VPN wie ein Schweizer Käse
Hey zusammen,
ich beobachte momentan zwei Standorte
Hauptstandort A (Telekom Glasfaser; 200 / 100 Mbit/s)
Nebenstandort B (Telekom ADSL2+; 16.000 / 1.000 Kbit/s in der Theorie; praktisch aber nur ca. 10.000 / 800 Kbit/s).
Beide Standorte betreiben pfSense mit jeweils davor geschaltetem Modem für den Internetzugang.
Zwischen beiden Standorten wird eine OpenVPN Verbindung hergestellt, die gemäß Monitoring auch stabil läuft (nur ein Reconnect pro Tag wegen Zwangstrennung). Auch bei starker Auslastung bleibt die Verbindung "aufgebaut".
Aber...
Während Datei-Transfers vom Hauptstandort zum Nebenstandort problemlos funktionieren, beginnt das Problem, wenn der Nebenstandort seinen schwachen Upload nutzen möchte, um Dateien auf den Hauptstandort zu schieben.
Hier ein beispielhaftes Problem:
An einem Computer am Nebenstandort, werden 100 Dateien per Windows Explorer kopiert und im Netzlaufwerk des Hauptstandortes eingefügt (Copy, Paste). Es passiert dann folgendes: Entweder bricht der Upload dann nach kurzer Zeit mit der Meldung "unerwarteter Netzwerkfehler" ab, oder, er läuft durch und kopiert dabei einige Dateien nur zur Hälfte. Das macht sich bemerkbar in PDFs, die nicht mehr geöffnet werden können oder JPEGs, die übersäht sind mit Artefakten. Interessant ist, dass aus Sicht des Windows Explorers in diesem Fall der Kopiervorgang ganz normal abgeschlossen wird (der Balken läuft durch), die Dateien dahinter nach dem Kopiervorgang aber so durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse ;)
Ich muss deshalb momentan spezielle Programme für Dateitransfers verwenden, die mit Prüfsummen die Pakete geordnet wieder "zusammenbauen". Die OpenVPN-Verbindung selbst wird via UDP realisiert - aber das sollte an sich ja ausreichend sein?
Ist wirklich der geringe Upload von Nebenstandort hier das entscheidene Problem?
Danke! Viele Grüße, Chris
ich beobachte momentan zwei Standorte
Hauptstandort A (Telekom Glasfaser; 200 / 100 Mbit/s)
Nebenstandort B (Telekom ADSL2+; 16.000 / 1.000 Kbit/s in der Theorie; praktisch aber nur ca. 10.000 / 800 Kbit/s).
Beide Standorte betreiben pfSense mit jeweils davor geschaltetem Modem für den Internetzugang.
Zwischen beiden Standorten wird eine OpenVPN Verbindung hergestellt, die gemäß Monitoring auch stabil läuft (nur ein Reconnect pro Tag wegen Zwangstrennung). Auch bei starker Auslastung bleibt die Verbindung "aufgebaut".
Aber...
Während Datei-Transfers vom Hauptstandort zum Nebenstandort problemlos funktionieren, beginnt das Problem, wenn der Nebenstandort seinen schwachen Upload nutzen möchte, um Dateien auf den Hauptstandort zu schieben.
Hier ein beispielhaftes Problem:
An einem Computer am Nebenstandort, werden 100 Dateien per Windows Explorer kopiert und im Netzlaufwerk des Hauptstandortes eingefügt (Copy, Paste). Es passiert dann folgendes: Entweder bricht der Upload dann nach kurzer Zeit mit der Meldung "unerwarteter Netzwerkfehler" ab, oder, er läuft durch und kopiert dabei einige Dateien nur zur Hälfte. Das macht sich bemerkbar in PDFs, die nicht mehr geöffnet werden können oder JPEGs, die übersäht sind mit Artefakten. Interessant ist, dass aus Sicht des Windows Explorers in diesem Fall der Kopiervorgang ganz normal abgeschlossen wird (der Balken läuft durch), die Dateien dahinter nach dem Kopiervorgang aber so durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse ;)
Ich muss deshalb momentan spezielle Programme für Dateitransfers verwenden, die mit Prüfsummen die Pakete geordnet wieder "zusammenbauen". Die OpenVPN-Verbindung selbst wird via UDP realisiert - aber das sollte an sich ja ausreichend sein?
Ist wirklich der geringe Upload von Nebenstandort hier das entscheidene Problem?
Danke! Viele Grüße, Chris
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16 Kommentare
Neuester Kommentar
Hi,
wenn der Tunnel, wie vermutet, regelm. zusammenbricht, checke mal die MTU an dem kleinen Standort.
wenn der Tunnel, wie vermutet, regelm. zusammenbricht, checke mal die MTU an dem kleinen Standort.
Hallo,
- Was passiert zur gleichen zeit noch über die OpenVPN Verbindung?
Pufferüberlaufs und irgend wo in der Kette geht der Speicher (RAM) zur Neige!? Jeder OpenVPN Tunnel belegt einen CPU
Kern sei es nun ein virtueller oder ein echter Kern und sicherlich läuft dann dort auch entweder der Speicher voll oder aber
es kommt zu einem Stocken des Datentransfers.
Gruß
Dobby
An einem Computer am Nebenstandort, werden 100 Dateien per Windows Explorer kopiert und im Netzlaufwerk des
Hauptstandortes eingefügt (Copy, Paste).
- MTU überall gleich bzw. angepasst?Hauptstandortes eingefügt (Copy, Paste).
- Was passiert zur gleichen zeit noch über die OpenVPN Verbindung?
Es passiert dann folgendes: Entweder bricht der Upload dann nach kurzer Zeit mit der Meldung "unerwarteter Netzwerkfehler"
ab, oder, er läuft durch und kopiert dabei einige Dateien nur zur Hälfte.
Und wenn man nur 20 Dateien kopiert ist das dann auch noch genau so? Wenn nciht ist das wohl eher ein Problem einesab, oder, er läuft durch und kopiert dabei einige Dateien nur zur Hälfte.
Pufferüberlaufs und irgend wo in der Kette geht der Speicher (RAM) zur Neige!? Jeder OpenVPN Tunnel belegt einen CPU
Kern sei es nun ein virtueller oder ein echter Kern und sicherlich läuft dann dort auch entweder der Speicher voll oder aber
es kommt zu einem Stocken des Datentransfers.
Das macht sich bemerkbar in PDFs, die nicht mehr geöffnet werden können oder JPEGs, die übersäht sind mit Artefakten.
Interessant ist, dass aus Sicht des Windows Explorers in diesem Fall der Kopiervorgang ganz normal abgeschlossen wird
(der Balken läuft durch), die Dateien dahinter nach dem Kopiervorgang aber so durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse ;)
Dann gab es Probleme bei dem Abspeichern.Interessant ist, dass aus Sicht des Windows Explorers in diesem Fall der Kopiervorgang ganz normal abgeschlossen wird
(der Balken läuft durch), die Dateien dahinter nach dem Kopiervorgang aber so durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse ;)
Ich muss deshalb momentan spezielle Programme für Dateitransfers verwenden, die mit Prüfsummen die Pakete geordnet
wieder "zusammenbauen".
FTP wäre hier nicht schlecht.wieder "zusammenbauen".
Die OpenVPN-Verbindung selbst wird via UDP realisiert - aber das sollte an sich ja ausreichend sein?
Nur via UDP? Nicht auch über TCP? Also "ein großes" Layer2 Netzwerk? Ich würde es einmal mit TAP versuchen wollen.Ist wirklich der geringe Upload von Nebenstandort hier das entscheidene Problem?
TUN oder TAP was wird dort verwendet?Gruß
Dobby
Die OpenVPN-Verbindung selbst wird via UDP realisiert
Ich denke hier wird der Fehler sein. Der Windows Kopiervorgang kümmert sich nicht um Paketverluste, das regelt ja das TCP. Die VPN kümmert sich aber auch nicht darum, weil UDP. Soll heißen, wird die kleine Leitung ausgelastet und es kommt zu Übertragungsfehlern irgendwo auf der Strecke, bleibt das doch unentdeckt. Würde erklären wieso die Daten zerstückelt ankommen, oder?
Durchaus.
Ein Dateikopiervorgang fordert soviel Bandbreite an, wie möglich.
Wenn da Schwankungen auftreten, rummst es.
Probiere mal mit Testdateien.
Viele kleine im ersten Durchlauf.
Dann eine ordentlich große.
Schau mal, wo der Schaden größer sein kann.
Für jeden Kopiervorgang wird die Session neu angeschoben. Beim Kopieren kleinerer Dateien hast Du also weniger Bandbreitenverbrauch,
als beim Kopieren einer wirklich großen.
Ein Dateikopiervorgang fordert soviel Bandbreite an, wie möglich.
Wenn da Schwankungen auftreten, rummst es.
Probiere mal mit Testdateien.
Viele kleine im ersten Durchlauf.
Dann eine ordentlich große.
Schau mal, wo der Schaden größer sein kann.
Für jeden Kopiervorgang wird die Session neu angeschoben. Beim Kopieren kleinerer Dateien hast Du also weniger Bandbreitenverbrauch,
als beim Kopieren einer wirklich großen.
pfSense mit jeweils davor geschaltetem Modem für den Internetzugang
Wirklich ein reines NUR Modem oder eine Router Kaskade ?Was du beschreibst ist ein technisches Wunder !
So gut wie ALLE Datei Transfer protokolle nutzen TCP als Transportprotokoll. TCP hat ein Handshaking und eine Absicherung mit Prüfsumme was absolut sicherstellt das die Daten fehlerfrei am Ziel ankommen.
Es ist unmöglich das Daten manipuliert ankommen sofern man TCP als Transport benutzt.
Entweder bricht der Transfer ab oder geht sehr langsam. Was du da beschreibst ist wenigstens mit TCP basiertem Transport technisch vollkommen unmöglich.
Wen UDP oder anderes benutzt werden sieht das anders aus.
Wichtig ist dann die MTU Einstellung des OVPN Tunnels:
https://www.unitymediaforum.de/viewtopic.php?t=23755
usw.
dass das VPN-Tunnel selbst größere Pakete duldet, als die Pakete, die ins Internet gesendet werden?
Googeln nach MTU Path Discovery sollte dir diese Frage beantworten...Ich habe damals gelernt, dass das an diesem sehr unsymmetrischen Bandbreitenverhältnis lag
Das ist natürlich wie immer Unsinn !Es liegt in erster Linie daran das eine FritzBox ein billiges Consumer Massenprodukt ist mit einer schwachbrüstigen SoC CPU. Die ist für solche Sachen wie Wirespeed VPN Verschlüsselung nicht gemacht. Das VPN ist dafür ausgelegt das man damit mal hie und da Oma Gretes PC fernwarten kann.
Leider fehlt dir hier vermutlich der Technik Horizont zu professionellerer VPN Router Hardware denn sonst würdest du solchen Unsinn nicht in einem Administrator Forum verbreiten.
Allein ein TCP Protokoll was oben drüber liegt würde durch seinen Sliding Windows Mechanismus sich an asymetrische Bandbreiten anpassen so das es niemals zu einem Absturz kommt solange der VPN Tunnel steht. Abgesehen davon würde man auf dem Router zusätzlich ein Rate Limiting Profile auf den VPN Traffic bzw. seinem Interface auf die maximale Uplink Speed einstellen.
All sowas ist bei billigen FBs gar nicht möglich. Muss es ja auch nicht, da es ein Consumer Device für den Massenmarkt ist. Nichts aber für deine Anwendung.
Sollte man als verantwortungsvoller Netzwerker aber auch wissen. Oder warum meinst du gibt es Geräte die das nachweislich besser können ?!
daher benutze ich ja keine Fritzbox.
Die hat aber wenigstens IPSec mit an Board und biete auch für den mobilen Zugriff mehrere Apss an, also ist dasschon ganz nett für einen Hersteller und Anbieter aus und für den Heimbereich! Des weiteren ist AVM gar nicht
soooo teuer! Denn eine aktuelle AVM FB gibt es schon für 99 € bis 199 € und gebraucht auch oft noch günstiger
zu haben.
Vielleicht hast du ja das Geld, dir teure Hardware zu kaufen. Bei mir reichts nur für pfSense.
Also eine APU2C4, mit mSATA und WLAN Karte plus Antennen kann auch locker auf mehrerehundert Euro bis hin zu mehreren tausend kommen, so soll das nicht sein und verstanden werden.
Ich bin trotzdem damit zufrieden und mir machts Spaß damit zu arbeiten! Klar ist da kein teures
Cisco- oder Juniper-Label drauf - aber für meine Vorhaben reichen mir die Funktionen, die da drin
angeboten werden...
Cisco- oder Juniper-Label drauf - aber für meine Vorhaben reichen mir die Funktionen, die da drin
angeboten werden...
Und: Ein Grund, weswegen ich keine FBs verwende, ist ja genau das VPN-Dilemma.
Das ergibt sich bei jedem aus dem gesteigerten Bedarf und nicht nach dem Hersteller.Gruß
Dobby
Versuche doch bitte einmal hier an diesen zwei Einstellungen Änderungen vorzunehmen:
Beides ist unter Advanced > Configuration zu finden
Sollte eine Beschleunigung erwirken
Damit kann man eventuell dann diese Zerstückelung der Dateien verhindern bzw. unterbinden,
je nach RAM Größe kann man eben auch mehr auswählen und benutzen.
Wenn auf beiden Seiten die Kompression angeschaltet ist ist der Nutzen Größer.
Intel RAND, kann nur nützen wenn die Hardware es unterstützt
Unbedingt ein Update auf die Version 2.4.0 machen denn, denn da wird dann einiges geändert und dieses mal
auch beschleunigt in Sachen OpenVPN, je nach Hardware halt! Trotz alledem lohnen sich halt auch Änderungen.
- Es wird LZO4 benutzt sollte also immer auf beiden Seiten angeschaltet werden wenn möglich
- AES-NI ist ab Werk angeschaltet und CryptoDev soll nicht noch zusätzlich aktiviert werden!
Gruß
Dobby
Beides ist unter Advanced > Configuration zu finden
UDP Fast I/O -> Checked
Send/Receive Buffer -> 2.00 MiB
je nach RAM Größe kann man eben auch mehr auswählen und benutzen.
- LZO Kompression aktivieren
- Intel RDRAND aktivieren)
Intel RAND, kann nur nützen wenn die Hardware es unterstützt
Unbedingt ein Update auf die Version 2.4.0 machen denn, denn da wird dann einiges geändert und dieses mal
auch beschleunigt in Sachen OpenVPN, je nach Hardware halt! Trotz alledem lohnen sich halt auch Änderungen.
- Es wird LZO4 benutzt sollte also immer auf beiden Seiten angeschaltet werden wenn möglich
- AES-NI ist ab Werk angeschaltet und CryptoDev soll nicht noch zusätzlich aktiviert werden!
Gruß
Dobby