jompsi
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Switch Ausfallsicherheit - Spanning Tree

Hallo zusammen

Wir haben ein kleines Netzwerk, bei welchem die Erreichbarkeit sehr wichtig ist. Das Netzwerk beinhaltet folgende Komponenten:
Router: FortiGate 60D (ist mit zwei ISP verbunden)
Switch: Netgear GS116 (unmanaged)
2 Server: HP ProLiant DL380p G8 (haben jeweils 4 LAN Anschlüsse)

Nun möchten wir gerne den Single-Point of Failure beim Switch vermeiden. Wir haben uns gedacht, dass wir zwei Layer 2 Switches kaufen, welche STP/RSTP unterstützen. Was mich jetzt aber verwirrt ist, dass Spanning Tree eigentlich nur unter Switches verwendet wird und Router da nicht involviert werden. Aber ich muss ja dann beide Switches mit der FortiGate verbinden und in diesem "Dreieck" müsste doch STP aktiv sein? Kann ich die Redundanz der Switches so lösen oder ist dass ein falscher Lösungsansatz? Wie würdet ihr diese Situation lösen?

Vielen Dank und Grüsse
Joel

Content-ID: 281013

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Ausgedruckt am: 25.11.2024 um 20:11 Uhr

119944
Lösung 119944 24.08.2015, aktualisiert am 25.08.2015 um 12:58:57 Uhr
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Moin,

Spanningtree hilft dir hier wenig weiter. Heutzutage verwendet man für Ausfallsicherheit Switches welche sich Stacken lassen bzw. stackingfähig sind.
Das diese Switches einiges mehr kosten als unmanaged Modelle ist dir hoffentlich auch bewusst.

Der richtige Aufbau wäre einen Stack per LAG/LACP gleichmäßig jeweils an die Firewall sowie die Server anzubinden, so dass bei einem Ausfall alles problemlos weiter läuft.
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Hierbei muss zwingend auf beiden Seiten der Verbindung eine Link Aggregation (am besten per LACP) konfiguriert werden.

Wenn du noch Modellvorschläge brauchst, müssten wir deine restlichen Anforderungen kennen.
Empfehlen kann man hier aber schonmal die SG500 Serie von Cisco.

VG
Val
aqui
Lösung aqui 24.08.2015, aktualisiert am 25.08.2015 um 12:59:02 Uhr
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Das ist technisch falsch was du da sagst !
Spanning Tree ist auch auf Routern und Firewalls vertreten. Insbesondere bei solchen Geräten die Mehrfach Ports sprich also selber kleine embeddedte 4 oder Mehrport Switches für ihre LAN Ports zur Verfügung stellen.
Das ist auch ein zwingendes Muss, denn sonst könnten diese Geräte nur sehr unvollständig in ein Spanning Tree Design integriert werden was natürlich fatal ist.
Bei billigen Consumer oder China Produkten wird das aber häufig aus Kostengründen weggelassen weil das Gros dieser Kunden diese Funktionen oft nicht nutzt oder schlicht gar nicht weiss was das ist. Damits dann weiterhin billig bleibt lässt man es im untersten Produktbereich bei Billiganbietern häufig also weg.
Das sollte dich aber nicht dazu verleiten das pauschal auf alle Hersteller als Generalaussage in einem Forum zu posten. Z.B. bei Cisco sprechen auch die kleinsten Router der 800er Consumer Serie sauber Spanning Tree und RSTP auf den embeddeten 4 LAN Ports....nur mal so als Beispiel. Bei anderen renomierteren Herstellern im Unternehmensumfeld dürfte das ähnlich sein.

Dein Ansatz oben ist zwar nicht falsch aber für solche Kleinstnetze unpraktisch. Für dein winziges Popelnetz gibt es noch eine einfachere und bessere Lösung:
Kollege Valexus war da schon etwas schneller... face-smile
Entsorge die NetGear Gurke und beschaffe dir 2 stackbare Switches die du zu einem logischen 2er Stack verbindest. Dieser Stack besteht dann zwar aus 2 Einzelswitches agiert aber als logisch ein Switch also quasi so wie ein Chassis System mit 2 Einschüben.
Dein Server und deine Firewall bindest du nun mit Link Aggregation (Trunking, Teaming) an indem du jeweils einen Link auf dem einen und den anderen Link auf dem anderen Switch enden lässt.
Damit erreichst du nicht nur eine Verdoppelung der bandbreite was bei Servern sehr hilfreich ist, sondern gleichzeitig auch noch eine vollständige Redundanz im Fehlerfall. Schlägst also 2 Fliegen mit einer Klappe.
Das erspart dir dann ein aufwendiges STP Design mit entsprechender Priority Planung usw. und ggf. längere Failover Zeiten, denn du strebst eine sehr ungünstige Ringstruktur an was eher kontraproduktiv ist fürs Failover im STP bzw. auch RSTP.
Fazit: Stacking ist der beste Weg. Evtl. supportet das deine üble NG Gurke oben auch so das du nur einen 2ten brauchst ansonsten erreichst du sowas z.B. mit 2 mal Cisco SG-500. D-Link hat sicher auch was dazu im Köcher, wobei du bei deinen Verfügbarkeits Anforderungen nicht gerade den billigsten China Böller beschaffen solltest.
Dani
Dani 24.08.2015 aktualisiert um 11:49:53 Uhr
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Moin Joel,
du willst Spof eleminieren, hast aber nur einen Router/Firewall da stehen? Kann man machen...
Der STP-Prozess findet komplett auf den Switches statt, da die Firewall einfaches Layer 2 forwarding macht. Ähnliche Problematik gibt es bei Palo Alto oder Barracuda. Die beiden Switches regeln untereinander welcher Uplink aktiv sein wird.


Gruß,
Dani

@kolleschen: Tippt ihr mit 4 Händen? face-wink
Th0mKa
Th0mKa 24.08.2015 um 12:30:10 Uhr
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Zitat von @jompsi:

Wir haben ein kleines Netzwerk, bei welchem die Erreichbarkeit sehr wichtig ist.

Moin,

dann solltest du eher die FG60D redundant auslegen, die kann ja geclustert werden.
Duerfte preislich auch etwa das gleiche sein...

VG,

Thomas
brammer
brammer 24.08.2015 aktualisiert um 12:36:34 Uhr
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Hallo,

dann solltest du eher die FG60D redundant auslegen, die kann ja geclustert werden.

und dier Switch bleibt als SPOF?

wenn dann beides ....
Die Fortigate und die beiden Switche... Wobei ich dann von Netgear weit weg gehen würde.,..

brammer
Th0mKa
Th0mKa 24.08.2015 um 12:40:39 Uhr
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Zitat von @brammer:

Hallo,

und dier Switch bleibt als SPOF?

Naja, die wuerde ich eher weglassen. Im Netzwerk sind doch nur die 2 Server mit je 4 Ports, das koennen dann ja die FIrewalls direkt.

VG,

Thomas
aqui
aqui 24.08.2015 um 12:40:45 Uhr
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und dier Switch bleibt als SPOF?
Nee, der besteht ja aus 2 Stackmember face-wink
Wobei ich dann von Netgear weit weg gehen würde.,..
Ein wahres Wort !!
jompsi
jompsi 24.08.2015 um 16:32:57 Uhr
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Hallo

Zuerst einmal vielen Dank für die vielen Feedbacks.

@119944
Das managed Switches einiges mehr kosten, als unmanaged, ist mir bewusst.
Vielen Dank für die Zeichnung und die Erklärung. Dann werde ich mich mal mehr mit Stacking beschäftigen.
Restliche Anforderungen habe wir nicht gross, wobei wir wollen die Firewall auch noch Clustern, falls dass auf die Switches einen grossen Einfluss haben sollte. Auf unserer Firewall laufen mehrere ISPec Verbindungen und auf den Servern läuft eine Proxmox Virtualisierung und ein virtueller Server läuft als OpenVPN Server, mit welchem sich ein Kunde verbindet. Das sollte den Cisco SG500 nicht wirklich fordern, oder?

@aqui
Meine technisch inkorrekte Aussage tut mir leid. Habe es so geschrieben, wie ich es verstanden habe, aber hatte auch das Gefühl, dass meine Aussage nicht stimmen kann. Wie du gesagt hast, dann könnten die Geräte nicht vollständig in den Spanning Tree integriert werden und das kam mir unvollkommen vor.

@Dani
Ich habe bereits eine zweite Forti Gate, mit welcher ich auch das Clustering noch anschauen werde, um alle Spof's zu eliminieren face-smile aber befasse mich jetzt zuerst einmal mit dem Switch

@thomas
FortiGate wird auch noch redundant eingerichtet face-smile

@brammer & aqui
Keine Sorge, werde ganz weit vom Netgear weg gehen face-wink

Falls noch jemand Inputs hat, gerne. Werde den Thread noch nicht gerade schliessen, falls noch etwas kommt. Wenn aber nichts mehr kommt, werde ich den Thread morgen als gelöst markieren.

Schönen Abend und Grüsse
Joel
Th0mKa
Th0mKa 24.08.2015 aktualisiert um 20:08:41 Uhr
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Moin,

gibt es denn ausser den Servern noch andere Clients in dem Netz? Stacking hat tendenziell den Nachteil das bei einem Firmwareupgrade ueblicherweise alle Switche des Stacks gleichzeitig rebooten.

VG,

Thomas
jompsi
jompsi 25.08.2015 um 08:08:52 Uhr
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Hallo Thomas

Es gibt nur noch einen Testclient in diesem Netzwerk. Es sind also nur diese beiden Server, welche "zählen".
Ist aber gut zu wissen, dass ich bei einem Firmwareupgrade mit Down Time rechnen muss. Danke!

Viele Grüsse
Joel
Th0mKa
Th0mKa 25.08.2015 aktualisiert um 08:17:28 Uhr
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Zitat von @jompsi:

Es gibt nur noch einen Testclient in diesem Netzwerk.

Moin,

dann lass die beiden Switche weg, da reichen dann die internen LAN Ports der Fortigates.
Hardware die nicht da ist kann auch nicht ausfallen.

VG,

Thomas
Deepsys
Deepsys 25.08.2015 um 14:24:05 Uhr
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Hi,

eines muss ich aber zum Stacking noch los werden:

Wir hatten es bei zwei Juniper-Switchen, einer fiel aus und zog den anderen in einen Modus in dem er nicht geswitch hat!
Und das Beste war, das der Switche nicht ausfiel weil er defekt war, sondern wohl wegen Fehlern in der Stacking-Software Teil kein RAM mehr hatte.

Da hätte ich noch 2 Firewalls die als Cluster laufen, leider hatte der Hersteller da vor ein paar Jahren so richtig tolle Bugs in der Firmware, das der Backup den Master und sich selber abschoss. Daraufhin musste ich monatelang den Cluster auftrennen und nur eine Kiste laufen lassen.

Dann hätte ich noch einen Hutschienen-Switch der zwei Stromversorgungen mit 24V hat. Leider hatte der einen Hardware-Bug das der Switch nach ein paar Tagen ausfiel, reproduzierbar. Der Hersteller meinte aber, er könne diesen Fehler nicht nachvollziehen. Dann eben nur eine Versorgung.
Komisch nur das die Switche vom Hersteller 1 Jahr später ausgetauscht wurden, wegen Fehler beim Betrieb mit beiden Stromversorgungen face-wink

Das gleiche hatte ein Dienstleister mit einem Outdoor-WLAN AP. Der läuft auch nur noch an einer Spannung.

Was ich damit meinte, nicht immer ist es gut redundant zu sein.
Einzeln wäre wohl keines der Geräte je ausgefallen.
Darum zweifeln ich manchmal den Sinn an; klar, theoretisch super, aber wenn es dann in der Praxis klemmt...

VG,
Deepsys
aqui
aqui 25.08.2015 um 14:29:44 Uhr
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Spricht aber nicht gerade für Juniper und seine hochpreisigen Produkte face-wink
Na ja...die sollen auch Router bauen das können sie weitaus besser....
marvin42
marvin42 07.09.2015 aktualisiert um 14:47:27 Uhr
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Hallo jompsi,

hör auf tkr104. Der weis wovon er spricht!
Alles was nicht da ist, kann auch nicht ausfallen face-wink !!!
Dass ist der Beste Tipp, den Dir jemand geben kann wenn es um echte Verfügbarkeit geht.

Schau was Du wirklich brauchst (bei Dir hört sich dass nach der FortiGate an). Leg die doppelt aus und schließ die Server mit je einem Bein direkt dran an. Dann kann erst mal ausfallen was will und Du bist von extern immer noch erreichbar (& hackbar, wenn es sein muss face-wink).

Wenn Du intern noch Switche brauchst, nimm die im Stack. Nimm ein Markenprodukt wie Cisco etc. für dass Du später auch echten Support bekommst, sonst handelst Du mit Zitronen und brauchst Dir um Firwareupdates entweder keinen Kopf machen, weil Du nie welche bekommen wirst. Oder noch schlimmer, Du bekommst so wilde Firmwareupdatess, dass Du Dir wünscht solche Billig-Switche nie gekauft zu haben face-wink.

Firmwareupgrades machst Du nicht jeden Tag. Wenn Du da 1x im Quartal eins machst, ist die Downtime ganz locker planbar & bei Deinem Netz offensichtlich auch verkraftbar, sonst hättest Du schon eine ganz andere Maschinerie dort aufbauen müssen face-wink.

Plan dann lieber den Fall mit ein, was passiert, wenn dass Firmwarupdate in die Hose geht und es mit 5 Minuten Downtime dann nicht mehr getan ist face-wink.


Viele Grüße