ralf2001
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Routing mit drei Punkten

Hallo,

ich habe eine Frage bezüglich des Routens mit drei Punkten.

Ich habe drei Standorte, die wie ein Dreieck mittels VPN Tunneln verbunden sind.
Momentan sieht es so aus:

Standort A hat den IP Bereich 172.16.0.0/16 und ist mittels VPN jeweils mit Standort B und C verbunden.
Standort B hat den IP Bereich 172.17.0.0/16 und ist mittels VPN jeweils mit Standort A und C verbunden.
Standort C hat den IP Bereich 172.18.0.0/16 und ist mittels VPN jeweils mit Standort A und B verbunden.
Ich selbst befinde mich am Standort A

Das Routing sieht so aus:

Zwischen A und B 172.16.0.0/16 <-> 172.17.0.0/16
Zwischen A und C 172.16.0.0/16 <-> 172.18.0.0/16

Zwischen B und A 172.17.0.0/16 <-> 172.16.0.0/16
Zwischen B und C 172.17.0.0/16 <-> 172.18.0.0/16

Na gut... Das Routing bei Punkt C kann man sich ja denken face-smile

Das Problem ist nun:

Bricht die direkte Verbindung von A nach C weg, dann ist C für mich nicht mehr erreichbar.
Wie muss das Routing aussehen, damit ich mir den Ausfall einer Verbindung leisten kann und alle Punkte trotzdem noch erreichbar sind?

Sorry für diese bestimmt sehr einfache Frage aber ich habe gerade ein Brett vorm Kopf face-smile

Gruss
Ralf

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Printed on: April 26, 2024 at 07:04 o'clock

Member: dog
dog Feb 01, 2011 at 11:10:26 (UTC)
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Entweder du nimmst OSPF oder du baust dir manuell noch die alternativen Routen ein.
Member: sk
sk Feb 01, 2011 at 15:48:51 (UTC)
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Hallo,

Zitat von @Ralf2001:
Ich habe drei Standorte, die wie ein Dreieck mittels VPN Tunneln verbunden sind

Wir sprechen von IPSec-VPN übers Internet?


Zitat von @Ralf2001:
Das Problem ist nun:
Bricht die direkte Verbindung von A nach C weg, dann ist C für mich nicht mehr erreichbar.
Wie muss das Routing aussehen, damit ich mir den Ausfall einer Verbindung leisten kann und alle Punkte trotzdem noch erreichbar
sind?

Die Verbindung von A nach C kann doch eigentlich - von fehlerhafter Änderung der bestehenden Config mal abgesehen - nur in folgenden Fällen gestört sein:
1) Internetausfall an A
2) Hardwareausfall an A
3) Internetausfall an C
4) Hardwareausfall an C

In all diesen Fällen wäre C von A aus aber auch über den Umweg über B nicht erreichbar...

Dass das Routing im öffentlichen Netz von A nach C aber nicht gleichzeitig auch von A nach B und/oder von B nach C gestört ist, erscheint mir sehr unwahrscheinlich.


Gruß
sk
Member: Ralf2001
Ralf2001 Feb 01, 2011 at 18:20:52 (UTC)
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Hallo, ich habe vergessen zu sagen, dass B und C zwei Provider haben.
Mit A sind sie jeweils per Satellit verbunden und untereinander mittels Kabel.
Fällt also bei bei B und C ein Provider aus, dann bedeutet das nicht, dass sie gar nicht mehr erreichbar sind.

Gruss
Ralf
Member: sk
sk Feb 01, 2011 at 21:48:14 (UTC)
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Also B und C haben jeweils 2 Internetzugänge. Wäre es dann nicht sinnvoller, beim Ausfall des 1. WAN-Links den VPN-Tunnel nach A auf den 2. WAN-Anschluß zu switchen?
Welche VPN-Gateways setzt ihr denn ein?
Member: dog
dog Feb 02, 2011 at 01:45:09 (UTC)
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Also sieht dein Aufbau jetzt so aus oder wie?

8a0ea33636eda576bb52caa303a3b3c4

Dann trägst du einfach jeweils die Standorte über Kreuz in der Routingtabelle nochmal mit höherer Distanz ein (oder eben OSPF).

Die Routing-Tabelle an Standort A sieht dann so aus:

0.0.0.0/0 via WAN, Distanz 1
172.16.0.0/16 via LAN, Distanz 0
172.17.0.0/16 via VPN-1, Distanz 1
172.18.0.0/16 via VPN-1, Distanz 10
172.18.0.0/16 via VPN-2, Distanz 1
172.17.0.0/16 via VPN-2, Distanz 10
Member: sk
sk Feb 02, 2011 at 09:55:31 (UTC)
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Hallo Dog,

ganz so trivial, wie es Deine Antwort suggeriert, ist es leider nicht. face-wink

1)
Zunächst einmal setzt Du voraus, dass die eingesetzten VPN-Gateways routebased arbeiten. Es könnte aber durchaus sein, das diese nur policybased VPN können - sprich sich ausschließlich an die Vereinbarung aus der Phase2-Policy halten.

2)
Mehrere statische Routen bringen nichts, wenn es nicht auch einen proprietären Mechanismus gibt, der die Route mit der besseren Metrik automatisch deaktiviert, wenn das Interface down geht oder zumindest kein Traffic durch den Tunnel geht (z.B. per Pingcheck). Ansonsten würde immer die Route mit der besseren Metrik gewinnen und kein Fallback stattfinden.

3)
Der Einsatz eines Routingprotokolls wäre sicherlich der Königsweg. OSPF über einen IPSec-Tunnel zu bekommen, ist aber je nach Funktionsumfang der eingesetzten Geräte auch nicht ganz selbstverständlich...

Gruß
Steffen
Member: dog
dog Feb 02, 2011 at 10:46:09 (UTC)
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. Es könnte aber durchaus sein, das diese nur policybased VPN können - sprich sich ausschließlich an die Vereinbarung aus der Phase2-Policy halten.

Jetzt setzt du aber wieder voraus, dass es hier um IPSec geht, wozu sich der TO aber nicht geäußert hat. face-wink
Und auch in so einem Fall kann man es lösen, wenn man IPSec im Transport-Mode nimmt und dann einfach GRE-Tunnel dadrüber.

Mehrere statische Routen bringen nichts

Warum properitärer Mechanismus?
Die Route ist auf dem VPN-Router, wenn der Tunnel ausfällt ist damit auch das Interface down und die bessere Route auch weg.