch mehr kommen wird.

Viele Grüße
HansDampf06
HansDampf06
HansDampf06 13.06.2022 um 20:10:18 Uhr
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Hinsichtlich PDF-XChange muss ich mich etwas korrigieren: Der erwähnte Zwischenschritt kann nämlich vermieden werden, wenn in der Dialogbox zu den Scanner-Einstellungen die Checkbox "Einfügedialog für Bilder nach Scannen anzeigen" deaktiviert wird. Dann verhält sich PDF-XChange genauso wie die beiden Linux-Aspiranten, aber ähnlich flott wie Master PDF Editor beim abschließenden Einfügen der gescannten Seiten in das PDF.

Indes dürften dessen ungeachtet die Karten für PDF-XChange in einem Szenario, bei dem direktes Scannen bedeutsam ist, derzeit eher schlecht stehen, wenn PDF-XChange mittels Wine unter Linux ausgeführt wird. Denn nach weiteren Untersuchungen / Tests kristallisiert sich heraus, dass PDF-XChange alle als Data Source angebotenen Quellen ordentlich erkennt und annimmt, aber stoisch genau in dem Moment, in welchem der konkrete Zugriff auf den Scanner für das Einscannen beginnt, die bereits in einem parallelen Beitrag beschriebene Fehlermeldung liefert. Das deutet darauf hin, dass hier wesentliche Aspekte für den Scanvorgang in Wine nicht verfügbar sind. Die von Wine ausgeworfenen fixme- und err-Meldungen lassen auch keine kurzfristige / einfache Problembehebung erwarten. Auf Gedanken zu möglichen Workarounds werde ich in dem parallelen Beitrag zurückkommen.

Viele Grüße
HansDampf06