osimac
Goto Top

Routing statisch gegen RIP

Hallo ich bin grad dabei Routing zu lernen / Verstehen.

Habe mir mal zur veranschaulichung mit Cisco Packet Tracer was Aufgebaut. Siehe angehängte Grafik
080fc813455d41989bc5234d99a9bde0


ok ziel ist es hier natürlich das ich von jedem Client jeden anderen Client erfolgreich anpingen kann. Da alle in einem anderen Subnetz hängen muss natürlich geroutet werden.

Jetzt kommen meine Probleme.

Es gibt ja 3 Möglichkeiten beim Routen ( Korrigiert mich wenn ich was falsches sage)

- Statische routen eintragen

das würde hier bedeuten ich gehe auf Router 0 (oben links) und trage dort händisch folgendes ein

ip route 192.168.128.0 /24 eth1/0 (also das zielnetz 192.168.128.0 wählen und er erreicht das über die Schnittstelle router 0 eth1/0)
ip route 192.168.64.0 /24 fa0/1
ip route 192.168.192.0 /24 eth 1/1


so die routen trage ich dementsprechend auf allen anderen routern auch ein.

Dann müsste es doch funktionieren oder????


so dann gibt es noch

dynamisches routen

was ja z.b RIP ist

soweit ich weiss kennen router auf den RIP aktiviert ist immer ihre Netze an die sie selber direkt angeschlossen sind. und schicken ihre Informationen an die anderen Router direkt zu welche Netze sie kennen.

heisst das jetzt nicht das ich hier nur auf jedem Router RIP aktivieren müsste. und ich dann erfolgreich hin und her pingen können müsste?

weil router 0 router 1 sagt ich kenne die netze jetzt kennst du sie auch usw???


ich hoffe ihr könnt mir helfen

Content-ID: 263668

Url: https://administrator.de/contentid/263668

Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 16:11 Uhr

ITvortex
ITvortex 17.02.2015 um 10:32:36 Uhr
Goto Top
Hallo!

Bitte lies dich zum Thema RIP hier ein: http://www.cisco.com/c/en/us/td/docs/ios/12_2/ip/configuration/guide/fi ...

Wenn dann noch fragen offen sind, helfe ich gerne face-smile

Liebe Grüße
ITvortex
chiefteddy
chiefteddy 17.02.2015 um 10:41:45 Uhr
Goto Top
Hallo,

im Prinzip hast Du das richtig verstanden.

Bei aktiviertem Routing-Protokoll (neben RIP gibt es im LAN-Bereich auch noch OSPF) tauschen sich die Router untereinander darüber aus, welche Netze sie "kennen". Dh. jeder Router kennt erst einmal die Netzwerke, an die er unmittelbar über seine NICs angeschlossen ist. Das sendet er regelmäßig auf allen seinen NICs. Ein anderer Router, der im gleichen Netzwerk angeschlossen ist, empfängt dies Info und weiß damit, welche Netzwerke Router 1 kennt. Router 2 macht ja das gleiche und damit weiß Router 1 welche Netzwerke Router 2 kennt. Router 2 kennt ja nun seine eigenen Netzwerke und die vom Router 2. Das sendet er regelmäßig. Router 3 empfängt diese Info und kennt jetzt seine eigenen Netzwerke, die Netzwerke von Router 2 und von Router 1. usw.

Am Ende kennt jeder Router jedes Netzwerk im System und über welchen Router es erreichbar ist. Aus diesen Informationen erstellt JEDER Router EIGENSTÄNDIG seine Routing-Tabelle. In dieser Routing-Tabelle steht nur der "beste" Weg zu jedem bekannten Netzwerk. Der "beste" Weg ist zB. bei RIP der kürzeste, dh. der Weg mit den wenigsten Routern ("Hops") auf dem Weg zum Ziel-Netz.

Hier noch einige Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Routing

http://de.wikipedia.org/wiki/Routing_Information_Protocol

http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Shortest_Path_First

Das ist nur eine "oberflächliche" Erklärung, aber vielleicht hilft es Dir weiter. Wenn Du weitergehend konkrete Fragen hast, melde Dich.

Jürgen
OsiMac
OsiMac 17.02.2015 um 11:04:05 Uhr
Goto Top
lol jetzt check ich noch weniger face-smile

also meiner meinung nach ist doch RIP ein Distance Vector Routing Protocol. Also tauschen sie die Router untereinander ihre Routing Tabelle aus! Sprich alle direkt angeschlossenen Netze am Router die ihm bekannt sind. werden an den nächsten router geschickt. Also kennt er sie auch. Also müssten doch in dem Szenario oben. Alle Router alle Netze automatisch kennen ohne das ich was eintrage. Anderseits könnte ich ja gleich wieder statische routen überall händisch eintragen. und hätte dadurch nix gewonnen oder verloren !?!?

oder wo ist mein denkfehler
OsiMac
OsiMac 17.02.2015 um 11:13:07 Uhr
Goto Top
Danke ok aber dann verstehe ich nicht wenn ich in meinem Beispiel von oben. auf jedem Router RIP aktiviert habe. Ich trotzdem nicht zwischen den Clients pingen kann. das müsste doch dann funktionieren. Auf den Clients ist feste ip vergeben und natürlich der jeweilige router als standardgateway
Zitat von @chiefteddy:

Hallo,

im Prinzip hast Du das richtig verstanden.

Bei aktiviertem Routing-Protokoll (neben RIP gibt es im LAN-Bereich auch noch OSPF) tauschen sich die Router untereinander
darüber aus, welche Netze sie "kennen". Dh. jeder Router kennt erst einmal die Netzwerke, an die er unmittelbar
über seine NICs angeschlossen ist. Das sendet er regelmäßig auf allen seinen NICs. Ein anderer Router, der im
gleichen Netzwerk angeschlossen ist, empfängt dies Info und weiß damit, welche Netzwerke Router 1 kennt. Router 2 macht
ja das gleiche und damit weiß Router 1 welche Netzwerke Router 2 kennt. Router 2 kennt ja nun seine eigenen Netzwerke und
die vom Router 2. Das sendet er regelmäßig. Router 3 empfängt diese Info und kennt jetzt seine eigenen Netzwerke,
die Netzwerke von Router 2 und von Router 1. usw.

Am Ende kennt jeder Router jedes Netzwerk im System und über welchen Router es erreichbar ist. Aus diesen Informationen
erstellt JEDER Router EIGENSTÄNDIG seine Routing-Tabelle. In dieser Routing-Tabelle steht nur der "beste" Weg zu
jedem bekannten Netzwerk. Der "beste" Weg ist zB. bei RIP der kürzeste, dh. der Weg mit den wenigsten Routern
("Hops") auf dem Weg zum Ziel-Netz.

Hier noch einige Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Routing

http://de.wikipedia.org/wiki/Routing_Information_Protocol

http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Shortest_Path_First

Das ist nur eine "oberflächliche" Erklärung, aber vielleicht hilft es Dir weiter. Wenn Du weitergehend
konkrete Fragen hast, melde Dich.

Jürgen
aqui
Lösung aqui 17.02.2015 aktualisiert um 12:00:23 Uhr
Goto Top
Du hast es grob schon alles richtig verstanden und erklärt.
Statische Routen haben den Nachteil das du Zielnetze und next Hop Gateway immer manuell auf jedem Knoten eintragen und pflegen musst.
Das ist sehr aufwending und zudem fehleranfällig. In deinem kleinen Bastelnetz oben mit einer Handvoll IP Netzen klappt das noch, aber im Internet mit ca. 400.000 Netzen und wechselnder Infrastruktur kannst du dir sicher vorstellen das das keiner machen möchte.

Da kommen dann dynamische Routing Protokolle ins Spiel die diese Aufgaben automatisch erledigen und sich auch noch an wechselnde Routen anpassen.
In der Hauptsache sind das im Campus Bereich die Protokolle RIPv2 und OSPF.
RIP oder RIPv1 solltes tu besser nicht mehr verwenden denn damit kannst du keine classless Masken routen. Wenn RIP dann also immer v2 verwenden !

Bei OSPF kannst du z.B. eine ganz einfache Konfig verwenden auf deinen Routern um das zu aktivieren:
router ospf 1
log-adjacency-changes
network 0.0.0.0 255.255.255.255 area 0

Statische Routen natürlich alle entfernen !
Weitere Infos siehe HIER.

Bei RIPv2 ist es ähnlich:
router rip
version 2
network 192.168.0.0
network 195.14.64.0
no auto-summary


Mit "network" trägst du hier nur die IP Netze ein die direkt lokal am Router angeschlossen sind. OSPF erledigt auch das selber.

Wenn du mal mit einem "echten" Multiprotokoll Router spielen willst kannst du das mit einer kostenlosen Software (Quagga) z.B. auf einem kleinen Raspberry Pi, der sich dann mit Cisco Kommandos konfigurieren lässt:
Netzwerk Management Server mit Raspberry Pi
Der spielt wunderbar auch mit Simulations Software zusammen wie dem PT oder dem allseits bekannten GNS3 http://www.gns3.com

Fürs fast gleiches Geld bekommt man aber auch schon einen dedizierten kleinen Vollblutrouter der all diese dynamischen Protokolle auch über ein GUI kann:
http://varia-store.com/Wireless-Systeme/Fuer-den-Innenbereich/MikroTik- ...

Der RasPi ist natürlich etwas universeller weil der nebenbei noch andere "Netzwerk Spielereien" kann face-wink
Netzwerk Management Server mit Raspberry Pi