gumpe
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Planung und realisierung eines flächendeckenden WLAN

Hallo zusammen, ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem helfen.

Ausgangslage:
In einem großen Gebäude befinden sich mehrere Access Points welche alle als einzelne Access Points fungieren. Je nachdem in welchem Bereich des Gebäudes sich die User befinden, wechseln diese manuell zwischen den einzelnen WLAN Netzen. Eine Domäne ist nicht vorhanden. Die Ausleuchtung ist in vielen Teilen des Gebäudes sehr schlecht. Die vorhandenen Access Points unterstützen im WDS-Modus nur WEP, was nicht akzeptabel ist. Somit scheidet die Verwendung der vorhanden Access Points aus.

Ziel:
Das gesamte Gebäude mit einem optimal ausgeleuchteten, flächendeckenden WLAN abzudecken. Hierzu sollen Access Points verwendet werden. Die AP´s sollen per WDS bzw. Point-to-Multipoint verbunden werden. Um den Clients ein nahtloses Roaming zwischen den einzelnen Sendestationen zu gewährleisten. Desweiteren soll es mit den Access Points möglich sein, durch VLAN´s oder Multiple SSID´s ein internes Netz und "Gastnetz" zu implementieren (das ist aber zweitrangig).
Die Verbindung von Client zu AP soll mit WPA2 PSK verschlüsselt werden. Sofern nur ein zentraler Access Point an das LAN angeschlossen werden kann und die anderen AP´s sozusagen als Repeater mit diesem Kommunizieren muss natürlich auch die Verbindung von AP zu AP mit WPA2 PSK verschlüsselt werden. Außerdem sollte das ganze nicht extrem teuer sein, wie z.B. einige Cisco Lösungen die mit Sicherheit ihr Geld wert sind, aber den Rahmen des Projektes sprengen würden.

Fragen:

1. Welches Gerät erfüllt die oben genannten Anforderungen?
(Mit welchen Geräten habt ihr gute Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt. Viele Hersteller versprechen das WDS bzw. Point-to Multipoint oder Repeaterfunktionen möglich sind. Meisten stellt sich dann aber heraus das das ganze nur mit WEP funktioniert)

2. Welche Lösung empfehlt ihr mir: Nr.1 Alle Access Points verkabelt oder Nr. 2 Ein Zentraler, verkabelter Access Point, wobei die anderen Access Points nicht verkabelt sind, sondern sozusagen als Repeater fungieren (das sich die Bandbreite verringert ist mir klar)???

3. Da keine großartige LAN-Infrastruktur vorliegt tendiere ich eher zu Lösung Nr. 2 um das lästige Strippenziehen zu vermeiden. Unterstützen die von euch in Punkt 1 empfohlenen Geräte WPA2 PSK verschlüsselung bei der Verbindung von AP zu AP per WLAN?

4. Wie Leuchte ich das Gebäude am besten aus um die Bestmögliche Netzabdeckung zu Gewährleisten. Ich habe hierbei an Ekahau Site Survey gedacht. Womit habt ihr gute Erfahrungen gesammelt.

Abschließend sollte ich noch Erwähnen das ich davon ausgehe das 4-5 AP´s für das Gebäude ausreichen sollten. Selbstverständlich habe ich mich selbst schon Schlau gemacht und mir viele Geräte im Internet angeschaut. Leider ist es erfahrungsgemäß besonders bei diesen WLAN Geräten so, das man erst wirklich weiß ob die vom Hersteller angepriesenen Funktionen tatsächlich funktionieren wenn man die Geräte zum testen vor Ort hat. Und genau das möchte ich hiermit ausschließen.

Ich danke euch für eure Hilfe.

Gruß

Gumpe

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Ausgedruckt am: 05.11.2024 um 12:11 Uhr

stefanwesop
stefanwesop 10.04.2009 um 07:26:26 Uhr
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Ich kann für den geschilderten Anwendungsfall Geräte von Lancom empfehlen, z. B. den L310-agn http://www.lancom-systems.de/LANCOM-L-310agn-Wireless.877+M5c0f9d725eb. .... Dieses Gerät unterstützt WPA2/PSK auch für AP-zu-AP-Verbindung. Multiple SSIDs sind ebenfalls möglich.

Mit einem WLAN-Controller, http://www.lancom-systems.de/Controller.818+M54f5349e0db.0.html, lässt sich die Administration wesentlich vereinfachen. Dies ist aber nicht zwingend notwendig.

Ich habe einige gebäudeübergreifende Anbindungen mit LANCOM-Geräten realisiert und bin sehr zufrieden.
wiesi200
wiesi200 10.04.2009 um 08:56:15 Uhr
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1. Wir verwenden den hier
http://www.3com.com/prod/de_CE_EMEA/detail.jsp?tab=features&sku=3CR ...
ist aber auch nicht billig

2. Lösung 1 alles verkabeln

3 Kann ich nicht auswendig sagen da wir soetwas immer Verkabeln

4. Ich binn da immer mit nem Laptop und Netsumbler rumgelaufen
Anorax
Anorax 10.04.2009 um 10:10:50 Uhr
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Guten Morgen!

Also wir verwenden bei uns folgende Lösung von Foundry Networks:

http://www.foundrynet.com/products/enterprise/wireless/ip-ms.html

Das komplette Gebäude ist so mit einem einzigen, großen WLAN Netz versorgt und man kann sich mit seinem Laptop oder seinem VoWLAN Telefon frei überall bewegen. Funktioniert sehr gut.
aqui
aqui 10.04.2009 um 16:09:41 Uhr
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"Die AP´s sollen per WDS bzw. Point-to-Multipoint verbunden werden. Um den Clients ein nahtloses Roaming zwischen den einzelnen Sendestationen zu gewährleisten..."

Das ist ein mehr als unsinniges Design ! WDS Repeating hat in einem WLAN wie du es planst nichts zu suchen. WDS ist ein Papagei der alle gesendeten Pakete zeitversetzt wiederholt der pro Hop die Bandbreite halbiert.
Das ist was für Home und Consumer User hat in einem WLAN wie dem deinen nichts zu suchen.

WDS hat auch rein gar nichts mit Roaming zu tun. Roaming ereichst du über eine gemeinsame SSID und Mechanismen des Clients oder des APs.

Das was wiesi200 und Anorax vorschlagen ist der richtige Weg. Beide Lösungen sind Controller basierende WLANs die natürlich auch multiple SSIDs supporten.
Die Lösung von Anorax hat noch den immensen Vorteil das sie mit einem Single Channel Verfahren arbeitet (Alle APs funken auf der gleichen Frequenz) und dir so eine aufwendige Frequenzplanung erspart, wie sie klassische Lösungen zwingend vorschreiben durch die limitierte Kanalanzahl im b/g Bereich und Anwendung der 1, 6, 11er Regel:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0907031.htm

Also all das was du unter Punkt ansprichst kannst du dir mit der Anorax schen Lösung sparen und das auch finanziell !!

Das ist der Weg den du gehen musst. Nicht die Sackgasse WDS die dich mit sicherheit in ein nicht funktionierendes Design bzw. WLAN und damit in die Sackgasse führt !!
dog
dog 10.04.2009 um 16:38:45 Uhr
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Und wenn man nicht grade einen fünfstelligen Betrag für ein Controller-basiertes WLAN hat:
Wir verwenden die Linksys WAP200 APs - Die können alles was man so braucht (Roaming, Multiple SSID, VLAN-Zuordnung, 802.1x Auth) und sind auch noch recht billig.
Ab einer bestimmten Anzahl an APs wird die Wartung natürlich ohne Controller recht umständlich.

Ansonsten hat aqui völlig recht. Wireless Roaming basiert auf dem Protokoll 802.11f und hat mit WDS rein gar nicht am Hut.

Grüße

Max
stefanwesop
stefanwesop 10.04.2009 um 16:46:20 Uhr
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Sicherlich ist eine Lösung mit verkabelten Access Points und WLAN-Controller die beste Lösung. Wenn es aber generell nicht möglich oder aus Kostengründen nicht akzeptabel ist, ist eine Lösung mit WDS (Point-to-Multipoint) eben auch ein Ansatz. Die Kostenproblematik wurde von gumpe in seiner Frage angesprochen. Der Nachteile sollte man sich natürlich bewußt sein.

Bei 4-5 APs sollte eine Lösung mit WDS mit einem gewissen Konfigurations- und Installationsaufwand noch möglich sein.

Bei der von anorax vorgeschlagenen Foundry/Brocade-Lösung bezweifle ich, dass das von Gumpe gesteckte Ziel nicht in die Cisco-Preiskategorie zu fallen, erreicht wird.
aqui
aqui 10.04.2009 um 17:01:49 Uhr
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Das ist zweifelsohne im Ansatz richtig !
Leider verschweigt uns der Kollege Gumpe aber wie groß sein "Gebäude" denn so ist und mit welcher Anzahl von APs er rechnet, so das hier eine qualifizierte Aussage ohne die Kristallkugel zu bemühen, nicht möglich ist face-sad

Wie gesagt, mit 5 bis maximal 8 APs ist eine WDS Lösung, sofern WDS nur in Teilen stattfindet, denkbar aber nicht ratsam.
Durch das Doppelrepeaten, den Verlust der halben Bandbreite und erhebliche Störungen durch das hidden Station Problem kann man nur dringenst davon abraten um keinen Schiffbruch mit einer Fehlinvestition zu erleiden !! Roaming ist mit WDS auch nicht wirklich realistisch möglich !
WDS ist und bleibt was für Heimuser und ist nichts für Firmen WLANs.

Zum Thema Kosten redet Gumpe von Ekahau was allein schon soviel kostet wie vermutlich sein gesamtes WLAN zusammen...da würde dann wenn man auf Billigprodukte vom Blödmarkt geht irgendwas an den Relationen nicht stimmen...
Hier wäre dann eher sowas wie das freie WLANINFO Tool
http://www-pc.uni-regensburg.de/systemsw/TOOLS/wlaninfo.htm
zum Ausleichten angesagt, wenns denn wirklich so wäre.

Fazit: Ohne konkrete Aussagen bzgl. Größe und Budget bleibt das hier ein Kristallkugel Gucken wie auf dem Jahrmarkt und hat mit einer ernsthaften Planung nichts zu tun !
Gumpe
Gumpe 11.04.2009 um 10:21:55 Uhr
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Hallo Leute,

erstmal vielen Dank für eure Mühe und eure hilfreichen Ideen. Ich habe mir einige eurer Ideen angeschaut, vorallem die Lösung von Foundry Networks hört sich super an. Allerdings vermute ich das es das Budget des Kunden übersteigen wird. Um es konkreter zu machen wie Kollege Aqui verlangt:

Budget: Sollte Hardwaretechnisch 1500€ nicht übersteigen. Das ist dann aber wirklich die oberste Schmerzgrenze.
Die Anzahl der Access Points mit denen ich rechne, habe ich bereits im ersten Post erwähnt. Ich vermute 4-5 sollten genügen
Das Gebäude ist ein Schulungsgebäude mit einer Breite von ca. 80m einer Tiefe von ca. 20m verteilt über 3 Etagen.

Von einer Controllerbasierten Lösung möchte ich erstmal absehen. Da ich denke, das wir dann gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen würden. Außerdem denke ich das der Verlust der halben Bandbreite bei einem System das hauptsächlich zum Surfen im Internet für Lehrer und Schulungsteilnehmer (deshalb Multi SSID bzw. VLAN) gedacht ist kaum eine Rolle spielt, schließlich sollen keine großen Datenmengen über das WLAN verschickt werden.

Um das ganze relativ zeitnah implementieren zu können und ohne großen Aufwand für Verkabelung auszukommen tendiere ich eher zu den Lösungen von stefanwesop und dog:

Ich kann für den geschilderten Anwendungsfall Geräte von Lancom empfehlen, z. B. den L310-agn http://www.lancom-systems.de/LANCOM-L-310 .... Dieses Gerät unterstützt WPA2/PSK auch für AP-zu-AP-Verbindung. Multiple SSIDs sind ebenfalls möglich.

Ich habe es mir so vorgestellt das ein Zentraler AP mit dem vorhanden LAN verbunden wird. Geografisch gesehen in der Mitte des Gebäudes. Die anderen AP`s würde ich sternförmig um diesen zentralen AP platzieren. Somit würde der von Kollege Aqui erwähnte Papagei das ganze nur einmal wiederholen müssen und die Bandbreite wird tatsächlich nur halbiert.

Wichtig ist das das ganze stabil läuft und vorallem ein nahtloses Roaming von AP zu AP gewährleistet ist und die Clients nicht mit regelmäßigen Verbindungsabbrüchen rechnen müssen.

Da dies das erste flächendeckende WLAN ist das ich plane, bin ich natürlich kein Profi und für Ratschläge und Anregungen eurerseits jederzeit aufgeschlossen. Ich hoffe ich habe alle relevanten Daten genannt.
aqui
aqui 11.04.2009 um 12:51:19 Uhr
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Bei dem Budget kannst du alles was Controlerbasiert ist natürlich vergessen. Das ist kein Budget für ein professionelles WLAN mit automatischem Client Roaming. In der beziehung hat stefanwesop absolut Recht.

Damit lässt sich mit Ach und Krach eine Bastellösung mit WDS realisieren so wie du sie auch angedacht hast.

Wenn du Glück hast klappt das alles auch mehr schlecht als recht und wenn du sogar ganz großes Glück hast dann auch mehr oder weniger störungsfrei. Realistsich kann man dir aber gleich sagen das WDS Repeating mit 4 parallelen APs mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Hose geht.
Ein sauberes unterbrechungsfreies Roaming wirst du damit aber ganz sicher nicht realisiert bekommen, denn das ist mit WDS nicht möglich.
Das funktioniert nur sauber wenn alle APs über ein LAN Verbunden sind und auch noch 802.11f als Feature supporten !! (Datenblatt !)
Alternativ kann das ein auch ein Power-LAN sein wenn man keine Kabel Infrastruktur hat !
Was du oben beschreibst sind allesamt keine guten Voraussetzungen um so etwas funktionsfähig zu installieren !